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Kann Distanzverhalten den Partner "anstecken"?

N
Hallo allerseits

Im Zuge meines Liebeskummers und der Analyse der Beziehung fiel mir auf, dass ich die letzten Wochen meinen Partner recht häufig distanziert gegenüber war. Kleinigkeiten summieren sich ja auch. Ich nahm unterwegs nicht seine Hand, ich küsste ihn unterwegs nicht von mir aus, ich schrieb auch eher distanziert nachrichten (bspw: Er mit smileys und her Gute Morgen Schatz Ich: Tagchen). Also ist nur ein winziges Beispiel, aber das kam halt sehr häufig vor. Oder als er nach Hause kam und ich bei ihm war, ging ich nicht mehr zur Tür zum Hallo sagen. Als er sich über was freute, sagte ich nur cool. . etc. Leider nahm ich das nicht wahr und er teilte mir das nicht mit. Ich hab ihn vollkommen übersehen (da ich privat nur meine Gedanken woanders hatte, ungewollt. ).

Dann merkte ich, dass er sich distanziert. Aber es gab kein Gespräch. Obwohl ich sagte, wenn was ist,soll er mit mir reden.

Jedenfalls - nachdem ich ihn wieder ablehnte, als er mit zu einem Treffen von Freundinnen und mir mit wollte und ich dann auch noch ablehnte, als er meinte, er holt mich ab, da war es 1,5 Tage später aus. Er sei sich seiner Gefühle nicht mehr 100% sicher, hätte Angst wir würden uns trennen, wenn wir mal Kinder hätten. Woran er es festmachte, weiß er nicht, bzw schwärmte er auch noch von einer Unternehmung kurz zuvor, es gab S., er behauptete, er vermisste mich, freute sich auch auf mich, etc. Er könne es nicht einordnen, was ihm fehlt.

Nun frag ich mich, ob er sich distanzierte, da ICH damit anfing ungewollt. Ob es möglich ist, dass er sich dadurch selbst zurück zog und daher nun selbst so unsicher ist?

Aber die Frage schwirrt mir dennoch im Kopf rum. Wenn man nicht mehr liebt, sucht man m.E. nicht dessen Nähe (was er noch tat), geht doch nicht mit dessen Freunden mit weg und demjenigen, sondern macht eher was mit eigenen Freunden, will nicht durch die Stadt fahren um den anderen abzuholen (mit öffentlichen,ca. 30 Minuten hin udn 30 zurück) usw. oder das S. Interesse flaut ab, die Anziehung. Aber das war (angeblich) alles vorhanden.

Einige Gedanken dazu wären ganz nett. Da ich - sofern es zu einem Gespräch noch kommen sollte - mir da gern vorher Gedanken machen wollte

13.09.2019 17:21 • x 1 #1


N
Fragst du das im Ernst? Ich möchte nicht komisch klingen, aber dass das eigene Verhalten Reaktionen bei anderen hervorruft ist hoffentlich nicht neu?

Jemand, der sich abgelehnt fühlt, wird entweder noch stärker an der Beziehung festhalten, also klammern, oder er wird in den Stundendes Alleingelassenseins reflektieren, ob ihn die Beziehung langfristig glücklich macht. In deinem Fall ist letzteres passiert. Er vertraut deiner Liebe offenbar nicht mehr und befürchtet, dass dein Verhalten nicht temporär und eine Phase ist, sondern sieht sich bereits in einigen Jahren mit Kindern im Hypotheken-Reihenhaus und einer Frau, die ihm die kalte Schulter zeigt. Das schreckt doch eher ab . Und so hat er die Reissleine gezogen.

Er wird sich jetzt vielleicht nach einer Partnerin umsehen, die ihm zugewandt ist und die ihn als ihre Priorität sieht - und er wahrscheinlich wird das ebenso mit ihr tun. Ich finde es auch normal und in diesem Fall verantwortungsvoll, dass er für sich erkannt hat, dass er mit deinem Verhalten langfristig keine Familie aufbauen kann.

Warum bist du überhaupt so distanziert gewesen?

13.09.2019 18:36 • x 8 #2


A


Kann Distanzverhalten den Partner "anstecken"?

