Ich bin fertig - Schuldgefühle inklusive

B
Hey ihr Lieben,
ich habe mich jetzt hier angemeldet,da ich einfach nicht mehr weiter weiß und einfach total traurig und sauer auf mich selber bin...mich plagen extreme Schuldgefühle und ich komm einfach nicht raus

Angefangen hat alles im Oktober letzten Jahres. Ich war in der Klinik (Borderline) und habe mich aus Langeweile bei einer Dating-Seite angemeldet. Irgendwann schrieb er (bald 27,genauso wie ich) mich dann an. Bissel Smalltalk,der sich immer mehr intensivierte. Wir schrieben von Tag bis Nacht,ich erzählte ihm,dass ich in der Klinik bin,da in dieser App ein anderer Ort(der,wo ich mich nunmal aktuell befand)angegeben war,wo ich eigentlich vorgab herzukommen. Ich erzählte ihm,was der Grund für den Aufenthalt ist,er war sehr interessiert,befasste sich damit,fragte mich,wenn ihm was unklar war,sagte auch,dass er damit zurecht kommt.Natürlich versuchte ich ihm das ein bisschen auszureden,aus Schutz 1. für mich,damit ich nicht wieder verletzt werde und 2.für ihn,damit er daran nicht kaputt geht...
Er erzählte mir,dass er sich zwischendurch einen raucht und ich antwortete,dass es für mich ein NoGo is,woraufhin er meinte,dass es für ihn gar kein Problem wäre aufzuhören. Wieso der Aspekt so wichtig ist,werdet ihr später erfahren. So kamen wir im November zusammen...es lief echt gut,er war toll,mein Traummann,jemand,der es schaffte,dass ich aufgeblüht bin,mich anders benahm als in den Beziehungen davor (als Borderliner oder Angehöriger kennt vielleicht jemand die Thematik).

Ich war so von mir selber überrascht,dass ich nicht mehr so extrem eifersüchtig war,nicht mehr so schnell und extrem ausgetickt bin und es mir mit ihm gut ging. Er ist sehr ehrlich,offen und hat mir immer bei allem geholfen,mich unterstützt,auf mich eingeredet und mich motiviert,wenn ich Durchhänger hatte. Ist für uns einkaufen gegangen,wenn ich nicht unter Menschen konnte,hat Termine für mich ausgemacht,wenn ich mal wieder Angst vor dem Telefonieren hatte usw. Kurzum - ich kannte sowas nicht von meinen früheren Beziehungen und war froh,endlich jemanden gefunden zu haben,der bei mir bleibt und zu mir steht.

Nach ca. 6 Monaten der erste Streit. Es ging darum,dass er zu einer Veranstaltung wollte,die im Sommer ca. 7 mal an verschiedenen WE´s stattfindet. Meistens ist er gegen 14 Uhr da und geht erst gegen 2 Uhr morgens oder noch später,je nachdem wie die Stimmung ist. Dann hab ich einen Riesen Streit provoziert, weil ich Angst hatte,dass er was anstellt,obwohl er mir nie das Gefühl gegeben hat eifersüchtig sein zu müssen. Ich sagte ihm,dass es doch auch ausreicht,dass er nur bis 22 Uhr bleibt und wir dann den Abend noch zusammen verbringen können. Wollte er nicht,sagte ich würde ihm nix gönnen...Er ging und ich bin hier nur auf und ab gegangen,konnte mich weder ablenken,noch nen klaren Gedanken fassen. Für mich war es so,als ob er nie wieder kommt,was eigentlich totaler Schwachsinn ist. Er wünschte sich,dass ich sage: Schatz,viel Spaß,ich freu mich morgen mit dir frühstücken zu können.
Irgendwann schlug er mir vor,dass er nur 3-4 mal hingeht,bis 22 Uhr bleibt und dann zu mir kommt. Ich weiß gar nicht,wieso ich das nicht annehmen wollte,wir saßen im Auto,haben gestritten,er hat geheult,meinte,dass ich nicht gehen soll,er alles tut usw.,aber ich bin einfach abgehauen...nach ein paar Tagen wurde mir klar,dass ich überreagiert hab und habe mich mit dem Kompromiss abgefunden. Ich schrieb ihm,dass ich im Park auf ihn warte und hoffte,dass er kam...er kam tatsächlich. Alles war wieder okay...

Soweit zur Vorgeschichte...

