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Ich erkenne mich selbst nicht wieder

T
Zitat von MMHW71:
Aber gleichzeitig (so sehe ich es) belügst du dich wieder mit deinem Eingangsstatement. Ich habe das Gefühl, dass du eher verdrängst als aufarbeitest. Ich habe auch das Gefühl, dass du dir jetzt mit aller Kraft, die AF als Illusion klein redest und versuchst deine Gedanken in positive Gedanken hinsichtlich deiner Frau zu schönen.


Ja, die Gefahr sehe ich auch. Aber ich versuche damit umzugehen. Ich selbst sagte ja schon, dass ich auch nicht sicher bin inwieweit ich verdränge oder verarbeite. Ich entscheide mich grade bewusst für den Weg, den wir grade einschlagen weil:
1. Die gemeinsame Zeit bisher und die gemeinsame Familie den Versuch der Rettung verdient
2. Ich nichts überstürzt beenden will, nur weil es Alternativen gibt, die mich kurzfristig glücklich machen.

Ich weiß, dass es auch so aussieht, als schaue ich mir jetzt den Scherbenhaufen an und versuche zu retten was zu retten ist. Und ich habe mir selbst auch die Frage gestellt ob das so ist. Und die habe ich für beantworten können.

Zitat von MMHW71:
Was immer du irgendwann als den richtigen Weg für dich wählen wirst, ist ganz allein deine Entscheidung.

So sieht es aus und genau deshalb sage ich auch, dass eine Möglichkeit in der Paartherapie sein kann, dass man das beendet. Ich glaube stand jetzt nicht daran, dass es dazu kommt. Wir beide haben ja bereits über viel gesprochen und wissen grundsätzlich schon, was wir als Paar falsch gemacht haben. Aber am Ende gehe ich davon aus, dass es in der Paartherapie zu Fragestellungen kommt, die unsere Unterschiede aufzeigen. Und da müssen wir uns dann in die Augen schauen und entscheiden, ob das noch passt oder nicht. Hätte man das früher machen sollen oder müssen? Bestimmt. Aber jetzt sind wir halt im hier und jetzt und genau an diesem Punkt. Und ich habe uns als Paar ganz bestimmt in den letzten zwei Jahren unterschätzt. Und meine Frau weiß auch, dass ich das so sehe.

10.07.2025 13:16 • x 1 #751


M
Zitat von TimmyTrumpet:
Ich möchte dich von nichts überzeugen. Ich erzähle weiterhin hier offen was ich fühle und denke. Mach daraus was du möchtest. Ordne es zeitlich korrekt! Die Begegnung war unerwartet und dann fühlte ich mich genau so. Das bedeutet aber nicht, dass ich im Nachhinein nicht reflektieren kann und dann eben zu meinen Schlüssen gelange.

Ich kann Dich sehr gut verstehen.
Aber Deine Frau weiß von nichts, richtig? Und ihr strebt eine Paartherapie an. Willst Du die Affäre weiterhin verschweigen?

10.07.2025 13:21 • x 3 #752


A


Ich erkenne mich selbst nicht wieder

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MMHW71
Zitat von TimmyTrumpet:
Ich weiß, dass es auch so aussieht, als schaue ich mir jetzt den Scherbenhaufen an und versuche zu retten was zu retten ist. Und ich habe mir selbst auch die Frage gestellt ob das so ist. Und die habe ich für beantworten können.

Diesen Eindruck macht es natürlich für mich. Jedoch weiß nur einer es wirklich und das bist du. Nur du weißt um die Details deiner Beziehung, kein anderer kann es wissen, nachdem ja du nicht einmal selbst dir ganz damit im Klaren bist.

