Ist das verliebt sein oder Abhängigkeit?

@Ricinho99
Hallo Leidensgenosse!

Wenn ich mir deine Geschichte hier so durchlese könnte auch ich das geschrieben haben.

Mit wie viel Jahren haben diese Probleme bei dir begonnen? Oder hattest du das schon immer?

Habe leider auch noch keine Lösung dafür gefunden. In gewissen Situationen wird man einfach von den Emotionen gesteuert obwohl man weiß dass es falsch ist.

Ich wünsche dir alles Gute bei deiner Therapie! Kann dich verstehen wie stark dieser Leidensdruck ist.

Zitat von palatschinke:

@Ricinho99 Hallo Leidensgenosse! Wenn ich mir deine Geschichte hier so durchlese könnte auch ich das geschrieben haben. Mit wie viel Jahren haben ...

Freut mich zu hören, dass es noch anderen so geht klingt vermutlich auch irgendwie Mist - aber irgendwo ist es tatsächlich gut, dass man weiß, dass es anderen auch bereits passiert ist.

Diese Probleme habe ich im Prinzip seit immer. In den ersten Beziehungen ging es schon so los. War mit 18 der Fall, wo es dann ja irgendwann etwas ernster wird. Seit dem hat sich das immer wiederholt.

Hast du eine Therapie gemacht gehabt? Wenn ja, welcher Ansatz wurde bei dir gewählt?

vielleicht hilfreich:

Zitat von Ricinho99:

Muss man den Kontakt dringend komplett abbrechen? Oder gibt es auch einen

Mit allem Respekt und Fürsorge gesagt: schau dich am besten mal nach Hilfe für deine psyche um.

Zitat von Wasabix:

Mit allem Respekt und Fürsorge gesagt: schau dich am besten mal nach Hilfe für deine psyche um.

Das tue ich ja bereits. Habe ja eine Therapie gestartet. Dennoch wollte ich gerne Meinungen anderer erfragen und das Thema hier platzieren.

Zitat von Ricinho99:

Das tue ich ja bereits. Habe ja eine Therapie gestartet. Dennoch wollte ich gerne Meinungen anderer erfragen und das Thema hier platzieren.

Das ist super. Schön, dass Du hier bist!

Wie geht's Dir denn aktuell?

Zitat von Multiversum:

Wie geht's Dir denn aktuell?

Nicht so wirklich gut. Gefühlt kann ich es gerade nur falsch machen. Lasse ich mich auf mehr Kontakt ein, fühle ich mich nicht schlecht, wenn ich gefühlt nur ein paar Stunden keine Antwort bekomme. Nicht weiß, was die Person gerade macht. Und das Gedankenkarussell beginnt.

Versuche ich es komplett sein zu lassen, ist der Drang sehr stark und kaum auszuhalten. Einfach die Angst, nicht wichtig genug zu sein. Und andere Menschen so viel wichtiger sind als ich. Diese Emotion spüre ich dabei.

Es ist wirklich gut, dass Du so reflektiert bist, ich glaube, damit bist Du anderen Deiner Spezies um Längen voraus.
Hast Du schonmal darüber nachgedacht, Dich ein Stück weit so anzunehmen, wie Du bist? -Also zumindest in den Bereichen, die nicht so prekär sind? Und Dir stattdessen Strategien zu erarbeiten, die Dir (auch anderen sofern sie betroffen sind) das Leben damit erleichtern?
Letztendlich muss man ja irgendwo ein Handling für sich finden, darauf läuft alles hinaus.

Zitat von Multiversum:

Es ist wirklich gut, dass Du so reflektiert bist, ich glaube, damit bist Du anderen Deiner Spezies um Längen voraus. Hast Du schonmal ...

Ich denke, dass ich die Dinge sehr gut verstanden habe und auch weiß, wieso alles so ist. Ich finde auch immer mehr Situationen, die einiges erklären. Situationen, wo ich die selbe Emotion gespürt habe und nun halt wieder hervorgerufen wird.

Das Problem ist nur, dass es halt nichts an meinen Emotionen dazu ändert. Nur weil ich es verstanden habe und reflektiert bin, ändert das leider nichts an meinem Gefühlszustand.

Mich so anzunehmen wie ich bin, ist ein guter Punkt. Aber ich merke selber in mir, dass ich ein schlechtes Selbstwertgefühl habe. Auch wenn ich es mir versuche „einzureden“ - innerlich denke ich sehr schlecht von mir. Meine Glaubenssätze sind nicht positiv.