Vor 5 Wochen haben wir uns gestritten,weil wir einfach nix mehr machen und nur zuhause sitzen. Er hat sich oft Sachen überlegt,viele hab ich davon abgelehnt,weil es mir wieder schlechter ging und ich Tage hatte,wo ich einfach nicht unter Menschen konnte. An dem Samstag bin ich dann geplatzt,hab nicht mehr mit ihm gesprochen...am nächsten Tag hat er mich gefragt,ob ich immernoch nicht mit ihm reden,ich sagte: Wüsste nicht worüber...daraufhin hat er sich angezogen und ist gegangen Abends schrieb er mir,dass er das so nicht mehr weiterführen möchte,er hätte gern die alte wieder,die er kennengelernt hat,wir müssen an einem Strang ziehen oder einsehen,dass wir uns voneinander entfernt hatten.
So blöd wie ich war antwortete ich total am Thema vorbei,warf ihm vor,dass er noch bei Mama wohnt,sich da bedienen lässt,weder kochen,waschen,noch putzen kann und muss. Es wurde mir einfach zuviel und ich war enttäuscht und traurig,weil er zu mir meinte,dass er gar nicht kochen WILL. Vielleicht wünscht man sich sowas auch mal vom Partner,einfach mal nen schönen Abend zu verbringen,auch mal bekocht zu werden :/ Seine Unselbständigkeit nervte mich,ich sah aber nicht,dass er mir viel mit meiner Wohnung half,wenn putzen anstand,er fragte,ob er helfen kann,wenn ich gekocht hab,einkaufen ging usw.
Wieder wurde sich seinerseits nicht gemeldet...das Thema hatten wir schonmal und ich habe ihm schonmal gesagt,dass ich mit Ignoranz,bei Whatsapp blocken usw. einfach nicht zurecht komme,er hatte es auch abgestellt - bis jetzt. Bin irgendwann richtig an die Decke gegangen,hab böse Nachrichten geschrieben,woraufhin er sich gar nicht mehr meldete und mich - mal wieder - blockte. Ein gemeinsamer Freund rief ihn dann an und sagte,dass wir uns gegenseitig Briefe schreiben sollen...was stört uns?was gefällt uns?was muss geändert werden?
Als ich seinen Brief las,kam ich mir total verarscht und vor den Kopf gestoßen vor. Er schrieb,dass er es nicht mehr einsieht Kompromisse einzugehen,weil er nicht mehr er ist. Weiterhin schrieb er,dass er das *beep* nicht mehr sein lassen will,weil er es vermisst und es ihm halt nie geschadet hat,er es gerne macht. Kein Wort vorher darüber verloren,nie was gesagt,ne Woche vorher noch meinen,dass man was ändern will,dass man gemeinsam an einem Strang ziehen will,er die alte M. wiederhaben will.
Nachdem er meinen Brief gelesen hat,kam eine Nachricht,dass er aufgrund MEINES Briefes gemerkt hat,dass es keine Perspektive hat und ich das bestimmt genauso sehe wie er. BUM - einfach aus,Schluss,vorbei...
Fast 4 Wochen sind seitdem vergangen,ich kann nicht mehr,komme damit einfach nicht zurecht,den Menschen verloren zu haben,der mir so viel gab...
Ich bin ihm hinterher gerannt,habe herzzerreißende Nachrichten geschrieben,gebittet,gebettelt - aber nix. Er ignoriert mich völlig,ich bin überall blockiert. Ich bin einfach nur fertig,traurig,verzweifelt,wütend darüber,dass das jetzt erst zur Sprache kam - vorher war das einfach nie ein Thema :/

Ich weiß,dass ich ihn nun völlig verloren hab, für Gründe,die ich einfach nicht raffe,ein Gespräch wird und wurde mir nicht ermöglicht. Bin einfach per SMS abserviert worden. Er möchte sein altes Leben zurück...
Es ist so unglaublich schwer mich an die Kontaktsperre zu halten,habe sie schon etliche Male gebrochen,um dann enttäuscht festzustellen,dass eh nix von ihm kommt :/ Am 2. wären wir 1 Jahr zusammen gewesen,ich weiß gar nicht,wie ich den Tag überstanden habe,habe geheult und den ganzen Tag im Bett gelegen...

