Ich sitz wieder im Boot

Zitat von Liesel:

Nein, schlimm ist das nicht, sondern verständlich. Du möchtest Kontrolle über die Situation zurück erlangen. Das ist aber zwecklos.

@Liesel ich danke dir für deine Antworten, aber ich fühle mich wirklich nach der Aussprache mit ihm besser. Ich hab heute nur nochmal geschrieben, weil ich einfach seinen Mechanismus verstehen mag.
Das finde ich wichtiger, als zu sagen, ich schieße ihn ab, weil er noch nicht mit mir wohnen mag. Ich möchte keine Beziehung wegwerfen, wenn es sonst keine Probleme gibt. Das erscheint mir übertrieben

Ich weiss, es ist nicht einfach. Ich verstehe dich da vollkommen. Trotzdem gibt es ein Problem, und das ist nicht die Wohnung, verdräng das nicht, damit es dir schnell besser geht. Das ist nicht das Ziel, sondern das Ziel wäre, dass du es aushalten könntest, wenn es eben NICHT schnell besser wird. Zu lernen, dass du es aushalten KANNST. Ich denke, deine Angst würde gerne mal gefühlt und gewürdigt werden.

Aber es kann sein, dass du noch nicht soweit bist und dann wäre es ein Fehler, wenn ich dich jetzt bedrängen würde. Das respektiere ich natürlich. Sei einfach gewiss: du bist stärker, als du glaubst und hast für jede Situation die auch kommen mag die Kraft, sie zu meistern.
Alles Liebe wünsch ich dir.

Zitat von Liesel:

riskieren, den Partner zu verlieren und das aushalten, um meinem Wohnungstraum und somit mir selber treu bleiben zu lernen.

Was bitte soll denn daran richtig sein, wenn man erkannt hat, dass man sich mit dem Wohnungstraum in Verbindung mit der aktuellen Paarwerdungsphase vergalloppiert hat?

Was ist das denn bitte für eine verquaste egozentrische Haltung, auf Teufel komm raus zu raten, man möge sich selber treu bleiben und auf seinem Kleinmädchenrosarottraum bestehen.?

Äääääh... ja hey, kann man machen, wenn man eine Beziehung führen will mit sich ganz alleine. Unfassbar, diese Haltung.

Ach, mach doch kaputt... Hauptsache, Du kriegst Dein rosarotes Träumchen

Bloss schade, dass dann die Partnerschaft zuende ist und der Partner futsch.

Aber macht ja nix. Gibts ja noch mehr von.

Zitat von CaveCanem:

Was bitte soll denn daran richtig sein, wenn man erkannt hat, dass man sich mit dem Wohnungstraum in Verbindung mit der aktuellen Paarwerdungsphase vergalloppiert hat?

Was ist das denn bitte für eine verquaste egozentrische Haltung, auf Teufel komm raus zu raten, man möge sich selber treu bleiben und auf seinem Kleinmädchenrosarottraum bestehen.?

Äääääh... ja hey, kann man machen, wenn man eine Beziehung führen will mit sich ganz alleine. Unfassbar, diese Haltung.

Ach, mach doch kaputt... Hauptsache, Du kriegst Dein rosarotes Träumchen

Bloss schade, dass dann die Partnerschaft zuende ist und der Partner futsch.

Aber macht ja nix. Gibts ja noch mehr von.

Meinst du mich?

@liesel, danke für deine ehrliche Meinung. Ich weiß, ich muß an meinen Ängsten arbeiten und solche Situationen aushalten. Genau deswegen führe ich sie weiter. Ich hab das Gefühl, das er auch für mich ein Lehrer ist. Das empfinde ich als schwer, aber richtig. Ich lerne durch ihn, meine Bedürfnisse besser kennen zu lernen. Vor einem Monat hätte ich über sowas nicht nachgedacht, weil ich die Wohnung mit ihm einfach wollte. Und jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich mich frage, warum es so wichtig war für mich.

Das empfinde ich als Fortschritt für mich

Nein. Ich meine Liesel.

Die hab ich doch eingangs meines Postes zitiert.

Den Mechanismus verstehen...

Ihr seid in unterschiedlichen Bindungsphasen gewesen.

Der eine weiter vorne als der andere.

Du quasi schon verheiratet innerlich.
Er auf dem Weg zur Verlobung.

Und auf einmal träumt der Partner des nicht mal Verlobten vom Zusammenleben.

Und dem nicht mal Verlobten wird der Kragen eng. Er bekomnt Angst. Im fallen Unterschiede ein und auf.

Er bekommt Angst, nie in diese Sicherheit zu finden. Nie zu genügen. Zu hoch, die Anforderungen. Vielleicht auch... zu wichtig schon jetzt, die Frau.

Und dann haut er die Bremse rein, das Auto beider dreht sich... und mit Glück weckt das und man kommt an derselben Stelle gemeinsam raus.

@liesel:gut gemeint, aber viel zu psychedelisch, zu abgehoben. Hat mit der Realität ( leider) nichts zu tun! @cave, super gut, den Mann verstanden. Um ihn geht es ja auch;-). Und jetzt wird es spannend, wenn man Liesel und Cave zusammen bringt. Illusion und Realität: das könnte Liebe sein! Wenn jeder sich zurücknehmen könnte........

Es geht oft nicht mal so sehr um das Zurücknehmen.

Vielleicht eher darum, warum man wo an welcher Stelle im Leiterspiel die ursprüngliche eigene Bindungsphase verlassen hat und sich quasi verheiratet gefühlt hat. Um's warum.

