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Ich kann ihn nicht loslassen!

K
Hallo an alle hier,
ich bin neu und wende mich an Euch, weil ich dringend Hilfe brauche.
Vor zwei Jahren habe ich mich von meinem Mann getrennt, weil er sehr egoistisch ist.

Er ist mein zweiter Mann und ich seine dritte Ehefrau.
Ich habe eine nicht so leichte Kindheit gehabt, mein Vater war gewalttätig gegen meine Mutter und vieles vor meinen Augen, leichte Übergriffe an mir gab es leider auch, man nennt es in der Klinik intime Grenzüberschreitung.

Mein erster Mann hat mich leider immer wieder betrogen bis er irgendwann ging.
Mein jetziger Nochmann ist ein Freund von uns gewesen, ich fand ihn chamant und gutaussehend, er ist Nebenerwerbslandwirt.

Nun habe ich Therapie genug hinter mir und habe selbstständig an mir weiter gearbeitet um alles zu verstehen.
Ich habe wirklich alles für ihn getan, ging arbeiten, versorgte meine Kinder und ihn, habe bei freier Zeit in der Landwirtschaft unterstützt. Ich war die ersten vier Jahre zufrieden aber auch überfordert mit allem. Da ich ein Eigenheim habe, musste ich hier ja auch all meine Energie reinstecken und ein Hund war auch da.

Weil er es gewohnt war und mich darum gebeten hat, habe ich ihm seine Arbeitsbrote geschmiert und war immer da für ihn.
Wenn ich alle fünf oder sechs Wochen meine Freundin besucht habe, hat ihm das nicht gefallen,und meine Familie (Mutter und Brüder) haben ihn auch nie wirklich interessiert.
Nach wenigen Jahren fing er an mich auf distanz zu bringen indem er meine Nähe oft ablehnte. Ich machte dann Spass mit ihm und dann fing er an agressiv zu werden...., vorbei war der Spass.

Er mähte ab und zu den Rasen und schnitt die Hecke, aber ansonsten hatte ich keine Unterstützung. Renovierungen blieben an mir hängen.
Machte ich Vorschläge für sonntags lehnte er sie meistens ab und meinte das ich immer machen müsste was andere auch tun oder was ich in der Zeitung erlese.
Ich hingegen habe ihn immer begleitet wenn er auf landwirtschaftliche Ausstellungen fuhr.

Er war auch gerne futterneidisch auf meine Kinder, vor allem auf meinen Sohn, so das ich stets darauf achtete das er nicht benachteiligt wurde.

Ich habe wirklich gelitten, mich abgelehnt gefühlt, nicht geliebt.
Als sein Neffe vor Jahren beerdigt wurde gab er keine Träne, er war wie erstarrt.
Seine Mutter behandelt er sehr lieblos. Mich hat er gerne vorgeführt wenn ich irgendwo zuviel naschte, oder wenn ich zu lustig war.

Meine Erkenntnis:Ich habe jetzt zwei Jahre Zeit gehabt und gegrübelt und gegrübelt. Ich konnte es nicht verstehen, ich war doch immer da für ihn.
Er ist allen Anschein nach ein Beziehungsphobiker.Durch die Landwirtschaft zu Hause und den Verhältnissen von damals hat er diese Urnähe nicht bekommen und deshalb so glaube ich, kann er mit Nähe nicht umgehen, sie macht ihm Angst, es bedeutet für ihn Freiheitsverlust.

Damals ist niemand so auf ihn eingegangen da die Zeit fehlte. Seine Schwester war beim Vater die bevorzugte,so das er heute noch wenig Empathie für sie hat.

Nach einer Schulter-OP vor Jahren hat er mich spüren lassen das ich ihn nicht mehr aus Lust an der Freude unterstützen konnte.Er war nicht mehr so für mich da. Sein Auto durfte ich auch nur unter Diskussionen fahren.Es gab immer wieder Machtkämpfe.

Das führte irgendwann dazu das ich in eine Affäire rutschte und er hat es rausgefunden.Ich habe mich dann für vier Monate von ihm getrennt aber dann habe ich ihn zurück geholt und er versprach Besserung. Ich war wieder beruhigt das er wieder da war. Ich hatte totale Panik. Leider ging nach sechs Wochen alles von vorne los.