Mich plagen einfach so schreckliche Schuldgefühle an allem Schuld zu sein, an der Trennung, einfach an allem...Ich habe mich seit der Klinik wirklich verändert,habe mir Mühe gegeben,hatte aber auch oft Rückschläge,die ich an ihm ausgelassen habe. Es tut mir einfach weh, ihn so behandelt zu haben.

Andererseits denke ich mir,dass ich wirklich Fortschritte gemacht habe und ich einfach ganz anders war,als ich es eigentlich von mir kenne...Ich denke einfach,dass die wahren Gründe die waren,dass er sich eingeengt gefühlt hat und einfach nicht mehr er selbst war...aber ohne ein Wort drüber zu verlieren einfach so zu gehen is doch auch nicht fair

Verurteilt mich bitte nicht wegen der Krankheit, ich weiß, was hier im Netz über Borderliner geschrieben wird,wir seien Monster und man müsste so schnell laufen,wie es nur geht, um nicht selbst dran kaputt zu gehen....Nicht jeder ist gleich und bei jedem wirkt sich das anders aus...

Tut mir leid,wenn alles ein wenig wirr ist,stellt mir ruhig Fragen,wenn ihr was nicht verstanden habt,vielleicht ist es für mich so leichter zu antworten...

Danke euch und liebe Grüße

14.11.2014 15:12 • #1


Z
Hallo,
deine Nachricht war dir gegenüber sehr ehrlich. Du hast geschrieben, dass er sich um dich sehr bemüht hat, einkaufen, in der Wohnung helfen usw usw. Ehrlich gesagt, denke ich dass das größere Problem auf deiner Seite liegt. Ich würde gerne wissen, ob du, beim lesen deiner eigenen Nachricht von dir behaupten könntest eine beziehungsfähige Person zu sein?
So wie ich das lese hast du ihm mit der Zeit eingeengt und oft auch fiese Vorwürfe gemacht, er wohnt zu Hause, ist nicht selbstständig usw.
Solche Anschuldigungen sind unfair und in deiner Sache ja auch nicht richtig, weil er dir ja gezeigt hat, dass er fähig ist sich um jemanden zu kümmern.
Deine Krankheit ist nunmal eine große Schwierigkeit wenn es darum geht eine Beziehung, eine intakte Beziehung führen zu können. Die wenigsten Menschen werden sich auf dauer auf eine emotional instabile Person einlassen. Kein Mensch macht dich dafür schuldig. Aber du solltest erstmal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, bevor du dich auf eine Beziehung einlässt.
Damit tust du nicht nur dem Gegenüber ein gefallen, sondern eher mehr dir. Denn irgendwann läuft dein Gegenüber weg, ohne Gefühle und ist froh raus zu sein, wohingegen du immer leiden wirst. Möchtest du das gerne so haben?

14.11.2014 15:38 • #2


A


Ich bin fertig - Schuldgefühle inklusive

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B
Lieber Zuhörer,

danke für die Antwort...
natürlich weiß ich,dass das Problem auf meiner Seite liegt. Ich habe ihm in der Anfangszeit gesagt,wie ich sein kann,war offen,ehrlich und bereit,dem Ganzen eine Chance zu geben,eben weil er sich auch sehr bemüht hat. Er hat Bücher drüber gelesen,konnte immer wieder fragen,wie er reagieren soll,was er anfangs auch getan hat,später jedoch nicht mehr.

Ich weiß auch,dass das alles sehr unfair war und ich nicht mal sagen kann,wieso ich so reagiert hab. Denn ich habe ihn ja so kennengelernt und es war absolut kein Problem. Wahrscheinlich bin ich neidisch auf sein Leben,seine intakte Familie,sein Wesen...keine Ahnung,is schwer zu erklären und total dumm von mir gewesen - leider merkt man das erst im Nachhinein!

Ich bin zur ambulanten Therapie gegangen,allerdings hat die Therapeutin abgebrochen, da ich in meiner momentanen Situation einfach nicht lernfähig bin. Ich habe mich einfach fallen gelassen gefühlt von allen, niemand glaubt an mich,nicht mal ich selber....aktuell bin ich auf der Suche nach einem neuen Therapieplatz, es ist ja nicht so,dass ich mich nicht ändern WILL,allerdings braucht das Zeit,da ich mir die Muster jahrelang angeeignet habe und es halt nicht innerhalb von ein paar Wochen gegessen ist. Er stand mir auch da bei,hat mich gefragt wie es war,wollte wissen,was wir besprochen/gemacht haben...

