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Ich erkenne mich selbst nicht wieder

S
@TimmyTrumpet

Ich durfte einige Paare kennenlernen, bei denen die EF vom Betrug erst Jahre, in einem Fall über 20 Jahre, später erfahren hat. Obwohl sie in der Zeit dazwischen eigentlich eine gute Ehe hatten, war es für sie ganz schrecklich. Kein bisschen weniger schmerzhaft, als frischer Betrug, aber zusätzlich noch das Gefühl, die Jahre über in einer Fantasie gelebt zu haben. Eigentlich ähnlich denen, die auf mehrjährige Affären ihres Partners zurückblicken. Alles wurde hinterfragt und angezweifelt und v.a. waren sie verletzt/ verbittert/ verärgert darüber, dass der Partner ihnen die Entscheidungshoheit abgenommen hat.

Das Vorenthalten der Wahrheit und damit der Möglichkeit für den EP sich selbst, in Kenntnis der Realität, für oder gegen die Beziehung zu entscheiden, ist eine weitere Form, des sich über den Betrogenen stellen. Es ist mMn entmündigend und respektlos und damit als Basis für eine Beziehung auf Augenhöhe wertlos.

Und, in Eurem Fall, wo Du ja in engerem Umfeld unterwegs warst, ist es auch noch ziemlich riskant.

Da ihr ja Paartherapie anstrebt, die ohne den Elefant im Raum zu benennen eh sinnlos ist, wäre es ja wirklich eine gute Idee, hier in einem Einzelgespräch die allein dazu beraten zu lassen, ob/ wann und wie ein Geständnis gut ist.

Was Deine Affäre anbelangt, - wenn sie den Absprung geschafft hat, lass sie in Ruhe.

12.06.2025 22:09 • x 7 #256


alleswirdbesser
Zitat von MMHW71:
Das haben aber nur die Wenigsten hier geschafft oder empfindest du das anders?

Ich mag über die anderen keinen Urteil fällen, natürlich sind manche tiefer verletzt als die anderen. Meine erste Zeit im Forum war erstmal der purer Schmerz. Und bin ich damals über einen Affären Thread gestolpert, ging es hoch her. Mit der Zeit konnte ich mich tatsächlich mäßigen, vor allem weil ich inzwischen sicher weiß, dass ich betrogen wurde. Das war früher nicht der Fall. Keiner von beiden hat mir die Wahrheit gesagt, trotz Trennung. Und was davon zurück blieb ist das Gefühl, dass sie mich für dumm verkaufen wollten. An meinen Schutz dachte oder denke ich da weniger. Sie wollten gut dastehen.

12.06.2025 22:09 • x 5 #257


A


Ich erkenne mich selbst nicht wieder

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alleswirdbesser
Zitat von SchlittenEngel:
@TimmyTrumpet Ich durfte einige Paare kennenlernen, bei denen die EF vom Betrug erst Jahre, in einem Fall über 20 Jahre, später erfahren hat. ...

Ich kenne auch jemanden… sie hatte mal einen Verdacht gehabt, aber dieser hat sich nicht bestätigt bzw. er hat alles abgestritten. Jetzt Jahrzehnte später, sagt sie immer noch, dass sie sofort die Koffer packen würde, sollte sie etwas über damals erfahren. Die ganzen Jahre, die dazwischen liegen, würden sie nicht davon abhalten. Sie hat es ihm damals klipp und klar gesagt, dass sie das so tun wird.

12.06.2025 22:14 • x 5 #258


S
@alleswirdbesser

Sie haben sich um die Jahre betrogen gefühlt, insb. weil sie für sich klar waren, dass sie dann gegangen wären, in einem Fall, bevor sie die Kinder bekommen hat.
Dieses Gefühl, dass dein Leben gewissermaßen auf einer Lüge beruht, ist nun mal schlimm.

Verletzt hat er schon, wie du schon geschrieben hast, das kann er eh nicht mehr ändern, nur noch entscheiden, ob er anfängt seiner EF wieder Respekt entgegenzubringen und aufzuhören v.a. an den eigenen Vorteil zu denken.

