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Ich komm nicht aus dem Hamsterrad

Murmeltier
Zitat von FrauDrachin:
@Murmeltier , ich bin mir nicht sicher, ob wir vom selben reden, die Methode mit dem emotionalen Rucksack kenne ich nicht. Bei mir (und bei vielen anderen Menschen, die ich kenne) ist das etwas aut omatisches: Mein Mann (oder jemand hier, oder ein Bekannter, oder jemand aus der Arbeit...) tut etwas, das mich aus ...

Das geht schon in die selbe Richtung. Etwas Gesagtes oder eine Handlung "werfen dich aus der Bahn", weil eine Altlast (=ein Päckchen im eigenen emotionalen Rucksack) aktiviert wurde. Es entstehen dann innerliche Dramen, oft auch mit einer Rollenverteilung wie in den Märchen "Opfer - Täter - Retter". Nur oft passen diese Rollen nicht mehr, wenn man sich der Sicht des Gegenüber bedient. Grundsätzlich läuft es darauf hinaus, sich bewusst zu machen, dass dieses Drama meistens unbegründet ist und auf Altlasten beruht. Man muss sich dann der Altlast bewusst werden und diese durchfühlen. Dann hat man ein Päckchen im Rucksack "durchgearbeitet". Soweit mal Kurzform....

23.08.2021 22:12 • #16


Hola15
Ich gebe dir den Rat komm raus aus dem "Was denke ich darüber". Du scheinst alles auf der rational- kognitiven Ebene abzuhandeln. Ich kann dir da die Hand geben.
Ich kann dir nur sagen, dass ich mich quasi hoch und runter reflektieren kann. Aber das bringt einen nur bedingt weiter.
Du solltest ins Fühlen gehen.
In deinem ganzen langen Text hast du es nur am Ende kurz abgehandelt obwohl ich explizit danach gefragt habe.
Du musst das nicht hier offen legen. Aber komme raus aus dem Denken und gehe ins Fühlen. Auch ins Spüren was Sachen in deinem Körper auslösen.

Wenn dir das Angst macht suche dir Unterstützung.

23.08.2021 22:19 • x 1 #17


A


Ich komm nicht aus dem Hamsterrad

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FrauDrachin
Ok, das klingt spannend, und könnte tatsächlich was ähnliches sein.

Und was sind nun deine inneren Monologe?
Ich finde Holas Idee gut.
Also, ihr Sohn wird schlechter in der Schule.
Was genau möchtest du zu ihr sagen? Was vermutest du, wird sie erwiedern? Warum sind ihre Argumente ungültig?

Und vergiss dabei die innere Zensur. Bemerke ganau und ganz besonders, wo du Schimpfworte sagen willst, wo du wütend wirst, wo du ungerecht bist... Das sind die Punkte, die dich weiter bringen.

23.08.2021 22:19 • #18


Lebensfreude
wie ist denn das Verhältnis des Sohnes zu seinem Vater?
Hört sich so an, als sei der Junge Partnerersatz für die Mutter. Vater ist weg, Jnge übernimmt (anmassend aber unbewußt)
die Partnerrolle.

Es kann auch sein, dass die Verweigerungshaltung ein Protest gegen Mutters Instrumentalisierung
des Sohnes ist.
Ist aber nicht mehr deine Baustelle.

23.08.2021 22:29 • #19


Murmeltier
Meine rationale Art hier ist sicher meiner unerfahrenen Art in öffentlichen Foren geschuldet. Aber ihr habt da schon recht. Das Fühlen war auch der essentielle Punkt in der Verarbeitung des emotionalen Rucksackes und auch beim Überwinden der Trennung.

Zitat:
Und was sind nun deine inneren Monologe?
Ich finde Holas Idee gut.
Also, ihr Sohn wird schlechter in der Schule.
Was genau möchtest du zu ihr sagen? Was vermutest du, wird sie erwiedern? Warum sind ihre Argumente ungültig?

Ich war häufig enttäuscht über die Reaktionen der Mutter (= meiner Ehefrau), wenn ich das Thema auf den Tisch gebracht habe. Entweder fühlte sich sich gleich verletzt und beleidigt. Sie würde ja sowieso immer alles falsch machen.... brach gleich in Tränen aus.... Sie hatte weder Kraft noch Selbstvertrauen, den Jungen richtig zu führen. Man könne ihm nichts abverlangen, nicht einfordern. Er wäre wie der Vater, da könne man nichts machen.... Sie könne ihm nicht ständig Vorschriften machen oder unterstellen, er wäre gar nicht krank, wenn er frühs nicht in die Schule gehen will.

