Danke erneut an alle. Das Ganze ist jetzt schon wieder ein Weilchen her und jeder Tag ist ein verfluchter Kampf geworden.
Ich wollte hier nicht jeden Tag etwas zum Besten geben, denn das hätte nur die Anzahl der Negativ-Poster hier erhöht.
Stattdessen habe ich meinen früher mehr als unregelmäßig befüllten Blog mit der Aufgabe bedacht, jeden Tag einen Post von mir zu erhalten, sodass mein eigener Blog die Aufgabe einer Art Depressions-Tagebuch übernommen hat.
An Tagen gibt's bessere und schlechtere, heute ist mal wieder ein schlechterer, nachdem meine beste Freundin hier in Wien bekanntgab sich von mir zurückziehen zu wollen. Einerseits weil ich das Thema immer noch nicht ad acta gelegt habe, und andererseits weil ich mittelfristig beschlossen habe, aus Wien wegzugehen, weil ich einfach meiner Ex zu nahe bin und diese Nähe nicht ertrage. Und wenn eine Großstadt schon zu klein ist, dann ist es wirklich Zeit wegzugehen, insbesondere wenn man ohnehin am Land glücklicher ist...
Aber als Zusammenfassung kurz zur Info, was denn so passiert ist, für diejenigen, die ein follow-up interessant finden:
1. Das Treffen mit ihr am 02.01.2013 war das letzte, das wir hatten. Ich hab mich dann konsequent an die von mir gesetzte Kontaktsperre gehalten, sie sich offenbar auch, denn von ihr kam gar nichts, nicht mal eine Frage, wie es mir gehe, und das obwohl sie die Freundschaft ja weiterhalten wollte. Eine Woche vor dem Wiedersehen wechselte sie dann um 180° durch die Aussage, keinen Kontakt mehr zu wollen. Fühlte mich dann gänzlich am Boden und betrogen, denn ich hatte darauf vertraut, dass der Kontakt in irgendeiner Form erhalten bliebe, insbesondere weil das ja von ihr ausging und ich es ihr damals völlig freistellte - nur Offenheit und Ehrlichkeit wollte ich. Auf meine ausgiebige und überlegte Nachricht im Anschluss, in dem ich darlegte wie unfair und menschlich würdelos ich solch ein Verhalten insbesondere in der konkreten von ihr gekannten Lage empfand, erhielt ich dann die Info, sie wolle mich und mein Kapitel abschließen und Sie müsse jetzt rücksichtslos sein, denn bei einer Trennung könne das Glück des Einen nur durch das Leid des Anderen erreicht werden. Und was es denn geholfen hätte, wenn sie mir gesagt hätte sie vermisse mich oder fragte wie es mir ginge, gar nichts. Sie könne eben jetzt nicht für mich da sein.
Was für ein kompletter Quatsch, sowohl ich als auch Freunde von mir haben selten solch harte Worte gelesen. Insbesondere da Sie zuvor ein völlig anderes Bild zeigte und mit Bekundungen (Hand streicheln, explizite Zusagen, etc) über einen Tages Zeitraum ohne meine Aufforderung keine Probleme hatte. Wahrscheinlicher ist da, dass meine ehemaliger 'Freund', der so ziemlich nach am Verhaltensbild eines (abgeschwächten) Psychopathen agiert (genauer gesagt am Verhaltensbild eines verdeckt-aggressiven Manipulators). Sie in den Kontaktabbruch reinmanipuliert hat, wohl argumentativ weil es für sie und mich das Beste wäre, weil wir beide sonst nicht abschließen können und immer wieder alles auffrischen (Manipulation ist ja so was Schönes - vor allem wenn sie logisch klingt und alle anderen Möglichkeiten die es gibt gar nicht aufkommen lässt).
Seitdem an sich Funkstille, es gab nur einen Clinch wegen meiner Schlüssel, denn das Treffen war auch angedacht, damit ich die zurückbekomme. Sie hatte die seit 1 1/2 Monaten obwohl sie bereits am Tag der Trennung in der Wohnung war und ihre Sachen wegnahm. Sie meinte dann, als ich ihr eine Frist von 1 1/2 Wochen nach dieser 180° Wende einräumte, was jetzt das Ultimatum solle und sie werde mir die Schlüssel schon zurückgeben. Mir blieb keine andere Wahl als von zuerst nett auf Strenge zu schalten und ich wiederholte den Zeitpunkt mit Androhung von Konsequenzen - ohne diese zu nennen (aber es wäre a) Polizei gewesen und b) zivilrechtliche Rückforderungsschritte). Sie wohnt übrigens 5min fußweg entfernt...