Heute verstehe ich sein Verhalten bzw. kann es deuten. Er hat nie wirkliche Nähe und Liebe erfahren. Was er nicht gelernt hat, was man ihm nicht vorgelebt hat ,kann er nicht geben, weil er es nicht kennt, weil er nicht weiss wie es geht. Er konnte selbst seinen Kindern gegenüber nur wenig zeigen.

Also weiss ich jetzt das er mit all seine Beleidigungen und Verletzungen an mir nicht wirklich verletzen wollte, sondern das es eine Projektion aus seiner Vergangenheit ist. Es ist nicht meine Verantwortung, so wie ich immer dachte, aber ich habe Schuldgefühle das deswegen unsere Ehe zerbrochen ist, weil es absolut unnötig wäre.
Wir haben noch Kontakt, meistens telefonisch und ich weiss das er noch zurückkommen würde. Aber ich bin hin und her gerissen. Was ist richtig? Durch die Übergriffe meines Vaters die ich vierzig Jahre mit mir geschleppt habe, konnte ich nicht lernen zu unterscheiden von richtig oder falsch.

Ich bin ehrlich, Angst vor Altersarmut habe ich auch, aber das alleine ist nicht der grund. Ich hänge noch an meinem Mann, er kann auch nett und charmant sein.
Nach meinem ersten Mann ist nichts besseres nachgekommen. So heißt es doch, das eben nichts besseres kommt. Auch von anderen Frauen die sich partnerschaftlich verändert haben weiss ich das sie hätten auch beim anderen Partner bleiben können, das es eher schlechter geworden ist.

Soll ich zu ihm zurück gehen? Jetzt weiss ich ja wie man solche Männer anpacken muss,wie man Stress vermeiden kann. Ich muss nur darauf achten das ich bei mir bleibe und trotzdem meine Bedürfnisse stille, zur Not ohne ihn.
Was meint Ihr?, bitte helft mir. Wenn man eine Ehe retten kann, dann sollte man es tun.
vlg
kreoel

28.04.2014 21:31 • #1


M
Hallo Kreole,

Zitat von kreole64:
Nach meinem ersten Mann ist nichts besseres nachgekommen. So heißt es doch, das eben nichts besseres kommt.


Autsch! Das Gesetz, das Du Dir bastelst, führt Dich geradewegs in die Abhängigkeit, Unselbständigkeit, Mutlosigkeit und Depression.

Wie kommst Du auf sowas?

Fakt ist: Du suchst Dir ja die Männer aus, mit denen Du Umgang und / oder mehr hast. Die Zeiten, als Frauen in Deutschland zwangsverheiratet wurden oder in eine Beziehung sonstwie gezwungen wurden (Standesdünkel etc.) sind lange vorbei. Ich vermute, Du bist rund 50 Jahre alt. Ängste vor der Zukunft sind vollkommen normal, mit 20 läßt sich das ja auch leichter wegstecken: Man ist noch nicht so tief verwurzelt, hat viele Erfahrungen noch nicht gemacht, oft noch keine Kinder, die einen an Entscheidungen hindern.

Wenn Du also zum zweiten Mal an einen Mann gerätst, der auf Dich vollkommen egoistisch reagiert, dann gibt es einen Grund, weshalb Du Dir den ausgesucht hast. Du musst Dein Muster erkennen und ggf. ändern, denn sonst wird ein eventueller nächster Partner wieder in diese Lücke preschen. Offensichtlich suchst Du Dir ja solche Männer aus. Empfindest Du diese vielleicht als besonders maskulin? Sprechen Sie Dich als Frau besonders an? Hast Du eine devote Art in Dir und wünscht Dir einen Macher, der Dein Leben in die Hand nimmt? Alles Möglichkeiten, keine davon muß stimmen...

Du solltest über Dich nachdenken. Über die Beziehungen, die Du geführt hast. Du kommst sicher auf interessanter Ergebnisse.

Liebe Grüße
Manfredus

29.04.2014 15:15 • #2


A


Ich kann ihn nicht loslassen!

x 3


N
ups, gut durch Therapiert,

ändert aber nix, das mußt du schon selber tun, oder auch nicht, haste ja gelernt.

Es ist immer gut das Verhalten seines Partners zu verstehen, noch besser ist es das eigene zu verstehen.

In diesem Sinne

LG

29.04.2014 18:11 • x 2 #3


K
Hallo Manfredus,
erstmal lieben Dank das Du geantwortest hast.