12.06.2025 22:21 • x 3 #259


N
Zitat von SchlittenEngel:
Ich durfte einige Paare kennenlernen, bei denen die EF vom Betrug erst Jahre, in einem Fall über 20 Jahre, später erfahren hat. Obwohl sie in der Zeit dazwischen eigentlich eine gute Ehe hatten, war es für sie ganz schrecklich. Kein bisschen weniger schmerzhaft, als frischer Betrug, aber zusätzlich noch das Gefühl, die Jahre über in einer Fantasie gelebt zu haben.

Ich gehe mit, dass es schmerzhaft ist, sowas frisch zu erfahren. Auch wenn es 20 Jahre her ist und vielleicht nur ein paar Wochen andauerte oder es eine einmalige Geschichte auf der Kirmes war.
Aber wenn man dann meint, 20 Jahre lang in einer Phantasie gelebt zu haben und alles auf einer Lüge beruht, dann verzerrt man die Realität doch sehr.

12.06.2025 22:33 • x 5 #260


alleswirdbesser
Zitat von Naukan:
Aber wenn man dann meint, 20 Jahre lang in einer Phantasie gelebt zu haben und alles auf einer Lüge beruht, dann verzerrt man die Realität doch sehr.

Wenn man sonst die Beziehung beendet hätte, dann existierte diese 20 Jahre lang dank einer Lüge.

13.06.2025 05:33 • x 2 #261


S
Zitat von Naukan:
Aber wenn man dann meint, 20 Jahre lang in einer Phantasie gelebt zu haben und alles auf einer Lüge beruht, dann verzerrt man die Realität doch sehr.

Wem steht das zu, das zu beurteilen?

So empfinden diese Betroffenen es und das gilt erst mal zu respektieren.

Und ich zumindest kann es verstehen, es beginnt damit, dass der Partner nicht ist, was man dachte. Die Beziehung anders war als man dachte. Und daraus resultiert nun mal, das man alles andere, incl. einem selbst, auch hinterfragt.

13.06.2025 06:05 • x 2 #262


MMHW71
Zitat von Naukan:
Aber wenn man dann meint, 20 Jahre lang in einer Phantasie gelebt zu haben und alles auf einer Lüge beruht, dann verzerrt man die Realität doch sehr.

Ja und genau da ist der Punkt, wo sich die Menschen unterscheiden. Man bedenke, welche Schicksale Menschen treffen können und welches Leid es auf dieser Welt gibt. Und hier wird ein Betrug (nicht schön, unrichtig, schlecht etc.) wie das Schlimmste was im Leben passieren kann, dargestellt. Diesen Menschen ist noch nie im Leben ein wirkliches Problem entgegen getreten wie Krankheit, Tod eines sehr wertvollen Menschen, der viel zu früh kam. Das sind Probleme und Schicksalsschläge, die ein Leben lang prägen. Eine Affäre, die, wenn man es realistisch betrachtet immer 3 Menschen beinhaltet, im Vergleich ein Klacks ist. Gute Beziehung = keine Chance für Eindringlinge.
Die Affäre meines Mannes war 2004, d.h. vor 21 Jahren. Ich konnte es aufklatschen, also kein Selbstgeständnis. Bis heute weiß ich nicht, was wirklich war. Ist es so wie er sagt oder war mehr? Es hat mich anfangs zerfleischt, zermürbt. Es hat mein Leben bestimmt, man sah mir die Zerfressenheit im Gesicht an. Ich habe es geschafft, dieses Ereignis zu analysieren, obwohl mein Mann es totgeschwiegen hat. Würde ich heute nicht mehr so akzeptieren, damals hatte ich die Reife noch nicht. Ich erkannte in der Reflektion, dass es auch an mir lag, dass wir uns verloren hatten und er wohl Bedürfnisse hatte, die ich nicht mehr erfüllte. Die lagen definitiv im emotionalen und wertschätzenden Bereich, soviel musste ich mir selbst eingestehen. Ich habe es geschafft, die Situation anzunehmen und irgendwann wollte ich wieder die Alte sein. Ich habe es geschafft. Und ich habe ehrlich gesagt sehr wenig Verständnis, für das Herumgeheule von Betrogenen, die nicht bereit sind, Mitverantwortung für ihren Teil zu übernehmen. Es ist Schwäche, ganz einfach die eigene Schwäche.
Sollte mir, heute 21 Jahre später jemand endlich die Wahrheit sagen, würde es mir wahrscheinlich einen Stich versetzen aber das wäre schon alles. Die andere Frau war eine Nachbarin, unsere Kinder waren in einer Klasse. Sie war sehr hübsch und kam gut an bei den Männern und mit meinem Mann hatte sie sich eingelassen. Zu diesem Zeitpunkt war ich alles andere als das blühende Leben. ließ mich gehen. Es war kein schönes Gefühl zu wissen, dass dein Mann eine schönere Frau begehrt. Für mich war es Anlass, mich zu verändern. Optisch, innerlich und Ausstrahlung. Und es gelang mir. Die Affäre meines Mannes erweckte mich aus dem Tiefschlaf. Es war der Zeitpunkt der Transformation. Und meine Transformation gelang so gut, dass ich irgendwann selber in einer Affäre landete.......