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H
Zitat von Ninchenx22:
Hallo allerseits


Hallo zurück


Zitat von Ninchenx22:
(bspw: Er mit smileys und her Gute Morgen Schatz Ich: Tagchen).


Ich mußte so lachen - entschuldige. Könnte von mir sein. Auch wenn die Bude noch brennt


Zitat von Ninchenx22:
Nun frag ich mich, ob er sich distanzierte, da ICH damit anfing ungewollt. Ob es möglich ist, dass er sich dadurch selbst zurück zog und daher nun selbst so unsicher ist?


Ja, da bin ich sehr sehr sicher. Das verunsichert natürlich total, und wenn man das nicht wieder ausbügelt zB mit Zärtlichkeiten, wenn man sich sieht usw. (das, was Du so beschreibst, was es nicht mehr gab, Zugewandtheit), dann sägt man damit ordentlich und ich kann es nun wirklich keinem verdenken, wenn er dann sagt, ich gehe.

Aber ich denke schon, das, was Du hier so beschreibst sind eben die schleichenden Prozesse, die das Ende schon längst eingeläutet haben.
Ich weiß jetzt nicht so ganz genau, was Dein Anliegen an das Forum ist: Möchtest Du Dich rüsten für ein eventuelles Gespräch?

13.09.2019 18:45 • x 2 #3


N
Er war nicht alleingelassen, in dem Sinne, dass ih keine Zeit hatte,wir nichts unternommen haben etc.

Wenn er Sorgen hatte, war ich auch immer für ihn da, hab immer getröstet oder verucht, Ratschläge zu geben etc.

Es geht wirklich nur um die letzten Wochen.

Und ja, ich musste den Gedanken einfach loswerden, da ich ein unglaublich schlechtes Gewissen habe deswegen (ja, WENN es dazu kommt, würde ich mich bei ihm dafür so oder so entschuldigen)

Ich hatte (und habe) diverse Sorgen derzeit (Opa gestorben, anderer Krankenhaus, diverse ernste Diagnosen, u.a. Demenz, verstopfte Halsschlagader etc) die mich sehr belasten.Ich war mit den Gedanken einfach immer woanders, das hatte nichts mit ihm zu tun. ja, das soll keine Ausrede sein, bzw es hätte mir auffalen müssen, aber auch sein Part wäre es evtl gewesen, mir mal zu sagen, was Sache ist. Sozusagen. Dass er das verhalten nicht gut findet. Manchmal sieht man einiges ja in dem Moment nicht so, und da hilft Feedback von außen.

13.09.2019 18:46 • x 1 #4


N
Ich weiß jetzt nicht so ganz genau, was Dein Anliegen an das Forum ist: Möchtest Du Dich rüsten für ein eventuelles Gespräch? [/quote]

Ja, vorranig das. Ich würde gern ein gutes Gespräch führen. Mich eventuell erklären, ihm vermitteln, woran es bei mir lag,mich entschudigen, dass er wahrscheinlich drunter gelitten hat usw.

Denn - laut ihm - stimmte sonst alles.Also, er meinte , er sei sich halt nicht mehr 100%tig sicher usw, aber er bekräftige, dass er mich vermisst hat, sich auch freute, wenn ich kam, fühlte sich auch zu mir hingezogen, etc , Unternehmungen waren auch schön...Also, er kann es wohl selbst nicht einordnen....

Würd halt gern genau darüber gemeinsam sprechen (natürlich nach Abstand,in dem jeder nachdenken kann).

Denn mMn ist Kommunikation eins der A und Os einer Beziehung. Aus Unsicherheit (er ist allgemein ein sehr unsicherer Mensch) dann Dinge nicht anzusprechen usw, ist ebenso wenig förderlich.

13.09.2019 18:51 • x 1 #5


H
Alles klar. Tut mir leid, was Du so an Sorgen hast, das ist ja eine ganze Menge

Zitat von Ninchenx22:
aber auch sein Part wäre es evtl gewesen, mir mal zu sagen, was Sache ist. Sozusagen. Dass er das verhalten nicht gut findet. Manchmal sieht man einiges ja in dem Moment nicht so, und da hilft Feedback von außen.


Ja, zu einem wirklich offenen Gespräch kommt es eben dann leider selten

Willst Du ihn zurück?