Man hat sich ja irgendwie die eigene Probezeit/ Findungszeit verkürzt.

Würde man im Beruf niemals tun. Da würde man lange und gründlich darüber nachdenken, ob man diesen Job wirklich heiraten mag.

Aber in der Liebe... da tun wir das.

Wie kommt man nach so einem Verbremser wieder an denselben Punkt?

Vielleicht indem man selber wieder etwas weniger verheiratet wird. Genießt, was da ist. Jetzt in dieser Phase. Das wertschätzt. Leichter nimmt.

Und für sich Wege findet, emotional etwas unabhängiger vom Du zu werden.

Mein Rat ist an der Stelle, sich zu suchen, wo das Herz schlägt. Was einen erfüllt, glücklich macht.

Ich tanze liebend gerne. Gehe zum Zumba. Handarbeite. Male. Spiele Flöte. Hab zwei dicke Ponies.

So viele Ladestationen. Finde Deine.
Das macht unabhängig. Weniger bedürftig.

Und den anderen weniger zum Einzigseligmacher. Er muss nicht mehr alles alleine leisten in Sachen glücklichmachen. Das entlastet.

So kann auch er sicherer werden.

Denk ich.

@cavecanem, danke für die ausführliche Antwort, ich denke ich hab verstanden, was du meinst.

Ich kenne niemanden mit Verlustangst (mich eingeschlossen), der diese Angst ganz losgeworden ist. Wenn man verstanden hat, dass Angst nicht real ist, dass es nur in unserem Kopf passiert und warum es passiert, kann man gut damit umgehen. Trotzdem kommen sie wieder hoch. Wenn ihr eine andere Erfahrung gemacht habt, teilt sie bitte mit!

Ich denke nicht, dass Mienchen aus Angst, ihn zu verlieren, auf die gemeinsame Wohnung verzichtet. Ich denke, Mienchen ist in der Beziehung zufrieden, hat natürlich den Wunsch, mit ihm zu leben, aber wenn er noch nicht soweit ist, kann sie ihn ja nicht zwingen. Man gibt ja nicht sofort eine Partnerschaft auf, oder?

Ausser natürlich, du liebe Mienchen möchtest es in 1-2 Jahren, und er noch immer nicht. Dann wirst du auch wieder für dich entscheiden müssen, ob du diesen Traum auf Dauer aufgeben kannst.

Aber bis dahin, geniesse den Moment, lebe nicht in der Zukunft - so verpasst du alle tolle Momente in der Gegenwart

Zitat von Shakur:

Ausser natürlich, du liebe Mienchen möchtest es in 1-2 Jahren, und er noch immer nicht. Dann wirst du auch wieder für dich entscheiden müssen, ob du diesen Traum auf Dauer aufgeben kannst

Was in der Zukunft passiert, auch was meine Wünsche betrifft, das vermag ich nicht zu sagen. Ich möchte einfach dann entscheiden, wenn es soweit ist.

Ich bin einen Schritt zurück getreten und habe vorher abgewogen, ob es für mich in Ordnung ist. Das ist es. Ich hinterfrage an mir selber gewisse Verhaltensweisen, die ich vorher nie getan habe. Und ich wachse in meiner Stärke daran. Es klingt immer blöd, aber ich hab wirklich das Gefühl, das es mich ein Stück weit voran bringt mit meinem Selbst

Zitat von Shakur:

Ich kenne niemanden mit Verlustangst (mich eingeschlossen), der diese Angst ganz losgeworden ist. Wenn man verstanden hat, dass Angst nicht real ist, dass es nur in unserem Kopf passiert und warum es passiert, kann man gut damit umgehen. Trotzdem kommen sie wieder hoch. Wenn ihr eine andere Erfahrung gemacht habt, teilt sie bitte mit!

Ich weiß gar nicht, weshalb man sie, sofern in einem gesunden Maß vorhanden, zur Gänze loswerden möchte? Ängste gehören zum Menschsein dazu.

Zitat von Acht:

Ich weiß gar nicht, weshalb man sie, sofern in einem gesunden Maß vorhanden, zur Gänze loswerden möchte? Ängste gehören zum Menschsein dazu.

Sicher! Aber wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich es nicht wollen. Obwohl jetzt ist es anders, ich verstehe sie, aber es gab mal eine Zeit, da ging es mir persönlich damit gar nicht gut.

Und was machst du wenn er in einem jahr immer noch nicht zusammen ziehen will und du dich veräppelt fühlst?

Zitat von Baumo:

Und was machst du wenn er in einem jahr immer noch nicht zusammen ziehen will und du dich veräppelt fühlst?

Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht was ich dann mache, ob ich mich damit arrangiert habe oder ob ich dann sage, daß ich es beenden möchte, weil ich es nicht mehr kann.
Für mich zählt das hier und jetzt. Ich hab für mich erkannt, daß man gerade in der Liebe gar nichts planen sollte. Keiner weiß, was morgen ist

Hallo,

aufgrund der thematisch ähnlichen Situation bei uns beiden, habe ich mir mal einen Überblick über deine Geschichte verschafft.

Finde es sehr stark, dass du wohl gelernt hast, Situationen erstmal im Hier und Jetzt und nicht als aussichtslos zu sehen. Sie zu akzeptieren, ohne sie aktuell ändern zu können.

Das ist wirklich eine große Stärke, die mir selbst fehlt und immer wieder zu noch mehr Problemen führt. Ich hoffe du kannst das beibehalten und wünsche dir für eure Zukunft auf jeden Fall alles Gute!