Sie fragte dann nochmals nach, welche Konsequenzen dies seien, eine Antwort blieb ich schuldig; dann fragte sie, ob sie den Schlüssel ins Postfach werfen solle oder mich treffen solle, was ich - um Konsequenz bemüht - damit quittierte dass sie endlich bei ihren Aussagen bleiben solle, und ich ihr ein persönliches Treffen nach ihren eigenen Worten ohnehin nicht mehr glauben würde; ich meinte noch, dass es keine Rolle spiele wie die Schlüsse zu mir kämen, nur wären sie an besagtem Zeitpunkt nicht hier, würden die Konsequenzen eintreten.
Zwei Tage vor Ablauf waren dann die Schlüssel in meinem Postfach. Später rief mich ihre Mutter an, wollte sich überzeugen ob die Schlüssel angekommen seien welche sie, also ihre Mutter, dort deponiert habe. Das fand ich dann doch etwas amüsant, weil ihre Eltern auch schon einst das Postpaket vorbeibrachten, dass sie für mich noch vor Weihnachten geholt hatte, damals aber meinten, sie hätten das Paket einfach so hergebracht, ohne dass ihre Tochter was davon wisse. So sieht das Ganze eher aus, als wäre Victoria nicht mal in der Lage in die Nähe zu gehen oder aber sie möchte ihre Gleichgültigkeit zum Ausdruck bringen... was weiß ich...
2. Was mich angeht, so kämpfe ich um jeden Tag derzeit. Mal geht's besser, mal schlechter. Ich nutze meine zwei Spieleclubs, die ich führe, um zumindest gelegentlich soziale Kontakte zuzulassen, aber ansonsten ist nicht viel mit Bekanntschaften, noch weniger damit, neue kennenzulernen. Ich war mal spontan für ein Wochenende in Innsbruck, was mir sehr gut tat und wo ich eine sehr sehr alte, gute Freundin hab, die mir zeigte, wie intensiv sich manche Menschen doch um andere kümmern. Das und die wunderbare Naturkulisse waren eine echte Wohltat für mich, selbst wenn ich auch dort die Gedanken an Victoria nicht gänzlich ausbremsen konnte.
Inzwischen habe ich auch eine vollfinanzierte Psychotherapie ausmachen können, etwa nachdem ich den 30. Anruf hinter mir hatte und zuvor alle meinten, dass das 3-4 Jahre dauern würde, bis man einen Kassenplatz bekäme und ich nur 'privat finanzieren könne'. Jetzt habe ich jedenfalls einen Platz, Therapiebeginn ist in zwei Wochen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mir etwas davon versprechen kann, jedenfalls tat es gut, dass ich es trotz der Schwierigkeiten schaffte, einen solchen Platz zu ergattern. Fühlte sich an, wie bei einem Gewinnspiel zu gewinnen, für das man aber zuvor hart arbeiten musste... und nachdem ich zuletzt eben ja soviel Pech hatte, war das... eine angenehme Abwechslung.
Mittelfristig habe ich eben beschlossen zu siedeln. Nicht nur innerhalb Wiens, sondern auch von Wien weg. Das ganze Kapitel Wien zusammen mit der Fertigstellung meines Jus-Studiums, das mich aber nie glücklich machte, abzuschließen und einen gänzlichen Neustart zu machen. Die Ganze Erfahrung mit ihr und mit dem psychopathischen Betrug durch ihn war so einschneidend, so erschütternd, dass ich nicht anders wohl frieden finden werde. Und wer jetzt was von weglaufen faselt, der kann sich das gefasle sparen, denn ich hab die Meldung schon so oft gehört - und halte sie insoweit für quatsch, als dass es hier nicht mehr wirklich etwas gibt, was fähig wäre mich zu halten.
3. Gestern hat sich eben meine beste Freundin hier dazu geäußert, wegen meinen Fortziehplänen sich emotional von mir zu distanzieren. Das hat mich dann wieder ein wenig umgeworfen, auch wenn ichs durchaus verstehe. Doch wir reden hier von min. 6 Monaten (solange schätze ich zumindest mal die Therapiedauer ein), sodass ich mich nun noch ein Stück mehr im luftleeren Raum fühle...
4. Druckgefühl auf der Brust und gefühlter, quasi 'physischer', Liebesschmerz sind zu 95% weg, vereinzelt tretens aber noch auf, insbesondere wenn ich irgendwo Szenen von Intimität oder Romantik sehe, die einen gewissen Schwellenbereich übeschreiten. Ansonsten scheine ich erstmal zu funktionieren, nur heute ist mal wieder ein ziemlich mieser Morgen gewesen, bei dem ich partout nicht raus kam...
Danke nochmals Euch allen. Ohne Euch wär's in der akuten Zeit, über die ich mich jetzt hinwegerachte, nicht möglich gewesen durchzuhalten.