Vielleicht kennt ihr das: Ob Samthandschuhe oder deutlicher, nichts davon kommt an. In dann kommen mehr und mehr auch Dinge zu Vorschein, von denen ich nichts wusste. Und man fragt sich fast verzweifelt: Wie kommst du noch an sie ran? Geht das hier alles den Bach runter? Sehenden Auges? Kannst du hier noch etwas retten? So ging es mir die letzten Ehejahre ständig. Klärende Gespräche waren nicht möglich.

Zitat:
wie ist denn das Verhältnis des Sohnes zu seinem Vater?
Hört sich so an, als sei der Junge Partnerersatz für die Mutter. Vater ist weg, Jnge übernimmt (anmassend aber unbewußt) die Partnerrolle.

Der Vater war strenger, hat Schule und Bewegung gefördert - soweit positiv! Er war aber auch kein Emotionaler Überflieger. Mit dem 12ten Geburtstag war der Zwang der 2wöchigen Papa-Wochenende vorbei. Für die Mutter und den Sohn war damit ein Problem aus der Welt, ohne dass es aktiv gelöst worden ist.
Der Partnerersatz - stimmt schon. Sie kann ihn nicht loslassen und er ist dermaßen abhängig, dass er sein Mutter immer brauchen wird. Jede Beziehung wird daran zerbrechen

23.08.2021 22:54 • x 1 #20


FrauDrachin
Hey Murmeltier,

also was offensichtlich zu sein scheint...

Du BIST der Meinung, dass sie so einiges falsch macht und gemacht hat, und du BIST der Meinung, dass du die Lösungen kennst, obwohl du nicht in ihren Schuhen gehst. Folglich gibst du ihr die Schuld, weil sie nur auf dich hätte hören müssen. Verstehst du, was das für eine Partnerschaft bedeutet?

Mein Eindruck: vielleicht wäre die Formel: Es ist zuende, weil du dir das Trauerspiel nicht länger mit anschauen konntest?
Was bedeutet das für dich? Findest du das für dich einen legitimen Grund?

(Kann mich gerade nicht sinnvoller ausdrücken, das alles beinhaltet keinerlei Wertung)

23.08.2021 23:04 • #21


Murmeltier
Zitat von FrauDrachin:
Hey Murmeltier, also was offensichtlich zu sein scheint... Du BIST der Meinung, dass sie so einiges falsch macht und gemacht hat, und du BIST der Meinung, dass du die Lösungen kennst, obwohl du nicht in ihren Schuhen gehst. Folglich gibst du ihr die Schuld, weil sie nur auf dich hätte hören müssen. Verstehst du, ...


Recht hast damit. Sie war hochgradig unsicher in allem. Ich gebe zu, wie ich schon geschrieben habe, der Respekt ihr gegenüber als Ehefrau ging verloren. Sie hat sich selbst degradiert, zumindest in meiner Wahrnehmung. Ich hab es als meine Pflicht gesehen, ihr beim Thema Sohn zu helfen, immerhin konnte ich auf Erfahrungen zurückgreifen. Ich denke nicht, dass ich grundsätzliche Fehler begangen habe. Viele Freunde haben mir Bestätigung gegeben, sogar mein Schwager

23.08.2021 23:22 • #22


Hola15
Also auch mal eine wertungsfreie Rückmeldung wie es bei mir ankommt:

Aus irgendeinem Grund wurde die Sohnfrage zur Frage über den Fortbestand eurer Beziehung. Warum ?

Nur mal als Alternative. Du hättest das Thema auch ganz bei ihr belassen können. Er hat dich ja jetzt nicht körperlich oder verbal angegriffen so dass du tatsächlich beeinträchtigt wurdest von ihm.

Warum war es dir so wichtig in diesen Punkten gehört zu werden?
Und nein, es gelten jetzt nicht Aussagen wie "so macht man es halt, aus dem Burschen muss doch was werden,etc.)

Warum war es dir persönlich so wichtig ?
Was hat das mit dir zu tun?

Geht es tatsächlich um den Sohn oder geht es um fest verankerte Erziehungsvorstellungen von denen du nicht erträgst, dass davon abgewichen wird und warum oder geht es um die Beziehung zwischen dir und deiner Ex-Frau?

