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Kind wird wütend und mehr wenn es zum Expartner soll

V
Hallo,

beim letzten Mal konnte ich mein Kind noch überzeugen, dass es zum anderen Elternteil geht. Aber auch nur mit Mühe und Not mit Weglaufen etc. Wenn es zuvor in die Schule muss, ist es einfacher, bzw. sogar sehr einfach. Jetzt liegt es mir seit ein paar Tagen in den Ohren, dass es nicht volle zwei Wochen zum Papa will und nicht ins Auto einsteigen will.
Wenn er vom Papa zurückkommt war er fast immer ganz zufrieden. Aber es wird weniger.
Jetzt müsste es aufgrund der Ferien ohne Umweg direkt zum anderen Elternteil. Ich befürchte dass es diesmal noch schlimmer wird und dass es partout nicht ins Auto steigen will.

Ich bin überfragt, was ich tun soll.

Fakten: asym. Wechselmodell. Nicht ganz aber fast 50 / 50. Vor Gericht beschlossen. Alter 9,5. Mittlerweile will es jedoch nicht mehr so gerne zum Papa. Warum kann es mir nicht sagen. Es sagt aber dass es ihn dennoch mag und auch nicht komplett bei mir sein will.

04.06.2025 13:35 • x 2 #1


N
Dein Kind ist fast zwhn Jahre alt und tritt jetzt in eine Lebensphase ein, in der es unabhängiger wird. Ich würde mit dem Vater besprechen, ob ihr alle ein Familiencoaching machen wollt oder anderweitig zusammen mit dem Kind und einer neutralen Person sprecht.

Die Betreuungsmidelke sind nie in Stein gemeißelt und sollen letztlich dem Wohl des Kindes dienen. Dazu gehört, Dinge altersgerecht und situativ anzupassen.

04.06.2025 13:41 • x 1 #2


A


Kind wird wütend und mehr wenn es zum Expartner soll

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DiesDasAnanas
Passieren dort schlimme Dinge von denen er dir nicht erzählen darf?

04.06.2025 13:41 • #3


M
@Villiger Hm ist denn irgendwas vorgefallen zwischen dem Kind und seinem Vater? Oder gab es einen Auslöser? Wahrscheinlich nicht, wenn du es bereits gefragt hast. Zumindest keinen bewussten.

Finde ich total schwierig die Situation ein Impuls wäre ja irgendwie die Bedürfnisse des Kindes Ernst zu nehmen. Vielleicht ist dieses 50/50 Modell nicht so gut für das Kind ( ständiger Wechsel/ kein festes Zuhause wo man sich angekommen fühlt/ zu viel Unruhe)

Was sagt denn dein Ex Mann dazu? Vielleicht könnte man nochmal gemeinsam darüber sprechen.

Manchmal sind das ja auch Phasen.

04.06.2025 13:42 • x 5 #4


U
Gibts beim Vater ne neue Freundin?

04.06.2025 13:59 • x 1 #5


V
@Mael28

Das mit dem ständigen Wechsel ist ein Vorurteil. Da wird nicht öfter gewechselt als beim Residenzmodell. Oft sogar seltener.
Ich weiß nichts wirklich negatives. Außer dass es kaum möglich ist zu reden, da kommt im Regelfall ein Ablehnung und schriftlich dann. du hast dafür zu sorgen das es klappt, ansonsten....
Unser Kind hat sich klar immer zu dem Modell bekannt, es will nicht einen von uns nur jedes zweite WE sehen. Aber jetzt in den Ferien will es halt länger hier bleiben. Weder bei ihm, noch bei mir ist was konkretes geplant. Ob es wieder eine Partnerin gibt weiß ich nicht. Ich vermute nichts. So was erzählen Kinder in dem Alter doch - oder nicht?

Mein Angst ist, dass er evtl. mit dem Amt vor der Tür steht...
Ich möchte es nicht mit Gewalt dorthin zwingen müssen

04.06.2025 14:17 • #6


N
Wahrscheinlich möchte dein Kind mit seinen Freunden die Ferien verbrungen. Frag doch mal nach was die Dinge sind worauf es sich am meisten in den Ferien freut? Stelle offene Fragen mit Was/Wo/Wie/mit wem, damit das Kind nicht nur mit ja oder nein anrwortet. Vielleicht schwärmt es für jemanden, der/ die in den Ferien auch da ist.