Und nun liegt alles in Scherben - wegen mir ich werds mir einfach NIE verzeihen...

14.11.2014 15:47 • #3


I
hallo browneyes,

sieh es mal so: es gibt frauen, die eine schöne beziehung durch verhalten
ähnlich deinem in den sand setzen, ohne an borderline usw. zu leiden.

ich rate dir, dich in zukunft um dich zu kümmern.
egal wie und wodurch. um dich allein.

möglicherweise hast du deine krankheit bzw, ihre linderung wg deiner beziehung
vernachlässigt, was therapien usw betrifft, so brach sie immer wieder hervor
und zerstörte letztendlich eure liebe.

was deinen ex betrifft: seine leidensfähigkeit wurde erreicht.
er kann nicht mehr. gesteh ihm zu, dass er so lebt wie es für ihn gut ist.

jetzt solltest du tun, was jeder mensch mit liebeskummer tut:
heulen, leiden, dir gutes tun.

14.11.2014 16:01 • #4


B
Danke Idaho,

natürlich gibt´s die auch,aber ich kann momentan einfach noch nicht dran denken... Ich heule den ganzen Tag, auch Wochen nach der Trennung - es wird einfach nicht besser,sondern schlimmer und ich habe keine Ahnung,ob ich mir das jemals verzeihen kann.
Freunde sagen,dass er wusste,worauf er sich einlässt und dass es auch nicht okay von ihm ist,sich per SMS zu trennen,ohne vorher über seine Wünsche und Bedenken gesprochen zu haben und das finde ich eigentlich auch, weil ich die letzte bin,die dann tobt oder austickt,man kann durchaus auch normal mit mir sprechen. Vor allem,wenn man ne Woche vorher sagt, dass man gerne was ändern möchte und bereit dazu ist, um eine Woche später wegen MEINEM Brief zu sagen,dass er keine Perspektive sieht,obwohl ich sachlich geschrieben habe,ihn nicht beleidigt hab...Was ist denn mit SEINEM Brief? Wieso behauptet man,dass man das *beep* sein lässt, wenn mans eh vorgeworfen bekommt?! Ich habe wirklich nicht viel verlangt, habe ihm sogar gesagt,dass er sich bei nem Freund melden soll,den er schon länger nicht mehr gesehen hat, die Antwort war: ja später vielleicht,hab jetzt keine Lust. Ja,wir haben oft aneinander gehangen, er war jeden Tag hier, aber man kann doch einfach mal den Mund aufmachen,wenn was stört,wenn man das am Anfang der Beziehung vereinbart hat,das is doch nicht zuviel verlangt,oder?

Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl gehabt,dass es klappt, dass es funktioniert. Ich war einfach anders, als es davor in den Beziehungen war und ich habe mich damit wohl gefühlt. Die 7 Wochen in der Klinik haben mir geholfen und jetzt steh ich wieder ganz am Anfang da und weiß einfach nicht,wie ich das alles packen soll...

