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Intensive Affäre aber keine Chance für die Liebe?

E
Du romantisierst hier auch und du stellst deinen Ex auf eine Wolke. Du bist egoistisch und willst dich von deinem Mann nicht trennen, weil er dir sehr viel bei deinem Job hilft. Das wäre weg, wenn er auch weg ist. Aber du wirkst in meinen Augen nicht wie jemand, die ihren Mann noch liebt. Du kämpfst nicht für die Ehe und du kämpfst gegen diese Gefühle an. Die Ehe ist Dir egal, weil du viel zu sehr damit beschäftigt bist, dich selbst zu bemitleiden.
Es wirkt auf mich eher so, dass du dich schon längst getrennt hast aber diesen tatsächlichen Schritt niemals tun würdest, weil du Angst vor den Konsequenzen hast.
Die Liebe ist nie alltäglich vorhanden, die geht auch mal weg, aber in der Tat kommt sie auch wieder. Wenn ich eins in meinem wirren Liebesleben gelernt habe, dann dass, das die Liebe kommt und geht und auch mal Phasen da sein dürfen in denen man sie nicht spürt. Reiß Dich zusammen und trenne Dich oder kämpfe. Der andere Mann ist weg und er wird auch weg bleiben. Zumindest hoffe ich dass er weg bleibt, weil das für dich die einmalige Chance ist, etwas zu lernen. Und zwar dass die Liebe zu deinem Mann wiederkommen kann. Du musst nur bereit sein, dafür zu kämpfen. Das geht aber nur mit Ehrlichkeit. Ich wette dass Du dir der Ar. auf Grundeis geht, wenn Du ihm die Wahrheit sagst und er dich dann verlassen will. Also Du willst wissen, was Du für deinen Mann empfindest? Sag ihm die Wahrheit und du wirst sehr schnell herausfinden ob du für ihn kämpfen oder ihn gehen lassen willst.

18.09.2017 14:36 • x 8 #91


W
@Luekraft

Was man soll bzw. nicht soll, das kann ich nicht sagen, weil das ganz individuell ist und ja auch mehr eine Frage dessen, was man vermag.
Jemand etwa, der allein schon in seinen Vorstellungen sehr verengt ist, wird klarerweise auch keine großen Sprünge machen können und wenige Alternativen haben.

Tatsache ist jedenfalls, daß das Konzept der lebenslangen Beziehung aufgrund verschiedener Umstände im Auslaufen ist.
Und weiter als bis zu seriellen Partnerschaften haben wir es - im Allgemeinen - auch noch nicht gebracht. Also bleibt dann ja nichts anderes, als sich entweder zu trennen oder irgendeinen mehr oder weniger armseligen Schein aufzubauen, den man zumindest vor anderen vorzeigen kann.

Betrachtet man es allein vom Standpunkt der Vernunft, so wäre natürlich etwas ganz anderes wesentlich idealer und wünschenswerter, nämlich, daß sich - sofern die Beziehung ansonsten gut ist - die beiden Partner auch zugestehen, das, was miteinander nicht oder nicht mehr ausgelebt werden kann, mit anderen auszuleben.
In vielen Bereichen ist das ja auch möglich und wird toleriert. Wenn der eine meinetwegen gerne tanzen geht, der andere Tennis spielen, so wird dies üblicherweise kein Problem sein, außer in den extremen Fällen. Auch anderwärtige Freundschaft werden zumeist hingenommen. Kritisch und katastrophal wird es ja erst, sobald es um S. geht. Dann ist nicht nur Feuer am Dach, sondern es brennt gleich alles nieder. Mag aber sein, daß sich auch das irgendwann noch ändern wird, und dann würde es auch wieder möglich sein, tatsächlich stabile, vielleicht auch wieder lebenslange Beziehungen zu führen, ohne sich immer wieder einmal trennen oder selber bezwingen zu müssen.

18.09.2017 20:31 • x 2 #92


A


Intensive Affäre aber keine Chance für die Liebe?