Ich arbeite schon sehr zeitintensiv an mir. Mein Alter hast Du richtig erraten.
Als einzigstes Mädchen von drei Kindern war ich was besonderes für meinen Vater, aber er hat leider nichts getaugt.Er schlug meine Mutter immer wenn er Mißerfolg und getrunken hatte, bis in die Klinik hinein. Ich hatte oft genug Angst meine Mutter nie wieder zu sehen, daher mein Trauma. Vergessen werde ich nie, aber ich kann damit umgehen.
Mein Vater, ein Egoist, genau wie mein Mann.Ich habe mich immer um ihn bemüht, egal wie er war, er ist ja trotzdem mein Vater. Ich wollte nur lieb gehabt sein, sonst nichts. Auch als erwachsene hat mir meine Bemühung nichts geholfen, er kam nur wenn er etwas wollte und das ca. 7-8mal in dreißig Jahren. Fütr sich hatte er immer alles. Seine Ausrede war immer mein Kontakt zu meiner Mutter.

Also Du siehst das ich schon bescheid weiss, ich suche wohl die Liebe meines Vaters.
Trotzdem kann ich nicht loslassen, weil ich nicht verstehen kann das man eine Frau wie mich so behandelt. Ja, ich gebe zu das mir meine ganze Familie wichtiger war als ich selber, aber ich war glücklich damit, das war mein Leben.
Und meinen Mann habe ich auch geliebt und ich war stolz darauf ihm eine so gute Frau zu sein.Ich hielt mich für etwas besonderes. Ich sah meine Aufgabe darin andere glücklich zu machen.
Jetzt weine ich wieder weil mir das alles so wehtut.

Inzwischen habe ich erlernt auch für meine Bedürfnisse zu sorgen und das schaffe ich auch.

Zu meinem Mann, erkann doch nichts dafür das er in seiner Kindheit die wichtigen Dinge nicht gezeigt bekam, das tut mir sogar leid für ihn.
Der andere Mann ist offen für alles, unternehmungslustig, aber er erwartet meistens von mir die Ideen, er unterstützt mich und packt an.Er komminiziert gerne, manchmal schon zuviel für mich und ich frage mich wo bei ihm der Haken ist?

Er ist autonomer und lässt sich von mir nicht in die Karten schauen, das gefällt mir nicht, da ich dreißig Jahre alles gemacht habe, das gibt mir Sicherheit.
Ich war unglücklich, einsam, ja. Aber jetzt geht es mir viel, viel schlechter wie in der Ehe, warum?
Ih bin völlig am Ende.
lg

29.04.2014 18:20 • #4


C
hallo manfredus,

bin erst seit ein paar Tagen hier und muss echt sagen, ich bin beeindruckt über deine Kommentare u. Aussagen. Bist du Paartherapeut o.ä.? Alles was du schreibst, hat Hand und Fuß.

Echt bewundernswert!

Viele Grüße

29.04.2014 18:59 • x 1 #5


M
Liebe Kreole,

Zitat von kreole64:
Ich arbeite schon sehr zeitintensiv an mir. Mein Alter hast Du richtig erraten.


Nun, Dein Alter ist kein Geheimnis. Entweder geboren 1964 oder Du bist 64 Jahre alt, 50:50-Chance. Das Risiko beim Raten war gering, kreole64.

Ich bin kein Therapeut. Was mir hier auffällt...

Zitat:
Mein Vater, ein Egoist, genau wie mein Mann.Ich habe mich immer um ihn bemüht, egal wie er war, er ist ja trotzdem mein Vater. Ich wollte nur lieb gehabt sein, sonst nichts. Auch als erwachsene hat mir meine Bemühung nichts geholfen, er kam nur wenn er etwas wollte und das ca. 7-8mal in dreißig Jahren. Fütr sich hatte er immer alles. Seine Ausrede war immer mein Kontakt zu meiner Mutter.


...ist folgend Parallele...

Zitat:
Und meinen Mann habe ich auch geliebt und ich war stolz darauf ihm eine so gute Frau zu sein.Ich hielt mich für etwas besonderes. Ich sah meine Aufgabe darin andere glücklich zu machen.


...die Du selber herausarbeitest: Du wurdest von Deinem Vater nicht genügend geliebt. Also tatest Du alles, um seine Liebe zu bekommen. Das Muster hast Du in Deine Partnerschaften übernommen: Ich tue alles, was Du willst, wenn Du mir Liebe gibst. Du meinst, Liebe zu bekommen wenn Du Deine Partner und Deinen Vater glücklich machst.