Es tut einfach weh nie wieder was von ihm zu hören

14.11.2014 16:16 • #5


Z
Hallo meine Liebe,
das gute am Internet ist die Anonymität. Ich erzähle dir mal meine kleine Geschichte, denke du wirst erstaunt sein und dich vielleicht in einigen Zeilen wieder finden.
Also als ich noch etwas jünger (17) bekam ich Alpträume, die immer und immer wieder kamen, in denen ich stets von meinem Onkel vergewaltigt wurde. Ich habe stets gedacht, dass ich mir all das einbilde und das ich ein schlechter Mensch bin, weil ich solche Träume hatte. So habe ich mich mit der Zeit zurück gezogen, habe niemandem von meinen Träumen erzählt, war stets der Einzelgänger und litt unfassbar. Hatte keine guten Freunde, keiner wollte mit mir richtig befreundet sein, geschweige denn eine Freundin. Ich habe Frauen gehasst, weil sie in mir dieses eklige Gefühl anregen konnten, das ich in meinen Träumen hatte. Es ging soweit dass diese Träume auch tagsüber kamen. Dadurch dass ich keine Freundin hatte, konnte ich ihr auch nicht weh tun. Der einzige der litt, war ich. Mit 23 habe ich ganz ganz ganz zufällig ein sehr tolles Mädchen kennenlernen dürfen, die intensiv um mich gekämpft hat. Unmittelbar am Anfang sagte ich ihr, dass ich ihr vllt weh tun werde, obwohl ich nicht will. Sie war sehr lieb und meinte wir schaffen das. Nebenbei, ich habe ihr natürlich nicht von meiner Vergangenheit erzählt. So kam es, dass wir uns mit der Zeit kennenlernten, auch körperlich. Aber da kam der Bruch. All die schlechten Erfahrungen, das Ekelgefühl überkamen mich und ich habe sie so psychisch verletzt wie keine andere. Sie hielt jedoch zu mir und machte mir Mut. Allerdings ging es weiter und ich tat ihr weiter weh, ohne es zu wollen. Selbst ich litt darunter, weil ich meine geliebte Freundin ohne Vorsatz verletzt habe. Ich habe mich immer besch*** gefühlt und konnte iwie nicht aufhören. Nach einem Jahr und einem Zusammenbruch ihrerseits auf der Strasse verließ sie nicht. Ihren Blick werde ich nie vergessen, wie sie da auf der Strasse lag und mir sagte, dass ich aufhören soll sie zu quälen, dass sie nicht mehr so leben kann. Sie war nur noch ein Wrack.
Es verging sehr viel Zeit und ich gestand mir, dass ich wirkliche Hilfe brauche und ging in die Therapie. Das hat jahre gedauert und nun mit 28 Jahre (nach 11 jahren) bin ich von mir überzeugt eine gestandene Person zu sein. Diesmal, Ironie der Geschichte, wurde mir das Herz gebrochen. Aber das hat mir gezigt, dass ich angekommen bin, dass ich lieben kann, dass ich Menschen vertrauen und sie gut behandeln kann. ich habe gelernt mich selber uz lieben, habe mir meine Vergangenheit verziehen, ihm verziehen und habe die Freude am Leben gefunden.

Du brauchst definitiv Zeit für dich. Deine Heilung wird Zeit in Anspruch nehmen und die Sehnsucht nach einem Partner wird sich auch erfüllen, wenn du gesund und munter bist. Vorher tust du nur dir weh. Glaub mir, wenn ich dir sage ich kenne das Gefühl.
Nimm dir die Zeit und mach dir nicht so viel Druck. Du bist nicht schuld an deiner Krankheit

14.11.2014 16:26 • #6


B
Vielen Dank für deine ehrlichen Worte und einen Einblick in dein Leben, Zuhörer...

Natürlich habe ich mich in vielen Passagen wiedererkannt und finde es echt toll,was du geschafft hast. Da kannst du wirklich stolz auf dich sein,dass du das alleine geschafft hast und für DICH gekämpft hast.

Natürlich brauche ich Zeit für mich,aber ich kann mit mir momentan einfach nix anfangen,hänge in meinem Loch fest und komm einfach nicht raus. Ich stehe wieder da,wo ich vor einem Jahr schon mal war und weiß,dass ich eigentlich in die Klinik gehöre,ich aber nicht kann,weil ich vor kurzem ne Umschulung begonnen hab und diese natürlich nicht aufs Spiel setzen will,zumal jetzt wichtige Klausuren kommen und ich nicht weiß,wie ich lernen und bestehen soll...
Natürlich weiß ich,dass ich nix für meine Vergangenheit kann,denn es kommt ja nicht einfach so,aber es tut mir einfach mega weh,wie ich nahe stehende Menschen behandel. Ich möchte es selber nicht,ich hasse diese Krankheit und muss doch trotzdem irgendwie damit leben

Ich weiß einfach nicht mehr,was ich noch machen soll...bin ihm 2 Wochen hinterher gerannt,habe mich entschuldigt,gebettelt und gefleht - die einzige Reaktion,die ich bekam war: NIX - PURE IGNORANZ!

Wie kann ein Mensch einem denn so schnell egal sein?

Ich hoffe immer noch jeden Tag,dass er sich meldet,vor meiner Tür steht und sagt,dass alles wieder gut wird und ich weiß einfach nicht,wie ich diese Hoffnung begraben soll und mir eingestehe,dass da NIE WIEDER irgendwas kommen wird Ich hab mir sogar nen Zettel an den Schrank gemacht,dass ich mich bloß nicht melde und führe Strichliste...bin mittlerweile bei Tag 12...