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V
Liebe HerzundEngel!
Du hast dich jetzt abgemeldet, ich bereue es, dir nicht geschrieben zu haben.
Die meisten, die hier schrieben, haben dich nicht verstanden. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass deine Erklärungen nicht aufgenommen wurden.
Vor allem, wenn so vehement gefordert wird, dem Ehemann alles offenzulegen. Was da passiert ist, ist ein großes Drama. Als wenn dann die Offenlegung eine Lösung wäre! Als wenn das eine Lösung wäre, eine Bombe zu schmeißen, die alles noch kaputter macht. Als wenn der Mann dann die Stärke hätte, das Richtige für die Familie zu tun, wenn er dann vielleicht selbst erstmal zerstört ist. Mann, Mann, Mann! Wie kurzsichtig. Das alles ist doch viel komplexer.
Die Psychotherapeutin war ein Griff ins Klo. Da muss ein Profi ran.
Das, was du erlebt hast und was du jetzt durchmachst, ist so schlimm. Und ich finde dich überhaupt nicht egoistisch.
Ich wünsche dir alles Gute! Heilung. Dass du wieder zurückfindest in ein glückliches Leben.
verliebtverliebt

20.09.2017 13:06 • x 6 #93


W
Was ich mich in einem Fall wie diesen frage, ist auch: Warum wird von dem Betrüger immer wieder so vehement gefordert und erwartet, er müsse die Liebschaft beenden, reinen Tisch machen usw. Warum erwartet und fordert man nicht vom Betrogenen, dieser solle vielleicht einmal aus den Kinderschuhen springen, erwachsen werden und damit leben lernen? Das schiene mir sogar als die weitaus bessere, konstruktivere und sinnvollere Lösung.
Denn vom realen Leben zu verlangen, es müsse sich verhalten wie eine Statue, dürfe nie etwas anderes begehren, müsse festgenagelt und entwicklungsfrei an der Wand hängen - das halte ich doch für reichlich gewagt.
Und noch gewagter ist es, mit diesen Ansprüchen im Schulranzen dann eine Beziehung einzugehen, die auf lebenslang zumindest angelegt ist.
Wer besitzen will, dem wird es nicht erspart bleiben, zu verlieren.

20.09.2017 20:53 • x 2 #94


VictoriaSiempre
@whynot60 Voraussetzung für Betrogene, zu entscheiden, ob sie damit leben können oder nicht ist natürlich, dass sie vom Betrug wissen. Spüren, dass was nicht stimmt, ist nicht wissen. Leider wird ja von den Betrügern meist (in beide Richtungen) gelogen, bis sich die Balken biegen. Nicht von ungefähr luschern ja so viele bislang gutgläubige Partner in Handys, um nach Beweisen zu suchen. Es ist ganz furchtbar, wenn man an der eigenen Wahrnehmung zu zweifeln beginnt und einem der Mensch, dem man bislang total vertraut hat, womöglich auch noch attestiert, an Verfolgungswahn oder krankhafter Eifersucht zu leiden.

Ob man an einer Beziehung, in der so ein Beschiss vorgekommen ist, festhalten möchte, muss jeder der Beteiligten für sich selber entscheiden. Meins ist es nicht.