Nach so einem Erlebnis wie du und auch ich es hatten, steht man immer vor einem Scherbenhaufen. Man hinterfragt sich, sein Leben und auch die Partner. Meiner Meinung ist Scherbenhaufen auch nicht gleich Scherbenhaufen. Du stehst vielleicht nur 5 Scherbenteilen, ich stand vor einem Haufen, der in Millionen Teile zerborsten war. Daher sind deine 5 Teile auch eher wieder in ein ganzes zu bringen als ein millionenfacher Scherbenhaufen. Daher würde ich dir auch keine Rat geben (wollen), da, wie bereits erwähnt, die Aufarbeitung erst am Beginn steht und du der Paartherapie sehr positiv entgegenblickst. Ich kann eine Paartherapie nicht beurteilen, da mein Mann da niemals mitgegangen wäre. Für ihn ist das Unfug und Blödsinn. Es gab damals bei uns einen schweren Schicksalsschlag und aufgrund dessen begab ich mich in Psychotherapie. Dort erst wurde mir bewusst, was mir vorher nicht bewusst war. Ich war gefangen in einem Netz, das ich als Normalität bezeichnet habe. Wie schlimm es wirklich war, wird mir gerade einmal heute, ca. 1 Jahr nach dem Beginn der Therapie bewusst. Ich an deiner Stelle hätte zuerst den Weg über eine Einzeltherapie gestartet und erst dann in eine Paartherapie. Aber das ist jetzt rein gefühlsmäßig, wissen tu ich es nicht. Einzeltherapien haben den Vorteil, dass man wirklich alles und ehrlich sagen und besprechen kann und dann eine neutrale Meinung bekommt, die einzig und allein den Sinn hat, sein eigenes Leben zu ordnen und nicht das vom anderen. Ich habe dort gelernt mit Situationen umzugehen, an denen ich vorher fast zu Grunde gegangen wäre. Ich konnte lernen mich so zu schützen und mit dem, was die Umgebung abgibt, umzugehen, dass ich heute wirklich wieder sagen kann, mir geht es wieder 70:30 gut und nicht umgekehrt wie vorher.

10.07.2025 13:32 • x 1 #753


T
Zitat von Waris07:
Ich finde es sehr gut, dass du trotz des aktuellen Hochs an der Paartherapie festhältst. Gerade diese Phase, in der alles wieder leichter und zugewandter wirkt, kann tatsächlich auch trügerisch sein - ein kurzes Aufbäumen nach der Krise, bevor sich alte Muster doch wieder einschleichen. Deshalb ist es umso ...


Ich möchte dir wirklich Danke sagen. Du schaffst es auf eine sehr einfühlsame Art mir Mut zuzusprechen und gleichzeitig das kritische Thema der Beichte anzusprechen ohne mir daraus einen Vorwurf zu machen. Danke.

Ich werde hier auch nicht aufhören meine Emotionen und Gedanken so zu äußern wie ich sie empfinde nur weil sie nicht unbedingt auf Verständnis stoßen. Mir hilft das. Dafür bin ich hier.

Es wäre eine absolute Katastrophe, wenn das jetzt so rauskommen würde. Das muss man so sagen. Den Weg habe ich nun aber eingeschlagen und werde mit dem Risiko leben müssen.

Bezüglich der Standardlösung: Natürlich gibt es die nicht. Aber wie du sagst geht es am Ende immer darum, dass man zu sich selbst ehrlich sein muss, sich klar werden muss was man möchte. Alleine das ist aber schon oft garnicht so einfach finde ich. Vielleicht habe ich mit dem Wort Lösung ein definiertes, positives Ende suggeriert. Das ist natürlich Quatsch. Aber Am Ende wiederholt sich doch die Geschichte sehr häufig. Unzufriedene Ehe, einer bricht aus. Ja und dann gibt es nicht viele Möglichkeiten: Entweder man rappelt sich zusammen oder nicht. Und um das zu entscheiden bedarf es keine ewig, langes hin und her zwischen Affärenpartner und Ehepartner und sonstige Dramen. Es bedarf von allen Seiten die Erkenntnis was man wirklich braucht und möchte um glücklich zu sein. Und dann muss man entsprechend handeln. Klingt natürlich alles wunderbar einfach. Ist es natürlich nicht, das ist mir schon klar. Und das es nicht unbedingt schnell geht, erfahre ich ja selbst am eigenen Leibe. Aber in diese Richtung sollte mein Gedanke gehen.

