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Ich bin so traurig

Elfenbeinturm
Meine Trennung war letztes Jahr, im Mai. Vor acht Monaten ist er ausgezogen, wir haben größtenteils keinen Kontakt mehr, außer um Dinge wie die Steuererklärung oder die anstehende Scheidung zu klären.

Ich weiß zwar vom Kopf her dass die Trennung richtig war (er hatte keine Lust mehr auf Monogamie und Familie), aber ich komme einfach nicht wieder auf die Beine.

Besonders wenn ich Mal Zeit habe und der Alltagsstress etwas nachlässt, steigt eine sehr große Traurigkeit in mir auf.
Das war meine zweite Ehe. Ich hab die Scheidung noch vor mir und kann es irgendwie immer noch nicht fassen.

02.04.2023 19:24 • x 4 #1


S
Fühl dich gedrückt...ich bin jetzt ne halbe Woche getrennt. Hoffe das dauert nicht so lang wie bei dir.

Hast du jemanden zum reden? Familienmitglieder oder Freunde?

02.04.2023 19:25 • x 1 #2


A


Ich bin so traurig

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Elfenbeinturm
Ja, mit denen habe ich anfangs auch viel geredet, aber mittlerweile ist das Thema eigentlich schon genug durchgekaut. Mein Kopf hat auch schon längst alles begriffen, aber mit meinen Gefühlen komme ich nicht weiter. Egal wie genau ich weiß, dass es besser so ist, er fehlt mir trotzdem.

03.04.2023 13:16 • x 2 #3


T
@Elfenbeinturm
Erstmal wünsche ich dir viel viel Kraft ich drück dich.

Bin auch gerade im Strudel der Verzweiflung und weiß nicht wie ich das schaffen soll.

Aber denk doch daran du hast es bereits schon so lang geschafft und du lebst noch und wenn die Prognosen stimmen wird es besser.

Alles Gute für dich

03.04.2023 19:36 • x 2 #4


Wollie
als einer, der dies alles schon vor ein paar Jahren durchgemacht hat, kann ich euch sagen: Es wird wieder hell, es wird besser. Auch wenn ihr es jetzt weder glauben noch annehmen könnt. Das Leben ist nicht zu Ende. Mein Leben wurde besser, auch wenn es seine Zeit gedauert hat. Aber es war eine Zeit der Verarbeitung, Reflexion und Neuorientierung. Privat und beruflich. Und heute bin ich seit fast 5 Jahren wieder in festen Händen und wir starten komplett neu durch. Also...haltet durch, es wird wieder besser. Glaubt an euch und eure Stärke.

03.04.2023 19:39 • x 14 #5


Mienchen
Zitat von Elfenbeinturm:
Ja, mit denen habe ich anfangs auch viel geredet, aber mittlerweile ist das Thema eigentlich schon genug durchgekaut. Mein Kopf hat auch schon ...

Hast du ein gutes Hobby? Tu irgendwas, was dich erfüllt. Sport? Man glaubt gar nicht, wie Sport einen den Kopf frei macht.

Oder vielleicht eine andere Frisur? Oder die Wohnung, das Haus umgestalten.

Hast du einen Garten? Dann raus mit dir, pflanze dir dein persönliches Paradies

03.04.2023 19:49 • x 5 #6


Elfenbeinturm
Hi Mienchen, die Wohnung hab ich in den letzten Monaten umgestaltet, da hatte ich gar keine Wahl weil er mit seinem Auszug alles auf den Kopf gestellt hat und die Möbel usw. fehlten. Jetzt ist es wieder schön, das hat wirklich was gebracht.

Für Hobbys hab ich kaum Energie.
Ich hab einen ziemlich fordernden Alltag, bin ja alleinerziehend mit Schulkindern, muss viel arbeiten um die Wohnung alleine zahlen zu können und war eigentlich im Masterstudium, was aber gerade auf Eis liegt, weil meine Tochter chronisch krank geworden ist und ich mich um sie kümmern muss.
Wenn ich dann Mal Zeit habe, möchte ich eigentlich nur noch ausruhen.

Das ganze wird sich vielleicht in ein paar Monaten entspannen; ich bewerbe mich gerade auf eine besser bezahlte Stelle und mein Kind hat eine neue Therapie angefangen, mit der es ihr hoffentlich dann besser gehen wird. Bis dahin heißt es irgendwie durchhalten.
Aber das mit dem Sport merk ich mir. Den Kopf frei zu bekommen wäre nämlich super

@Wollie das klingt tröstend. Momentan komme ich mir unglaublich alt und ausgelebt vor.

03.04.2023 21:29 • x 4 #7


D
Du bist smart und jung genug, nochmal von vorne zu beginnen.
Wenn der Schmerz vorbei ist: was spricht dagegen?