Zitat:
Der andere Mann ist offen für alles, unternehmungslustig, aber er erwartet meistens von mir die Ideen, er unterstützt mich und packt an.Er komminiziert gerne, manchmal schon zuviel für mich und ich frage mich wo bei ihm der Haken ist?


Ich nehme an, Du sprichst bei dem anderen Mann von Deiner Affäre? Der Haken bei dem Mann hier ist, daß er Dich nicht braucht um glücklich zu sein. Er will Dich haben, obwohl er ohne Dich glücklich sein kann. Liebe kann er auch ohne Gegenleistung geben. Damit kannst Du noch nicht umgehen, das mußt Du lernen, Kreole. Liebe erfordert keine Gegenleistung.

Zitat:
Aber jetzt geht es mir viel, viel schlechter wie in der Ehe, warum?


Dein ganzes bisheriges Leben war auf Aufopferung ausgerichtet, weil Du Dich als nicht liebenswert empfindest. Wenn Du Dich für die Männer / Deinen Vater aufopferst, sie glücklich machst, dann wirst Du geliebt. Tust Du das nicht, wirst Du nicht geliebt. Das ist Dein Denkschema, das ist tief in Dir verwurzelt.

Diese Denkschema ist sowohl falsch als auch schädlich für Dich!

Aus diesem Schema rührt Dein Verhalten den Ehe-Männern gegenüber ebenso wie dem Vater gegenüber. Deine Affäre benötigt ein solches Verhalten nicht, er belohnt Dich nicht extra dafür. Du bekommst bei ihm, was bei den anderen nur gegen Aufpreis erhältlich war. Und zwar kostenlos. Du ziehst damit auch Männer an, die genau so eine Frau wollen. Das solche Männer Dich dann auch dementsprechend abwertend behandeln leuchtet ein, oder? Du hast an Dir gearbeitet und jetzt einen anderen Mann angezogen. Einen, der diese Art des Liebesbeweises nicht nötig hat.

Ich empfehle Dir Wahre Kraft kommt von innen von Louise L. Hay.

Das könnte Dir ein wenig helfen zu erkennen, was ich meine. Denn meiner Meinung nach kann kein Mensch einen anderen Menschen glücklich machen. Ein Mensch kann nur zulassen, glücklich sein zu wollen und ein anderer Mensch triggert vielleicht dieses Ereignis.

Liebe Grüße und viel Kraft
Manfredus

29.04.2014 23:06 • #6


M
Hallo liebe GabiWi,

Zitat von GabiWi:
bin erst seit ein paar Tagen hier und muss echt sagen, ich bin beeindruckt über deine Kommentare u. Aussagen. Bist du Paartherapeut o.ä.? Alles was du schreibst, hat Hand und Fuß.


Nein, ich bin kein Paartherapeut. Ich lerne viel über mich selbst und sehe das Leben inzwischen mit ganz anderen Augen. Ich lese, was die Leute schreiben und manchmal habe ich Glück, und die Lösung wird von den Leuten selbst hingeschrieben, aber sie können sie nicht lesen.

Liebe Grüße
Manfredus

29.04.2014 23:09 • x 1 #7


K
Hallo Manfredus,
Du schreibst tatsächlich wie ein Therapeut, erstaunlich. Wie alt bist Du? Hast Du selber so schlimmes erfahren das Du soviel darüber liest?

Nun es stimmt was Du schreibst.
Der andere läuft mir wirklich nach und lässt nicht locker obwohl ich ihn immer wieder auf Abstand bringe. Es gibt auch kein Intimleben und er ist immer noch da. Er klammert....aber warum? Da stimmt bestimmt was nicht.

Ich habe gerade Jein gelesen, von Stefanie Stahl, ein hervoragendes Buch und mein Leben ist dort genau beschrieben. Habe gestern was gedacht, so beim Nachdenken eben und lese genau das Gleiche abends im Buch, wow.
Mein Ex ist ein Beziehungsphobiker und trotzdem würde ich die Ehe gerne retten und bilde mir ein wenn ich in Zukunft besser für mich und meine Bedürfnisse sorge,könnte es vielleicht klappen.
Interessiert ist er noch an mir und versorgt wäre ich auch. Sorry, aber in meinem Alter ist das auch wichtig und gern hab ich ihn auch noch.
Der andere gibt mir einfach nicht genug Sicherheitsgefühl. Er hat einen guten Job aber ich sehe nicht das er irgendwie mal spart. Sei Haus hat er verkauft weil es zuviel für ihn war mit den Belastungen alleine, da er vor vielen Jahren verlassen wurde. Aber er nichts, gar nichts beiseite. Wo ist da meine Sicherheit im Alter?

