Hallo zusammen,
ich wünsche euch zuerst mal einen schönen Tag. Ich bin ziemlich überwältigt von den Reaktionen hier. Ich habe gestern Abend ein wenig übers Handy mitgelesen, wollte mir aber heute die Zeit nehmen konkret auf vieles zu antworten. Es ist nicht einfach in einen Text mal eben drei Monate so zu beschreiben, dass in allen Köpfen ein vollständiges Bild der Situation entsteht. Vieles des Gesagten trifft zu, manches ist ziemlich weit daneben. Aber erstmal Danke für den respektvollen Umgang mit mir hier. Ich fange vielleicht kurz damit an, wie es mir heute geht: Ich bin gestern nach hause Gefahren und fühlte mich wirklich besser nachdem ich all das hier geschrieben hatte. Die Antworten zu lesen war wie eine Gruppentherapie. Gestern Abend bin ich im Bett das erste mal seit Tagen ohne die Gedanken an die AF (Hey, ich hab die Abkürzungen gelernt) eingeschlafen sondern mit Gedanken über mich. Das ist ein Fortschritt. Heute morgen sah das leicht anders aus, aber ich konnte mich hier auch gut regulieren.
Ich habe beim lesen nun viele Zitate gespeichert und versuche mal alles abzuarbeiten.
Zitat von Sti: Ihr besucht eine Paartherapie. Gleichzeitig bist du bei Reddit und und hier, um Rat zu fragen.
Meine Frage. Hat die Paartherapie bisher keine Erfolge gebracht? Wie sieht denn die Paartherapie aus?
Vielleicht zur zeitlichen Einordnung: Die Paartherapie hat noch nicht begonnen. Zum Status Quo kam es letzte Woche Donnerstag. Ich erzählte vom Gespräch mit meiner Frau Ende April. Bei dem sehr viel Emotion hochkam und wir uns gesagt haben, dass wir uns nicht aufgeben wollten. Allerspätestens hier hätte ich den Kontakt zur AF abbrechen müssen. Ich hätte die Ruhe und den freien Kopf gebrauchen können, um den Worten auch Taten folgen zu lassen. letztlich sind 4 Wochen ins Land gezogen, in denen ich es nicht geschafft habe der AF vor den Kopf zu stoßen, die immer und immer wieder sagte, dass sie sich wünsche, ich wäre frei und dass sie auf eine Zukunft hofft. Getroffen haben wir uns in der Zeit nicht mehr. Letzen Mittwoch kam meine Frau auf mich zu, weil sie merkte, dass ich mich unwohl fühle. Das hat mich wach gerüttelt und ich sagte mir, dass mir das Schicksal hier doch jetzt eine Lösung hingeworfen hat. Ich muss die AF nicht verletzten, sie geht von selbst. Ich wusste zu dem Zeitpunkt bereits von dem Kontakt der AF zu ihrer neuen Bekanntschaft. Emotional eskaliert ist es in mir am Donnerstag, als ich komplett zufällig die AF getroffen habe, zu Fuß auf dem Weg zum Treffen mit ihm. Das hat mich komplett übermannt, weil sie Nägel mit Köpfen gemacht hat.
Zitat von Waris07: Jetzt leidest du – aber vielleicht nicht, weil du AF verloren hast. Sondern weil sie zuerst losgelassen hat. Du wolltest nicht verlassen werden. Du wolltest die Kontrolle behalten.
Zitat von Lukrethia: Für mich lesen sich deine Gedanken und dein Verhalten schon leicht zwanghaft. Bei Verliebtheit agiert man schon mal ein bisschen dumm und kopflos, aber da bist du schon ordentlich am Ziel vorbeigeschossen, vor allem, weil du dir dabei nur selbst ins Knie schießt.
Zitat von KeepSmile: Liegt das Problem nicht noch woanders?
Glaubenssatz? Nicht alleine sein können oder Kontrolle behalten können?
Ich bin meilenweit am Ziel vorbeigeschossen. Sie hatte jetzt entschieden, nicht ich. DAS war mein Problem.