20.09.2017 21:26 • x 2 #95


W
@VictoriaSiempre
Es geht gar nicht um wissen oder spüren. Sondern was ich meinte, bezieht sich vielmehr auf die Grundvoraussetzungen.
Es ist heutztage ja nicht mehr so unbekannt, daß es bei der Hälfte der Beziehungen (die Dunkelziffer mag noch höher liegen) im Lauf der Zeit zu Seitensprüngen oder auch Affären kommt. Mir erscheint das auch gar nicht so abartig, wenn man die heutigen Lebensbedingungen bedenkt, also hohe Lebenserwartung, wirtschaftliche Unabhängigkeit, viel mehr Kontaktmöglichkeiten, eine zumindest teilweise offenere und viel weniger verkrampfte Einstellung gegenüber der S...tät usw. Eingedenk dieser Tatsachen, sollten sich beide Partner auch bewußt sein, daß eine Beziehung, kann zumindest einer der beiden Partner solche Auswärtsbetätigungen unmöglich verkraften, ein Hochriskounternehmen ist, und darauf sollte man sich von vornherein einstellen. D. h. unter dieser Voraussetzungen wäre es durchaus besser, eine Beziehung zu führen, die keinen zu großen gemeinsamen Überbau hat, also Kinder, Haus, vielleicht noch Firma usw. Weil dann ja die Gefahr nicht eben gering ist, geht es nicht allein um die Beziehung zweier Menschen, daß sehr vieles zusammenkracht. Und das vielleicht wegen eines einzigen, zumeist in drei Tagen schon wieder vergessenen Lusterlebnisses. Die Relation von Ereignis und Wirkung kommt mir hier oftmals doch aus allen Fugen geraten vor.
Aber wie auch immer. Ich glaube, wenn man eine Beziehung eingeht, die tatsächlich auf für das ganze Leben ausgerichtet ist, mit allem Drum und Dran, dann sollte man das vielleicht nur dann tun, wenn beide Partner auch gefestigt genug sind und nicht gleich wegen irgendeiner Lappalie (und mehr ist es meistens eben nicht) das Handtuch werfen oder gar zum Messer greifen. Es geht hier ja nicht, betrachtet man es einmal halbwegs sachlich, um ein Verbrechen, sondern um S. Und sollte jemand S. und Lust an sich noch heute für etwas Sündhaftes halten, dann sollte er sich auch selber nicht dieser Sünde schuldig machen, was auch den Vorteil hat, erst gar nicht in die Rolle des Betrogenen geraten zu können.

Warum Betrüger lügen, daß sich die Balken biegen, versteht sich, glaube ich, von selbst - weil die Balken sonst überhaupt gleich an allen Ecken und Enden zerbrechen und zersplittern würden.
Sogar Leute, die beratend auf diesem Gebiet tätig sind, raten dazu, einen Seitensprung oder eine Affäre nicht zu beichten, weil die Reaktionen und Folgen in der Regel absehbar sind.
In dem Fall wäre es ja sogar noch sinnvoller und schonender, gleich von sich aus die Koffer zu packen und wortlos das Weite zu suchen. Somit hätte der Betrogene lediglich die Trennung zu verkraften und nicht auch noch beides, das - weitaus schlimmere - Betrogenwordensein und die Trennung.

Was das, S. mit jemand anderem, mit Beschiss und Vertrauen oder gar Liebe zu tun haben sollte, hat sich mir bislang leider nicht erschlossen.
Bei mir jedenfalls ist es so, daß sich mein Vertrauen vielmehr darauf bezieht, daß man sich auf einen Partner verlassen kann, auch in vielleicht schwierigen Zeiten, daß er nicht beim ersten oder zweiten Mißgefühl gleich abhaut, daß man sich ihm, vor allem, anvertrauen kann, möglichst in allem, daß Vertrauen nicht nur ein Wort ist, ein forderndes womöglich noch dazu, sondern empfundene Innigkeit und Verbundenheit, nicht zuletzt möchte ich auf die Liebe vertrauen können, auf eine Liebe, die nicht flüchtig ist wie ein Atemzug. Irgendwelche kurzfristigen heimlichen Nebengenüsse 3. und 4. Grades spielen für mich dann keine Rolle.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn der Partner tatsächlich in eine umfassende Liebe für jemand anderen entbrennt, es nicht lediglich um dieses oder jenes Verlangen geht. Aber selbst das würde ich nicht etwa als Vertrauensbruch werten, weil niemand weiß, was das Leben so alles mit sich bringen kann, und würde es nicht als gegen mich gerichtet empfinden, sondern als etwas, das vorkommen kann. Vor zwei Dingen ist ja niemand gefeit: vor Krankheiten und vor der Liebe. Und es hätte wenig Sinn, das zu verleugnen, das jemandem anzukreiden und dann vielleicht noch herumzutoben wie ein enttarntes Rumpelstilzchen.

21.09.2017 02:27 • x 3 #96


VictoriaSiempre
Da gehe ich völlig mit Dir d'accord, @whynot60 . Klar haben sich Lebensumstände verändert - und es ist sicher einfacher, treu zu bleiben, wenn die Lebenserwartung nur bei ca. 45 Jahren liegt und diese Lebenszeit auch noch vor allem dadurch ausgefüllt ist, sich ums Überleben zu kümmern. So war es früher.