13.09.2019 18:51 • x 1 #6


N
Ich weiß jetzt nicht so ganz genau, was Dein Anliegen an das Forum ist: Möchtest Du Dich rüsten für ein eventuelles Gespräch? [/quote]

Wahrscheinlich möcht ich einfach meine Gedanken auch loswerden. und Bestätigung dahingehend bekommen, dass meine Gedanken, dass ich da viel (oder alles?) dazu beitrug, schon ganz richtig sein kann.

13.09.2019 18:54 • #7


N
Zitat von Helli:
Alles klar. Tut mir leid, was Du so an Sorgen hast, das ist ja eine ganze Menge

Danke



Ja, zu einem wirklich offenen Gespräch kommt es eben dann leider selten

Willst Du ihn zurück?


Naja, das weiß ich nicht. Denn wenn er nicht versteht, wie wichtig Kommunikation ist...Ich möchte doch, dass mein Partner mir sagt, wenn ich mich komisch verhalte, ihn was stört etc, damit es mir 1.bewusst wird und/oder 2. man das lösen kann.

Ich bin halt der Meinung, Partnerschaft ist Arbeit. Auch Lernarbeit. Aber zusammen lernen. Dazu gehört auch, über Zweifel zu sprechen, statt sein eigenes Süppchen zu kochen.

Auf alle Fälle werd ich ihm - im Zweifel dann als Brief - noch mitteilen, dass es mir Leid tut, wie ich mich zuletzt verhalten habe. Damit er (sofern es so ist), das vielleicht auch besser verarbeiten kann und es ihn nicht länger belastet oder so. Hab da echt ein ungaublich schlechtes Gewissen (grad, weil er eben auch ein sehr unsicherer Mensch ist.)

13.09.2019 18:59 • x 1 #8


P
Natürlich ist es möglich. Distanz kann man auch so auffassen, dass der Partner Abstand sucht und daraus wiederum das die Gefühle und Liebe weniger geworden sind. Wenn mein Partner auf Abstand geht und nicht gerade ein Streit der Grund ist kann man das so auffassen.

13.09.2019 19:13 • x 1 #9


H
Zitat von Ninchenx22:
Naja, das weiß ich nicht.


Vielleicht entscheidest Du das noch?
Ich fände die Lage nicht aussichstlos. Wenn Du Dich aufrichtig entschuldigst und Dir Deiner eigenen Gefühle sicher wärst, dann könnte man einen Neubeginn starten. Möglicherweise.
Ich würde jedenfalls an Deiner Stelle erst in ein Gespräch gehen bzw. einen Brief schreiben, wenn ich mir da klar bin.

Das Ding ist allerdings: Du wirst aus ihm keine Quasselstrippe machen in Sachen Beziehung. Ist jedenfalls meine Erfahrung. Es gibt eben diesen eher harmoniebedürftigen Typ, der mehr Bammel hat als alles andere, insbesondere vor Auseinandersetzungen. Und ein Gespräch a la Ich fühle mich gerade von Dir nicht beachtet usw. wirst Du mit so jemandem nicht haben. Da kann man nur entscheiden: Das geht nicht für mich. Oder eben sensibel beobachten.

13.09.2019 19:14 • x 1 #10


T
Zitat von Ninchenx22:
meinen Partner

Zitat von Ninchenx22:
da ich privat nur meine Gedanken woanders hatte, ungewollt. ).

Zitat von Ninchenx22:
Aber es gab kein Gespräch.

Zitat von Ninchenx22:
nachdem ich ihn wieder ablehnte,


Hallo Ninchen,
Meine Gedanken zu Deinem Eingangspost:
Du schreibst Partner, behältst aber Deine Sorgen für Dich. Ich bin nicht der Meinung, dass man alles mit einem Partner teilen muss, aber Sorgen schon.
Und wird man dann nicht eher besonders anhänglich? Sucht die Nähe?
Du hast gemerkt, dass er sich von Dir distanziert und kritisierst, dass er kein Gespräch gesucht hat. Du doch auch nicht.
Dann hast du ihn wieder abgelehnt und wieder nicht kommuniziert, warum.

Von beiden Seiten scheint da ein Kommunikationsproblem zu sein (jetzt schon).

Hast Du Dich mal gefragt, warum Du ihn nicht an Deinen Sorgen hast teilnehmen lassen?

