Ich will mich trennen! Schaffe es aber nicht

@Feuerfee das kann ich mir gut vorstellen... ich denke du solltest dennoch versuchen, dir gerade jetzt vor Augen zu halten, warum das alles... Schließlich hattest du doch konkrete Gründe und Ziele, aus denen heraus du die Trennung initiiert hast.
Da jetzt wehmütig und nostalgisch zu werden, wäre insofern kontraproduktiv.
Versuche also lieber an dein neues Leben zu denken, das du dir so gewünscht hast - nun ist es endlich da.
Und nicht ganz so dramatisch und schwierig wie du befürchtet hattest, dein Mann scheint das doch einigermaßen zu packen, was mich sehr für euch alle freut.

Das schafft ihr schon!

Hm... das sehe ich etwas anders. So eine Zeit ist eben hart, und wenn man gemeinsame Kinder hat - und keine Affäre beteiligt war - wer zieht dann einen so super krassen endgültigen Schlussstrich ohne Kontakt..?

Meine Eltern haben das damals auch nicht getan - und ja, waren auch beide abwechselnd noch traurig, weil die Beziehung gescheitert war.

Das liegt halt in der Natur der Sache.
Ich finde trotzdem gut, dass ihr Heilig Abend zusammen verbracht habt (für die Kinder) und sicher ist es noch traurig!

Die Trauer wird weniger werden und vergehen. Da müssen leider alle durch! Gemeinsam oder alleine...

Ich wünsche euch noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Weihnachten ist eine harte Zeit mit Trennungen usw. - ist doch logisch, dass da Gefühle hoch kommen. Versuche, es nicht so schwer zu nehmen, mache dir selbst nicht so viele Vorwürfe! Im neuen Jahr wird es ganz sicher für euch beide leichter werden!

Zitat von Feuerfee:

Ich habe ihn ja eingeladen. Ich glaube auch nicht, dass er geplant hat uns/mir den heiligen Abend zu verderben. Seine Gefühle haben ihn überrannt, ...

Ich finde den Vorwurf auch sehr unfair!
Er ist doch ein Mensch oder nicht..?
Er darf traurig sein. Es wäre schon vermessen zu behaupten, dass er mit seiner Trauer absichtlich jemandem schaden wollte. Das müsste dann für alle traurigen Menschen hier gelten.
Wäre aber wirklich unfair.
S. oben - Trennungen sind schwierig, Weihnachten ist schwierig... eure Gefühle sind ganz normal!
Es wird wieder besser werden!

Zitat von Feuerfee:

Ich kann damit ganz schlecht umgehen, wenn jemand wegen mir traurig ist oder leidet

Das kann ich sehr gut verstehen... aber davon musst du dich irgendwie frei machen.
Letztlich kann da ja auch dein Ex nichts dafür, dass es dir diesbezüglich so extrem so geht...
Du wolltest mit der Trennung ja nichts böses bezwecken oder ihn absichtlich verletzen - du musstest es für dich tun.
Klar ist das irgendwo auch unschön. Und es wäre natürlich wirklich gut, wenn die meisten Menschen heute nicht so völlig abgebrühte Egoisten wären, denen das ganz egal wäre.

Aber... ich persönlich (ticke schon ähnlich wie du) sehe es trotzdem so, dass das Motiv immer eine entscheidende Rolle spielt. Du wolltest deinem Ex nichts Böses. Du wolltest ihn nicht verletzen. Aber Liebe kann man einfach nicht erzwingen - und man kann sich nicht dazu zwingen in einer Beziehung zu bleiben, in der man keine Liebe mehr für den Anderen empfindet.
Das ist ja auch nicht deine Schuld - Gefühle lassen sich weder herbei- noch wegdiskutieren noch herbei- oder wegwünschen.

Die Situation ist jetzt wie sie ist, und du darfst ihm seine Trauer lassen - er darf traurig sein! - ohne dass du dich bitter schuldig fühlen musst.
Für deine Gefühle kannst du doch nichts!