Mein Opa selig sagte dazu immer Früher haben sie auch noch über'n Balken geschis.sen Ich hatte einen sehr weisen Opa!

Mal abseits von dem üblichen wenn eine Beziehung nicht funktioniert, sind immer zwei dran beteiligt!: Ich habe Werte, die ich - wie jeder hier - für mich selber definiert habe. Meinen Partner, der mir vertraut, zu besch.n, gehört definitiv nicht dazu. Und NEIN -S.mal woanders zu suchen ist für mich kein grundsätzliches NoGo. Find ich jetzt nicht so gut, aber ich bin alt genug, um zu wissen: Kann passieren. Kann Spaß machen und auch evtl. wiederholt werden.

Wo ich nicht mehr mitspiele (wie gesagt, meine persönliche Grenze!) ist da, wo einer aus der Beziehung ernsthaft aussteigt und sich aber erst einmal alle Optionen offen hält. Finde ich einfach mies. So sehe ich die Situation der TE. Ich bin total verliebt und es ist ein Seelenverwandter und nie wieder werde ich mit jemanden anderem - schon gar nicht mit meinem Mann! - jemals wieder sowas erleben! Aber bevor ich wirklich konsequent bin, warte ich mal lieber ab. Mist - er bleibt bei seiner Frau. Tja, bleib ich halt auch bei meinem ungeliebten Mann. Und leide. Leide, leide, leide...

Ich denk halt völlig naiv, dass man/frau durchaus für sich und sein Lebensentwurf einstehen kann. Egal, ob man jetzt Betrogener oder Betrüger ist.

21.09.2017 03:58 • x 4 #97


unbel-Leberwurst
Zitat von whynot60:
Warum Betrüger lügen, daß sich die Balken biegen, versteht sich, glaube ich, von selbst - weil die Balken sonst überhaupt gleich an allen Ecken und Enden zerbrechen und zersplittern würden.
Sogar Leute, die beratend auf diesem Gebiet tätig sind, raten dazu, einen Seitensprung oder eine Affäre nicht zu beichten, weil die Reaktionen und Folgen in der Regel absehbar sind.
...

Was das, S. mit jemand anderem, mit Beschiss und Vertrauen oder gar Liebe zu tun haben sollte, hat sich mir bislang leider nicht erschlossen.


Bei einem ONS oder ähnlichem würde ich auch schweigen, weil es mehr kaputt machen würde als es nützt.
Hier geht es aber um viel mehr, die TE wollte ihren Mann sogar verlassen.
Und ich behaupte mal, dass derS.gar nicht mal so sehr im Vordergrund gestanden hat.

Sie weiss nun nicht, wie sie zurück zu ihrem vormals glücklichen Leben finden kann.
Und die wichtigste Persson ausser ihr selbst kann ihr nicht helfen, weil sie im dunkeln gelassen wird.

Er spürt doch eine Distanz, bemerkt doch Veränderungen.
Wahrscheinlich reisst er sich momentan sogar den @rsch auf, um sie glücklich zu machen, ohne zu ahnen, dass es ein Kampf gegen Windmühlen ist.
Und genau da setzt meine Kritik an. Es ist schlicht unfair gegenüber dem Mann.
... und es wird die Beziehung nicht retten.

Ich habe in einem anderen Forum neulich von einer Frau gelesen, die ebenfalls nach einer Affäre mit ihrem Mann zusammenblieb, obwohl sie ihren Mann seit 5 Jahren nicht mehr liebt. Alles nur gespielt. Nun weiss sie nicht, wie sie das ihrem Mann erklären soll, da sie sich nun doch am liebsten trennen würde.
Sie hat sich und ihrem Mann 5 Jahre geklaut.
So was in der Art sehe ich nun auch hier kommen.

21.09.2017 12:32 • x 1 #98


W
@VictoriaSiempre und @unbelLeberwurst

Ich möchte ich Euch gleich beiden gemeinsam antworten, weil es im Grunde um dasselbe geht.

