Ich gehe ein.

E
Seit 800 Tagen liebe ich ihn, vor 37 Tagen hat er mir zuletzt gesagt dass er mich liebt, vor 36 Tagen hat er Schluß mit mir gemacht und seit 35 Tage weiss ich dass er eine andere hat...

Und seit dem bin ich nur noch eine Schmerzmasse...

Auch ein Verzweiflungs-ONS half nichts, Freunde nicht, Tabletten nicht, Alk. nicht...was soll ich machen um damit leben zu können?

Ich habe keine Kraft mehr...

07.07.2004 11:43 • #1


E
Hallo Mohnstein!
Ich habe im Mai 2003 eine ähnliche Geschichte erlebt. Ich war 3,5 Jahre mit meinem Freund zusammen. Wir haben die meiste Zeit zusammen gewohnt, ab April 2003 nicht mehr aufgrund eines beruflichen Wechsels seinerseits...als ich im Mai bei ihm war, hat er mir auch gesagt, dass er mich liebt, und als ich gefahren bin, hat er sich einfach nicht mehr gemeldet. Ich habe wie du die Welt nicht mehr verstanden...eine Woche später war er wieder mit seiner Ex zusammen...du siehst, unsere Geschichte ähnelt sich...ich wusste nicht was ich tun sollte, denn er hat mich einfach aus dem Leben gestrichen...es war sehr hart, aber durch sein A....loch - Verhalten bin ich nach ca. 3 Monaten relativ gut drüber hinweg gekommen, denn so ein mieses Verhalten hat kein Mensch verdient, auch DU NICHT! Ich bin der Meinung, solche Menschen wie unsere Ex wissen nicht was Liebe ist, sonst würden sie nicht so leichtfertig damit umgehen. Heute bin ich komplett geheilt, und auch du wirst wieder glücklich sein, auch wenn du es jetzt nicht glauben kannst. Der Morgen wird kommen, an dem aufwachst und merkst, dass der Schmerz weg ist oder zumindest nur noch sehr gering.
Liebe Mohnstein, du hast etwas Besseres verdient, auch wenn dieser Satz abgedroschen klingt, es stimmt. Was willst du mit einem Menschen, der deine Liebe so mit Füßen tritt und dich so behandelt?? Er sagt, er liebt dich, hat aber sofort eine Andere? Bitte tu dir das nicht an...ich weiß, es wird eine schwere Zeit, aber es geht vorbei, langsam, aber sicher...
alles Liebe,

Maria

07.07.2004 13:28 • #2


A


Ich gehe ein.

x 3


E
Liebe Maria,
das schlimmste ist:er ist kein Ar...h, wenn schon dann eher ich :'(!
Ich alleine habe ihn vertrieben mit meiner Unentschloßenheit und Trägheit und Feigheit, ich bin eingeschlafen und habe gedacht so eine Liebe kann niemals kaputt gehen, egal was passiert und da ist sehr viel passiert! So, jetzt habe ich die Liebe und keinen Mann. Es ging zwar zu schnell mit der Neuen,aber ich kann ihm das noch nicht übel nehmen, er war so hungrig. DAS ist das schlimmste: meine Schuld mit der ich leben muss und die nun sinnlose, unerfüllte Liebe die ich für ihn habe.
Ich wollte ich wird einschlafen und nie mehr aufwachen!

07.07.2004 13:47 • #3


E
Hey Mohnstein,

sowas darfst Du gar nicht erst denken !! Das wäre er sicherlich nicht wert, oder ?? Niemand ist es wert, daß man sein Leben weg wirft..

Das Du ihn verteidigst, zeigt, daß es eben noch sehr sehr frisch ist und Du ihn noch sehr liebst.. Aber denk doch auch mal an die schlechten Seiten, auch wenn Du sie im Moment nicht siehst, so sind sie doch sicher da.. Laß die Zeit für Dich arbeiten. Das klingt hart, und das ist auch hart aber es wirkt..

