Ich komm nicht aus dem Hamsterrad

Zitat von Murmeltier:

Ich bin zwar bei euch, dass die Jahre etwas bei mir gemacht haben, aber mir geht es irgendwie nur um die Frau, die mich triggert....

Was gibt es denn sonst noch, was zwischen euch steht?
Was gibt es sonst noch für Dinge, an denen die Beziehung gescheitert ist?
Was hätte es deiner Meinung nach gebraucht, damit ihr die Beziehung hättet fortsetzten können?

Aus heutiger Sicht verstehe ich noch nicht, dass die Frau allein und nicht der Sohn mein Problem ist. Sie selbst triggert mich, nicht der Junge.
Beispiel vom Samstag: Ich stand bei Freunden mit dem Rücken zu Einlass. Wenn dann in der Runde gesagt wurde Ach, wer kommt denn da, habe ich fast Panik gehabt, meine Ex (wahrscheinlich mit dem neuen) steht da. Sie kam ja glücklicherweise nicht.
Zwischendurch kam auch ihr Sohn mit Freunden. Das hat mich nicht berührt.... Ich weiß, dass er mir aus dem Weg geht und ich werde ihn auch nicht ansprechen wollen. Es wäre nur unangenehm ...

Die Beziehung/Ehe fortzuführen, steht eigentlich nicht mehr zur Debatte. Es hat zu oft weh getan, da hab ich den Schutzmantel übergezogen.

für mein gefühl bist du viel zu sehr in ganz konkreten situationen der vergangenheit gefangen, weil vielleicht...

Zitat von Murmeltier:

Erst gestern auf einer Veranstaltung war ich permanent in Hab-Acht-Stellung, ob sie auch kommen würde.
Kennt ihr das? Ist das nach so langer Zeit normal? Wohl eher nicht.

Zitat von Murmeltier:

Aber irgendwelche Gespräche wird es nicht geben. Dem geht sie schon immer aus dem Weg.

Zitat von Murmeltier:

Die erste Ehe in jungen Jahren ist zwar nicht vergleichbar und war auch nie wirklich emotional bereinigt

einfach viel zuviel unausgesprochenes im raum steht! wenn ich so lese, was dich bewegt, habe ich echt das gefühl, du lebst noch mitten in dieser beziehung mit all den schieflagen.

habt ihr denn niemals ein abschließendes gespräch gehabt - und damit meine ich jetzt beide ex-frauen? keinen reinigenden streit, der sich nicht um alberne oberflächensachen drehte, sondern um essentielle dinge?

Zitat von DieSeherin:

habt ihr denn niemals ein abschließendes gespräch gehabt - und damit meine ich jetzt beide ex-frauen? keinen reinigenden streit, der sich nicht um alberne oberflächensachen drehte, sondern um essentielle dinge?

Das gab es leider in beiden Fällen nicht.
Was in der ersten Ehetrennung irgendwie auch noch funktioniert hat. Mit zunehmender Reife merkt man selbst, was damals war oder eben auch nicht da war.
Die zweite Trennung war da schon intensiver. Das klärende Gespräch habe ich 2mal versucht, bin aber nicht an sie rangekommen. Da hatte ich schon geschrieben, wie ich sie denn bitte gehen lassen soll, wenn vieles unausgesprochen bleibt. Beim zweiten Versuch hat mich dann sogar versetzt.
Ich musste mir alles selbst beantworten.

Zitat von Murmeltier:

Ich musste mir alles selbst beantworten.

aber es scheinen so viele dinge noch offen zu sein!? kannst du nicht abschließen, weil doch noch auf ein nachhinein-verständnis von ihr wartest`? dass sie versteht, warum dein respekt langsam aber sicher weg war? dass sie weiß, wieviel du emotional in diese patchwork-familie investiert hast? dass sie eingesteht, dass sie es mit ihrem sohn nicht soooo optimal hinbekommen hat?

.... was fehlt dir noch für einen abschluss?

Tja, so exakt genau weiß ich das nicht. Mit Recht haben hat es nichts zu tun. Eher Antworten darauf, warum sie zwischen Sohn und Ehemann unterschieden hatte, das eine das andere ausschließen müsste. Nicht nur wegen der Trennung selbst sondern auch in den gemeinsamen Jahren. Denn eigentlich hatte auch sie Träume für eine Zukunft nur zu zweit, wenn die Kids groß sind. Und dass ich viel investiert habe und wollte, hat sie kaum honoriert. Oftmals habe ich die vermeintliche Harmonie gestört.

Ob ihr Junge so geworden ist, wie sie es wollte oder nicht, braucht sie mir nicht zu beantworten. Vielleicht gefällt ihr das so auch, diese Abhängigkeit und das Wissen, sie braucht ihn auch so schnell nicht gehen lassen.

Nachtrag:
Vielleicht wurmt es mich auch nur, dass sie eben nicht über das Passierte reflektiert. Dass man sich eben nicht kritisch auseinandersetzen will, ob zusammen oder allein. Nur wegdrücken, ignorieren und verdrängen. Gleich was neues etc. Grundsätzlich kann es mir auch egal sein, was sie in Zukunft erlebt, aber ich möchte gern aus den Fehlern lernen. Und wenn auch die Erkenntnis wäre, dass sie mit dieser Art nicht meine richtige Frau gewesen sind kann und ich künftig andere Prioritäten an eine Frau setze.