13.06.2025 06:37 • x 4 #263


T
Guten Morgen zusammen,
ich musste mich gestern der Diskussion entziehen. Nicht zuletzt weil ich einfach Feierabend hatte und zuhause dann auch einfach keine Zeit mehr habe. Aber auch weil ich mich in der Diskussion gestern in die Ecke gedrängt gefühlt habe. Ich habe auf Vieles grade einfach keine Antwort. Ich verstehe euch, wie ihr über die Sache denkt und auch was ihr für richtig und falsch haltet. Ich habe auch nie gesagt, dass ich dem ganzen nicht zustimmen kann.
Es geht hier grade sehr viel um meine EF. Ich verstehe das, dass euch das umtreibt. Aber für mich ist die Frage nach Beichte oder nicht Beichte im Moment garnicht so relevant. Das ist schlicht so. Nicht weil ich mich drücken will. Ich bin noch nicht an dem Punkt. Ich bin vorgestern hier her gekommen, weil ich mir das von der Seele schreiben musste. Ich bin im Trennungsschmerz von meiner AF. Nicht weil ich sie liebe oder weil ich sie zurück will. Weil ich an den Erinnerungen hänge. Diese Erinnerungen überlagern aber Vieles, was auch einfach von Anfang an nicht gepasst hat. Es hatte nie eine Zukunft, alleine weil ich das selbst ziemlich schnell garnicht wollte. Ich habe mich einer Träumerei hingegeben, die dumm war. Insbesondere weil sie Erinnerungen geschaffen hat, die mir jetzt vorgaukeln ich hätte was Tolles verloren. Das ist halt einfach Blödsinn. Ich habe nix Tolles verloren. Ich habe mit der AF ein emotionales Luftschloss aufgebaut was kein Fundament hatte. Ende. Mein Verstand weiß das. Mein Kopf/Herz noch nicht. Darum bin ich hier, weil mich das mal mehr, mal weniger auffrisst. Ich bemitleide mich bestimmt auch ein Stück weit selbst. Aber ist das nicht normal? Ich versuche ja auch aktiv Lösungen für mich zu finden. Einer der ersten Antworten war: Akzeptanz der Situation. Das hilft mir wirklich. Ich verdränge die Gedanken nicht an die AF. Ich frage mich warum ich grade an sie denke und an was ich eigentlich grade denke. Ich komme da auch immer wieder auf das gleiche Resultat, dass ich da an nichts hänge, was ich ernsthaft gewollt habe oder mir zurück wünsche. Ich merke von Tag zu Tag, dass sich etwas verändert. Ich falle aber auch zurück. Gestern nach der Diskussion hier musst ich im Auto auf dem Heimweg einfach weinen. Das warf mich zurück. Aber es tat gut. Aber auch heute morgen galten die ersten Gedanken nach dem Aufwachen (um 04 Uhr mit zwei Kindern im Arm ) nicht mehr der AF sondern mir und meinen Gefühlen. Ich kann mich mit mir selbst beschäftigen. Und das meine ich genau so. Meine EF oder AF hat damit nichts zu tun. Es geht dabei nicht um die Frage was ich will. Es geht darum, wie ich mit Gefühlen umgehe. Dass ich mich hier öffne, hätte ich vor einer Woche nicht für möglich gehalten. Ich packe normalerweise einfach alles in mich rein. Ich mach das alles mit mir selbst aus.
Ich bin mir auch sicher, ihr meint es am Ende nur gut mit euren Ratschlägen. Dafür bin ich auch ernsthaft dankbar. Ich brauche aber noch etwas Zeit. Ist das fair? Keine Ahnung, bestimmt nicht. Es ist aber das, was ich derzeit in der Lage bin zu leisten oder wie auch immer man das nennen mag.
Es tut natürlich weh zu hören ich sei schäbig und feige. Aber nochmal ganz klar an alle vom Team Beichte: Ich habe nicht gesagt, dass ich das nicht tun möchte. Jetzt grade geht es für mich nicht. Jetzt im Moment muss ich mich zuerst um mich selbst kümmern. Und das finde ich richtig so.