Ich wünsch Dir alles Gute..

Kopf hoch..


Gruss

Zummel

07.07.2004 14:03 • #4


E
Hallo Mohnstein:

... Schlimmstenfalls geben Sie sich die alleinige Schuld an dem Scheitern der Beziehung...

Diesen Satz habe ich in einem der vielen Trennungsbücher gelesen. Und ich habe mich damals genauso verhalten. Ich alleine war für die Trennung verantwortlich, ich habe nicht richtig gegengesteuert usw.

Die Erkenntnis nach einer gewissen Zeit ist, daß dieses Selbstbemitleidungs-Drama auch nicht dazu führt, daß der Andere wieder zurückkehrt. Ganz im Gegenteil - er wird sich immer sicherer, daß es nur an dem Anderen lag und an ihm selber eben nicht.

Jaa, der andere ist schuld, das ist ja praktisch. Ich brauche mich mit mir und meinem schlechten Gewissen nicht auseinanderzusetzen. Es lag ja am Anderen.

Es ist eine Vertagung des Problemes auf Zeit.

Aber nochmal Mohnstein - diese Gedanken bringen Dich keinen Zentimeter in der Verarbeitung der Trennung weiter.

Der erste Schritt ist die Akzeptanz - es ist vorbei.

Der zweite Schritt ist dann die langsame Verarbeitung des Schmerzes. Und das dauert! Geduld in der Trennungs-Verarbeitung ist die wichtigste Eigenschaft, denn die Zeit heilt die Wunden.

Mit dem zweiten Schritt der Verarbeitung kommt die wahre Einschätzung der Schuld, das Verhältnis relativiert sich. Und ich persönlich finde es nicht gerade schmackig, daß er sich vorher noch zu Dir bekennt und dann mal schnell eine Andere nimmt. Sojemanden nenne ich einfach mal... [glow=red,2,300]einen Lügner[/glow]

Helfen kann Dir hier das Schreiben, helfen kann Dir hier der Chat, Helfen kann Dir vielleicht derjenige etwas, der Dir diese Seite empfohlen hat - hauptsächlich mußt Du aber die Arbeit leisten.

Nochwas - bitte glaube mir - der Schmerz hört auf! Ich weiß, das ist schwer zu glauben und man ersäuft anfangs darin. Aber der Schmerz hört auf. Gruß, Gerd

07.07.2004 14:33 • #5


E
Hallo Mohnstein,
das Wichtigste ist, dass du deine Schuld loswirst.... diese Selbstvorwürfe brauchst du dir nicht zu machen. Du schreibst ja sehr wenig von deiner Beziehung, aber er hat dich verlassen und hatte aus Hunger schnellstmöglich eine Neue... ok, man soll ja das kurze Leben auskosten und nicht in Trauer versinken, aber meinst du nicht, dass eine solche Zuwendung nicht einfach seinerseits abschneidbar sein kann ? Vielleicht hatte deine Unsicherheit eine Ursache ? Gewöhnlich spiegelt der Partner in seiner Art das Verhalten des anderen... umso verschlossener beispielsweise der eine, um so mehr brodelt es aus dem anderen heraus. Und vielleicht hast du seine Unsicherheit widergespiegelt ?
Vielleicht warst du aber auch einfach aus anderen Gründen so unsicher... Warum konnte er dann nicht auf dich warten, bis du sicher bist ? Nach was hungert es ihm ? Nach einer Ehe, einem Kind ?
Ehrlich, jemand der dich aufrichtig mag hätte dir das, was er getan hat nicht angetan, selbst wenn er nicht liebt. Das zeugt von ziemlich viel Egoismus und wenig Einfühlungsvermögen seinerseits. Habt ihr denn jetzt noch Kontakt ?
Du hast ihn nicht vertrieben, du bist einem egoistischen Menschen aufgesessen. Er mag sonst ein lieber Kerl sein, aber an dieser Stelle fehlt ihm -aus welchen guten Gründen auch immer- die emotionale Intelligenz.
Alles Gute dir und hab keine Angst vor der Zukunft, du bist jetzt ganz tief unten... vielleicht wanderst du eine lange Weile durch das Dunkel, aber es geht auch wieder aufwärts. Deine Liebe, die du als sinnlos bezeichnest wird irgendwann auf jemanden treffen, der sie gerne annimmt und dir sein Herz schenkt.... vielleicht jemand, der aufrichtig zu dir steht, dem kein Ozean zu groß ist, um dich zu erreichen.... jemand der nicht wo anders Essen gehen muss, weil er seine Bedürfnisse wie ein Kind nicht unter Kontrolle hat, weil er vielleicht nicht mit den selbst auferlegten etwas hoch gegriffenen Lebensansprüchen fertig wird.
In diesem Sinne, geh immer weiter durch das Dunkel, bis du wieder Licht siehst und greife ruhig weiter nach jeder Fackel. Auf die Dauer funktioniert das.