Ihm gehts gut und ich hänge in nem Loch,was sich nicht mehr verschließen lässt...wahrscheinlich hat er auch ne Neue,keine Ahnung,hab ich so im Gefühl...

in 5 Tagen hat er Geburtstag,11 Tage später ich...ich weiß,dass er sich nicht melden wird und trotzdem hofft man irgendwie drauf...das muss aufhören,er kommt einfach nie wieder

14.11.2014 20:48 • #7


Hey
Hallo BrownEyes,

du Arme, man kann deutlich spüren, wie schlecht es dir gerade geht

Ich glaub es hilft nix, du musst da mal ankommen, dass du sehenden Auges begreifst, dass du aufgrund deiner psychischen Probleme nun einmal ultimativ besitzergreifend bist und leider zu weit gehst, sobald du Verlustangst bekommst.

Viele Menschen haben das selbe Problem, aber deine Krankheit zwingt dich eben dazu, quasi explosiv und intensiv auf dem Kriegsschauplatz zwischen Selbstsucht und Liebe alles hoch gehen zu lassen - dich selbst und das Objekt deiner Begierde - mit zerstörerischer Explosionskraft. Andere könnten so starke Emotionen gar nicht aushalten und beackern das Schlachtfeld immer nur portionsweise. Du musst da anscheinend radikal durch - wodurch aber auch das Ergebnis eine echte Transformation und Reinigung sein wird.

Schuldgefühle entstehen eigentlich hauptsächlich zu dem Zweck der moralischen Erleichterung. Aber das bringt dich eh nicht weiter. Es geht dir nicht besser und er kommt dadurch nicht zurück. Du konntest nur das geben, was du derzeit hast. Dass sich schon etwas zum Positiven verändert hat, hast du ja gemerkt. Nun kommt die nächste Etappe.

Bleib unbedingt dran und suche dir kompetente Hilfe! Und vergiss die Schuldgefühle. Du hast getan, was du konntest. Über den Rest hast du einfach noch keine Kontrolle. Und weil das jetzt so scheußlich weh tut, wird es dich weiterbringen. Höre auf Zuhörer, er hat ganz bestimmt recht. Und dich kann man sich in ein paar Jahren auch in so einer guten Verfassung vorstellen, wie er jetzt ist

14.11.2014 22:00 • #8


B
Danke dir,Hey für die Antwort.

Ja,manchmal muss man wieder ganz unten sein,um sich selbst wieder rauszuholen. Ich frage mich nur,wie oft ich das noch mitmachen muss. Es tut einfach so unendlich weh so zu sein und all das Gute zu zerstören und das Böse anzunehmen. Ich habe ihm oft gesagt,dass ich mit Gutem nur schlecht umgehen kann,weil ich es einfach nicht gewohnt bin,habe erklärt,war von Anfang an ehrlich,habe ihn unterstützt mich zu verstehen,auch wenn ichs von niemandem verlangen kann,denn ich versteh mich ja selbst nicht,wie sollten es dann andere tun?

Eigentlich kann ich gar nicht wütend auf ihn sein,außer darauf,dass er hätte reden sollen und mich nicht per SMS abservieren müssen. Dass man hätte von Anfang an sagen sollen,dass er das Ki**** nicht sein lassen will,so wäre jeder seine eigenen Wege gegangen ich würde jetzt nicht mit diesem Schmerz hier sitzen er wäre nicht kaputt und hätte sich nicht verstellen müssen...
Aber ich spüre so gar keine Wut, würde mich sogar noch selbst weiter erniedrigen,um ihn kämpfen...aber letztendlich führt es einfach zu nix,ich komm ja nicht an ihn ran und so muss ich mich dem Schicksal wieder mal fügen und akzeptieren,dass er für immer weg ist...

Es gibt viele Borderliner,die lügen,fremdgehen,sogar ihre Krankheit bewusst verschweigen,sodass der Partner gar keine Chance hat,sich darauf einzustellen usw.deswegen is ja nicht jeder gleich und es wirkt sich bei jedem anders aus. Ich kann weder fremdgehen,noch lügen...und gerade diese Ehrlichkeit und Offenheit mit der Krankheit umzugehen,zwingt mich immer wieder in die Knie. Ich kann nicht mehr jedes mal von Neuem anfangen und den Menschen erzählen,was ich durch hab,was ich habe etc. Das hat mich so enorm viel Kraft gekostet,gepaart mit Scham und trotzdem der Hoffnung,dass es besser wird...Hoffe das is verständlich ausgedrückt,bin einfach zu durcheinander...