Zitat von E-Claire: Überfliegersyndrom, zum ersten Mal seit Langem das Wort nein gehört.
Das trifft es ziemlich gut. Ich bin es nicht gewohnt ein nein zu hören. Ich bin beruflich und auch privat für alle immer der Problemlöser. Das was ich vorschlage zu tun, führt sehr oft zum gewünschten Erfolg. Das ist einfach so. Ich stelle mich dabei selbst nie in ein Scheinwerferlicht. Im Gegenteil, ich denke mir immer, dass ich doch nichts Besonderes gemacht habe, ich habe halt nur gemacht. Mein Freund, mit dem ich die Geschichte teilte sagte zu mir: Du hast alles, was andere sich wünschen, drei tolle Kinder, eine tolle Frau, ein Haus, Autos, Urlaube, bist beruflich da wo du hinwolltest... Besinne dich mal auf deine Erfolge uns sei nicht unzufrieden. Ich mache halt einfach und hinterfrage oft nicht. Das führte in meinem Leben bisher einfach automatisch zu dem, was ich heute um mich herum habe. Aber um nicht zu viel abzuschweifen: Der Kontrollverlust bezüglich der Situation war für mein Ego eine kurzzeitig nicht akzeptable Sache. Das ist der Punkt, den ich meine wenn ich sage: Ich verstehe mich selbst nicht. Dieses Gefühl kannte ich von mir nicht. Ich komme jetzt zu dem Schluss, dass es wohl ganz simpel Liebeskummer ist. Denn bei aller Entschlossenheit in dem Moment meine Ehe retten zu wollen: Die Gefühle der letzten Wochen lassen sich nicht von heute auf morgen ausschalten.
Zitat von Arnika: Dir hat der Gedanke, ein neues Leben haben zu können gefallen. Was ich verstehe. Und jetzt hat man dir die Tür zugemacht. Das schmerzt. Was ich auch verstehe. Weil es dir gefallen hat, als du zumindest die Entscheidung hattest. Jetzt hast du sie nicht mehr, die Tür ist zu. Und wie ein Kater, der eigentlich gar nicht raus wollte, aber irgendwie halt doch, oder auch nicht, kratzt du jetzt an der geschlossenen Tür.
Zitat von Sonnenblume53: Wie hättest Du Dich entschieden, wenn Deine AF umgekippt wäre, den neuen Mann in ihrem Leben verlassen hätte und zu Dir zurückgekehrt wäre?
Zitat von MMHW71: Und im tiefen Innersten spüre ich, dass unser Weg irgendwann gemeinsam enden wird
Ich möchte nochmal klarstellen, was ich eigentlich gefühlt habe. Als das ganze Anfang März begann, war es ganz ursprünglich S. getrieben. Ziemlich schnell war aber auch klar, dass wir menschlich sehr gut klarkommen. Sehr gut. Ich sage bewusst menschlich, denn ganz ehrlich: ich habe auch einige Punkte, wo ich gesagt habe: Puhhh, es ist nicht alles Gold was glänzt, ob ich mir das in einer Beziehung antun würde? Trotzdem hatte ich am Anfang das Gefühl, das es ein Ersatz sein könnte. Aber wie @Arnika schrieb: Es war eher der Gedanke Flucht der mich da geführt hat. Um mich herum gehen derzeit viele Ehen kaputt. Man sieht wie die Paare am Ende oft zufriedener sind. Das war vielleicht ein innerliches Vorbild. Aber: Was den Gedanken am Ende immer wieder hat verfließen lassen war der Gedanke an meine Kinder: Ich liebe sie abgöttisch. Niemals nie möchte ich nicht jeden Tag beim Zubettgehen dabei sein. So dachte ich vor drei Monaten und so denke ich heute auch noch fast. Was hätte ich denn nun getan, wenn die AF am Donnerstag letzte Woche gesagt hätte: OK, komm, lass uns durchbrennen?