Ich denke, das müsstest du dir schon immer wieder selbst vorsagen - bis sich neue neuronale Wege in deinem Gehirn ausgebildet haben und du es selbst glaubst.
Mit deinem Glaubenssätzen ich bin ein böser Mensch/ich bin schuld daran dass mein Ex jetzt so unglücklich ist wirst du nicht gut weiter kommen!
Das ist auch so nicht die Realität.

Klar ist er traurig darüber, dass die Beziehung gescheitert und zerbrochen ist.
Aber es klingt mir jetzt gar nicht so als würde er dir nonstop Vorwürfe machen und dich als die Böse sehen (?)
Ich habe eher den Eindruck - er versteht schon (?) - Dennoch ist es natürlich hart für ihn. Da muss er durch. Da müsst ihr durch.
Aber, du solltest dir keine Vorwürfe mehr machen! Es darf dir ja leid tun, dass er unglücklich ist. Aber du darfst es nicht auf dich selbst beziehen - denn du hast ja nicht aus böser Absicht aufgehört ihn zu lieben.

@Feuerfee verstehe ich absolut.
Aber du kannst ihm diesen Schmerz leider nicht abnehmen.
Dennoch bin ich - auch durch das Beispiel meiner Eltern - überzeugt davon, dass ein zwischenmenschlich fairer und nicht ganz gefühlloser Umgang so vieles leichter macht.
Es ist immer traurig, wenn eine lange Beziehung mit Kindern scheitert. Das kann man einfach nicht ändern. Und natürlich ist es besonders schmerzhaft für denjenigen, der sie nicht beenden wollte.

Aber du siehst hier selbst:

Zitat von Feuerfee:

....aber dadurch das ich mich immer verantwortlich für ihn gefühlt habe und ihm viel abgenommen habe

... da sind sie hingegangen, deine Gefühle!
Ein Mann, den man immer bemuttert und für den man sich immer verantwortlich fühlt... da ist irgendwann nix mehr mit partnerschaftlichen Gefühlen!

Dass es in einer gesunden Beziehung AUCH einen Anteil gibt, wo man sich gegenseitig mal bemuttert (z.B. wenn der andere krank ist oder wirklich mal Hilfe braucht) und dass man sich in einem gewissen Rahmen für einen Partner, dem man ewige Treue geschworen hat, natürlich verantwortlicher fühlt als z.B. für einen wildfremden von der Straße... das ist ganz klar.

Nur darf das einfach nicht so viel Raum einnehmen wie du es hier schilderst, die Beziehung und die partnerschaftlichen Anteile müssen klar im Vordergrund stehen sonst wird es ungesund... und die Gefühle verschwinden.

Es ist nicht deine Schuld, vielleicht ist nicht einmal dein Mann schuld - das, was du da schilderst ist eine Dynamik zwischen zwei Menschen... und warum diese sich individuell exakt so zwischen zwei Menschen ergibt... ja nun... das könnte man im Rahmen eine Paartherapie sicher gut beleuchten - so oberflächlich natürlich nicht wirklich...

In jedem Falle... es ist nunmal gelaufen wie es gelaufen ist.
Du hast eine Rolle eingenommen, die du nicht hättest haben sollen - dein Mann wiederum hat es zugelassen. Von außen betrachtet hattet ihr beide Anteile daran, dass es so gelaufen ist wie es gelaufen ist... und ich habe den Eindruck, dass deinem Mann das irgendwo auch bewusst ist.

Schließlich hat er doch jetzt mit sehr viel gutem Willen mitgemacht, von dem du anfangs dachtest, das würde niemals gehen.

Ich finde es gut, wenn du ihn als Menschen und Vater eures gemeinsame Kindes nicht komplett fallen lässt - was aber nicht bedeutet, dass du nun seinen Schmerz mit tragen oder ihm erleichtern müsstest!
Es WIRD leichter für ihn werden - auch ohne dein Zutun, aber sicher ist schöner und auch fairer, wenn du jetzt nicht mit einem Mal zur Feindin oder zum Eisblock wirst sondern als Mensch und Co-Parent grundsätzlich noch erreichbar bist.

Ich denke, das wird im kommenden Jahr alles viel besser werden als du jetzt denkst.