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Ich bin ein böser Mensch - behaupten die Eltern

Heloise
Zitat von Petrosso:
Liebes Forum, schon mal vielen Dank, dass vielleicht einige ihre Lebenszeit opfern und eventuell meinen Text lesen! Ich habe seit ca. 2 Jahren ein ...

Ich hab das vor 20 Jahren auch gemacht. Und auch darauf geachtet, nur zu schreiben, wie ich sie erlebt habe. Sie waren tödlich beleidigt, redeten 5 Jahre nicht mehr mit mir und meinten, ich hätte ihnen nur Vorwürfe gemacht. Meine Tante hat dann vermittelt, dass das Verhältnis wenigstens oberflächlich wieder zustande kam. Von mir aus hatte ich aber abgeschlossen mit ihnen. . Es wurde nie wieder mit mir über den Brief gesprochen. Untereinander hinter meinem Rücken taten sie es trotzdem.

Als mein Vater starb, ließ mich sein Tod völlig unberührt.

Bei meiner Mutter saß ich 11 Tage am Bett und sah ihr täglich beim Sterben zu. Ich habe von mir aus angefangen und mich trotzdem bei ihr für das Gute bedankt und sie um Verzeihung gebeten. Ich hab sie gefragt, ob sie mir die Worte aus dem Brief verziehen hat. Sie winkte ab. Innerlich hab ich drauf gewartet, dass auch sie mich fragt, ob ich ihr verziehen hab. Aber da kam nichts.
Sie lag 11 Tage im Sterben und bei meinem Letzten Besuch sagte ich ihr, dass alles gesagt sei, dass auch ich ihr verziehen habe und sie loslassen könne. Dann bin ich nach Hause gefahren. Eine halbe Stunde, nachdem ich gegangen war, rief mein Bruder an, dass sie verstorben ist.
Ich bin froh, dass ich das alles gesagt und getan habe. Von meiner Seite war nichts mehr offen und ich erlebte eine wie ich es nenne: „gesunde, normale Trauer“.

08.12.2025 18:44 • x 5 #46


P
@Mada ja, mein Ziel sollte nicht mehr eine tiefgründige ehrliche Beziehung sein. Meine Mutter meint auch, dass sie es nicht nachvollziehen kann, dass es ein Vertrauensbruch für mich war, als ich erfuhr, dass mein Vater gar nicht mein Vater ist. Sie meint, dass es ihr egal wäre, wer ihr Vater ist. Es ist entscheidend, wer einen erzieht. Meine Mutter ist erst 57 und mein Vater 58.
Ich glaube nicht, dass mein Vater narzisstisch ist. Kenne mich da aber nicht so aus. Ich muss ihn eh so hinnehmen wie er ist..

08.12.2025 18:48 • x 1 #47


A


Ich bin ein böser Mensch - behaupten die Eltern

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Sonnenschein85
Zitat von Petrosso:
@Mada ja, mein Ziel sollte nicht mehr eine tiefgründige ehrliche Beziehung sein. Meine Mutter meint auch, dass sie es nicht nachvollziehen kann, ...

Ja. Das stimmt. Manche Dinge kann man leider nicht erzwingen. So sehr man sich diese wünscht.

Konzentrier dich auf dich selbst. Wie du dein Leben in den Griff kriegen kannst.

08.12.2025 18:50 • x 2 #48


P
Zitat von Error:
Wenn der noch halbwegs rüstig ist, empfehle ich Dir, ihn mal am Kragen zu packen und gewaltig durchzuschütteln und ihn danach zu fragen, wie er sich denn jetzt fühlt.
Das befreit und zeigt ihm, wie er mit dir umgegangen ist.

Wenn ich mal so weit bin, dann bin ich wirklich ein gutes Stück weiter als jetzt^^ Ich kenne ja noch nicht mal meine Grenzen wirklich.

eine ganz so gute Idee ist es außerdem auch nicht, da man dann lernen könnte, das Gewalt befreiend ist...

08.12.2025 18:54 • x 1 #49


Heffalump
Wenn du die Eltern nimmst, wie sie sind. Stagnierend und nicht beweglich, weder in deine noch in eine andere Richtung, hast du schon viel gewonnen.