Susa3

07.07.2004 14:57 • #6


E
Hallo

auch mir ist genau das passiert, spontan,ohne Erklärung oder der Chance auf ein richtiges Gespräch hat er mich vor 6 Wochen nach 3 Jahren verlassen, neue Freundin, ohne Unterbruch. Das ist ja alles schön und gut, aber er hat mir wehgetan in den letzten Monaten, wo er sich wahrscheinlich schon von mir verabschiedet hat. Hat abwertende Sprüche gebracht und jegliches Interesse verloren. Das mit dem Interesse und verlieben kann ja passieren, aber wieso um alles in der welt kann er mir nicht mehr zuhöhren und wieso gehen ihm meine Gefühle am A. vorbei, wo es doch eine Woche vor der Trennung noch wir gehören doch zusammen hiess. Ich mache ihm wirklich keinen Vorwurf weil er gehen will, aber wie kann jemand so ignorant sein.Aber ja, es ist vielleicht beser so, wenn er sich vorblidhaft lieb verhalten würde, könnte ich noch nicht einmal sauer sein. Und das tut gut, joggen alleine im Wald und weinen und laut fluchen. Sport hilft mir viel, es gibt ein gutes Körpergefühl, obwohl ich total unsportlich bin....Aber danach geht es mir besser.
Schön, dass es dieses Forum gibt.

07.07.2004 15:50 • #7


E
Hallo zusammen,

DANKE schön dass ihr mir beisteht, das hilft enorm. Ich habe zum Glück auch hier ein paar Menschen die mich sehr mögen und mir helfen.

ich habe seiner Teil der 'Schuld' schon erkannt, sagen wir mal so: Hauptsächlich bin ich Schuld...
Eigentlich hätten wir seit November zusammen gewohnt, hätte er damals mein Vertrauen nicht erschüttert...um das zu verarbeiten habe ich mir zu viel Zeit genommen und habe seine Empfindungen und Wünsche gar nicht wahrgenommen...

Aber was nützt das jetzt und heute? Gar nichts.
[s]Natürlich habe ich so weit es geht akzeptiert dass ich nicht die jenige bin die er will [/s]...Als ich das schrieb merkte ich dass das gar nicht stimmt :'(
Es gibt einfach zu vieles was ich einfach nicht verstehen kann...

Was ich nicht fassen kann ist dass unsere große Liebe (und dass die beidseitig war, daran gibt es keine Zweifel) von ihm so wirklich von heute auf morgen, weil grade eine bessere Alternative aufgekreuzt ist (eine Frau die höhere Bildung hat und jünger ist und scheinbar viel mehr Vorzüge hat als ich) einfach so fallen gelassen wurde und er behauptet nun weil ICH IHN zu sehr verletzt habe kann er nicht mehr? Ich glaube ihm zwar dass er am Ende seiner Kräfte war, weiss aber auch ganz genau dass er noch Kraft gehabt hätte, wäre die andere nicht aufgetaucht.
Und die Gewissheit dass er mich immer noch liebt ist einfach da, das weiss ich und auch das quält mich fürchterlich.