Zitat von Murmeltier:

Vielleicht wurmt es mich auch nur, dass sie eben nicht über das Passierte reflektiert. Dass man sich eben nicht kritisch auseinandersetzen will, ob zusammen oder allein. Nur wegdrücken, ignorieren und verdrängen

Ich glaube, dass das ein ganz wichtiger Punkt ist. Wenn die Beziehung beendet wird, und man selber reflektiert und versucht zu verstehen, aber der andere hat gar kein Interesse an einer Reflektion, ich glaube das triggers einen sehr.
Ich finde es auch schwer damit umzugehen. Es nagt irgendwie an einem. Weiß nicht, ob es dir auch so geht.

Zitat von Murmeltier:

Vielleicht wurmt es mich auch nur, dass sie eben nicht über das Passierte reflektiert. Dass man sich eben nicht kritisch auseinandersetzen will, ob zusammen oder allein. Nur wegdrücken, ignorieren und verdrängen. Gleich was neues etc. Grundsätzlich kann es mir auch egal sein, was sie in Zukunft erlebt, aber ich möchte gern aus den Fehlern lernen. Und wenn auch die Erkenntnis wäre, dass sie mit dieser Art nicht meine richtige Frau gewesen sind kann und ich künftig andere Prioritäten an eine Frau setze.

du, vielleicht reflektiert sie, allerdings zum einen auf ihre art und zum anderen für sich - ohne dir das ergebnis mitzuteilen! und seien wir mal ehrlich, es geht dich ja auch nix mehr an

ist doch aber gut, wenn du für dich lernst!

Zitat von DieSeherin:

du, vielleicht reflektiert sie, allerdings zum einen auf ihre art und zum anderen für sich - ohne dir das ergebnis mitzuteilen! und seien wir mal ...

Sicherlich ist deine Vermutung denkbar. Aber ich kenne sie logischerweise sehr gut und kenne auch ihre Vorgeschichte. Da passiert gar nichts. Ihre Strategie ist Verdrängung, Ausblenden, Weglaufen. Sich mit bestehenden oder vergangenen Konflikten beschäftigen, ist nie passiert. Ihr emotionaler Rucksack ist richtig groß. Jetzt wo ich diesen Prozess kenne, merke ich, wie oft ich sie mit Kleinigkeiten getriggert habe.

Zitat von Kathi2406:

Ich glaube, dass das ein ganz wichtiger Punkt ist. Wenn die Beziehung beendet wird, und man selber reflektiert und versucht zu verstehen, aber der ...

Bei deinen Sätzen kommt mir ein guter passender Impuls: Welche Wertigkeit hatte die Beziehung/Ehe etc., wenn nach der Trennung alles so ignorant weggeworfen wird. Wie ehrlich ist das?
Die Frage darf etwas übertrieben gelesen werden, der inhaltliche Ansatz passt aber.

naja, aber ihr verhalten nach der trennung, lässt doch keinen rückschluss auf die qualität der beziehung vorher zu vielleicht ist das genau der knackpunkt, den du dir bewusst machen solltest?

@DieSeherin
Da hab ich eine andere Theorie: Wenn man sich seiner Fehler, Defizite bewusst wird, kann man daraus auch Schlussfolgerungen ziehen und etwas ändern. Völlig wertfrei, ob klein oder groß.
In der Beziehung ist einem sowas nicht immer bewusst. Mir geht es da so. Nach der Trennung werden solche Dinge bewusst....
Beispiel: Hätte sie sich anders verhalten, wenn sie sich bewusst gemacht hätte, dass die Entwicklung des Sohnes in eine ungesunde Richtung läuft. Hätte sie sich dann nicht gegen ihren Mann gestellt? Hätte sie ihren Mann hinzugeholt und einbezogen, anstelle zurückzuweisen und als Störfaktor zu sehen?

das sind aber hätte-täte-würde-fragen, die du nie beantwortet bekommst! das ist doch auch bei jedem eine andere antwort! du musst deine antworten auf dein eigenes verhalten finden und deine fragen nicht auf sie fokussieren.

@DieSeherin
Ich hab meine Einstellung, meine Fehler und meine Erfolge reflektiert. Ich selbst kenne auch meine Schwachstellen und was alles mal schief gelaufen ist. Ist mir alles bewusst.
Und trotzdem komme ich wieder zur Eingangsfrage, warum mich die Frau so runterzieht. Das verstehe ich eben nicht. Wenn ich alle Posts noch einmal lese, komme ich nicht auf einen Ansatz.
Ich weiß, es ist keine Liebe. Es ist auch kein Haß. Enttäuschung vielleicht? Obwohl ich mir mit Haus etc. fast besser stehe als vorher....! Neid, weil sie ausbrechen konnte? Neid, weil sie einfach abstreifen kann und sich gleich was neues gesucht hat...? Obwohl ich das blöd finde, weil es eben wieder nicht ehrlich ist
Als ich sie zuletzt gesehen hatte, habe ich innerlich den Kopf schüttelt und gleichzeitig gedacht, sie WAR mal meine.... geparrt mit ein paar schönen Erinnerungen!

Zitat von Murmeltier:

Ich weiß, es ist keine Liebe. Es ist auch kein Haß. Enttäuschung vielleicht? Obwohl ich mir mit Haus etc. fast besser stehe als vorher....! Neid, weil sie ausbrechen konnte? Neid, weil sie einfach abstreifen kann und sich gleich was neues gesucht hat...? Obwohl ich das blöd finde, weil es eben wieder nicht ehrlich ist

du bist für mein gefü+hl einfach zu sehr auf sie fokussiert! du zerbrichst dir ihren kopf und nicht deinen. du beobachtest ihre weiterezukunft und nicht deine. du schaust mir viel zu wenig an, was du alles geschafft und gelernt hast, weil du so sehr darauf wartest, was sie so treibt...

... warum ist das so, wenn es keine liebe, neid, hass, oder sonstwas ist? kannst du dieses sentimentale positive gefühl vielleicht mal greifen und versuchen zu verstärken?