Nein man kann alte Bäume schlecht verpflanzen. Man kann mit ihnen leben. Bei wenig Kontakt.

Das Sie es nicht besser wussten, ist eine schlechte Ausrede für sie wollten es nicht besser machen

08.12.2025 19:01 • x 4 #50


Z
Zitat von Petrosso:
tatsächlich sind mir jetzt die Tränen gekommen, obwohl ich den Rest des Satzes noch nicht gelesen hatte. Ich denke sofort, dass meine Eltern nicht böse sind! Sie machen das Beste, was ihnen möglich ist! Sie sind auch Opfer ihrer Prägungen.

Mein Vater ist auch sehr darauf aus, ein gutes Familienbild nach außen zu zeigen. Er ist sehr Kinderlieb! Für mich waren das auch immer wieder beweise, dass mit mir ja was nicht stimmt... Warum durfte ich die Aufmerksamkeit nicht erfahren?

Auch hadere ich immer sehr mit mir, ob mit mein Kopf vielleicht wirklich was nicht stimmt! Und die Erinnerungen nur Hirngespenster sind. Es gibt aber Indizien und sogar ein Video, in dem gut seine strenge zu sehen ist. Auch die jetzige Verhaltensweise passt ja zu meinen damaligen Erfahrungen.


Dein Stiefvater ist ein Despot, Tyrann oder neudeutscher Narzisst oder ein ähnliches Exemplar aus der Cluster B Gruppe. Deine Mutter ein flying monkey. Oder Gehilfin. Nenne es wie du willst.

Da kannst du hinterher rennen bis du zusammen brichtst, diese Menschen ändern sich nicht.
Du bist völlig verdreht. Kinderlieb- er! Warum schreibst du das, wenn du zuvor die ganze Zeit das Gegenteil schreibst?
Zitat von Petrosso:
Mir ist es aber irgendwie wichtig ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern zu finden!

Warum? Bist du wirklich so masochistisch veranlagt?
Zitat von Petrosso:
Ja, meine jetzigen sozialen Probleme kommen wahrscheinlich aus der Erziehung.

Die kommen eher aus deinem Unvermögen Abstand nehmen zu können.
Zitat von Petrosso:
Ich glaube nicht, dass mein Vater narzisstisch ist. Kenne mich da aber nicht so aus.

Tätest gut daran, dich ein wenig darüber einzulesen.

Buchtip. Masken der Niedertracht. Name der Schriftstellerin habe ich vergessen. Wirst du auch so finden.


Dann kannst du auch feststellen, dass du keine Chance hast.

Schau wie du dein Leben weiter gestalten willst. An den Leuten kleben bleiben, die dir nicht gut taten oder machst dein Ding. Es hat schon seinen Grund, warum du dich beim Auszug so frei gefühlt hast.

Warum knechtest du dich selbst wieder?

08.12.2025 19:02 • x 4 #51


P
@Heloise Das hat mich sehr berührt!

vielleicht mache ich meinen Brief hier auch öffentlich. Ich hatte in meinen Brief auch geschrieben, dass ich hinter den Brief stehe und meine Eltern natürlich jeden diesen Brief zeigen können. Schon in meinen Brief habe ich mich für die auch Guten Zeiten Bedankt, habe versucht Verständnis für ihr Situation zu zeigen (was ich auch habe!) und mehrmals erwähnt, dass ich keinen Schuldigen suche! keineswegs habe ich meine Eltern beschimpft oder nach meiner Auffassung runter gemacht. Nach meiner Auffassung wollte ich einfach meine Sorgen und Gefühle los werden. Mein Brief hat so lange gedauert, weil ich der Konfrontation immer aus dem Weg gehen wollte und ich niemanden verletzen wollte! Ich habe deutlich erwähnt, dass man nicht alles richtig machen kann und das ich das überhaupt nicht erwarte. Mein Brief war überhaupt keine Abrechnung wie schlimm ich es doch eigentlich hatte...