Zitat von Naukan: Oh ja! Jedes mal aufs neue! Es gibt Dinge, die ändern sich nie. Ich kenne das schon auch. Schreien im Auto! Weinen! Man kann an nix anderes mehr denken. Man hat Mühe seinen Alltag auf die Kette zu bekommen. Da wo es nicht anders geht, funktioniert man wie eine Maschine. Man wäre bereit, den größten Blödsinn zu versuchen......
Hier steht die Antwort: Wahrscheinlich hätte ich an diesem Tag in der emotionalen Lage in der ich war den größten Blödsinn gemacht und mich weiter reingeritten.
Zitat von KeepSmile: Und ehrlich? Du wolltest damit in erster Linie eine Reaktion bekommen um dein Nervensystem zu beruhigen?
Weil du damit nicht gut umgehen konntest nichts von ihr zu hören und dadurch der Kontrollverlust und Versuch auf eine Reaktion mit der du wieder einfluss nehmen kannst mit der du deine vermeindliche Kontrolle wieder herstellst?
Aber um sie geht es bei dem ganzen nicht.
Genau so wäre es gewesen. Es wäre weder um Sie, noch um mich noch um meine Ehefrau gegangen. Natürlich bin ich mir dessen auch das ganze dann anstehende Wochenende bewusst gewesen. Ich habe Freitag sehr gelitten. Aber viel in alten Chats gelesen, mir richtig selbst wehgetan damit. Aber ich habe nach Antworten gesucht. Ich habe welche gefunden. Bei meinem Verhalten. Meine Unentschlossenheit von Beginn hat hat alles gelähmt. Egal in welche Richtung es hätte gehen sollen. Ich hab halt einfach nix gemacht. Das komplette Gegenteil von dem was ich sonst so mache.
Zitat von Naukan: wenn so eine Liebe erwiedert wird, dann ist das halt nicht gerade einfach.....
Das ist halt passiert. Ich habe mich einfach treiben lassen. Kopflos.
Zitat von KeepSmile: Ehrlich wäre gewesen mit deiner Frau zu reden was dich stört und mit ihr eine Lösung zusammen finden. Dadurch hättest du wohl auch erfahren was sie stört.
Auf den Gedanken bin ich in den letzten zwei Jahren tatsächlich selbst nicht gekommen. Das Gespräch Ende April mit meiner Frau war das erste mal seit gut zwei Jahren, dass wir so offen geredet haben. Und es war gut. Auch sie ist null zufrieden mit uns als Paar. Null. Dumm, dass ich in dem Moment dann meine Energie nicht richtig verwendet habe.
Zitat von Mael28: Und sei ehrlich zu dir selbst. Hast du wirklich noch Gefühle für deine Frau oder willst du das jetzt nur retten weil die Affären Frau weg ist?
Zitat von Mael28: ich finde auch es wirkt jetzt wie eine Notlösung die Ehe zu retten.
Zitat von rudi333: Willst Du Deine Ehe jetzt wirklich 100%ig wieder?
Zitat von MMHW71: Was geht da noch, außerhalb des Hormonrausches
Das ist natürlich die zentrale Frage. Ich kann verstehen, dass es wie eine Notlösung aussieht. Ich habe mir die Frage auch selbst ganz offen gestellt. Insbesondere schreibe ich viel über die AF, aber bisher so gut wie nichts über die EF. Das erweckt natürlich den Eindruck, dass sie keine Rolle spielt. Aber das ist falsch. Ich liebe meine Frau, dass kann ich heute morgen aus voller Überzeugung sagen. Ich zweifle da auch nicht dran. Ich habe mich allerdings in den letzten Wochen emotional ein wenig verlaufen. Aber ich möchte das zu 100 %. Es ist für mich auch ein mögliches Ergebnis einer Paartherapie, dass man feststellt, es passt nicht. Aber ich finde die Situation, die vielen Jahre und auch die Kinder begründen schon einen ernsthaften Versuch. Damit dieser ernsthaft ist, muss ich im Kopf frei sein. Natürlich hat unser Familienleben alles aufgefressen. Daher möhchte ich auch dann noch drauf eingehen, was vielleicht die eigentlichen Gründe sind.