03.04.2023 21:43 • x 3 #8


Elfenbeinturm
Für nochmal von vorne hab ich zuviel Angst. Die Zeit ist aber auch noch lange nicht reif, ich bin ja noch nicht Mal geschieden.

Heute wär Jahrestag. Ich kann mich nicht aus meiner gedrückten
Stimmung befreien. Ob nächstes Jahr die Welt wieder besser aussieht?

Ich hab es langsam satt, dass es mir so schlecht geht und will den Kummer endlich überwinden und wieder Freude am Leben haben. Heute soll der letzte Tag des Hinterhertrauerns für mich sein. Ich will mich endlich auch innerlich von ihm lösen.

09.04.2023 11:32 • x 5 #9


EngelohneFlügel
Das schaffst du, glaub an dich. Ich habe mit 40 komplett bei 0 angefangen nach 21 Jahren. Es dauert einfach seine Zeit bis sich alles sortiert hat und auch die Seele wieder Frieden findet. Bei mir hat es auch gut 2 Jahre gedauert bis mal alles verdaut war und seit 2 Jahren geht es langsam aber stetig wieder der Sonne entgegen.

09.04.2023 11:53 • x 4 #10


jan1
Hi Elfenbeinturm,

also ich habe mir diese Liste hier gemacht:

trotz-beziehung-einsam-t70049.html#p3222132

Einiges davon mache ich ganz bewusst wenn die Kinder am WE bei ihrer Mama sind, auch wenn ich keine grosse Lust dazu habe. Allermeistens macht es dann doch Spass und ich fuehle mich hinterher besser.

lg,

Jan

20.04.2023 16:11 • x 4 #11


M
Naja, eigentlich sagt man ja, man soll die Trauer zulassen, rauslassen, weinen - egal wie lange es dauert. Du bist eben noch nicht darüber hinweg. Da musst Du auch einfach Verständnis für Dich selbst aufbringen und Dir zugestehen, dass Deine Trauer noch Zeit braucht, auch wenn Dir das natürlich nicht schmeckt.
Man kann die Trauer nicht überspringen, sie muss bezahlt werden bis zur letzten Träne, erst dann ist man frei.

21.04.2023 01:50 • x 6 #12


CiRa78
Zu mir haben alle gesagt, lass das Gefühl sein, was gerade ist. Hab nur nicht gewusst, wie. Gemeint ist aber, lass es zu. Wenn Dir nach weinen ist, dann weine. Klappt unter der Dusche ganz gut. Du musst nicht funktionieren. Natürlich für die Kinder, das ist klar. Rede gut mit Dir und wenn Du Dich dafür vor einen Spiegel stellst. Oder im Auto. Was mir viel geholfen hat, lange Spaziergänge, an Orten wo man kaum auf Menschen trifft. Für mich war es morgens sehr früh am Strand. Lieblingsmusik im Ohr und dann konnten auch die Tränen laufen. Sport war ebenfalls ein gutes Mittel zum Zweck. Ablenkung ist zwar auch wichtig, trotzdem muss man auch seine Gefühle durchleben und glaube mir, es wird besser. Es braucht nur alles seine Zeit. Fühl dich gedrückt.

21.04.2023 05:25 • x 5 #13


EngelohneFlügel
Zitat von CiRa78:
Was mir viel geholfen hat, lange Spaziergänge, an Orten wo man kaum auf Menschen trifft.

Bei mir war es Abends durch den Wald.....ok für viele guselig aber bei uns im wilden Süden is halt das Meer so weit weg und der Wald von kindesbeinen an eher ein Spielplatz als eine Geisterbahn.

21.04.2023 19:58 • x 4 #14


Elfenbeinturm
Nun ist es soweit, ich habe den Brief vom Amtsgericht und stimme der Scheidung zu. Das tritt die ganze Trauer nochmal aufs neue los. Seit Tagen weine ich andauernd und vermisse ihn.

Rational finde ich die Scheidung ja richtig, aber emotional sehe ich es noch nicht ein.
Wir hatten neben den vielen Problemen auch wunderschöne Zeiten miteinander und von denen werde ich mich nun auch verabschieden. Schöne Erinnerungen, aber ohne Chance auf Wiederholung..
Es ist schwer für mich, das Ende zu akzeptieren.

Aber ich bin jetzt wieder ich. Allein.
Kein wir mehr und ich kann nun ganz in Ruhe entscheiden wie mein Leben weiter gehen soll, nachdem der Plan gemeinsam alt zu werden schon nach nur sieben gemeinsamen Jahren aufgegeben worden ist.

23.06.2023 16:07 • x 6 #15


A


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