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Ich will auch ein Tagebuch

Cappuccetto
Vielleicht geht es jetzt bergauf.
Ich habe wieder Yoga gemacht. Und wieder meditiert.
Es hat so. unglaublich. gut. getan.
Und ich hab mich währenddessen kurz gefragt, warum ich das nicht schon früher gemacht hab. Ich wollte doch dauernd. Und dann ist mir bewusst geworden: Ich war einfach nicht so weit. Es ging nicht.
Ich hab diese Zeit gebraucht. Auch wenn das alles eigentlich dazu da sein sollte, mich aufzufangen, war ich halt irgendwie nicht so weit, aufgefangen zu werden.
Ja, ich glaube, das trifft es ganz gut. Ich sage nicht, dass mit mir jetzt wieder alles in Ordnung ist (auch wenns eigentlich echt an der Zeit wäre), aber JETZT bin ich so weit, dass ich mich wieder selbst auffangen kann.
Ohohoh, ich hoffe das bleibt so.
Könnte natürlich sein, dass das nur eine Phase ist. Aber egal. Ich fühle mich gut, momentan.

Überdies denke ich schon über längere Zeiträume nicht mehr an IHN. Dass wir Kontakt hatten stört mich auch nicht.
Es ist mir relativ egal, ob er sich meldet. Also, naja, ich freue mich schon, wenn er es tut. Aber wenn nicht, ist das auch in Ordnung. Irgendwie wie bei einem normalen Freund. Wie früher eigentlich.

Da ist allerdings auch die kleine Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, dass vielleicht doch noch nicht alles gut ist (oder auch nur auf dem Weg gut zu werden), denn immerhin sitze ich immer noch hier und schreibe darüber, dass es ist wie früher. Wäre es mir so egal, wie es sich anfühlt, würde ich es vermutlich eher keiner Erwähnung wert finden. Oder doch?
Ich weiß nicht.
Ich bin müde, glaub ich.
Ich kann eh nichts machen. Go with the flow. Wird schon alles werden.

27.01.2018 00:00 • #31


Cappuccetto
Er hat mir übrigens (als wir letzte Woche geschrieben haben) auch beiläufig erzählt, dass es gut mit der Neuen läuft.
Im ersten Moment hab ich mich aufgeregt, warum er mir sowas schreibt. Das ist doch unangebracht.
Aber jetzt freu ich mich fast schon ein bisschen für die beiden. Ich hätte ja wegen des Altersunterschieds nie erwartet, dass das funktionieren kann und konnte mir nie vorstellen, dass sich die beiden geben was sie brauchen.
Es scheint aber so zu sein. Und wenn ich darüber nachdenke, finde ich es schön.
Eben, weil ich ihm das ja auch nie hätte geben können und wollen.
Und weil ich ihm mittlerweilen nur mehr ein kleines bisschen böse bin. Aber die positiven Gefühle überwiegen gerade. Ich bin jedenfalls nicht mehr eifersüchtig.

Da ich meinen Gefühlen aber immer noch nicht so hunder Prozent traue, versuche ich weiterhin keinen Kontakt zu haben. Und das ist gerade schwer, weil ich ihn was fragen wollen würde. Darum schreib ich hier
Ist vermutlich auch besser so. Heute denke ich, wie man merkt, wieder mehr über ihn nach. (Vermeidungstaktik, um nicht lernen zu müssen). Vielleicht bin ich auf einem guten Weg, aber ich darf jetzt glaub ich einfach nicht so tun, als wäre alles schon wieder gut. Sonst fall ich am Ende doch wieder ganz tief. Lieber auf Nummer Sicher gehen und keinen Kontakt haben.
Jawohl.

28.01.2018 14:04 • x 1 #32


A


Ich will auch ein Tagebuch

x 3


Cappuccetto
Ich trau mich ja fast nicht, das zu schreiben, weil ich im Normalfall ein großer Fan einer totalen Kontaktsperre bin. Aber das ist mein Tagebuch und ich möchte später nachvollziehen können, was an welchem Punkt so bei mir los war.
Also:
Wir haben wieder Kontakt. Schriftlich. Nichts spannendes, nicht häufig, aber ganz nett.
Es ist nicht mehr so wie früher, dass ich ständig auf Antworten von ihm warte, mich ärgere wenn nix kommt oder mich freue, wenn was kommt. Es ist auch nicht mal mehr so, dass ich im Laufe meines Tages besonders viele Gedanken an ihn verschwenden würde.
Es ist nett, wenn er sich meldet, wenn er das nicht tut, passt es auch.
Ich weiß, dass wir nicht mehr zusammen kommen und ich will auch nicht mehr mit ihm zusammen kommen.
Ich weiß, dass wir nicht mehr kuscheln oder uns so umarmen werden, wie wir das in den Jahren vor der Beziehung gemacht haben, und es macht mich nicht mehr traurig.

Es ist ein bisschen so, wie mit meinem besten Freund von vor 10 Jahren: Nachdem heraus war, dass er sich in mich verliebt hatte, ist der Kontakt sehr stark zurück gegangen. Es gab glaub ich sogar Jahre fast ohne, oder jedenfalls ohne nennenswerten Kontakt. Trotzdem hab ich mich immer gefreut, wenn er sich gemeldet hat. Aber wenn nicht, wars auch ok. Wie Freundschaften eben sind, sie verändern sich und das ist in Ordnung. (Beziehungen übrigens auch )

Ich will jetzt nicht behaupten, dass mein Ex und ich Freunde sind. Dazu ist das alles noch nicht lang genug her. Aber ich bin zumindest an einem Punkt, an dem er mir nicht mehr mehr bedeutet, als ein . na sagen wir. ein lieber Bekannter.
Ich weiß nicht, wie man das am besten formuliert. Vielleicht bin ich auch komisch. Ich habe Menschen sehr schnell ganz wahnsinnig gern, aber Freunde im klassischen Die-sind-immer-für-mich-da-Sinn, sind sie deshalb nicht (bzw. nicht alle, oder nicht so schnell oder so.) Aber mehr als Bekannte sind sie dann doch. Hm. Die Unklarheit der Sprache. Ich schweife ab.

Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass der Kontakt mich zurück wirft. Aber ich bin schon noch leicht unsicher. Einerseits denke ich: Die blöde Beziehung hat nur ein halbes Jahr gedauert und ist jetzt fünf Monate her. Das ist wohl schon in Ordnung, darüber weg zu sein.
Andererseits weiß ich auch, dass er viel länger in meinen Gedanken war, als diese sechs Monate. Und ich weiß, dass es trotz der eben trotzdem recht kurzen Zeit, verdammt hart für mich war. Es hat sich angefühlt wie ein Entzug. War es auch.

Deshalb frage ich mich, was ich sagen würde, wenn er mal ein Treffen vorschlagen würde. Ich glaube, ich hätte davor noch zu viel Angst. Wenn man zu rauchen aufhört, geht man im Idealfall ja auch nicht gleich nachdem man das Gefühl hat, jetzt klappts ohne, in eine total verrauchte Bar. Und es heißt, bei Alk. genügt ein Schluck für einen Rückfall.
Ich frage mich, ob das bei Hormonen (und Gefühlen?) auch so ist.

Ist aber im Endeffekt auch gerade egal, da er ja eh nicht gefragt hat und mich ein Treffen momentan auch nicht wirklich interessiert.
Wird aber spannend, was ich dann tue, wenn es doch mal im Raum steht.

Nun denn, genug Gedanken gedröselt, ich mach jetzt was Schönes

08.02.2018 21:29 • #33


Cappuccetto
Achach,
Ich muss gerade an die Zeit von vor einem Jahr denken. Also schon wieder. Das war die kurze Zeit, in der alles so perfekt war
Also, es geht mir nicht schlecht, ich bin nur so nostalgisch. So war ich schon immer, das hab ich schon bei meinem ersten Freund gehabt, dass mir im nächsten Jahr zur selben Zeit wieder die Gefühle von damals eingefallen sind. Also nicht direkt auf die Personen bezogen, sondern auf das Drumherum und auf mein persönliches Empfinden. Die Musik die ich zu der Zeit immer gehört und wie ich mich allgemein gefühlt hatte und so.
Es war schon schön.
Also letztes Jahr. Und bei meinem ersten Freund auch.
Das ist so ein Zurückerinnern, an die Zeit des Verliebtseins, aus einer Perspektive des (wenn man so aus dem Fenster schaut) eher tristen Alltags. Ich freu mich schon sehr auf den Frühling, wenn nicht mehr alles grau ist.

ich weiß gar nicht, wieso ich das hier geschrieben habe. Mir ist gerade etwas langweilig, weil ich noch warten muss, bevor ich einkaufen gehe und generell mit dem Tag los lege.
In jedem Fall freue ich mich sehr, dass ich letztes Jahr so eine gute Zeit hatte.

Aber jedes Mal, wenn ich solche Gedanken habe (bei meinem letzten Post ja auch), frage ich mich, ob ich das alles wirklich verarbeitet hab. Es fühlt sich so an und ich hatte auch genug Zeit und in dieser Zeit genug gelitten, aber wenn ich doch noch hin und wieder so wie jetzt über die Zeit und über ihn nachdenke, bin ich vielleicht doch noch nicht so weit? Oder ich sehe alles viel zu kritisch.
Ich frage mich das deshalb, weil ich immer noch so ein bisschen in einem Schwebezustand bezüglich der Entscheidung bin, ob ich das mit der Freundschaft mit ihm wieder versuchen sollte. Also momentan schreiben wir uns immer wieder, was nett ist, aber ich wollte ihn bis jetzt noch nicht sehen. Ich glaub, ihm gehts genauso.
Diese Woche hatte ich einmal eine Stunde Mittagspause totzuschlagen und war praktisch genau bei seiner Arbeit. Es wäre sooo naheliegend gewesen, ihn zu fragen, ob er was essen gehen will, aber irgendwie hab ich mich dann nicht getraut.
Ich glaube, ich habe Angst davor, dass wir das nicht mehr so hinkriegen wie früher. Weil er mich ja doch verletzt hat und das irgendwie noch im Raum steht. Aber darüber reden wäre auch zu anstrengend, so wichtig ist es mir einfach nicht mehr.
Ich hatte ja auch schon mal den Fall, dass ich mich nach längerer Zeit ohne Kontakt mal mit einem Freund getroffen habe und wir uns absolut nichts zu sagen hatten. Das war ganz, ganz furchtbar, weil man dann ja zu höflich ist um einfach nach zwanzig Minuten zu gehen und zu sagen: Joa, na, das wird wohl nix mehr, schade Schokolade. Man quält sich da durch und es ist fürchterlich und dann gleich doppelt fürchterlich, weil ein bisschen Traurigkeit mitschwingt, weil man sich ja früher so gut verstanden hatte.
Ich weiß eh, wie ich mich verhalten werde: Nämlich gar nicht. Wenn ich das nächste Mal so perfekt Zeit zum Essen gehen hätte und mir danach ist und es passt, dann werd ich ihm sowieso schreiben und es ergibt sich, was sich ergibt.
Und wenn das nie passiert und der Kontakt wieder einschläft, dann schläft er wieder ein. Stört mich jetzt auch nicht allzu sehr.

Einfach mal sehen, was die Zeit so bringt.

17.02.2018 12:01 • #34




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