Zitat von bahlsenKeks: Was man aber auch als Vorteil betrachten kann, oder nicht?
Denn so sieht man klarer, woran man arbeiten kann
Es heißt ja immer und bestätigt sich auch oft: nichts geschieht im Leben umsonst!
Auch Begegnungen sind nicht umsonst, denn die sind oft Wegweiser und machen dem Menschen klar, woran es hakt.
Dein Mann ist von der bequemen, beständigen Sorte und fährt vermutlich beruflich einen hohen Einsatz. Dann ist er natürlich froh, wenn er in sein trautes Heim kommt, seine Insel, wo er auch seine Ruhe findet und wieder Kraft schöpft.
Ein Mann, über den viele Frauen froh wären, eben weil er beständig und verlässlich ist.
Dass er nicht der große Liebhaber ist und ansonsten einfach seine Ruhe haben will, geschenkt! Von keiner langjährigen Beziehung kann man Feuer und Sensationen erwarten, weil Feuer irgendwann ausgehen. Aber vielleicht blieb ja doch ein kleines Glutnest übrig, das man wieder ein wenig entfachen kann.
Immerhin, der Ex. hat Dir gezeigt, woran es hakt und hat Dich ganz schön durcheinander gewirbelt. Das ist doch auch mal schön, vor allem, wenn klar ist, dass mehr nicht sein wird.
Dennoch muss Dein Mann irgendwann mal begreifen, dass er was die Ehe angeht, zu bequem ist. Erwarte nicht zu viel und erwarte keine Wunder. Aber wenn er begriffen hat, dass Du ihm womöglich abhanden kommen könntest, wird er vielleicht doch ahnen, dass ein ewiges weiter so auch keine Lösung ist.
Ansonsten kümmere Dich auch mal um Dich. Pflege Dich (womit ich nicht Kosmetik meine), sondern höre in Dich hinein, ob da nicht jede Menge unerfüllter Wünsche da sind. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen: ein Mann ist nicht die alleinige Lösung.
Vielleicht solltest Du Deine Bedürfnisse mal ein wenig mehr in den Vordergrund stellen, Dir kleine Auszeiten für Dich allein nehmen. So weit es mit den Kindern halt möglich ist.
Wer gut mit sich umgeht, stabilisiert sich seelisch und wird weniger anfällig für scheinbar zufällige Begegnungen. Der Barmann ist keine Lösung - nicht für Dich und nicht für Deine Ehe. Gut, dass Du das erkannt hast.
Manchmal hilft es schon, die eigene Position ein wenig zu verändern. Dann folgt manchmal der andere nach.
Du musst bei Männern auch tolerant werden. Ich habe auch so ein Exemplar zu Hause, das ich zwar sehr schätze und liebe, aber das sehr genügsam und bequem ist. Über Gefühle wird wenig gesprochen. Er ist auch oft langweilig und vorhersehbar, aber ein anderer wäre keinen Deut besser.
Seit ich mehr auf mich schaue und verstärkt meinen Interessen nachgehe, geht es mir mit mir besser. Ich schaue auf Lebensqualität und davon profitiert dann mein Mann auch wieder. Die Zuneigung eines Mannes zeigt sich selten in Worten, sondern eher in Taten.
Ich hatte mal eine Mitschülerin, mit der ich, da sie in derselben Straße wohnte und in meine Klasse ging, öfters zusammen war. Dieselbe Konstellation. Eine unglaublich nette und fröhliche Frau, 3 Mädchen im Alter von damals 14, 12 und 5 Jahren. Sie wuppte alles, den Haushalt, die Kinder, die häufigen Umzüge. Sie waren auch nur zwei Jahre da, ehe sie nach Belgien umzogen.Ihr Mann arbeitete sich beim Bund hoch und wurde ein sehr hoher Militär und brachte es sogar zum Heeresinspekteur.
Ihn habe ich nie gesehen, wenn ich dort war. Er lebte für seine Arbeit, war oft unterwegs und sie hielt ihm den Rücken frei.
Über die Ehe kann ich nichts sagen, das hat mich auch nie interessiert. Ich war damals 12, also noch ein Kind. Aber dass er in den ganzen zwei Jahren niemals da war, wenn ich dort war, weiß ich noch. Ich habe ihn nie gesehen.