Ich bin auf jeden Fall dran,habe nächste und übernächste Woche Termine und hoffe,dass sich was bewegt. Es wird ein laaanger Kampf,aber ich bin bereit zu gewinnen,mehr verlieren kann ich nicht,denn der wunderbarste Mensch für mich ist unwiederbringlich weg

Ich danke dir für deinen Zuspruch

14.11.2014 22:17 • #9


Hey
Zitat von BrownEyes87:
Es tut einfach so unendlich weh so zu sein und all das Gute zu zerstören und das Böse anzunehmen. Ich habe ihm oft gesagt,dass ich mit Gutem nur schlecht umgehen kann,weil ich es einfach nicht gewohnt bin,habe erklärt,war von Anfang an ehrlich,habe ihn unterstützt mich zu verstehen,auch wenn ichs von niemandem verlangen kann,denn ich versteh mich ja selbst nicht,wie sollten es dann andere tun?

Es wird ein laaanger Kampf,aber ich bin bereit zu gewinnen,mehr verlieren kann ich nicht,denn der wunderbarste Mensch für mich ist unwiederbringlich weg

Weißt du, das Böse ist ja in dem Fall die Lust am Negativen aus Mangel an Substanz in dir selbst. DAS VERSCHWINDET AUTOMATISCH, sobald du mehr Substanz gewonnen hast, dich selbst gewonnen hast, mehr in dir ruhst. Und das kommt nach all den Tieftauchgängen von alleine, sofern du ehrlich mit dir selbst bleibst und Hilfe beim Reflektieren bekommst! Es wird definitiv besser. Jeder Schritt zählt!

Und zu dem wunderbarsten Menschen kann ich aus meiner Sicht nur sagen, dass *beep* nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei sind Aber ich verstehe dich natürlich, was er dir bedeutet (hat). Du kannst aber auch sicher sein, dass er zu deinem Borderline eine Komplementär-Macke hat - was ja nichts zu verurteilen ist, aber immerhin dich von Schuld noch mehr entlastet. Glaub mir, die Menschen suchen sich ihre Lektionen selbst aus.

Gute Nacht, versuch zu schlafen

15.11.2014 00:42 • #10


B
Weißt du,er sagte mal zu mir: Mir wars egal,was mit meinen Ex-Freundinnen passiert und was aus denen geworden ist (er wurde betrogen,verarscht),aber nicht bei dir!
Vor nem halben Jahr,als es das erste mal gekracht hat,habe ich ihm gesagt,dass er sich sowieso nicht mehr gemeldet hätte. Er sagte: doch,hätte ich. Genau an dem Tag,wenn du deine Umschulung begonnen hättest...
Natürlich klammer ich mich an diesen Strohhalm und hoffe immer noch,dass er sich meldet.
Bescheuert oder?

Kann mir nicht jemand den Kopf waschen und sagen,dass ich nicht mehr hoffen brauch?

15.11.2014 11:50 • #11


S
Hallo BrownEye, Ich finde es sehr gut wie Du mit Deiner Erkrankung umgehst. Du gestehst Dir selbst ein daß Du betroffen bist, suchst Dir Hilfe und möchtest trotz Rückschlägen besser damit umgehen lernen. Das ist bestimmt nicht einfach und kostet viel Kraft und ich finde es mutig daß Du trotz der verbreiteten Vorurteile dabei ehrlich und offen bleibst.
Beziehung und pychische Probleme fordern von beiden Partnern sehr viel Verständnis. Ich halte es für falsch da von Schuld oder Schuldgefühlen zu sprechen. Was kannst Du denn dafür? Du versuchst doch schon das Beste daraus zu machen, mehr kann sich ein Partner nicht wünschen. Trotzdem kann nicht jeder damit umgehen. Daß er Dich einfach ignoriert halte ich für eine Schwäche von ihm, vielleicht ist er auch einfach völlig überfordert. Ist aber sein Problem und hat daher nichts mit Dir zu tun.

15.11.2014 12:14 • #12


B
Dankeschön für die Meinung, Sonntag!

Ja für mich ist es einfach unfair einem Menschen gegenüber,der sich in sein Verderben stürzt,ohne zu wissen,auf was er sich einlässt. Ich möchte damit kein Mitleid erregen, wenn ich sage: pass auf,das und das is - kommst du damit klar? - sondern,dass sich die Menschen überlegen können,ob was sie mit mir anfangen. Wenn nicht,dann eben nicht,aber ich war ehrlich und habe niemanden was vorgespielt!

