Dein Problem ist ja tatsächlich ein sehr häufiges, und es gibt dafür viele (gute) Gründe, warum dies besonders Frauen häufig in einer langen Beziehung passiert. Ich liste Dir mal die häufigsten Gründe für den Verlust von s. Anziehung eines Langzeitpartners auf.
1. Biologie - unsere Biologie hat uns Frauen darauf gepolt, möglichst Nachwuchs von verschiedenen Männern zu bekommen. Das führt leider oft dazu, dass bei erfülltem Kinderwunsch mit einem Mann keine Lust mehr auf ihn besteht. Auch die Einsicht, dass es sich bei dem Mann um einen schlechten Vater handelt (gefühlt aus Perspektive der Frau, wenn der Mann z.B. zu wenig unterstützt in der Erziehung oder sich wenig um die Kinder kümmert/wenig Bindung zu ihnen hat) kann bei Frauen zum Verlust der LIbido diesem Mann gegenüber führen.
2. Bei vielen Frauen ist die Libido zweckgebunden. Der Hauptzweck der weiblichen Libido ist - neben Fortpflanzung - die Bindung eines Partners. Das heißt, wenn eine Frau eine schwache Libido hat, wird diese hauptsächlich in zwei Situationen aktiv sein: wenn die Frau einen Kinderwunsch hat, oder wenn sie einen Partner binden möchte. Kommt so eine Frau dann im Laufe der Beziehung zu dem Schluss, dass sie den Partner nicht länger binden möchte (das scheint ja bei Euch nicht der Fall zu sein) oder dass er bereits SO sicher gebunden ist, dass S. zur weiteren Bindung nicht mehr notwendig ist, erstirbt die Libido ihm gegenüber. Um herauszufinden, ob das bei Euch der Fall sein kann hilft es, sich an die Anfänge der Beziehung zu erinnern. Was genau war da, was Dich an ihm angezogen hat? In welchen Situationen hattest Du die größte Lust auf ihn? Was war Euer gemeinsames bestes Mal?
Und auch s. Phantasien helfen, dem Lustverlust auf die Schliche zu kommen. An irgendwas wirst Du ja denken bei der SB - nur für Dich, musst Du hier natürlich nicht posten - was für Phantasien sind das? Wer spielt darin eine Rolle? Gibt es dort Muster, also spezielle Dinge, an die Du immer wieder denkst? Kommt Dein Mann noch darin vor? (Wenn Du P...os nutzt, kannst Du auch daraus etwas herleiten indem Du Dir genau anschaust, welche Art von Filmchen Dich besonders anziehen. Vielleicht gibt es auch dort Muster, Dinge, die Du unbewusst immer wieder aufsuchst?
3. Gerade Frauen mit einer schwachen Libido können oft sehr lange ganz ohne 6 leben und vermissen dabei auch nichts. Dabei gilt: je länger die Zeiträume ohne 6 sind, desto geringer wird die Libido (oder kurz gesagt: viel vö..ln führt zu stärkerer Libido das gilt auch für die SB.
Kommt so wie bei Dir mehreres zusammen - schwache Libido UND schwindende Anziehung seitens des Partners - führt das sehr häufig zu dem von Dir geschilderten Phänomen. Da man Lust auf den Partner nicht herbeireden kann, führen Gespräche zu diesem Thema leider meistens häufig zu noch mehr Problemen, zu Druck, Schuldgefühlen und Unsicherheiten.
4. David Schnarch widmet sich als Paartherapeut speziell dem Thema, z.B. in seinem Buch Die Psychologie 6ueller Leidenschaft.
http://www.zeit.de/lebensart/partnersch ... exualitaetHier ist z.B. ein Hinweis darauf, was zu Lustlosigkeit führen kann - wenn mein Partner mich nicht mehr fordert, sondern man quasi glücklich und sicher nebeneinander her in der Komfortzone lebt
Wenn beide zu statisch werden in der Beziehung, wenn die Sicherheit/Intimität größer ist als die Differenzen (sprich: man streitet nicht mehr, man stimmt in den meisten Punkten miteinander überein, man ist ein gutes Team), dann verliert sich auch die Lust auf 6. Daran kannst allerdings DU SELBST etwas ändern, in dem DU diese Flaute nutzt, um zu wachsen. Und das kann dazu führen, dass Du zum einen wieder Lust auf Deinen Partner entwickelst, zum anderen, dass auch er wieder wachsen möchte. Eure Stagnation kann so aufgebrochen werden. Persönliche Weiterentwicklung und persönliches Wachstum sind essentiell für Beziehungen. Fehlen sie über einen längeren Zeitraum, schleichen sich Routine und Langeweile ein, und das ist nun mal eben nicht - nun ja - 6y.
Fehlende Anziehung entsteht auch oft in langen, zu komfortablen Beziehungen, weil die Inzestschranke greift. Wenn mein Partner mir zu ähnlich geworden ist, wir uns ZU gut verstehen, wird die Beziehung schnell zur einer geschwisterähnlichen Beziehung. Oft hört man dann mein Mann ist mein bester Freund, aber als Mann macht er mich leider überhaupt nicht mehr an. Das ist sehr sehr häufig der Fall, und da hilft letztlich nur Distanz. Nicht zwingend räumliche Distanz, aber emotionale Distanz, ein Aufbrechen der zu eng gewordenen Bindung. So hat ein bekannter Paartherapeut mal auf die Frage, wie man eine lange Beziehung leidenschaftlich halten kann geantwortet: indem man sich regelmäßig trennt
Vielleicht ist da etwas dabei, womit Du was anfangen kannst?