Zitat von KeepSmile: Wann kommst du nach Hause von der Arbeit und wie läuft der Zweite Teil des Tages ab?
Einige Familienväter würden es sicher genießen mit den Kinder morgens zusammen zu Frühstücken, die Kinder erst recht.
Zitat von KeepSmile: Auch das kleine Kind ist in der Kita?
Wer macht dann den Haushalt und Kinderbetreuung wenn beide Arbeiten würden? Ist sie da wirklich frei?
Zitat von Vicky76: Bei Kindern die 2 4 und 6 sind, muss der Papa mal ein paar Jahre, kürzer treten, am besten, ohne in fremden Gewässern zu schwimmen
Zitat von Abendrot: Kleine Kinder sind keine Bereicherung für die Beziehung zwischen Mann und Frau.
Sie bereichern das Leben der Eltern , Mutter und Vater sind glücklich über diese kleinen Wesen .
Aber kleine Kinder saugen auch viel Energie , die dann der Paarbeziehung fehlt .
Das ist den wenigsten bewusst , sie fressen Energie wie kleine nimmersatte Raupen , was in der Natur der Sache liegt .
Als Elterteil gibt man alles , die Paarebene bleibt auf der Strecke .
Und schon wachen Träume auf , nach Unbeschwertheit , Freiheit , wie man das Leben vor den Kindern kannte und sucht danach und es endet schlimmstensfalls in einer Affäre .
Kleine Kinder sind oft eine Hungerzeit für eine Beziehung , der man nur bewusst entgegenwirken kann .
Sich Zeitfenster schaffen , Zeit um miteinander zu reden , ungestört .
Struktur im Alltag hilft dabei , z.B. am frühen Abend sind die Kinder meistens im Bett , Zeit um Gemeinsamkeit zu pflegen .
Zitat von Vicky76: Sobald Frauen Müttersind, werden ihr keine Schwächen zugestanden. Wobei bei Männern, jegliche Wesensveränderungen normal erscheinen. Mich als Mutter, mit diversen Organisationsschwächen, macht das sehr traurig.
Zitat von MMHW71: Genau! Diese Frau ist zu Hause! Sie kann es sich aussuchen, Geld spielt keine Rolle! He Schlaraffenland. Der Mann bringt sich ein, unterstützt sie, obwohl sie zu Hause! ist. Wer hat schon diesen Luxus? Dieser Mann unterstützt seine Frau auch so gute es geht. Hallo!? Ich musste arbeiten, beim Hausbau mit anpacken und das Kind versorgen, noch dazu kamen die Finanzen, die es vorgaben zu sparen an jedem Ende.
Wenn man es in dieser Situation nicht schafft seinem Mann emotional den Rückhalt zu geben, den er braucht, ist das auch ein Zeichen, dass es ihr anscheinend egal ist, wie es ihrem Mann geht.
Zitat von MMHW71: Richtig! Das frage ich auch immer wieder die Männer! Warum zum Teufel setzt ihr Kinder in die Welt, wenn ihr wisst, dass euch das im schlimmsten Fall die Frau nimmt?