13.09.2019 19:22 • x 2 #11


N
Vielleicht entscheidest Du das noch?
Ich fände die Lage nicht aussichstlos. Wenn Du Dich aufrichtig entschuldigst und Dir Deiner eigenen Gefühle sicher wärst, dann könnte man einen Neubeginn starten. Möglicherweise.
Ich würde jedenfalls an Deiner Stelle erst in ein Gespräch gehen bzw. einen Brief schreiben, wenn ich mir da klar bin.

Das Ding ist allerdings: Du wirst aus ihm keine Quasselstrippe machen in Sachen Beziehung. Ist jedenfalls meine Erfahrung. Es gibt eben diesen eher harmoniebedürftigen Typ, der mehr Bammel hat als alles andere, insbesondere vor Auseinandersetzungen. Und ein Gespräch a la Ich fühle mich gerade von Dir nicht beachtet usw. wirst Du mit so jemandem nicht haben. Da kann man nur entscheiden: Das geht nicht für mich. Oder eben sensibel beobachten. [/quote]
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Ja, da muss ich in mich gehen. Aber denke, der Drops ist gelutscht (jedenfalls auch von ihm aus). Brief, wenns kein kurz Gespräch gibt, mach ich sowieso. Einfach um das klar zu stellen. Damit schade ich ihm ja auch nicht, wenn ich mich entschudige.

Quassestrippe muss ja auch nicht sein. Man könnte es ja so einrichten, dass ich 1. aufmerksamer bin und 2. halt öfter Mal nachfrage, ob alles okay ist. Aber eben bedachter, locker. Nicht in so ernster Umgebung.Damit das eventuell eben lockerer wirkt, und nicht so schwer sag ich mal. Wenn verständlich ist, was ich meine.

Wir passen in viiieeeeen Sachen auch gut zusammen. Eigentlich. Also, was Zukunftswünsche angeht, Geschmack, Humor, viele Eigenarten, Werte (also Familie ist wichtig, gemeinsame Zeit aber auch Freunde- und Ichzeit..)

13.09.2019 19:22 • x 1 #12


N
Zitat von Traumvorbei:

Hast Du Dich mal gefragt, warum Du ihn nicht an Deinen Sorgen hast teilnehmen lassen?


Er wusste, was los ist. Er hatte ja 1-2 Wochen vorher noch mit mir drüber gesprochen, weil ich drüber reden musste. Er wusste genau, was los ist!

Dass ich nicht kommuniziert habe,warum ich mich so verhalten habe, ist, dass ich es ehrlich nicht so realisiert habe! Ich hatte echt einen Tunnelblick und meine Gedanken waren 99% bei meinem Opa etc etc Ich hatte einfach keine Kraft. Klingt jetzt doof, ja.Aber bin ja auch nur ein Mensch und mache Feher. Auch wenn das ein recht großer Fehler war (die Unachtsamkeit).

Und, mMn hätte es da - wissend, dass ich Sorgen habe - auch ein Stück weit mit an ihm gelegen, mich da halt anzusprechen. Genau wie ich IHN ja auch ansprach, als ich merkte, es stimmt was nicht (als er sich distanzierte). Dann auf Angst (?) dann zu blocken, bringt halt erstrecht gar nichts.

13.09.2019 19:27 • #13


mafa
naja es wird ganz sicher was damit zu tun wie du dich verhalten hast. Die Frage ist ob du das Lenkrad jetzt noch mal rumreißen kannst oder ob er sich innerlich schon zu weit von dir distanziert hat. Außerdem musst du dich mal fragen wieso du überhaupt ihm gegenüber so ein Verhalten zeigst. Willst du ihn denn wirklich noch? Diese Spielchen machen nämlich ziemlich viel kaputt.

13.09.2019 19:31 • x 2 #14


H
Zitat von Ninchenx22:
Wenn verständlich ist, was ich meine.


Ja absolut Aber es darf eben auch mal schwer sein. Insbesondere in belasteter Zeit.


Zitat:
Wir passen in viiieeeeen Sachen auch gut zusammen. Eigentlich.



Ja, geh in Dich und entscheide erstmal Vorallem nicht nach irgendwelchen Markern, sondern nach Deinem Gefühl

13.09.2019 19:33 • #15


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