Deshalb kann ihm auch nicht glauben dass das eine Gefühlsentscheidung ist, eher eine Spießerentscheidung, und DAS hätte ich ihm bis vor kurzen nicht zugetraut...aber ich weiss auch dass er sich einiges einreden kann.
Und klar - ich fühle mich durch seiner Entscheidung herabgesetzt, obwohl ich ansonsten genau weiss was ich Wert bin und von anderen Menschen nicht nur geschätzt bin, sondern auch bei Männer Bestätigung finde...wenn der jenige der mir am meisten im Leben bedeutet mich verschmäht (nun nicht nur als Frau, sondern auch als Menschen), ist das ein Schlag ins Herz und ins Gesicht, da kann man selbstbewusst sein wie man will... oder wie ist das bei euch so?

Ich habe ich mir noch zusätzlich einiges an Erniedrigungen selbst bereitet :-/, ihn angefleht, fürchterlich geheult, ihm glühende Briefe geschrieben, obwohl ich wusste dass genau DAS der falsche Weg ist! Und nun bin ich in einem verheerenden Zustand, wie der Kundera sagt: ein qualvoller Zustand, der durch den Anblick unserer unvermutet entdeckten Erbärmlichkeit ausgelöst wird.
Da helfen keine ONS-e, da hilft nichts...Dadurch bewirkte ich nur, dass er sich jetzt, wo ich mich mit aller Macht zusammenreiße erleichtert fühlt (genau das wollte ich ja nicht, aber für Taktiken bin ich einfach zu blöd und um mich zu mäßigen zu ...impulsiv...keine Ahnung).

Wir haben uns auch nicht verabschiedet, er ist vor mir weggerannt, er möchte nicht mit mir sprechen, weil er sich von mir lösen will...und mich [sup]verarbeiten[/sup] will :'(

Es hört sich alles zu konfus an und ich weiss dass ich einen langen Weg vor mir habe...Rückfälle, Schmerzen, schlaflose Nächte...ich weiss auch dass der Schmerz nachlässt, dass nützt aber nichts wenn man grade am Boden liegt und sich vor Schmerzen windet.

Die Trennung zu akzeptieren ist eins, das muss man einfach, ob man will oder nicht...aber aufhören zu lieben ...Wo ist der Knopf?
Vor allem wenn man erkennt dass die Liebe vielviel größer ist, als all der Mist, der die Trennung verursacht hat...und noch schlimmer: wenn man erkennt dass die Erkenntnis ZU SPÄT ist.

12.07.2004 12:54 • #8


E
Hallo Mohnstein,

man merkt leider oft erst hinterher, wenn es eben zu spät ist, was nicht richtig lief. Ich habe schon ein Jahr vorher irgendwas gemerkt, habe aber völlig falsch vermutet.

Man schneidet Äste vom Unkraut ab, aber die Wurzel, die läßt man stehen, sieht sie tw. nicht, will sie u. U. nicht sehen. Es gehören immer zwei zu einer funktionierenden Partnerschaft. Wenn sich einer entfernt, findet oft das klärende Gespräch nicht statt. Die schnellste Erkenntnis ist dann: die Liebe ist verbraucht.

Und dann geht es mitunter schnell - besonders, wenn Neue Partner im Spiel sind. Da ist dann der jahrelang vertraute nur noch langweilig. Es ist viel leichter, sich einen neuen Partner zu nehmen anstatt den manchmal sinnvollen Versuch zu starten, sich selbst und seine (überzogenen) Erwartungen zu überprüfen.

