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Ich ignoriere sie wegen Angststörung

S
Zitat von bozo:
ich liebe diese Frau wirklich, aber das hat doch gar nichts mit meinem Männerbild zu tun und ghosten tu ich sie sicher auch nicht, weil ich mich demnächst melden werde, nur weiß ich noch nicht was ich ihr sagen soll, ich schäme mich ja auch dafür und merke das ich viele Fehler mache. Ich möchte ihr gerade nicht so unter die Augen treten



Nicht demnächst. Jetzt, sofort.
Das Mädel sitzt auf Kohlen momentan. Wie lange willst du sie noch so leiden lassen?
Schreib ihr doch wenigstens eine Nachricht. Du kannst ihr ja ruhig sagen, dass du dir deswegen selbst schon Hilfe in einem Forum gesucht hast, weil du eben nicht weißt, wie du reagieren sollst.

Und ein Sorry, dafür das du sie so lange hingehalten hast, wäre echt angebracht.

Zu deinem Männerbild: Weißt du, du wirst in einer Beziehung früher oder später immer vor dieser Klippe stehen. Du solltest wirklich schleunigst deine Kommunikation überprüfen. Nein, du bist kein Weichei und auch kein halber Kerl, wenn du Ängste, Sorgen und Probleme ansprichst. Ganz im Gegenteil, denn nur wer redet, kann geholfen werden.
Wenn du es sonst nicht tust, zu Hause bei deiner Frau solltest du das tun.
Wenn nicht da, wo sonst?
Deine Freundin wird deine Ängste verstehen und Ernst nehmen. Wenn sie es nicht tut, hast du die Falsche bei dir.

Die Idee, deine Freundin zur Therapie zu begleiten, finde ich übrigens ganz gut.
Auf die Weise kannst du dich nämlich auch mit dieser Problematik auseinander setzen und hast jemanden an der Hand, der dir genau sagen kann, was gut und was richtig ist.

25.04.2022 10:17 • x 3 #106


B
Zitat von Charla:
Ja, ich finde du bist, damit sie heilen kann, nicht der richtige Mann für sie. Sie brauch jemanden, der das mit ihr aushalten kann und ihr zeigen ...

Ich habe versucht sie zu beruhigen und alles getan was ich konnte, aber ich kam nicht an sie ran. Was hätte ich denn noch machen sollen? Sie hat auf gar nichts mehr reagiert

25.04.2022 13:03 • #107


A


Ich ignoriere sie wegen Angststörung

x 3


B
Zitat von Charla:
@bozo Ich vermute hier liegt die Lösung für dein panisches Verhalten bzgl. deiner Freundin, du hast den Verlust durch die Krankheit deines Vaters ...

Nein, ich denke nicht das sie dabei stirbt und das erinnert mich auch nicht daran. Macht mich nur panisch das ich nicht helfen kann und zusehen muss wie sie leidet. So wie er es getan hat damals

25.04.2022 13:05 • #108


P
Zitat von bozo:
Ich habe versucht sie zu beruhigen und alles getan was ich konnte, aber ich kam nicht an sie ran. Was hätte ich denn noch machen sollen? Sie hat auf gar nichts mehr reagiert

bozo, lass dich nicht entmutigen. Mach das mit deiner Freundin aus, wegen Begleitung zur Therapie für 1-2 Mal, damit du vom Therapeuten Tipps bekommst, wie du mit ihr am besten umgehen kannst in so einem Fall.

Hoffe, du kontaktierst deine Freundin sobald wie möglich und machst ihr den Vorschlag.

Sag ihr, du hast dir Gedanken gemacht und möchtest ihr einen Vorschlag machen. Erkläre ihr, dass du unsicher bist und deswegen den Vorschlag mit dem Besuch zum Therapeuten machen möchtest.