Er würde gerne schon bei mir wohnen, in meinem Haus, gibts aber nicht! Ich traue nicht.
was meinst Du dazu?
lg

30.04.2014 14:42 • #8


M
Hallo Kreole,

Zitat von kreole64:
Hast Du selber so schlimmes erfahren das Du soviel darüber liest?


Ich bin 43. Nein, ich habe nicht soooooo schlimmes erfahren wie andere Menschen hier. Ich hatte eine coole Kindheit, ein behutsames Elternhaus, wurde nicht missbraucht oder Ähnliches. Ich hatte meist die Sonnenseite des Lebens, bin im Regelfall ein sehr positiv eingestellter Mensch und war, meiner Meinung nach, überwiegend ruhig und ausgeglichen. Aus der Bahn geworfen wurde ich ein wenig durch eine ziemlich heftige Trennung, die in mir alte Probleme und Ängste hochgeholt hat. Ich habe dadurch angefangen, an mir zu arbeiten, meine Eigenliebe zu entwickeln, die offensichtlich ziemlich unterentwickelt war (und noch unterentwickelt, wenn auch nicht mehr ziemlich, ist). Wenn ich etwas mache, dann mache ich es im Regelfall richtig. Die Neugier und mein Wissensdurst sorgen dafür, daß ich mich in viele Themen einlese. Denn ich merke, daß es Dinge in mir gibt, die unaufgelöst sind.

Ich behaupte von mir, daß ich genug Empathie und Verstand besitze um Dinge, die um mich herum geschehen, bewerten zu können.

Zitat:
Nun es stimmt was Du schreibst.
Der andere läuft mir wirklich nach und lässt nicht locker obwohl ich ihn immer wieder auf Abstand bringe. Es gibt auch kein Intimleben und er ist immer noch da. Er klammert....aber warum? Da stimmt bestimmt was nicht.


Vorsicht ist kein Fehler, übertriebenes Mißtrauen hindert Dich am Genuß dessen, was der Neue zu bieten hat. Die Gratwanderung ist sicherlich schwierig, aber zu meistern. Ich weiß nicht, ob mit Deinem neuen Verehrer was nicht stimmt. Vielleicht ist er ja einfach in Dich verliebt? Das wirst Du nicht in diesem Forum herausfinden. Dazu mußt Du schon raus ins Leben.

Zitat:
Ich habe gerade Jein gelesen, von Stefanie Stahl, ein hervoragendes Buch und mein Leben ist dort genau beschrieben. Habe gestern was gedacht, so beim Nachdenken eben und lese genau das Gleiche abends im Buch, wow.


Sorry, kenne ich nicht. Im Moment habe ich soviele Bücher in der Pipeline...

Zitat:
Mein Ex ist ein Beziehungsphobiker und trotzdem würde ich die Ehe gerne retten und bilde mir ein wenn ich in Zukunft besser für mich und meine Bedürfnisse sorge,könnte es vielleicht klappen.


In dem Satz stecken aber eine Menge könnte und bilde mir ein, oder? Wie willst Du eine Beziehung mit einem Beziehungsphobiker gestalten?

Zitat:
Interessiert ist er noch an mir und versorgt wäre ich auch. Sorry, aber in meinem Alter ist das auch wichtig und gern hab ich ihn auch noch.


Wieso sorry? Es ist Deine Entscheidung. Es ist ja auch Dein Leben.

Zitat:
Der andere gibt mir einfach nicht genug Sicherheitsgefühl. Er hat einen guten Job aber ich sehe nicht das er irgendwie mal spart. Sei Haus hat er verkauft weil es zuviel für ihn war mit den Belastungen alleine, da er vor vielen Jahren verlassen wurde. Aber er nichts, gar nichts beiseite. Wo ist da meine Sicherheit im Alter?


Ich meine dazu: Vorsichtig sein ist kein Fehler. Dein Neuer müßte ja nicht gleich bei Dir einziehen und Du könntest mit ihm über Deine Ängste reden und ihn darum bitten, alles etwas langsamer angehen zu lassen. Ich schreibe im Konjunktiv, denn ich glaube, das liegt gar nicht in Deinem Interesse. Ich lese aus Deinen Zeilen heraus, daß Dir Deine Sicherheit im Alter wichtig ist. Das ist eine verständliche Angst.