23.08.2021 23:25 • x 1 #23


Murmeltier
Zitat von FrauDrachin:
Mein Eindruck: vielleicht wäre die Formel: Es ist zuende, weil du dir das Trauerspiel nicht länger mit anschauen konntest?
Was bedeutet das für dich? Findest du das für dich einen legitimen Grund?

Das klingt für mich wie Kapitulation. Während der gemeinsamen Zeit war das keine Option für mich, weder vom Verstand noch im Herzen. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass die letzten Entwicklungen nicht mehr in meinem Beisein passiert sind

23.08.2021 23:26 • x 1 #24


Murmeltier
Zitat von Hola15:
Also auch mal eine wertungsfreie Rückmeldung wie es bei mir ankommt: Aus irgendeinem Grund wurde die Sohnfrage zur Frage über den Fortbestand eurer Beziehung. Warum ? Nur mal als Alternative. Du hättest das Thema auch ganz bei ihr belassen können. Er hat dich ja jetzt nicht körperlich oder verbal angegriffen so ...


Es war ein allseits beherrschendes Thema. Wir waren auch beide der Überzeugung, dass wir die Dinge nicht trennen sondern gemeinsam bewältigen. Anfangs gab es auch immer mal kleinere Probleme, sie war dann auch froh, dass ich ihr zur Seite gestanden habe. Da war sie auch für Tipps dankbar. Später wurde die Rollenverteilung immer mehr verschoben, es war ein schleichender Prozess.

An den Überzeugungen, dass auch Patchwork nur zusammen funktioniert, halte ich auch heute noch fest. Was ist denn die Alternative? Mein Kind, dein Kind? Mach was du willst? Auch wenn wir zusammen wohnen und leben und es später mein Leben direkt beeinflusst? Ob es nächtliches durchzocken ist mit einer Lautstärke, bei der man nicht schlafen kann? Sorry, die Alternative funktioniert irgendwann nicht mehr! Soll ich rauchen im Haus dulden, weil die Mutter nichts unternimmt? Sollen mir dann die Hände gebunden sein? Diese Rolle wünsche ich niemanden!

23.08.2021 23:44 • x 1 #25


Hola15
Mir geht es nicht drum wer im Recht ist oder nicht.
Es geht um die Frage wie du dich da gefühlt hast bzw. was es mit dir macht.
Woher die Wut, die Ohnmacht, was auch immer kommt. Ich stelle nicht die Frage ob sie berechtigt sind!

23.08.2021 23:57 • #26


Murmeltier
Zitat von Hola15:
Mir geht es nicht drum wer im Recht ist oder nicht. Es geht um die Frage wie du dich da gefühlt hast bzw. was es mit dir macht. Woher die Wut, die Ohnmacht, was auch immer kommt. Ich stelle nicht die Frage ob sie berechtigt sind!


So ganz genau kann ich nun nach den vielen Jahren nicht mehr alles wiedergeben. Die Ohnmacht kommt aber sehr nahe. Die Hilflosigkeit, Enttäuschung und Resignation treffen es am besten. Ich war nie sauer oder wütend.

24.08.2021 00:11 • x 1 #27


Hola15
Bitte nimms mir nicht übel, dass ich dich so konfrontiert habe.

Ich glaube halt, dass es recht egal ist was der Schwager sagt oder sonst wer. Hier gehts um dich! Es geht darum was Situationen mit dir machen. Du kannst die identifizieren und hinspüren. Das sind deine Gefühle, nimm die einfach mal wahr und lass sie zu. Dies sage ich vor allem vor dem Hintergrund deiner beschriebenen Symptomatik.

Zu dem Thema Schuld: Es scheint dir recht wichtig zu sein. Ich würde mich da aber nicht zu sehr verbeißen.

24.08.2021 00:40 • x 1 #28


FrauDrachin
Hey Murmeltier,

ich gebe Hola so ziemlich recht, in deinem Kopf scheint es um Rechthaben und um Schuld zu gehen. Und vielleicht wäre das tatsächlich der Weg raus. In meinem Kopf gibt die eine Wahrheit nicht, folglich auch nicht das Rechthaben. Und das mit der Schuld ist auch komplexer.
Ich möchte auch gar nicht deine Gedanken in Frage stellen, der Punkt ist, wenn du selber merkst, dass diese Gedanken dein Leiden eher verlängern, dann hängst du offenbar in der Sackgasse. Du musst also radikal deine Perspektive ändern, dich umdrehen.