Jetzt könnte man sich die Frage stellen, ob das Sinn macht dann eine Ehe retten zu wollen. Ich weiß, dass mein Gedankenchaos vergehen wird und ich weiß was ich will. Und ich würde vermuten und erwarte es ehrlicherweise auch, dass eine Paartherapie damit beginnt, mit sich selbst anzufangen. Auch meine EF hat das dringend nötig. Auch sie sollte sich selbst und ihre Ansprüche in Einklang bringen.
Es drang gester noch durch man könnte keine Liebe sehen. Ich kann für mich sagen, dass die Liebe zu meiner EF der Treiber ist das ganze retten zu wollen. Ich liebe meine EF. Das was ich getan habe, habe ich nicht aus mangelnder Liebe getan. Die Motivation war die Idee der Flucht aus dem Alltagsgefängnis. Und das auch nicht geplant. Würde ich nicht lieben, hätte ich absolut kein Interesse an einer Fortführung des Ganzen. Ich habe natürlich am Anfang der Affäre daran gezweifelt. Das verflog aber ziemlich schnell.
Mir wurde auch unterstellt ich könne keine Verantwortung übernehmen und könne keine wichtigen Entscheidungen treffen. Das ist eine Verallgemeinerung, der ich widersprechen muss. Ja, ich habe hier grade im Moment in Bezug auf meine emotionale Situation grade Probleme die Verantwortung zu übernehmen. Ich bin in einem Prozess. Aber trotzdem habe ich die wichtigste Entscheidung schon getroffen: Ich werfe meine Ehe und die Liebe zu meiner Frau nicht weg. Das da noch mehr zu gehört ist korrekt. Ich arbeite an mir. Jeden Tag. Die Überschrift lautet: Ich erkenne mich selbst nicht wieder - malt euch selbst aus, wie ich in meinem Leben sonst wohl mit Entscheidungen und Verantwortung umgehen kann oder nicht. Normalerweise mach ich da keine Gefangene.
Ich möchte noch das Thema des Gewissens ansprechen: Habe ich ein schlechtes Gewissen? Ja, habe ich. Aber weniger wegen dem was passiert ist. Sondern weil ich anstatt die Probleme in der Ehe anzusprechen davongelaufen bin. Es hat sich ja gezeigt, dass das simple darüber sprechen ziemlich viel bewirken kann. Sich der Träumerei hinzugeben war unnötig. Ich habe aber auch ein schlechtes Gewissen gegenüber der AF. Denn wenn ich schon davonlaufe und in ihre offenen Arme renne, hätte ich es dann auch mit Ernsthaftigkeit machen können. Nägel mit Köpfen. Also Trennung und dann schauen ob es passt. Wäre ich damit glücklicher gewesen. Aus heutiger Sicht kann ich sagen nein. Wie gesagt, den Entschluss, dass ich die Ehe garnicht aufgeben will traf ich ja schon lange bevor meine AF sich neu umgeschaut hat.
Nun ja, long story short:
Ich hoffe, dass ich in ein paar Tagen soweit sein werde, dass mein Kopf und mein Herz wieder frei oder freier von Gedanken der Fremdverliebtheit sein werden. Einfach damit ich zu Kräften komme und anfangen kann richtig aufzuräumen. Bis dahin werde ich meine Frau aber nicht einfach links liegen lassen. Wir arbeiten im Moment aktiv täglich an uns. Geht das besser? Ganz bestimmt. Aber das ist das, was ich grade kann. Und das ist mein Weg, den ich gehe. Es muss jetzt erst um mich gehen. Dann wird es um meine EF gehen. Ich lasse mich dafür auch nicht verurteilen.
Am Horizont bahnt sich aber schon etwas an: nächsten Mittwoch werde ich sehr wahrscheinlich auf die AF in der Kita treffen. Wir haben ein Fest. Und da EF und AF sich kennen, werden wir uns nicht aus dem Weg gehen können. Ich habe jetzt schon Angst davor, was das mit mir machen wird. Das mich das beschäftigt zeigt ja, dass ich mit mir selbst noch nicht ganz fertig bin.