10.07.2025 13:33 • x 3 #754


F
Zitat von TimmyTrumpet:
Aber am Ende gehe ich davon aus, dass es in der Paartherapie zu Fragestellungen kommt, die unsere Unterschiede aufzeigen

Wenn bei einer Paartherapie ein Betrug verschwiegen wird, ist es so, als ob man beim Lungenarzt verschweigt, lange geraucht zu haben


Zitat von TimmyTrumpet:
Und um das zu entscheiden bedarf es keine ewig, langes hin und her zwischen Affärenpartner und Ehepartner und sonstige Dramen. Es bedarf von allen Seiten die Erkenntnis was man wirklich braucht und möchte um glücklich zu sein. Und dann muss man entsprechend handeln.

Vllt habe ich ja was überlesen, aber bisher habe ich noch kein Handeln gesehen.

Ich, die Deine Rolle kennt, sehe, dass Du Dir ganz schön was vormachst.
Du versteckst Dich hinter Deiner Frau und Ehe und konzentrierst Dich darauf, um die Andere zu verdrängen.

Kaum siehst Du sie, dreht Dein Körper komplett durch.
Was genau soll eine Paartherapie helfen, wenn Du Dich und Deine (körperlichen) Bedürfnisse missachtest?

10.07.2025 13:40 • x 4 #755


T
Zitat von Margerite:
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Aber Deine Frau weiß von nichts, richtig? Und ihr strebt eine Paartherapie an. Willst Du die Affäre weiterhin verschweigen?


Eigentlich nicht und ich fühle mich natürlich nicht wohl mit dem Geheimnis. Bin ja kein Stein. Aber vor dem Urlaub werde ich nichts weiter in die Richtung machen.

10.07.2025 13:41 • #756


T
Zitat von MMHW71:
Ich an deiner Stelle hätte zuerst den Weg über eine Einzeltherapie gestartet und erst dann in eine Paartherapie.

Das werde ich tun. Nur vorher wird das leider nix.

10.07.2025 13:43 • x 1 #757


T
Zitat von Felica2024:
Wenn bei einer Paartherapie ein Betrug verschwiegen wird, ist es so, als ob man beim Lungenarzt verschweigt, lange geraucht zu haben

Du sprichst hier von meinem Schwiegervater

Zitat von Felica2024:
vielleicht habe ich ja was überlesen, aber bisher habe ich noch kein Handeln gesehen.

Ich, die Deine Rolle kennt, sehe, dass Du Dir ganz schön was vormachst.
Du versteckst Dich hinter Deiner Frau und Ehe und konzentrierst Dich darauf, um die Andere zu verdrängen.

Kaum siehst Du sie, dreht Dein Körper komplett durch.
Was genau soll eine Paartherapie helfen, wenn Du Dich und Deine (körperlichen) Bedürfnisse missachtest?


Ich verstehe, dass dieser Eindruck bei dir und auch bei anderen entsteht. Ich kann hier aber nur so ehrlich antworten, wie es mir möglich ist in Worte zu fassen: Ich habe mich selbst auch gefragt, mehr als einmal: Mache ich mir was vor? Klammere ich mich jetzt an etwas, weil das andere vorbei ist? Ich habe da auch erst keine Antwort drauf finden können. Und vielleicht ist es jetzt eine Momentaufnahme. Aber im Moment ist meine Antwort: Ich stehe hinter meiner Frau und der Ehe und möchte die Probleme aufarbeiten.
Wieso sagst du, ich missachte meine körperlichen Bedürfnisse? So komme ich mir ehrlich gesagt nicht vor im Moment. Dass ich bzw. mein Körper so reagiert hat als wir uns gesehen haben, halte ich für erwartbar. Hat aber ja nix mit meinem Bedürfnissen zu tun. Ich war absolut unsicher in der unerwarteten Situation.

10.07.2025 13:51 • #758


F
Zitat von TimmyTrumpet:
Ich war absolut unsicher in der unerwarteten Situation.

Ja, und warum? Bist Du ein generell ein unsicherer Mannund zitterst auch vorm Bank- oder Arzttermin?


Zitat von TimmyTrumpet:
Aber im Moment ist meine Antwort: Ich stehe hinter meiner Frau und der Ehe und möchte die Probleme aufarbeiten.

Das schreibst Du seit Wochen.
Du möchtest das, aber im Moment versteckst Du Dich, um die Andere zu vergessen. Und parallel suchst Du im Versteck krampfhaft das Band zwischen Dir und Deiner Frau.