Ja - einer zahlt den Preis für die Trennung - in diesem Falle Du. Dir bleibt nur, den Schmerz zu durchleben, hier zu schreiben, viel darüber zu reden, Trauerarbeit eben.

Das Verhalten Deinerseits entschuldige vor Dir. Ein Leitsatz, der mir half: Ich vergebe mir, denn ich wußte damals nicht, was ich jetzt weiß. Hab ich aus einem Buch und war eine Stütze.

Danach wirst Du erstarken - aber auch einen gewissen Glauben an die Romantik und Liebe einbüßen. Es dauert... Gruß, Gerd

12.07.2004 21:22 • #9


E
Hallo Mohnstein, halo GerdS,

@Mohnstein
Das, was Du hierher geschrieben hast, das, was Du hierher zum Besten gegeben hast, das, was Du niederschreiben kannst ist dass, was vielen von uns ebenfalls erleben „durften“. Es ist aber auch viel mehr als das! Es ist ein Zeichen dafuer, dass Du es zu verarbeiten suchst, dass Du Dich nicht aufgeben willst, kannst, und es ist sehr gut so! In diese Momenten des tieften, groessten seelischen Schmerz ist es von enormen Wichtigkeit, sich selbst nicht die alleinige Schuld an den Tatsachen zu geben, sich selbst zwar kritisch, aber auch realistisch zu sehen und stehen zu lassen, fuer sich ein Weg, eine Halt zu suchen, diese Zeit durchzustehen. Fatalismus oder Selbstaufgabe helfen nie weiter... Klar: der Glaube an bessere Tagen ist sehr schwach auf die Beinen und kann sich kaum aufrecht halten, aber auch das wird wieder. Langsam. Mit sehr viel Geduld. Du gehst Dein Weg, und die Kraft dazu wuensche ich Dir von Herzen.

@GerdS
„Danach wirst Du erstarken - aber auch einen gewissen Glauben an die Romantik und Liebe einbüßen. Es dauert...“
Nein GerdS! Dem moechte ich mir aller Kraft widersprechen! Es kann „nachher“ sogar viel, viel schoener, selbstbewusster, intensiver... eben auch romantischer werden als „vorher“! Einbuessen muss man nur in der Phase der Verarbeitung, bis die Losloesung wirklich stattgefunden hat. Danach bleiben einen saemtliche Tueren und Toren offen und es kann ein neuer Kapitel beginnen. Die Macht dazu besitzt jede/r von uns in sich!

Lieben Gruss,

Dom

12.07.2004 22:48 • #10


E
Magsein, Dom. Ich hatte das Vergnügen noch nicht...

ich hoffe, Du hast recht... Ich meine, man geht auf jeden Fall vorsichtiger ran. Und der Glaube an die rosarote Liebe, den kann ich noch nicht glauben. Naja, wird vielleicht... Gruß, Gerd

12.07.2004 22:56 • #11


E
Ach GerdS...

Lasse die Zeit sein Werk verrichten... Es geht wirklich nicht um den Blick durch die Rosarote Brille, glaube mir. Vielmehr hast Du Recht damit, dass man hinterher sehr viel vorsichtiger, umsichtiger und auch bewusster ist. Und das ist - meine ich - entscheidend! Aud Biegen Brechen ist nie etwas von lange Dauer entstanden, aber die Geduld ist meist sehr schwach und zu leicht zu verbrauchen.
Ich wuensche Dir - und ich weiss, dass dieser Tag kommen wird - ein neues Erwachen in diese Welt der begruendete Hoffnung!

Lieben Gruss,

Dom

12.07.2004 23:01 • #12


E
Hallo ihrs,


@Dom: du hast Recht: auf Biegen und Brechen ist nie etwas entstanden. Eben deshalb kann ich ihn nicht aufgeben, denn seine neue Beziehung IST auf Biegen und Brechen entstanden. So hoffe ich...Meine Hoffnung ist eigentlich keine Hoffnung, sondern eine Überzeugung (bin ich ignorant?)