Ich lese aber auch heraus, daß Du

a) die Sicherheit im Alter an einen Partner koppelst und
b) dafür sogar Deine Lebensfreude aufgeben und mit einem Partner, der Dich herablassend behandelt, zusammen leben würdest.

Die Entscheidung scheint für Dich klar zu sein. Ich stelle mir nur die Frage, weshalb Du dann in einem Trennungsforum schreibst und was Du Dir hier für Antworten erhoffst. Du schreibst in Deinem ersten Beitrag wörtlich:

Zitat:
Ich habe wirklich gelitten, mich abgelehnt gefühlt, nicht geliebt.


Triff eine Entscheidung, Kreole. Sie wird für Dich im Augenblick die richtige Entscheidung sein, wie auch immer die ausfällt. Ich könnte nicht in eine Beziehung zurückgehen, aus der ich mich mühsam befreit habe und in der ich mich abgelehnt und ungeliebt gefühlt habe und unter der ich gelitten habe. Wo läge da für mich der Sinn?

Wo liegt für Dich der Sinn des Lebens, Kreole? In Deiner Sicherheit im Alter? Ist Dein Alter denn mit Deinem Ehemann sicher? Und ist Dein Alter mit einem neuen Partner oder nur mit Dir allein unsicher? Du hast noch viele Jahre vor Dir, Kreole. Die Weichen ob es gute oder mittelmäßige oder schlechte Jahre werden, die stellst Du jetzt. Niemand sonst. Du kannst die Weichen auch später stellen, aber glaube nicht, daß es einfacher wird, wenn die Weichen immer mehr festrosten.

MfG
Manfredus

01.05.2014 00:31 • #9


K
Hallo Manfredus,
danke.

Ich bin hier weil ich mich getrennt habe und weil ich nicht weiss ob es richtig war!

Ich weiss doch jetzt erst warum er so ist und das er nichts dafür kann. Und vor allem können sie deswegen nichts dafür weil sie es nicht erkennen, weil sie diese Urnähe als Säugling und Kleinkind nie kennengelernt haben. Aus diesem Grund ist ihnen nicht bewusst das sie andere Menschen so tief verletzen. Diese Menschen können selber wirklich tiefen Schmerz gar nicht empfinden und sich schon garnicht einfühlen.

Wie denkst Du oder andere hier jetzt darüber ?

Das ist auch das warum ich nicht entscheiden kann ob die Trennung rechtens war.Ich weiss jetzt alles über diese Menschen und kann es besser verstehen.
lg
Kreole

01.05.2014 21:38 • #10


M
Liebe Kreole,

Zitat von kreole64:
Wie denkst Du oder andere hier jetzt darüber ?


das weiß ich alles. Aber nur weil es Ihnen nicht bewußt ist, verletzen sie trotzdem andere Menschen, in dem Fall Dich. Es geht hier nicht um die Unfähigkeit Deines Ex. Es geht um Deine Abgrenzung. Es ist Dein Schmerz. Du brauchst keine Rechtfertigung, um diesen Schmerz nicht mehr ertragen zu wollen. Alk. sind auch krank, ist es deshalb ok wenn Sie saufen und im Rausch Dinge tun, die nicht ok sind?

Du kannst Dich abgrenzen, Du mußt es nicht tun. Du mußt Dich dafür nicht rechtfertigen.
Du kannst in die Beziehung zurück gehen und die Konsequenzen tragen. Auch dafür mußt Du Dich vor niemandem rechtfertigen.

Ich finde die Trennung von Deiner Seite aus vollkommen rechtens, wie Du es umschreibst. Du hast Dich abgegrenzt und entkommst dem Schmerz und der Demütigung , das ist Dein gutes Recht und es spricht dafür, daß Du Deine Eigenverantwortung ernst nimmst.

Ich habe das Gefühl, Du willst hier eine Rechtfertigung dafür, wieder zurück zu gehen. Wozu? Du bist erwachsen, Du bist eine Frau von 50 Jahren. Du bist entscheidungsfähig. Du kannst alles tun was Du willst, wenn Du bereit bist die Konsequenzen zu tragen.