25.04.2022 13:07 • x 1 #109


B
@FrauDrachin ich war damals 13 Jahre alt als mein Vater gestorben ist. Er hatte damals Krebs und ich konnte nur zuschauen wie er schwächer und schwächer wurde. Es war hart zu sehen wie er immer mehr abgebaut hat und man selbst nichts dagegen tun konnte. Es war grauenhaft. Irgendwann habe ich auch nicht mehr hinschauen können weil es zu schlimm für mich war. Diese Bilder kann ich nie wieder vergessen in meinem Kopf

25.04.2022 13:09 • x 2 #110


B
@Pinkstar nach meiner Schicht werde ich sie anrufen und alles weitere mit ihr besprechen, ich hab zwar Angst aber es muss halt sein jetzt

25.04.2022 13:11 • x 4 #111


P
Zitat von bozo:
nach meiner Schicht werde ich sie anrufen und alles weitere mit ihr besprechen, ich hab zwar Angst aber es muss halt sein jetzt

Wenn du sie wirklich lieb hast und sie dir wichtig ist, wirst du das tun und alles andere wirst du dann sehen

25.04.2022 13:13 • x 1 #112


FrauDrachin
Zitat von bozo:
nach meiner Schicht werde ich sie anrufen und alles weitere mit ihr besprechen, ich hab zwar Angst aber es muss halt sein jetzt


Das nenne ich mutig und stark.
Noch besser wäre es, einen Plan zu haben. Hast du einen?

Über die Angst gibt es so einen Kalenderspruch:
Mutig ist nicht der, der nie Angst verspürt.
Mutig ist der, der sich von der Angst nicht abhalten läßt.

Mit der Stärke könnte man es genauso schreiben:
Stark ist nicht, wer nie schwach ist,
stark ist, wer seine Schwächen kennt und überwindet.

Zitat von bozo:
Es war grauenhaft. Irgendwann habe ich auch nicht mehr hinschauen können weil es zu schlimm für mich war. Diese Bilder kann ich nie wieder vergessen in meinem Kopf

Lies dich mal schlau zum Thema Trauma.
Und falls es bei dir in diese Richtung geht, hol dir Hilfe.
Arm schienen lassen, um im Bild zu bleiben.

25.04.2022 13:14 • x 2 #113


T
Zitat von bozo:
Ich habe versucht sie zu beruhigen und alles getan was ich konnte, aber ich kam nicht an sie ran. Was hätte ich denn noch machen sollen? Sie hat auf gar nichts mehr reagiert

Zitat von bozo:
Nein, ich denke nicht das sie dabei stirbt und das erinnert mich auch nicht daran. Macht mich nur panisch das ich nicht helfen kann und zusehen muss wie sie leidet. So wie er es getan hat damals

... und das ist eben deine Baustelle. Manchmal (und darum solltest du mit ihr reden) ist es einfach wichtig und richtig, es auszuhalten.
Es ist nicht immer richtig, einem Menschen Trost zu spenden in einer Akutsituation, denn eines sollte dir bewusst sein: Weinen, Trauer, Wut, Angst- es sind auch Kompensationsgefühle. Ein Ventil, was nicht krampfhaft wieder zugedreht werden muss (Vor allem nicht immer und auch nicht von außen). Manchmal sollte es auch offen bleiben, bis der Druck sich genau DADURCH abgebaut hat.
Dann ist es an dir zu Fragen: Was brauchst du jetzt?

Wie oben schon erwähnt: Aushalten scheint deine Baustelle zu sein. Denn wenn du mal genau hinsiehst, möchtest du ihr auch helfen, weil für dich diese Situationen unaushaltbar sind.

25.04.2022 13:47 • x 5 #114


T
Zitat von bozo:
@Pinkstar nach meiner Schicht werde ich sie anrufen und alles weitere mit ihr besprechen, ich hab zwar Angst aber es muss halt sein jetzt


Fahr zu ihr! Nix Telefon! So ein Gespräch ist etwas sehr intimes, etwas sehr offenbarendes - dabei wäre es wichtig, dass du nicht nur ihre worte hörst, sondern auch die Körpersprache und den Blick siehst. Fahr da hin, Kollege! Du willst MANN sein?
Dann fahr zu ihr!

25.04.2022 13:48 • x 8 #115


Charla
Zitat von bozo:
Ich habe versucht sie zu beruhigen und alles getan was ich konnte, aber ich kam nicht an sie ran. Was hätte ich denn noch machen sollen? Sie hat auf gar nichts mehr reagiert

Vermutlich war sie wie erstarrt und sie kennt ja auch deine Reaktionen darauf.
Du hast getan, was dir möglich war, meine Absicht ist nicht dir deshalb Vorwürfe zu machen, sondern dir Hinweise zu geben, was möglich sein kann auf deine Frage warum du dich so verhälst obwohl du sie magst.