Hast Du Dir schon ein paar positive Glaubenssätze über Dich zusammengebastelt?

Zitat von Ricinho99:

Auf die ein oder andere Sache bin ich aus meiner Kindheit gestoßen, die einiges erklären könnte. Dennoch bin ich sehr verzweifelt, dass mir es immer wieder passiert und es mich so unfassbar runterzieht, dass ich das Gefühl habe, ohne diesen Menschen nicht leben zu können.

Welcome.
Wichtiges Thema, bisher hier im Forum selten in so klarer Form dargelegt.
Wie ich vermutet, gibt es hier einige ebenfalls betroffene, welche allerdings oft nicht in der Lage sind sich zu reflektieren.

Zitat von Baumo:

Klingt irgendwie psycho. Weiss nicht

Bitte nicht solch interessantes Thema durch wenig kluge Einwürfe , sowie durch vermutliche Einfalt zersetzen.
Es wäre schade, wenn sich @Ricinho99 wie schon viele andere vorher wieder zurückzieht.
Meiner Meinung nach ein sehr interessantes Thema, zu schade für ein Niveau der Bild der Frau

Zitat von Kleeblatt99:

Erinnert mich an einen Borderliner.

Wäre ich persönlich eher vorsichtig, derartige Diagnosen zu unterstellen.

Zitat von Ricinho99:

Aber dort meinte die Therapeutin auch, dass ich mal überlegen solle, ob es dabei wirklich um den Menschen geht oder mehr um das was mir der Mensch geben sollte bzw. dann auch eben nicht geben konnte.

Aus eigener Erfahrung kann ich dies absolut unterschreiben.
Bedeutet nicht, daß Du wohl grundsätzlich nur einen Traum liebst, die grosse Liebe eher der grossen Suche entspricht.

Therapeutische Unterstützung ist da sicher eine grosse Hilfe.
Allerdings finde ich persönlich, es besteht auch die Gefahr, daß der Mut zu lieben, tiefere Gefühlswelten usw ausgelöscht werden.
Also, ich würde mir Dann irgendwie lieber ein Haustier zulegen.

Zitat von Kleeblatt99:

Emotionale Vernachlässigung, als Kind gehabt?

Sehr bitter, ja....
Und weiteres, sicher mit einer der Branntherde.

Zitat von Ricinho99:

Daher habe ich mich ja gefragt, ob dieser Kontakt aktuell sinnvoll ist.

Naja, sinnvoll?
Liebe, tiefe Gefühle so pragmatisch abzuhandeln?
Ich persönlich möchte den Mensch den ich liebe schützen.
Sollte ich nicht fähig sein , im gesunden und positiven aktiv zu lieben.

Loslassen halte ich für einen grossen Akspekt der Liebe.
Auch verzeihen.

Ob dies dann in Deinem Fall der richtige Weg wäre?
Ich glaube, diese Entscheidung wird Dir niemand abnehmen können. Zu unbekannt Deine Seele, auch die des anderen Menschen.
Ich glaube nicht, dass dies mittels Rechenschieber, sowie spekulativen Analysen usw lösbar ist.

Wäre absolut interessant ob es hier Menschen gibt, die ihre inneren Dämonen, welche uns in solche Ängste treiben besiegen konnten.

Zitat von Ricinho99:

Dennoch wollte ich gerne Meinungen anderer erfragen und das Thema hier platzieren.

... und ja.
Nicht vertreiben lassen...

Hast Du Dich schon mal mit Scham beschäftigt?

So wird Trauma mit Scham verschmolzen: Die Unfähigkeit
anderer, uns als Kind angemessen zu begegnen, als wir eine schmerzhafte Erfahrung gemacht haben, halten wir für denBeweis, dass wir von Grund auf schlecht sind und die Umarmung der Liebe nicht verdient haben.

Wie läuft's @Ricinho99 ?

Zitat von Multiversum:

Wie läuft's @Ricinho99 ?

Es ist okay. Hatte bereits einige Therapie Stunden und ich denke einige Schlüsselszenen sind dabei bereits klar geworden. Davon sind auch einige behandelt wurden - u.a. mit der EMDR Technik. Hat damit jemand von euch Erfahrung? Ich hatte seit dem das Gefühl, dass sich etwas getan hat und es ein wenig leichter geworden ist. Ein bisschen freier. Da wird es sicherlich noch weitere Situationen geben und die Sachen sind auch nicht direkt verschwunden. Aber es ist ein Anfang und ich würde schon sagen, es ist heute besser, als es vor ein paar Wochen war.