Ich schaffe das nicht alleine

Ah ja. Ich wusste doch auf den Punkt, dass Du genau weisst, dass Du Käse redest.

Die Kinder dieser Eltern sitzen Jahre später bei Euch Leuten vom Fach auf der Couch.

Hier gehts darum, jemandem aufzuzeigen, wo er in Irrwegen fühlt/ denkt und Kraft verliert.

Kann man in eitzieitzi, neeeiiiin, das schadet dem Kind gar nicht machen.

Kann man aber auch lassen...

Meinst du selbst, dass du eine HSP bist, oder warst du schon beim Therapeuten?

Ich bin HSP und damit muss ich wohl leben. Das hat Vorteile aber im Moment ist es eher ein Nachteil.

Wie gesagt, meiner Tochter geht es gut. Natürlich lässt man sich hier ganz anders aus, als man das gegenüber einem Kind bzw. einem jungen Mädchen gegenüber macht. Aber dafür ist das Forum doch da?

Ich finde es schade, dass hier Wörter fallen wie menschenverachtend oder ähnliches. Mein Kind ist mein Kind und es gibt da keine Rollenverschiebung. Sie gibt mir im Moment die Kraft zu kämpfen. Warum sollte ich ausgerechnet hier lügen, wenn das die Wahrheit ist?

Wie gesagt, es geht ihr gut und ich kümmer mich ganz normal um sie und sitze nicht heulend rum. Wir haben die Wohnung aufgehübscht und verbringen viel Zeit miteinander. Ich bin in Therapie, versuche an mir zu arbeiten, aber wegzaubern kann ich das gerade auch nicht.

Zitat von Mamelia:

Wäre mein Kind nicht, würde ich allem ein Ende setzen.

Zitat von berliner1962:

Ich habe erstmal auch nur weitergemacht 2011 weil ich wusste das meine Tochter mich braucht.

Die 2 Aussagen lesen sich für mich ein bisschen unterschiedlich.

Zitat von Mamelia:

Im Moment geht es ganz weit bergab. Aber keine Sorge, ich habe ja meinen kleinen persönlichen Sonnenschein und für sie mache ich weiter.

Ist denn aktuell noch etwas passiert, hattest du noch einmal Kontakt zu ihm?

Zitat von Mamelia:

Mein Kind ist mein Kind und es gibt da keine Rollenverschiebung

Ich habe reagiert auf das, was Du schreibst. Und auf das, was Berliner schreibt.

Du hast auch das geschrieben, was Raida zitiert hat.

Nun ist der Themenstart aus Mitte Februar. Wir gehen stramm auf Mitte April zu. Sind also zwei Monate weiter.

Seitdem ist Wasser die Flüsse hinunter geflossen.

Und Du vielleicht um Kilometer von der damaligen Gefühlslage entfernt.

Falls das so ist: super. Zeig das sinnvollerweise dennoch dem Therapeuten, denn das ist etwas, angeschaut werden mag. Und sollte.

Für Dich selbst. Weil ein Du Dich offensichtlich derart beeinträchtigen kann, dass Du Dein Ich verlassen magst.

Du selbst... Dein Leben, diese irre bunte wundervolle Berg- und Talbahn sollte Dein Grund fürs Hierbleibenwollen sein.

Kein anderer Mensch außerhalb Deiner selbst.

Sicher kannst Du jetzt verletzt oder traurig sein. Oder denken: Mah, die Cave is aber doof, mensch. Voll fies.

Oder sagen: Uiweh...da hat es mich aber nach weit unten gehauen, dass ich damals so gedacht und gefühlt habe. Vielleicht darf ich da wirklich mal hinschauen.

Hallo Marmelia,

ich möchte auf Deine (vor einiger Zeit geäußerten) Suizidgedanken eingehen und bin jetzt mal ganz direkt.

Mein jüngerer Bruder hat sich vor 2 Jahren das Leben genommen nach einer Trennung.

Zurück bleiben seine Geschwister, unsere tief traumatisierten Eltern und ein kleines Mädchen, dass lernen musste, dass der Papa jetzt im Himmel ist.

Deine Gedanken sind schon eine Weile her und ich hoffe sehr, dass es Dir besser geht. Denn ein Suizid bringt unglaublich viel Leid über die, die zurück bleiben. In wenigen Tagen nährt sich sein Todestag, natürlich gehen wir an sein Grab, meinen Eltern ist das wichtig, aber sie sind gebrochene Menschen.

Dieses Leid wird nie vergehen. Liebeskummer hingegen lässt sich überwinden. Ich will Deinen Kummer nicht klein reden. Ich wollte Dir nur eine andere Perspektive schildern.