Zitat von bozo:
Nein, ich denke nicht das sie dabei stirbt und das erinnert mich auch nicht daran.
Macht mich nur panisch das ich nicht helfen kann und zusehen muss wie sie leidet. So wie er es getan hat damals

Das mit deinem Vater tut mir leid, das ist eine einschneidende Erfahrung und dieses ist jetzt eine ähnliche Erfahrung weil du wieder Leiden erlebst und dich hilflos damit fühlst, wie damals . . .
vermutlich ich alles miteinander verknüpft, Krankheit, Leid, Tod, Endlichkeit. . .

Versuche Gefühle zuzulassen, das bedeutet für mich Stärke, ein Junge, der nicht weinen darf und deshalb Gefühle einmauern muss, ist bedauerlich, denn das hindert ihn am Lebendigsein fühlen.
Ich finde das ist keine Stärke, sondern Härte.

Stark finde ich es auch wenn du dich bei deiner Freundin meldest und ihr erzählen kannst wie es dir geht, habt Verständnis und Mitgefühl miteinander. Ihr könntet euch gegenseitig helfen und stärken.

25.04.2022 14:31 • #116


P
Zitat von bozo:
ich war damals 13 Jahre alt als mein Vater gestorben ist. Er hatte damals Krebs und ich konnte nur zuschauen wie er schwächer und schwächer wurde. Es war hart zu sehen wie er immer mehr abgebaut hat und man selbst nichts dagegen tun konnte. Es war grauenhaft.


Es ist für jeden bereits grauenhaft. Wieviel mehr für jemandem, dem Kontrolle durch Härte eingebleut worden ist durch genau die Situation in der dieser Einbleuer, also Vater, dann schwächer und schwächer wurde.

Wie soll das ein 13 jähriger verstehen oder gar verkraften?

Totale Überforderung.

Besonders wegen der nicht guten Behauptungen.

Du darfst da sehr wohl loslassen und deine Hilflosigkeit eingestehen. Sie ist menschlich.
Du hättest nichts retten können. Ging nicht. Kein bißchen. Ist so. Ist sehr, sehr schwer zu verkraften. Egal wie hart du gewesen wärst, du bist kein Arzt. Du warst ein Jugendlicher, also abhängig und der Situation ausgeliefert.

Jetzt bist du älter. Jetzt darfst du Mensch sein. Jetzt kannst du beistehen und aushalten, auch wenn in dem direkten Moment keine Änderung erkennbar ist. Aber ein echtes Beistehen tut dennoch seine Wirkung.
Frage sie.
Frage den Therapeuten.

Jetzt und demnächst kannst du was bewirken!

25.04.2022 15:28 • x 3 #117


X
@bozo

Du hast es noch nicht verarbeitet.
Es gibt inzwischen so tolle Möglichkeiten (EMDR) um Gefühle und Bilder zu bearbeiten .
Also um ehrlich zu sein,seh ich da sogar eine gute Möglichkeit mit zum Therapeuten deiner Freundin zu gehen. Aber die guten Ratschläge bringen dich nicht weiter, wenn du nichts davon umsetzt. Am schlimmsten finde ich,wie du deine Freundin ignorieren tust.

25.04.2022 15:47 • x 1 #118


J
@bozo
Hey Bozo! Doch, Du kannst ihr helfen!
Nimm sie in deine Arme und tröste sie. Gib ihr einfach Wärme.
Du musst nicht viel sagen, aber zeig ihr einfach, dass Du für sie da bist.
Lass sie nicht alleine damit. Das ist schon schlimm genug alles für sie

28.04.2022 19:19 • x 1 #119


S
Zitat von bozo:
Aber ich habe gemerkt, dass ich gar nicht mit ihren Panikattacken klarkomme, keine Ahnung was ich da tun oder sagen soll. Die Woche hatte sie eine sehr starke und ich wusste nicht was ich tun ...

Wenn du sie wirklich liebst informiere dich.

Du kannst recherchieren, über Angst- und Panikattacken nachlesen, versuchen ihre Krankheit / psychischen Probleme zu verstehen, dich einfühlen.

Nimm sie in den Arm und halte sie, hilf ihr beim gleichmäßigen Atmen, rede beruhigend zu ihr und sag, du bist da, das geht vorbei, du hälst sie ...

28.04.2022 19:25 • x 2 #120


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