Ich finde diese Diskussionen persönlich müßig: Es war soviel in Ihrer Kindheit kaputt, deshalb sind sie so... Die Armen. Er könnte ja auch mal anfangen, sich mit seinen Probleme und seinem inneren Kind zu beschäftigen. Stattdessen finden solche Leute immer jemand, der Ihnen den Rücken stärkt und auf der Ausrede mit der beschissenen Kindheit rumreitet. Wozu soll der sich dann mal ändern oder mit sich und seiner Art auseindandersetzen? Ich habe Frauen kennengelernt, denen sind Sachen in der Kindheit passiert, das kann man mit Worten nicht wiedergeben. Da dreht sich einem der Magen um, wozu Menschen fähig sind. Diese Frauen beweisen Stärke, setzen sich damit auseinander und versuchen, ihr Leben nicht auf dem Rücken anderer Menschen auszutragen.

Ich wünsche Dir einen klaren Blick und eine für Dich tragbare Entscheidung
Manfredus

01.05.2014 22:34 • #11


K
Danke Manfredus,
wie immer schreibst Du das was ich im inneren schon weiss, aber nicht umsetzen kann. Ich will eben die Welt retten und glaube das mir immer noch etwas neues einfällt das ich ausprobieren kann.

Irgendwie denke ich das Du doch eine therapeutische Ader hast. Männer Deines Alters können sich selten so ausdrücken oder beschäftigen sich mit diesen Themen und nichts anderem.
Oder Du bist hier doch der therapeutische Engel der hier zuständig ist, der hier die Aufsicht undercover hat.Hm?
lg
Kreole

komisch das sonst niemand an mich schreibt.

02.05.2014 11:24 • #12


L
Nach dem Lesen Deiner Geschichte und der Auffälligkeiten Deines Mannes habe ich den Eindruck, der Nachbarthread Suche Ex - Partner von Narzissten, usw. könnte Dir sehr gut helfen.

Viel Erfolg!

02.05.2014 11:39 • #13


B
Hallo Kreole,

ich will dir nun einfach auch mal schreiben, was mir so an Gedanken gekommen ist, als ich deine Geschichte las. Ob das nicht auch Gedanken sind, die du nicht schon längst selbst hattest oder hast, weiß ich natürlich nicht.

Mir ist natürlich auch aufgefallen, dass du dich sehr intensiv mit dem Warum in Bezug auf das Verhalten deines Mannes beschäftigst. Und nun denkst, dass du diesem Verhalten jetzt gewachsen bist, ohne jemals wieder darunter zu leiden. Was da dann trotzdem noch an Bedürfnissen in dir ist, die er nicht wird stillen können (denn er ist nun mal so...), dafür willst du dann selbst sorgen.

Das klingt erst einmal vernünftig. Denn wenn ich gern auf Rock-Konzerte gehe und mein Partner das absolut nicht ausstehen kann, dann frage ich meine Freundin, ob die Lust hat, mit mir dahin zu gehen. Damit ist mir und ihm dann geholfen, wir können beide zufrieden sein.

Aber wie ist das mit dem Gefühl, geliebt zu werden? Wenn mir mein Partner das nicht geben kann -egal, aus welchem Grund-, kann ich dann damit leben bis vielleicht an mein Lebensende?

Du würdest das hinnehmen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Warum? Weil auch du nie etwas anderes vorgelebt bekommen hast? Weil du gesehen hast, dass deine Mutter es auch hingenommen hat Jahr für Jahr für Jahr?

Dein Mann trinkt nicht und ist nicht handgreiflich geworden, nehme ich an - da ist sicher ein Unterschied zu dem, was deine Eltern dir vorgelebt haben. Aber wo sind die anderen Unterschiede? Liebe hast du sicher wenig gespürt als Kind - weder von deinem Vater für deine Mutter noch von deinem Vater für euch als Kinder. Was du gesehen hast ist wahrscheinlich hauptsächlich, dass deine Mutter gemacht und getan hat - trotz allem. Und vor allem geblieben ist. Es einfach hingenommen hat, wie es ist...

Dein 1. Mann hat dich mehrmals betrogen, hast du erzählt. Aber nicht du bist gegangen - er ist dann irgendwann gegangen. Sonst wäret ihr vielleicht heute noch zusammen, weil du es eben hingenommen hast, wie es ist.