Ich muss hier glaube ich zuerst mal etwas aufräumen. Zu allererst: Ich würde nichts, absolut nichts über meine Frau als Mutter kommen lassen. Niemand ist perfekt, aber ich könnte mir keine bessere Mutter für unsere Kinder vorstellen. Das ist so. Egal wie ich zu ihr stehe. Unsere Kinder sind alle drei Wunschkinder. Das es drei Söhne werden, die offensichtlich nachts heimlich Energizer Batterien essen und tagsüber dann Energie ohne Ende haben, hatte keiner ahnen können. Wir beschweren uns auch nie. Wir haben die Kinder in die Welt gesetzt und kümmern uns auch selbst drum. Wir können leider nicht auf viel Unterstützung zählen. Wenn ihr bei Instagram Reels seht, die Jungs stereotyp darstellen: Das sind unsere Kinder. Wir stehen voll dahinter, auch ich als Papa. Das alles erfordert aber Routine, damit der Alltag geschafft werden kann. Niemand von uns liegt faul rum. Auch nicht meine Frau, während die Kinder nicht zuhause sind und ich bei der Arbeit. Überschätzt die Zeit nicht, die man hat, wenn man die Kinder weggebracht hat bis man sie wieder abholen muss. Da schafft man grade mal zwei Maschinen Wäsche, kurz staubsaugen und das wars. Wir sehen das so: Bin ich arbeiten, hat sie den Job Kinder/Haushalt. Habe ich frei, hat sie das auch. Da aber Kinder/Haushalt trotzdem bedient werden müssen, ist es für den Rest des Tages/WE/Urlaub unser gemeinsamer Job. Klar macht der eine in gewissen Bereichen mehr als der andere, aber wir sind uns da sehr einig, dass wir die Last ziemlich gut verteilen. Wir brauchen allerdings auch keine Hobbys. Denn ja, sie fressen uns auf. komplett. Ganz ehrlich: Im Haus ist oft um 21:00 Uhr niemand mehr wach. Wenn wir die Kinder ins Bett gebracht haben (zwischen 19 und 20 Uhr) wird das Haus noch parat gemacht, alles für den nächsten Tag vorbereitet und dann sind wir einfach am Ende.
Zitat von ElGatoRojo: Wer als Elternteil alles gibt fährt seine Beziehung an die Wand
Hier sehe ich einen großen Ansatzpunkt unserer Paartherapie. Meine Frau ist genau so. Ihr Anspruch an sich selbst ist so hoch, dass sie sich selbst verliert. Auch darüber haben wir vor kurzem gesprochen. Und wenn man sich selbst verliert, wie soll man dann noch Motivation für die Paarbeziehung haben. Ich selbst nehme mir Zeit für Ausgleich wie Sport oder auch mal einen Abend mit Freunden. Alles in Maßen. Sie selbst viel seltener. Nicht weil ich nicht weiß wie ich mit drei Kindern klarkommen, sondern einfach, weil sie es lässt. Das wird ihre Aufgabe sein. Von mir hat sie jede Freiheit sich rauszunehmen aus dem Alltag. Oder auch eine Haushaltshilfe. Alles ist möglich. Da das Finanzielle angesprochen wurde: Klar, rechnet man mal grob, was eine Trennung bedeutet würde. Aber darum geht es mir nicht. Niemals würde ich es zulassen, dass es den Kindern schlecht geht, insofern ich dazu beitragen kann. Da würde ich keine Trennung von abhängig machen.
Zitat von sonntag_morgen: Mir fällt auch auf, dass er am Anfang geschrieben hat, dass der fehlende 6 ihn frustriert hat. Aber inwieweit hat sich das geändert bzw würde es sich ändern?
Zitat von ElGatoRojo: Letztlich - auch mit drei Kindern kann man sich Zeit für Secks frei schaufeln. Wie läuft das inzwischen in deiner Ehe?
Zitat von ElGatoRojo: Weil der TE sich immer noch um die Frage nach dem Secks mit der Ehefrau herum drückt.
Hier gibt es relativ wenig zu zu sagen: Es ist wirklich nicht leicht sich für Zeit freizuschaufeln. Aber auch dieses Thema hat Präsenz gewonnen. Ich sagte es schon mal. Meine Frau bemüht sich im Moment wirklich sehr.
Zitat von Perzet: Wo und wann habt Ihr gemeinsames Familienleben? Wann siehst Du Eure Kinder? Was macht Ihr zusammen? Findet Deine Frau ebenfalls, daß Ihr Euch die Care Arbeit gut aufgeteilt habt?