13.06.2025 06:53 • x 8 #264


S
Zitat von MMHW71:
Diesen Menschen ist noch nie im Leben ein wirkliches Problem entgegen getreten wie Krankheit, Tod eines sehr wertvollen Menschen, der viel zu früh kam. Das sind Probleme und Schicksalsschläge, die ein Leben lang prägen. Eine Affäre, die, wenn man es realistisch betrachtet immer 3 Menschen beinhaltet, im Vergleich ein Klacks ist. Gute Beziehung = keine Chance für Eindringinge

Manche sind vielleicht selbst gefühlsarm, wenn sie das so sehen.
Oder selbst Fremdgeher. Oder beides. Oder haben wenig bis Null Ahnung von Psychologie.

13.06.2025 06:55 • x 1 #265


sonntag_morgen
Zitat von MMHW71:
Das trifft es wirklich auf den Punkt. Ich bin hier doch schon einige Zeit. Habe viele, auch der alten Beiträge gelesen und das Stammklientel ist einfach zeitweise sehr tief. Nun Frage ich mich: Ihr seid für die Wahrheit, könnt sie aber nicht ertragen und niemals verarbeiten und leidet (was mir für jeden Einzelnen ...


Aber du vergisst dabei einige Dinge:

- Der Schmerz wurde durch den Betrug verursacht, nicht durch die Wahrheit.
- Es durch Zufalll und/oder erst nach langer Zeit zu erfahren ist viel schmerzhafter, als direkt gleich die Wahrheit gesagt zu bekommen Viele hier sagen, dass die langen Lügen das Schlimmste waren.
- Die Wahrheit ermöglicht den Betroffenen die freie Entscheidung, ob sie in der Beziehung bleiben wollen. Es ist ganz schön anmaßend, jemanden diese Entscheidung zu nehmen. Damit nimmst du Ihnen auch die Chance, eine Beziehung zu finden, die auf Ehrlichkeit beruht.

13.06.2025 06:59 • x 1 #266


alleswirdbesser
Zitat von MMHW71:
Die Affäre meines Mannes war 2004, d.h. vor 21 Jahren

Mein erster Mann hatte vermutlich auch eine. Damals mit 20 und junge Mutter war das für mich nicht so gravierend wie mit 40. Ich trennte mich in erster Linie aus anderen Gründen und bin bis heute froh, es damals gemacht zu haben. Die Affäre war nur ein winziger Störfaktor, falls es eine war, ich sah das Mädel nicht als Konkurrenz. Wenn man mit 40 gegen ein jüngeres Exemplar heimlich ausgetauscht wird, hat das irgendwie ein anderes Gewicht, eine andere Wirkung, auch weil viele Jahre Familienleben dran hängen und weil man oder ich dachte, uns würde sowas nie passieren, nicht mit meinem (zweiten) Mann. Und doch passierte es. Auch wenn ich sonst keine schlimmeren Erlebnisse vorzuweisen habe, war diese Trennung und die danach die schlimmste Zeit meines Lebens. Es ging ja noch viel mehr kaputt als dass es „nur“ eine Trennung war. Die Affäre hat er nie gebeichtet. Ich musste mir später sagen lassen, wie naiv ich war ihm das Märchen zu glauben. Ja, ich habe ihm so vertraut, dass ich es gefressen habe. Allerdings nicht ohne nachzubohren. Was kam war natürlich das Übliche.