10.07.2025 13:57 • x 1 #759


T
Zitat von Felica2024:
Ja, und warum? Bist Du ein unsicherer Mann? Das schreibst Du seit Wochen.


Eigentlich bin ich kein unsicherer Mann/Mensch. Warum das so war? Keine Ahnung.

Ja, das schreibe ich seit Wochen. Trotzdem ist in der Zeit viel in meinem Kopf passiert. Und ich stehe da jetzt noch viel mehr hinter als zu Anfang.

10.07.2025 13:59 • x 1 #760


F
Zitat von TimmyTrumpet:
Trotzdem ist in der Zeit viel in meinem Kopf passiert. Und ich stehe da jetzt noch viel mehr hinter als zu Anfang.

Du siehst, dass die Andere nicht zurück kommt und versuchst nun, Dich nun wieder auf Deine Frau einzulassen.

Mit dem Hintergrund, eine Therapie zu beginnen und das Wesentliche zu verschweigen.


Wie gesagt, ich war in ähnlicher Situation. Also nicht böse gemeint

10.07.2025 14:01 • x 3 #761


C
Eine Paartherapie kann ich irgendwie (mit viel Mühe) ansatzweise nachvollziehen.
Aber Einzeltherapie, weil man sich fremdverguckt hat ... hmmm, weiß nicht

10.07.2025 14:08 • x 1 #762


T
Zitat von Felica2024:
Du siehst, dass die Andere nicht zurück kommt und versuchst, Dich nun wieder auf Deine Frau einzulassen.


Dann wiederhole ich mich hier gerne nochmal: Ich verstehe, dass der Eindruck entsteht. Ich werde dich auch nicht überzeugen können. Ich habe mir die Frage aber selbst sehr intensiv gestellt. Mich wird es im Leben nicht weiterbringen, wenn ich hier nur aus Bequemlichkeit weitermache. Wenn es einen guten Moment zum Ausstieg gegeben hätte, dann wäre es genau jetzt.
Und selbst wenn ich jetzt sage: Die Ehe ist beendet, es hat alles keinen Sinn wäre es höchst unfair aus dieser Situation meiner AF gegenüber zu treten und zu sagen: lass uns durchbrennen. Welche Zukunft soll das denn haben? Auf welcher Basis sollte das stehen? Ich wäre emotional doch garnicht frei für eine ernsthafte Beziehung. So reflektiert war ich sicher nicht vor zwei Wochen.

10.07.2025 14:10 • #763


T
Zitat von Felica2024:
Du siehst, dass die Andere nicht zurück kommt und versuchst nun, Dich nun wieder auf Deine Frau einzulassen. Mit dem Hintergrund, eine Therapie zu beginnen und das Wesentliche zu verschweigen. Wie gesagt, ich war in ähnlicher Situation. Also nicht böse gemeint


Ich nehme dir das nicht böse. Ich sage ja auch nicht, dass ich mit allem richtig liege. Ich berichte von meinem Weg. Nicht mehr, nicht weniger. Und stand jetzt ist es genau das, was ich tue und was ich für richtig empfinde.

10.07.2025 14:12 • x 1 #764


F
Zitat von TimmyTrumpet:
wenn ich hier nur aus Bequemlichkeit weitermache.

Aber so wirkt es, und bisher lese ich weder von Veränderungen noch Gesprächen.
Du machst einfach so weiter und versuchst nachzudenken, was besser laufen kann.
Das ist aber eine gemeinsame Sache. Nur weiss Deine Frau gar nicht, wo Du stehst.


Zitat von TimmyTrumpet:
Die Ehe ist beendet, es hat alles keinen Sinn wäre es höchst unfair aus dieser Situation meiner AF gegenüber zu treten und zu sagen: lass uns durchbrennen. Welche Zukunft soll das denn haben?

Das ist der Verstand, ja.


Zitat von TimmyTrumpet:
Ich wäre emotional doch garnicht frei für eine ernsthafte Beziehung. So

Bist Du auch nicht für Deine Ehe. Sonst würde Dein Körper nicht so reagieren, wenn Du AF siehst.

10.07.2025 14:14 • x 3 #765


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