Zur Aufteilung habe ich bereits was gesagt. Ich bin früh aus dem Haus, damit ich den Nachmittag mit der Familien habe. Natürlich wäre morgens ein Frühstück auch toll. Ziel ist es für mich immer, um 7 im Büro zu sein. Dann bin ich spätestens um 16 Uhr zuhause. Das klappt in der Regel. Oft sogar mit Sport vor der Arbeit. Bemerkt mich allerdings ein Kind morgens, kommt oft der Wunsch Papa, kannst du mich waschen?. Dann lehne ich das in der Regel nicht ab und bin halt dann was später. Nachmittags sind wir dann zusammen. Da ich bei uns meistens einkaufen gehe, schnapp ich mir die auch schon mal und erledige das. Die Kinder haben Mo/Fr Hobbys, da ist eh nur Taxi spielen angesagt. Aber auch das machen wir oft zusammen. Wir machen viel. Entweder zuhause, lesen Bücher, spielen Lego, Memory oder sonst was oder draußen. Dann fahren wir auch gerne weg. Zum Flugplatz in der Nähe, zum Spielplatz, in den Wald. Oder einfach zur Eisdiele spazieren. Wir achten auch darauf, dass wir das meistens zusammen machen.
Zitat von Perzet: Wann wäre da Zeit für Euch als Paar?
Nur geplant. Wobei das stimmt nicht ganz. Was wir uns grade klarmachen: In kleinen Schritten denken scheint einfacher: Wir achten grade darauf uns länger zu drücken, intensiver zu küssen, die Hand des anderen zu halten. Es passiert also schon einiges grade aus eigenem Antrieb. Wir lassen uns auch grade von einer App etwas helfen, die uns jeden Abend bittet Fragen über die Partnerschaft, Historie, Vorlieben zu beantworten. Das führt dazu, dass wir mal nicht nur über Probleme reden sondern uns auch Impulse für den Austausch gegeben werden. Das gemeinsame schwelgen in Erinnerungen ist garnicht so schlecht.
Zitat von Perzet: Wieso konntest Du soviel Zeit für die AF haben? Wo wurde das abgeknappst, von der Arbeit oder von der Zeit, die sonst die Familie gehabt hätte?
Tja, definiere soviel. Persönlich war es am Ende nicht viel. Wir haben uns drei (oder vier) mal wirklich geplant getroffen. Und auch eher kurz. Was wir hatten war viel Kontakt während der Arbeit und auf den Fahrten dahin/zurück. Mein Auto und Büro waren eigentlich die Hauptorte des Kontaktes. Da wo ich heute jeden Tag bin . Zeit von meiner Familie abzuknapsen kam für mich nicht in Frage.
Ihr habt euch sehr viel darüber unterhalten ob ich beichten sollte oder nicht. Die Frage umtreibt mich natürlich auch. Eine Antwort habe ich noch nicht. Die Fortschritte, die wir grade machen würde ich natürlich aufs Spiel setzen. Andererseits wäre es ehrlich. Sorgen darum, dass die AF es erzählt brauche ich mir nicht zu machen. Im Gegenteil, sie bat mich um Verschwiegenheit. Für sie steht auch viel auf dem Spiel. Ich habe bisher den Gedanken den Beginn der Paartherapie abzuwarten, um es dann in diesem kontrollierten Rahmen zu beichten.
Ich stehe zu 100% hinter dem Ende der Affäre und dem Entschluss meine Energie in die Rettung meiner Ehe zu stecken. Das macht mich aber noch nicht frei. Natürlich vermisse ich all die tollen Gespräche. Ich wünschte mir, wir hätten eher eine Freundschaft aufgebaut. Denn menschlich hat mir das doch viel gegeben. Und ja, der Gedanke, dass die AF mit einem neuen Mann Händchen haltend an mir vorbeizieht lässt mein Herz schmerzen. So sehr, dass alleine der Gedanke in diesem Moment für feuchte Augen sorgt. Aber ich habe in den letzten Tagen gelernt, dass ich da selbst regulieren kann und muss. Ich muss akzeptieren, dass ich da noch nicht drüber weg bin. Ich habe auch viel über mich gelernt. Ich habe im Übrigen den kompletten Chat gelöscht. Ein dummer Zufall würde wahrscheinlich genügen und ich würde mich da reinlesen und für Stunden versinken. Ich bin froh, dass ich mich hierhin gewandt habe. Mir hilft das Runterschreiben der Gedanken doch sehr.