Für @Mamelia begleitend zur Therapie eine Buchempfehlung von Judith Orloff
Wenn dir ALLES unter die Haut geht. Das Überlebenshandbuch für Empathen und Hochsensible

Ich finde es tut unglaublich gut, wenn man sich wiedererkennt, nur nun in positiver Darstellung.
Gut, daß du dich um dich kümmerst und wichtige Schritte eingeleitet hast.


Zu Cave's Hinweisen: diese sind super wichtig und viel treffender als man gerne hätte. Auf Dauer (einmalig ist evtl anders) wird einem Kind eine Bürde auferlegt, die es einfach nicht tragen kann. Das perfide daran ist, daß die Folgen daraus lange, falls überhaupt, nicht entdeckt werden. Denn schließlich war es ja etwas 'positives', daß man der Grund für das Weiterleben anderer war / ist. Daß dies ua auf Dauer zu unglaublichen Ängsten und Unsicherheiten führen kann, denn man trägt diese Bürde ja unbewusst wie ein inneres Damoklesschwert weiter, wird gerne anderen Ursachen zugeschoben.

Ich bin nicht vom Fach, aber Betroffene und habe im Laufe von Jahrzehnten mit vielen anderen - Betroffenen - darüber gesprochen. Das Thema geht oft schnell unter, aus diversen Gründen.

Danke für die vielen Antworten.

@Holden Er hat sich nicht gemeldet und es ist auch nichts vorgefallen. Vielleicht ist es aber gerade das. Dass nichts passiert ist.

Ich muss gerade alles nochmal sacken lassen. Ich hasse diesen depressiven Zustand und da ich sonst immer ein sehr fröhlicher Mensch bin fällt es mir schwer damit umzugehen.

You are somebodys reason to smile


Das ist ein Spruch, den ich mir an dunklen Tagen vor Augen führe.

Du bist wichtig, du bist wertvoll, du bist ein Geschenk, du kannst jemanden zum Lächeln bringen...

Zitat von Mamelia:

Danke für die vielen Antworten.

@Holden Er hat sich nicht gemeldet und es ist auch nichts vorgefallen. Vielleicht ist es aber gerade das. Dass nichts passiert ist.

Ich muss gerade alles nochmal sacken lassen. Ich hasse diesen depressiven Zustand und da ich sonst immer ein sehr fröhlicher Mensch bin fällt es mir schwer damit umzugehen.

Man kann schlecht vorhersagen, wie lange so ein Trauerprozess dauert. Ich glaube das hängt auch weniger mit der Länge der Beziehung zusammen, sondern mit der Tiefe.

Zitat von Holden:

Man kann schlecht vorhersagen, wie lange so ein Trauerprozess dauert. Ich glaube das hängt auch weniger mit der Länge der Beziehung zusammen, sondern mit der Tiefe.

Ich weiß aus Erfahrung: das wird dauern. ;-( Die Beziehung davor war nicht so lang und intensiv und selbst daran hatte ich über ein Jahr lang zu knabbern. Und jetzt... wir wollten eine gemeinsame Wohnung suchen, heiraten... Darf garnicht daran denken.

Das Leben muss irgendwie weiter gehen und das tut es auch. Deswegen finde ich es morgens auch besonders schlimm.

War gerade mit meiner Maus einen langen Spaziergang machen und sie musste uuuuunnnnbedingt in der Dro gerie Gesichtsmasken kaufen. Mit 12 schon was gegen Falten tun. Das hat sie aber nicht von mir.

Zitat von Holden:

Ich glaube das hängt auch weniger mit der Länge der Beziehung zusammen, sondern mit der Tiefe.

Jein.... mit der Tiefe des eigenen Empfindens vor allem.

Und genau diese Dissonanz schafft uns doch so oft mächtig, wenn Beziehungen enden.

Zitat von Perzet:

Ich bin nicht vom Fach, aber Betroffene und habe im Laufe von Jahrzehnten mit vielen anderen - Betroffenen - darüber gesprochen. Das Thema geht oft schnell unter, aus diversen Gründen.

So ist es. Deswegen war es mir so wichtig, darauf hingewiesen zu haben.

Auch wenn eine Fachfrau meinte, mir da über den Mund fahren zu müssen.

Zitat von Mamelia:

Ich weiß aus Erfahrung: das wird dauern. ;-( Die Beziehung davor war nicht so lang und intensiv und selbst daran hatte ich über ein Jahr lang zu knabbern. Und jetzt... wir wollten eine gemeinsame Wohnung suchen, heiraten... Darf garnicht daran denken.

Sei froh, dass ihr nicht geheiratet habt, das hätte alles noch schwerer und komplizierter gemacht. Ich leide auch immer so lange.