Das sehe ich ja genauso und habe es auch geschrieben: Wenn es um tiefere Gefühle geht, jemand nicht nur vielleicht irgendeinem bestimmten Reiz erliegt, sondern ganz ernsthaft und umfassend in Liebe entbrennt, dann ist im wahrsten Sinne des Wortes Feuer am Dach.
Und, ehrlich gesagt, ich wüßte auch nicht, was es dann noch zu tun gäbe, das auch Hand und Fuß hätte. Denn wenn jemand für einen anderen viel mehr empfindet als für den ursprünglichen Partner, ihn alles zu dem anderen hinzieht, dann hilft es auch nichts, wenn er sich von dem eigentlich (aktuell) geliebten Menschen trennt und seine Gefühle verleugnet. Denn diese wenden sich deshalb ja nicht wieder dem eigentlichen Partner zu, sondern können lediglich mit der Zeit wieder abstumpfen, so, wie sie es zuvor in der Regel schon für den Partner sind. Recht viel mehr kann dabei letztlich nicht herauskommen als eine abgebrannte Beziehung weiterzuleben oder zu irgendeinem freundschaftlichen, Wg-artigen Arrangement zu kommen.
Ob das beiden dann reicht, und zwar auf Dauer reicht, ist aber eine Frage, die beide sich nur selber beantworten können. In der Regel wird in so einem Fall halt dann zumindest eine Zeitlang zwecks emotionaler Beruhigung schöngefärbt, nach dem Motto, bei anderen sei es ja auch nicht anders, auf längere Sicht wäre es auch mit einem anderen Partner wieder genauso gekommen usw.

Was aber viel öfter der Fall ist, ist doch, daß vor allem das s...elle Verlangen nach und nach nachläßt. Das ist auch durchaus ganz natürlich. Nach drei oder zehn oder zwanzig Jahren ist dieses prickelnde Gefühl einfach nicht mehr da, das die Lust in die Höhe treibt.
Und in diesem Fall ist eben - für mich - schon die Frage, ob man eine Beziehung, die ansonsten gut und stabil ist, an der vielleicht auch sehr viel dranhängt, unbedingt aufgeben muß, falls einer der Partner für ein paar Monate wieder einmal von einem heftigeren Lustverlangen befallen wird und dem dann nicht widerstehen kann.

Was mir aber eigentlich gegen den Strich geht, sind diese oft sehr massiven bis teilweise sogar niederträchtigen Verurteilungen von Affären bzw. den aktiv Beteiligten. Welche Emotionen hier immer gleich ausbrechen, ist unglaublich. Und vor allem: Diese heftigen Emotionen verunmöglichen ganz offensichtlich auch jedes halbwegs klare und sachliche Denken.
Denn wenn man meint, ein Mensch, den es in eine solche Affäre hineinzieht , hätte ja widerstehen können, sei offensichtlich ein liederlicher Lump, eine elende Sch...pe, weil er eben nicht widerstanden habe, sondern sich darauf eingelassen hat, dadurch betrogen, Vertrauen mißbraucht, hintergangen usw. hat - wenn man also davon ausgeht, es habe ganz in seiner Macht gestanden, sich auf die Affäre einzulassen oder nicht, es sei sein freier Wille gewesen: dann kann und muß man konsequenterweise auch davon ausgehen, daß ebenso der Betrogene ja nicht dermaßen entrüstet, verzweifelt, wütend, vernichtet reagieren müßte, sondern sich ja seinerseits für Gelassenheit und Ruhe entscheiden könnte, also auch dieser sich beherrschen und den aufwallenden, zerstörerischen Emotionen widerstehen könnte.
Wenn man von dem einen etwas Unmögliches verlangt und erwartet, kann man das gleichfalls auch vom anderen erwarten und verlangen (macht aber niemand).