Ich möchte nicht, wenn mein Vater stirbt, dass ich unberührt bin.

ich würde auch behaupten, dass ich mittlerweile alles meinen Eltern gesagt habe. Sie können meine Gedanken nicht nachvollziehen und ich ihre scheinbar auch nicht. Ich muss lernen, dass es wohl keine Lösung gibt um es allen recht zu machen.

08.12.2025 19:27 • x 3 #52


Heffalump
Zitat von Petrosso:
Ich muss lernen, dass es wohl keine Lösung gibt um es allen recht zu machen.

Du bist aber auch schon fast 40. Kämpfst schon lange gegen wen auch immer

08.12.2025 19:31 • x 2 #53


Jane_1
Zitat von Petrosso:
vielleicht mache ich meinen Brief hier auch öffentlich.

bevor du das machs, bedenke bitte:

- das hier ist KEIN geschützter Raum, jeder der hierhin findet, kann alles lesen
- was du geschrieben hast, kannst du nur paar Minuten nach dem senden löschen. Danach nur noch mit Bitte an die Forenleitung
- du machst dich für jeden, der den Brief kennt, erkennbar

Davon abgesehen berührt mich sehr, was du geschrieben hast.
Du hast gelernt, dass du nicht wichtig bist, dass deine Bedürfnisse nicht wichtig sind.
Dass du mit Bestrafung rechnen musst, wenn du nicht erahnst, wie du sein musst.

Du musst deinen Eltern nicht verzeihen.
Das ist mMn ein Märchen, das gerne immer wieder erzählt wird.
Du kannst deinen Frieden machen, ohne dass du verziehen hast.

Und du kannst alles tun, was du möchtest.
Du bist frei.

Kurioserweise ist das oft schwer zu begreifen, v.a. wenn man so wie du aufgewachsen ist.
Geh bitte wieder zur Therapie, evtl. zu jemandem mit Traumaerfahrung, das liest sich wie ein Bindungs-und Entwicklungstrauma (k-PTBS) bei dir.
Lies was zu Glaubenssätzen. Die lernen wir, wenn wir klein sind und die bestimmen - leider - oft auch unser Erwachsenenleben.
Soviel ich weiß hat Pete Walker in Posttraumatische Belastungsstörung - Vom Überleben zu neuem Leben über beides (also die k-PTBS und Glaubenssätze) geschrieben (habe es noch nicht gelesen).

08.12.2025 19:43 • x 4 #54


Heloise
Zitat von Petrosso:
ich würde auch behaupten, dass ich mittlerweile alles meinen Eltern gesagt habe. Sie können meine Gedanken nicht nachvollziehen und ich ihre scheinbar auch nicht. Ich muss lernen, dass es wohl keine Lösung gibt um es allen recht zu machen.

Ja. Das ist auch die Hauptsache, dass du mit dir in dieser Sache im Reinen bist. Ich habe auch festgestellt, dass meine Eltern mit meiner Offenheit nichts anfangen konnten. In dieser Familie wurde nie über Gefühle gesprochen. Ich habe in meinem Brief auch berücksichtigt, dass mein Vater noch den 2. WK miterlebt hatte und meine Mutter die Nachkriegszeit. Da standen andere Dinge in deren Jugend in der Priorität ganz oben als Gefühle.
Ich hab akzeptiert, dass ich von denen niemals Mitgefühl oder Anerkennung bekomme und dafür gesorgt, dass ich sie woanders her bekomme. Es hat mir auch nichts ausgemacht, dass ich bei meines Vaters Tod nichts empfunden habe. Ich hab diese Dumpfheit angenommen, weil er ja auch mir gegenüber nie herzlich war und weit ins Erwachsenenalter mir immer wieder zu verstehen gab, was für eine Plage ich für ihn war. Ich hab meine Anerkennung im Job und bei meinen Kindern bekommen. Das ist mehr wert als die der Eltern, denn das gebe ich weiter an die nächsten Generationen.
Aber ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich die Hoffnung zu ihren Lebzeiten nie ganz aufgegeben habe, Liebe und Anerkennung von ihnen zu bekommen. Das war der Fehler. Ich hätte es früher annehmen, akzeptieren müssen, dass von ihnen in der Hinsicht nichts kommt. Erst mit dem Tod der beiden war es dann abgeschlossen. Jetzt konnte ich die Erwartung mit begraben. Etwas spät aber es war auch eine Art Befreiung, nicht noch länger auf etwas zu warten, was eh niemals kommt.