Also...
Die Frage eins ist, warum laufen Kinder aus dem Ruder? Kann man in jedem Fall verhindern, dass Kinder aus dem Ruder laufen? Sind jedesmal die Eltern schuld, wenn das Kind aus dem Ruder läuft? Wie verhindert man, dass Kinder aus dem Ruder laufen? Was brauchen Kinder, um glücklich und entspannt aufzuwachsen? Welche Rolle spielt z.B. das Schulsystem? Was sind in deinen Augen die entscheidenden Stellschrauben? Was qualifiziert dich als ultimativen Erziehungsberater?
Vielleicht merkst du schon, dass das eben keine Dinge sind, die sich so einfach beantworten lassen. Aus meiner persönlichen Erfahrung: Mein Bruder (und bis zu einem gewissen Grad auch ich) war so ein Kind, das auch lange aus dem Ruder gelaufen ist. Meine Mutter hatte nicht viel zu sagen, und meinem Vater ist in diesen Momenten nur eingefallen, die Daumenschrauben anzuziehen. War zutiefst enttäuscht, als das Gymnasium mit dem härtesten Ruf, auf das man meinen Bruder genau aus diesem Grund geschickt hat, es auch nicht richten konnte.

Frage Nummer zwei: Wie hilft man Menschen? Ich rede hier von Partnern und Kindern. Indem man ihnen den richtigen Weg zeigt, und dann permanent den Druck erhöht, diesen Weg auch zu gehen? Bis der Mensch nur noch die Möglichkit hat, dem Druck nachzugeben, koste es was es wolle, oder die Situation zu verlassen? Was ist der Unterschied, ob man einem Kind, oder ob man einem Partner helfen möchte? Kann man einem Menschen überhaupt helfen? Wie geht man damit um, wenn die Hilfe nicht ankommt? Was könnte es für Gründe geben, dass die Hilfe nicht ankommt? Was bedeutet es für die Paardynamik, wenn einer helfen will? Wie konnten dir Menschen in schwierigen Situationen bisher helfen? Glaubst du, dass verschiedene Menschen verschiedene Arten von Hilfe brauchen? Glaubst du, dass jeder Mensch, jedem anderen Helfen kann? Wenn du Schwierigkeiten hattest, wie haben dir deine Eltern geholfen? Wurde dir erlaubt, deinen eigenen Weg zu finden, und wurdest du in diesem Weg bestärkt?
Aus der Geschichte meines Bruders: Die Punkte in seinem Leben, wo mein Bruder wirklich weitergekommen sind, waren die Augenblicke, wo er für eine gewisse Zeit einen Mentor gefunden hat. In der Kollegstufe einen Deutschlehrer, später einen Chorleiter, gerade einen Chef.
Aus meiner Sicht: Mein Freund macht mich wahnsinnig, wenn er mir Erziehungsratschläge geben will. Ist n bisschen krasser als bei dir, weil er nicht mal Kinder hat. Und ich habe ja Gründe, warum ich genau so handel, wie ich es tue. Manche sind gut, manche schlecht, manche liegen in mir, manche in meinen Kindern, manche bewußt, manche unbewußt... Manche liegen in meinen Werten, die sich vielleicht auch mal mit den Werten der Gesellschaft nicht so gut vertragen... Was mir wirklich hilft, ist, wenn jemand mich auffängt, sich meine Gründe und meine Zweifel anhört, mich daran erinnert, dass ich mein bestes gebe.

Dritte Frage: Was ergibt sich dadurch für eine Paardynamik? Was sind die Rechte, Pflichten, Möglichkeiten eines Patchworkvaters? Wie ist das mit dem Respekt? Verspielt man sich den Respekt des anderen, oder ist nicht vielmehr der andere schuld, der den Respekt verliert? Wann genau verliert man den Respekt? Wie ist es mit der Augenhöhe, wenn einer dauernd etwas falsch macht?
Von außen betrachtet scheint man die Dynamik zwischen euch auf folgenden Punkt bringen zu können: In deinen Augen hat sie in der Erziehung viele Fehler gemacht, und du wolltest sie als Mutter stärken. Leider hast du sie durch Kritik und Druck vermutlich eher geschwächt, und als Partnerin von dir weggetrieben.