Natürlich erfordert das Verständnis,was er mir nicht geben KANN,da er wohl behütet aufgewachsen ist und einfach andere Probleme (Alltagsprobleme) hat als ich.

Ich fühle mich nur teilweise irgendwie leicht veräppelt. Ich sage jemanden,wie ich sein kann,schildere die Symptome,er liest Bücher,ich sage ihm,wie er sich verhalten soll,wenn ich ausraste,dass er mich machen lassen soll,mich in ruhe lassen soll,es liegt nicht an IHM,es ist auch nicht wegen IHM,auch wenn ich ihn dafür verantwortlich mache....er sagt mir von vornerein,dass das alles kein Problem darstellt - und dann doch? Das verletzt unheimlich,auch wenn er andere Gründe vorgeschoben hat,wie z.B. das Ki*fen,dass er keine Kompromisse mehr eingehen will,dass er gern zu dieser Veranstaltung will so lange und so oft er will usw.

Ich habe mir einfach so viel Mühe gegeben,weil ich auch dem Menschen die Chance geben wollte,dass es klappt,auch wenn es schwer ist. Für mich ist es auch alles andere als leicht eine Beziehung einzugehen...

Ignorieren kann viele Gründe haben,ich denke eher,dass er mit allem abgeschlossen hat. Er ist ein konsequenter Mensch,daher DARF ich eigentlich nicht hoffen,aber (morgen sind es 4 Wochen) ich tue es trotzdem - weiß der Geier warum!

15.11.2014 12:29 • #13


Hey
Ach naja ... ein bisschen Hoffnung ist doch manchmal lebenswichtig. Oft braucht man sogar NUR das. ABER: man muss sich darüber im Klaren sein, dass all die Energie, die in diese Hoffnung fließt, an IHN geht!

Schwer zu erklären, ohne dass es esoterisch klingt, aber meine Erfahrung ist, dass ihn diese Energie von dir unbewusst, unsichtbar, irgendwie ichweißauchnichtgenau ... erreicht und ihm die Trennung sogar erleichtert. Er steht quasi noch im Futter, du bist noch bei ihm bzw. alles Gute, was du ihm warst. Als sei deine Liebe noch mit ihm ... was ja auch Fakt ist!

Und ich habe es mehrmals erlebt, dass jemand sich gerade dadurch wieder mehr mit dem Ex beschäftigt oder sich wieder gemeldet hat, wenn diese Energie plötzlich aus der Atmosphäre verschwunden ist. Das werden sicher die wenigsten verstehen oder glauben, aber wem das etwas sagt ... Nur ist es leider so, dass der CUT für so eine Wirkung ECHT sein muss.

Jedenfalls kannst du in jeder Hinsicht jetzt nur gewinnen, wenn du alle Aufmerksamkeit auf dich selbst richtest. Energie folgt der Aufmerksamkeit - ich mag diesen Spruch

15.11.2014 16:17 • #14


B
Interessanter Aspekt,der auch irgendwie logisch ist,auch wenn ich nicht an das Esoterische glaube.
Ich glaub,ich brauch einfach jemanden,der mir in den Hintern tritt sagt: hey,wach auf - er wird nie wieder kommen,du hast es verbockt,

Eigentlich sollte ich das ja selber sehen,weil er alles,aber auch wirklich alles abblockt und mich überall ignoriert.

Ich habe zwar wieder mit Sport angefangen,was wir eigentlich gemeinsam gemacht haben,bis ich durchgedreht bin und gesagt hab,dass es sowieso nix bringt und ich keine Erfolge sehe er mir wie ein Doof hinterher gerannt is und mit Worten versucht hat mich aufzubauen. Aber irgendwie bringt es alles nix,auch beim Sport ist er immer präsent - in meinen Träumen,im Alltag,einfach überall.

Heute wollte ich feiern gehen,obwohl mir so gar nicht danach ist,aber ich werde gezwungen. Ich verkrieche mich seit 4 Wochen nur zuhause,igel mich ein,heule lass keinen an mich ran...Hoffe nur,dass ich seiner Schwester nicht begegne oder noch schlimmer IHM!

Es tut weh,dass er damit abgeschlossen hat...

15.11.2014 17:59 • #15


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