08.12.2025 20:37 • x 2 #55


A
Zitat von Petrosso:
@Mada ja, mein Ziel sollte nicht mehr eine tiefgründige ehrliche Beziehung sein. Meine Mutter meint auch, dass sie es nicht nachvollziehen kann, ...

Mein Vater, der der Vater deiner Eltern sein hätte können - aber diese Generation hatte wohl noch eine andere Lebensweisheit, sagte immer: „Den musst du auch so nehmen. Den wirst DU nicht mehr ändern.“

Kann man so stehen lassen. Deswegen bringen solche Aussprachen eigentlich nur maximal in US-Sitcoms was. Im echten (europäischen) Leben wird die Kluft meist nur größer, Und damit auch der eigene Vogel.

08.12.2025 20:39 • x 1 #56


P
Ich sehe immer mehr, dass mir nur eine weitere Therapie helfen kann! Alleine schaffe ich das wohl nicht. Leider kann ich wahrscheinlich meine alte Therapeutin nicht mehr kontaktieren, sie war ja außerdem noch in Ausbildung und ich bräuchte jemand Erfahrendes.

@Jane_1 Ja, ich bin frei... Schon allein mit meiner Anwesenheit scheine ich aber Menschen zu verletzen! Wie verrückt der vorige Satz ist! Doch ich denke noch so... immerhin ist mir mittlerweile bewusst, dass meine Denkweise falsch ist! Bei einem Kollegen, der mich unbedingt treffen wollte, habe ich mich für seine Zeit entschuldigt. Wie verrückt! Außerdem wollte er mich doch treffen... Das ist nun ca. 4 Jahre her und war das erste mal, dass ich einem Treffen zugesagt hatte...

Gestern 00:29 • #57


Sonnenschein85
Zitat von Petrosso:
Ich sehe immer mehr, dass mir nur eine weitere Therapie helfen kann! Alleine schaffe ich das wohl nicht. Leider kann ich wahrscheinlich meine alte ...

Ja. Du brauchst dringend noch Hilfr, denke ich. Du hast so viel erkannt und bist sehr reflektiert. Ich denke mit Hilfe könntest du echt viel aus deinem Leben machen. Du bist ein freier, eigenständiger Mensch mit viel Potenzial.

Gestern 05:37 • x 1 #58


P
Ich hoffe ich durchbreche nur wirklich irgendwann diesen Kreislauf! Es muss sich so verrückt für andere Anhören! Ich stehe im Käfig und die Menschen draußen geben mir sogar den Schlüssel. Sie schließen sogar die Tür auf und winken mich raus, doch ich gehe nicht über die Türschwelle, es geht nicht! Meine Therapeutin meinte auch, dass ich sehr reflektiert bin! Auch scheine ich vom Hochstaplersyndrom betroffen zu sein. Ich fühle mich aber in einer Arbeitswelt wohler, wenn ich noch einiges an potential habe und ich nicht an meiner Leistungsgrenze arbeiten muss...

Die vorige Therapie hatte ich beendet, weil ich das Gefühl hatte, dass ich der Therapeutin nicht gut tue. Sie hatte mir versichert, dass sie auf ihre Gesundheit achtet und sie ja auch Profi ist. Im gewissen Rahmen ist es doch gut, wenn man auch Rücksicht nimmt! Jetzt geht wieder die Therapieplatzsuche los...Wo doch bestimmt gerade in dieser Zeit viel andrang herrschen wird...

Gestern 10:05 • #59


M
Rücksicht ? Ich breche mir mein Bein und hab den Eindruck der behandelnde Arzt ist überlastet - also gehe ich , dem Arzt zu Liebe .

Gestern 10:11 • x 3 #60


A


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