Dein 2. Mann hat dich sehr oft verletzt, weil er vielleicht wirklich nicht lieben kann. Hast unter dieser kalten egoistischen Art gelitten. Doch du hast es hingenommen. Einfach weitergemacht.
Irgendwann bist du dann kurz ausgebrochen, weil du das, was dir fehlte, nicht mehr ausgehalten hast...die Affäre. Und bist dann aber zurück, hattest Panik, weil du aus dem dir bekannten Schema ausgebrochen warst...
Und dein Mann hatte dir ja nun Versprechungen gemacht...aber es waren halt nur Worte. Nichts änderte sich. Doch du bist wieder geblieben, hast es hingenommen, dass sich nichts geändert hatte.

Bis zu dem Punkt, wo das, was dir fehlte, wieder zu stark fehlte. Du trenntest dich erneut. Aber du fühlst dich nicht wirklich gut in dieser neuen Situation. Da gibt es zwar einen Mann - ganz anders als deiner und mit ganz viel gezeigter Zuneigung, doch dem stehst du sehr skeptisch gegenüber. Da stimmt doch bestimmt was nicht...

Nein, stimmt auch nicht. Nicht für dich. Denn das ist etwas, was du nicht kennst. Es kommt dir komisch vor, fühlt sich nicht gut an.

Mit deinem Mann stimmt auch etwas nicht - er kann nicht lieben, er ist sehr egoistisch und und und. Doch das ist eben etwas, was du kennst...Jahr für Jahr für Jahr...und es zieht dich nun wieder immer mehr zurück zu ihm. Denn das fühlt sich richtig für dich an.

Ich kann das mit dem finanziellen Aspekt auch nur so sehen wie Manfredus. Und denke, du bist stark genug, um für dich selbst zu sorgen - zumindest in dieser Hinsicht...

Jedenfalls glaube ich, dass du dabei bist, das Verhalten deines Mannes besser zu verstehen als dich selbst. Und es einfach gerne wieder hinnehmen würdest...

LG between

02.05.2014 13:19 • #14


R
Hallo Kreole,

du schreibst, dass du eine Therapie gemacht hast und das Verhalten deines Mannes dir gegenüber jetzt verstehen kannst. Ich finde aber, dass es wichtig wäre, dass dein Mann eine Therapie macht, um seine Kindheit aufzuarbeiten und er erkennt, wie schlecht er dich behandelt hat und noch behandelt. Immer sind es wir Frauen, die uns um alles kümmern, was als selbstverständlich angenommen wird. Du hast dein Leben lang genug Schlechtes erfahren, wenn du so weitermachst, dir alles gefallen lässt und noch Entschuldigungen für sein Verhalten suchst, wirst du bald daran kaputt gehen. Ich habe das Buch von Robin Norwood gelesen: Wenn Frauen zu sehr lieben. Deswegen kommt mir dein Verhalten so bekannt vor. Was deinen Mann angeht, den du als Beziehungsphobiker bezeichnest, kommt mir aus dem Buch von Rhonda Findling: Wenn Männer vor der Liebe flüchten, bekannt vor. Sicher ist es wichtig zu verstehen, wie und warum der andere sich so verhält. Aber die Rücksichtslosigkeit mancher Männer, die angeblich nichts dafür können und nicht mal merken, dass sie uns verletzen, geht mir gewaltig auf die Nerven.
Mir geht es auch seit Monaten wegen einem Mann schlecht, den ich über alles geliebt habe und für den ich a l l e s gestan habe, damit es ihm gutgeht. Zum Dank für alles und obwohl er mir sagte, dass er nur mich liebt, hat er sich nach meiner OP nicht mehr nach mir erkundigt und mich ohne Erklärung gegen eine andere ausgetauscht. Er hat nicht mal Schluss gemacht. Monatelang hat er mir mit seinem gefühllosen und verletzenden Verhalten Rätsel aufgegeben und mich wahnsinnig gemacht. Fast hätte ich durch sein Verhalten den letzten Rest Selbstachtung verloren. Darum habe ich auch die o.g. Bücher gelesen. Das hat mir einigermaßen geholfen, um nicht ganz durchzudrehen. Ich kann dir nur raten: Ändere dein Leben, Verständnis für deinen Mann zu haben ist gut, wenn er sich nicht ändert (und das wird er nicht ohne Therapie können), wirst du es irgendwann bereuen. Gib deinem neuen Freund eine Chance, falls ihr überhaupt noch Kontakt habt. Wenn nicht, gib dir eine neue Chance für die Liebe. Wenn du noch nicht so weit bist, warte noch. Irgendwann werden wir soweit sein. Das Leben geht weiter, und auf jeden Fall wird es besser. Alles Gute, Romina

02.05.2014 14:35 • #15


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