Ich bin nicht mehr ganz so jung und geliebt habe ich schon ein paar Male, aber noch nie so tief und viel wie diesmal. Und ich wurde auch noch nie so sehr geliebt. Wir hatten sehr viele Probleme und viel Ärger, aber wenn wir uns umarmt haben war das alles weg, es war nur Liebe, tiefe, stille, wilde, schöne, warme, heiße Liebe. Egal WIE wir uns umarmt haben, hat das gepasst, das hat einfach *klick* gemacht. Dieser Mann ist nicht nur seelisch, sondern auch körperlich wie für mich geschaffen.
Und das hat sich im Laufe der Zeit nicht abgeschwächt, kein Deut, das war jedesmal ein Wunder und jedesmal so schön dass ich vor lauter Liebe, Gier nach ihm und Wonne platzen konnte, das hat sich eher gefestigt. Mit jedem Rückschlag in unseren Beziehung ist mir klarer geworden dass ich ohne ihn nicht kann, und ihm ebenso.
Und eben deshalb weiss ich dass er mich und all das was uns verband vermisst, das bin ich mir ganz sicher, und ich weiss auch dass er mich noch liebt, es klingt zwar verrückt, aber ich fühle das.

Nur ist sein Kopf zu dem Ergebniss gekommen dass sich die Neue besser in sein Leben intergrieren lässt als ich und er weiter kommt wenn er eine unvorbelastete, ganz frische und Neue Beziehung eingeht :'(
Kann man ihm das verdenken, wenn man so viel Tiefen und Höhen zusammen erlebt hat dass er sich einfach nach Ruhe sehnt?
Dass er mir nicht mehr glauben kann, oder eher nicht will dass ich auch müde des Kämpfens bin und ihn wirklich will so wie er ist? Er glaubt mir das, aber: Lieber ein gepflegter Vorgarten, als ein Wildwuchs, das ist auch vorzeigbarer :'(.

Keine Ahnung wann ich aufhören würde auf ihn zu warten, vielleicht erst wenn er mir sagt dass die Neue ein Kind von ihm bekommt (oh,graus!), vielleicht geschieht auch ein Wunder und ich treffe jemanden der mich noch mehr berrührt...oder auch nie.

Es ist keine Ignoranz der Tatsachen, wahrscheinlich dauert es eine ganze Weile bis seine wahre (vulkan) Natur wieder zum Vorschein kommt, bis dorthin muss ich auch irgendwie funktionieren.
Ich lebe nicht für ihn, aber ich liebe ihn, ungebrochen und endlos. Mein Herz ist bei ihm. Er sagte mir mal vor nicht allzu langen Zeit dass ich ohne mein Herz nur funktionieren kann, aber nicht leben - und das ist immerhin was.