13.06.2025 07:03 • x 1 #267


T
Zitat von MMHW71:
Man bedenke, welche Schicksale Menschen treffen können und welches Leid es auf dieser Welt gibt. Und hier wird ein Betrug (nicht schön, unrichtig, schlecht etc.) wie das Schlimmste was im Leben passieren kann, dargestellt.

Ich erzähle euch das jetzt einfach. Das hier spricht mir ein wenig aus der Seele. Ich weiß ganz genau woher meine Verlustangst kommt. Ich weiß ganz genau warum ich die AF nicht gehen lassen konnte, obwohl ich ich sie garnicht mehr wollte. Ich weiß auch genau warum ich die Probleme mit meiner Frau nicht ansprechen konnte, weil ich Angst hatte sie verlässt mich dann. Ich kenne die Antwort.
Wir haben einfach einen kleinen geliebten Menschen vor ein paar Jahren verloren, weil zwei Vollidioten meinten sich ein Autorennen liefern zu müssen. Ich mag da nicht zu viel drüber erzählen, weil es meine Identität ziemlich schnell aufliegen lassen kann.
Hab ich das verarbeitet? Bis heute nicht. Werde ich nie.

13.06.2025 07:06 • x 8 #268


MMHW71
Zitat von TimmyTrumpet:
Am Horizont bahnt sich aber schon etwas an: nächsten Mittwoch werde ich sehr wahrscheinlich auf die AF in der Kita treffen. Wir haben ein Fest. Und da EF und AF sich kennen, werden wir uns nicht aus dem Weg gehen können. Ich habe jetzt schon Angst davor, was das mit mir machen wird. Das mich das beschäftigt zeigt ja, dass ich mit mir selbst noch nicht ganz fertig bin.

Lieber Timmy,

du scheinst ein großartiger und pflichtbewusster Mensch zu sein und du bist definitiv auf dem richtigen Weg. Das Auflösen des Mangels kannst nur du in dir lösen und das hast du schon sehr gut erkannt.
Wenn du es Liebe bezeichnest was du für deine Frau empfindest, dann wird es so sein und wenn Liebe da ist, lohnt es sich, für die Beziehung zu kämpfen.
Ich persönlich arbeite seit 2 1/2 gegen das mir bewusste Konstrukt einer Illusion. Ich hoffe, dir gelingt das eher, damit du wieder frei sein kannst. Und die Spirale, wo du sie dann wieder siehst, kann natürlich in dir Vieles erwecken. Bei uns war das jedes Mal so. Solange wir uns nicht sahen, war ein normaler Kontakt möglich aber wehe wir trafen aufeinander. Vielleicht kannst du, auch wenn es wieder eine Lüge ist, dem fernbleiben? Mit einer kleinen Notlüge wie mir ist nicht gut etc. Ich würde es dir empfehlen, da es sein kann, dass du das was du bist jetzt schon erarbeitet hast, mit einem Schlag wieder zerstört ist. Muss natürlich nicht sein, kann aber und das wäre definitiv ein Rückschlag.

Ich habe hier kürzlich einen alten Beitrag gelesen, dessen Verlauf mich sehr an deinen erinnert. Nur hoffe ich nicht, dass es bei dir nicht so ausgeht wie bei ihm.
Ich werde ihn raussuchen und ihn hier reinstellen.

Was beeindruckend war, dieser Mann hat sich nach ca. 8 Jahren wieder gemeldet und berichtet, wie seine Geschichte weiterverlaufen ist. Im Anbetracht dessen, wie sie geendet hat, war das Lesen der gesamten Story in einem ganz anderen Licht.
Jedoch, ist es noch nicht das Ende, mal schauen ob er sich irgendwann wieder meldet.....

13.06.2025 07:10 • x 2 #269


alleswirdbesser
Zitat von TimmyTrumpet:
Ich bin in einem Prozess. Aber trotzdem habe ich die wichtigste Entscheidung schon getroffen: Ich werfe meine Ehe und die Liebe zu meiner Frau nicht weg

Deiner Frau nimmst Du diese Entscheidung aber, wenn sie nicht von dem Betrug erfahren darf.

13.06.2025 07:14 • x 3 #270


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