Vierter und letzter Fragenkomplex: Wie gehst du mit Fehlern um? Muss man fehlerfrei sein, um Respekt zu verdienen? Verliert jemand, der gerade scheitert, keinen Respekt für sein Bemühen? Wie gehst du damit um, dass du darin gescheitert bist, deiner Partnerin und ihrem Kind zu helfen? Fühlst du dich respektiert, wenn deine Partnerin deine Vorschläge nicht umsetzt? Wie wurde in deiner Herkunftsfamilie mit Scheitern und Felhern umgegangen? (In unserer Familie ziemlich katastrophal.) Was muss man alles unter Kontrolle haben? Kann man alles unter Kontrolle haben?

Ok, ist wieder mal ein Roman geworden. Lass mich wissen, ob du was damit anfangen kannst.

Liebe Grüße von der Drachin

24.08.2021 08:52 • #29


Murmeltier
Zitat von Hola15:
Bitte nimms mir nicht übel, dass ich dich so konfrontiert habe.

Alles gut, die Konfrontation ist schon richtig so!

Aber zu den 4 Fragen, die ich gern zusammenfassend beantworten möchte:
Die Konstellation zwischen den 3 Personen war unausgewogen. Es gab keine Allianz, die mich einbezogen hätte. Der Junge hatte bei seiner Mutter die Hose an, sie hat es zugelassen. Oder besser formuliert: sie hat ihn dahin entwickelt.
In dieser Beziehung war ich der Störenfried, weil ich andere Ansichten hatte. Natürlich habe ich nicht die Weisheit für mich gepachtet und natürlich habe ich auch bei meinen Kindern Fehler gemacht.
Sie war dem Jungen nicht gewachsen. Würden wir mit Hunden vergleichen, hätte sie mit ihrer gutmütigen Art eher einen Labrador haben müssen. Dummerweise war es aber ein Schäferhund oder Weimaraner. Sie konnte mit dem Temperament nicht umgehen, sich nicht als Alpha-Tier durchsetzen. Seine Entwicklung sehe ich daher schon im Umgang und der Erziehung, seiner Wahrnehmung gegenüber seinen Familienmitglieder begründet. Er hat sie alle anleitet nach seinen Vorlieben. Das Spiel funktioniert aber bei mir nicht und das Ergebnis sieht man deutlich.

Ich werde mir nur im geringen Maße Fehler vor. Oftmals habe ich die Samthandschuhe angehabt, kein Druck aufgebaut sondern die offensichtlichen Abläufe aufgezeigt. Natürlich, irgendwann wird die Zündschnur immer kürzer. Ich habe sie da abholen wollen, wo ihr Interessenkonflikt lag. Natürlich wollte sie ihn auch als unabhängigen und gesellschaftsfähigen jungen Mann sehen. Bei der Umsetzung verfiel sie wieder in alte Muster, der arme Junge, das arme Einzelkind zu beschützen usw.
Und bitte glaub mir, ich habe mehr konstruktiv an Lösungen gearbeitet und nicht mit Druck. Kritik gehört dazu, braucht aber dann auch Lösungsansätze, die ich ihr auch immer mitgegeben habe. Manches passte nicht zu ihr, dann habe ich für sie neue entwickelt. Wie schon geschrieben, manchmal ging es 1-2 Wochen gut, in denen sie auch viel ausgeglichener war. Es war nur nicht nachhaltig....

Der Punkt des Respekts ist noch etwas zu konkretisieren: Die Frau hat nicht meinen Respekt verspielt, weil sie Fehler gemacht hat! Sie hat sich zum Untertan ihres Sohnes degradiert. Das ist der ausschlaggebende Punkt, warum ich sie als (Ehe)Frau nicht mehr respektiert habe. Da ist ja nichts mehr auf Augenhöhe. Wenn sie sich bemüht hatte, wenn sie etwas verändern konnte, war ich auch stolz auf sie und hab es ihr auch gezeigt. Nur eben leider war das nie von Dauer....

Jetzt stelle ich mal eine Gegenfrage:
Wenn ich von meiner Seite den Jungen abgehakt habe, meine (punktuellen) Fehler eingestanden habe, geht es dann noch um diese Sache? Ich bin zwar bei euch, dass die Jahre etwas bei mir gemacht haben, aber mir geht es irgendwie nur um die Frau, die mich triggert....

24.08.2021 10:46 • #30


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