Ich finde, der Fall der TE hat ja etwas Spezielles an sich. Wenn man ihren Schilderungen Glauben schenkt, dann war es ja so, daß sich zu dem anderen Mann diese tiefen Gefühle entwickelt haben, die sich sogar nach seelenverwandt angefühlt haben, daß jedenfalls Gefühle aufgetreten sind, die sie bisher noch gar nicht gekannt hat, die gewissermaßen überraschendes und nicht einmal absichtlich betretenes oder auch nur herbeigewünschtes Neuland für sie waren. Man könnte sich ja auch gar nichts wünschen, das man nicht kennt. Und dies hat offenbar alles auf den Kopf gestellt, dachte sie doch bisher, die Beziehung mit ihrem Mann sei ohnedies glücklich und erfüllend und wunderbar.
Und so etwas ist tatsächlich eine äußerst schwierige Situation. Denn eine Liebe, ob sie nun sein darf oder nicht, kann ausgesprochen mächtig sein, wie man weiß, und einen völlig vereinnahmen. Auf der anderen Seite aber gibt es eben auch diese ja zumindest nicht unglückliche, stabile Beziehung, samt Kindern, Haus usw. Tja, und was macht man dann? Zumal wenn man bedenkt, wohin gerade solche Seelenverwandtschaftsbeziehung oft führen? Die reißen einen zwar zunächst in den Himmel, doch zumeist fällt man dann ebensot tief wieder herab.
Jedenfalls ist dieser Zustand letztlich ein ganz unmöglicher und verzweifelter. Viel einfacher wäre es natürlich, wenn die bestehende Beziehung ohnehin schon ganz versandet wäre. Aber das ist sie offenbar nicht. Sondern es geht darum, daß durch diesen anderen Mann Gefühle ausgelöst worden sind, die alles Bisherige scheinbar bei weitem überstrahlen.
Wobei sich das alles aber von selber erledigt hat, nachdem jener Mann sich für seine Familie entschieden hat. Daher hielte ich es auch für falsch, wenn die TE ihrem Mann etwas gestehen würde. Um S. ging es ja nicht einmal noch. Sie könnte also höchstens gestehen, daß sie sich in einen anderen schwer verliebt habe. Ja, und was würde dann aufgrund dieser geoffenbarten Wahrheit weiter geschehen? Ihr Mann würde - vermutlich - in ein Tief fallen, würde vielleicht wütend, verzweifelt, zumindest stark verunsicher werden, einen Betrug im eigentlichen Sinne könnte er ihr nicht einmal vorwerfen, es gebe also nicht einmal diesen üblichen Knackpunkt, an dem der Bruch der Beziehung festgemacht werden kann. Und ich weiß nicht, ob die beiden dann noch jemals aus dieser Nummer herauskommen würden. Das ist allein deshalb nicht zu sagen, weil der Mann der TE hier ja ein ganz Unbekannter ist. Daher könnte hier Ehrlichkeit tödlich sein, und das noch dazu ganz sinnloserweise.

21.09.2017 21:46 • x 3 #99


L
Vorsicht
Ich bin mittlerweile sehr skeptisch mit Begriffe wie Sellenpartner.Bisher hatte ich zwei solche Situationen wie du beschreibst,auch mit dem aufwachen wenn der nachts eine sms geschickt hat,allerdings das Handy ausgeschaltet war u andere solchen Erlebnissen.Das war vor 11 Jahre.Ich dachte auch das ist mein seelenparnter und obwohl die Beziehung nicht möglich war wegen der tiefenverbundenheit und der seelenverwandschaft bin ich doch mit ihm geblieben immer wieder aus usw.Als wir uns getrennt hatten und diesmal war meine Entscheidung endgültig, ging es mir wie du beschreibst.Therapie hat mich geholfen wieder glücklich zu werden.Aber es hat viele Jahre gedauert bis ich da emotional weg war. Immer wieder während 10jahren versucht mich zu kontaktieren nicht sehr oft.Ich reagiere nicht oder kaum,weil ich weiß zu welchen benehmen er fähig ist...Letztes Jahr traf ich jemandem mit dem es sich ähnlich fühlt.Diesmal falle ich nicht in die Falle der Seelenverwandschaft usw.die gibt es das heißt nicht das man unbedingt mit der Person eine Beziehung auf Dauer haben kann.Glaub mir ich weiß wovon ich rede...Wünsche dir alles beste, du wist wieder glücklich aber such Hilfe bzw. Therapie wenn es dir soweiter geht..

27.11.2017 02:57 • #100


A


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