tieftraurig
Mohnstein

13.07.2004 10:32 • #13


E
Hallo Mohnstein,

das, was Du da schreibst, berührt mich sehr. Es berührt mich deshalb, weil ich dieses Phänomen kenne, auch durchlebt habe. Und deshalb weiß ich jetzt, heute, was ich damals nicht wissen konnte, wollte...
Mir scheint, Du triffst Entscheidungen und Beschlüsse für ihn. So jedenfalls „interpretiere“ ich Deine Worte. Sollte es wirklich so sein, dann kann ich Dir aus eigene Erfahrung sagen, dass Du dabei bist Dir selbst unendlich weh anzutun. Sicher: am Anfang vom Ende vermag man Vieles nicht zu sehen, zu verstehen, zu akzeptieren, anzunehmen... Erst recht dann nicht, wenn man wirklich so liebt, wie Du es tust! Tatsache bleibt jedoch nicht minder, dass ein Mensch eine Entscheidung für sich getroffen hat, sich konsequent danach richtet und diese vollzieht. Ganz gleich, ob „Schuld“ oder „Unschuld“ (gibt es das denn überhaupt?), der anderer Mensch muss es akzeptieren und weiterleben... Es ist ein Gang durch die Hölle, aber eben ein Gang hindurch! Das heißt, es gibt ein Ausgang, auch wenn man es für eine undefinierbare Weile nicht wahrhaben kann!
Schön finde ich – und dazu möchte ich Dir gratulieren! -, dass Du dieser Satz geschrieben hast: „Ich lebe nicht für ihn, aber ich liebe ihn ...“. Das ist eine Einstellung mit der Du sicher weiterkommen wirst (ich brauchte fast ein Jahr, um dahin zu gelangen).
Sei Eines gewiss: das Leben ist voller Überraschungen! Und erstaunlich und großartig ist, dass diese uns auch und vor allem dann treffen, wenn wir sie am wenigsten erwarten! Wichtig ist für uns, den Mut und die Geduld nicht zu verlieren.
Wie er auch immer sich noch entscheiden wird, könnte... momentan stehst Du da und versuchst die Scherben zu zählen und mit Tränen wieder zusammen zu führen. Weine Dir der Schmerz aus der Seele, trauere soviel wie nötig. Dann wird die Zeit kommen, wo Du wieder diese Kraft in Dir spüren wirst, aufstehen und weiter gehen wirst. Und glaube mir: Alter ist da absolut nicht relevant!

Ich wünsche Dir diese Kraft ganz bald!

Dom

13.07.2004 11:59 • #14


E
Hallo Dom,

danke dass du so schnell reagiert hast. Das hilft mir sehr dass ich Feedback bekomme.

Zitat:
Mir scheint, Du triffst Entscheidungen und Beschlüsse für ihn. So jedenfalls „interpretiere“ ich Deine Worte. Sollte es wirklich so sein, dann kann ich Dir aus eigene Erfahrung sagen, dass Du dabei bist Dir selbst unendlich weh anzutun.


Ich seh das nicht so, welche Entscheidung treff ich für ihn?
Dass er sich GEGEN mich und gegen UNS entschieden hat, das ist mir mehr als schmerzlich bewusst.
Dass ich mich (zu spät) für ihn entschieden habe, das stimmt, aber das ist MEINE Entscheidung - mich bezüglich, zwar sinnlos, aber da :-[
Für ihn treffe ich keine Entscheidung (wie soll das gehen?), sondern ich habe Gefühle und dagegen bin ich einfach machtlos. Dass die mich in die Irre führen können und ich mir was vormache, das ist für mich momentan ausgeschloßen, aber durchaus möglich.
Ich habe das Glauben an unserer große Liebe nicht aufgegeben, ich kanns nicht, dafür ist es einfach zu gigantisch und warum sollte ich das auch tun? Das hält mich momentan am Leben, bis ich wieder lerne und genug Kraft habe auch ohne die Hoffnung zu leben.

Ich fühle mich schon wie Nationalheld dass ich meine Emails an ihn seit ein paar Tage nicht mehr abschicke, sondern meine Träume, meine Wünsche, meine Trauer und meine Schmerzen zwar aufschreibe, aber für mich behalte.
Die Tatsache dass er dadurch mehr erleichtert ist tut höllisch weh, Anfangs musste ich ihm alles mitteilen (wie ein Zwang)aber so langsam schäme ich mich dass ich mich vor ihm so ausbreite und auf die Knie rutsche und er tritt drauf und läuft weiter. Dann gehe ich lieber raus in die Natur, oder treff mich mit Menschen, auch mit Männer die mich GERNE sehen, ich zwinge mich was anderes zu machen, ich zwinge mich zu leben :-/

Und...so alt bin ich auch nicht ;)

Herzliche Grüße und danke für die Mühe und Geduld mit so einer Ignorantin wie mich,
Mohnstein

13.07.2004 13:00 • #15


A


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