04.06.2025 14:24 • x 1 #7


Jane_1
Ein Wechselmodell funktioniert v.a. dann gut, wenn die Eltern sich gut austauschen können. (selber erlebt). Ich habe mal in deinen alten Themen kurz geschaut, es scheint viel Konflikt mit dem Vater gegeben zu haben, inkl. Gericht.
Hat sich das gelegt? Könnt ihr miteinander reden?
Zitat von Mael28:
Mein Impuls wäre ja irgendwie die Bedürfnisse des Kindes Ernst zu nehmen.

Meiner auch. Unbedingt.
Zitat von Mael28:
Ich würde mit dem Vater besprechen, ob ihr alle ein Familiencoaching machen wollt oder anderweitig zusammen mit dem Kind und einer neutralen Person sprecht.

Weiß der Vater, dass das Kind nicht in dem geplanten Ausmaß zu ihm möchte? Ihr solltet echt gemeinsam reden. Vielleicht mit einer dritten Person und ich finde das Kind sollte auch gehört werden, ggf. bei einem Folgegespräch.

04.06.2025 14:25 • x 3 #8


Gretchen
Loyalitätskonflikt?

Würde mich an eine Beratungsstelle wenden?

Scheinbar gibts kaum bis keine Kommunikation mit dem Ex?

04.06.2025 14:28 • x 3 #9


K
Naja, zum vereinbarten 50/50-Modell kann er Dich nicht ohne weiteres zwingen. Wie habt ihr das Modell denn vereinbart? Mündlich? Schiftlich? Mit Jugendamt oder ohne?

Das Modell sollte man nicht über das Kind durchdrücken, nur damit die Regeln eingehalten wurden. Am Ende zählt ja nun immernoch, wie sich das Kind damit fühlt. Das sollte auch ein liebender Vater sehen und sich selbst zurücknehmen, wenn das Kind halt noch einen oder zwei Tage mehr bei der Mutter bleiben will.

Für derart heftige Reaktionen - behaupte ich - gibt es einen Grund. Ich würde jetzt mal keinen Schnellschuss tätigen und ihm das Kind entziehen (willst Du ja auch gar nicht). Wenn Kommunikation ein Thema bei Euch ist, dann wäre wohl mein erster Gedanke, dass Du Dich mit dem Jugendamt kurzschliesst und das Thema dort aufmachst - evtl. kommen gute Tipps dabei rum und / oder auch Unterstützung. Auf jeden Fall allerdings ist dem Jugendamt dann klar, dass Du konstruktiv aufgestellt und an Lösungen interessiert bist. Da kommt dann keiner vorbei und vollstreckt Zwangsmaßnahmen....

Für ein 50/50-Modell muss die Kommunikation unter den Eltern eigentlich immer sehr gut sein. Das ist eine der Grundvoraussetzungen für ein Gelingen. Wenn es da jetzt Schwierigkeiten gibt, würde in einem Umgangsrechtsverfahren jeder Richter auf das Residenzmodell zurückfallen zugunsten des Elternteils, das bessere Betreuungsbedingungen hat. Dein Ex-Mann wird es sich daher mit Sicherheit gut überlegen, ob er da Ärger machen will.

Wenn Du auf Deinen Ex-Mann zugehst und ihm die Situation schilderst - kommt da kein Verständnis?

04.06.2025 14:32 • x 2 #10


N
Es geht immer um die Betreuung des Kindes DURCH die Eltern. Nicht um ein Organisationsmodell im Leben der Eltern. Wenn das Kind, das sich in einer Lebensphase des ersten Ablösens befindet nicht begleitet wird, sondern als Problem wahrgenommen wird, ist der Konflikt fpr die nächsten Jahre vorprogrammiert.

Ganz kritisch finde ich hier Spekulationen über das mögliche Verhalten des Vaters oder Vorfälle bei ihm. Wenn es dafür keine konkreten Hinweise gibt, ist das ein Zündstoff, der sich meistens nicht mehr unter Kontrolle kriegen lässt.

Besser ist es beim Abendbrot machen Ä mal zu fragen: Was hast du denn für die Ferien hier vor? Worauf freust du dich? Was machen deine Freunde und Klassenkameraden? Und im Gespräch herausfinden was der Grund ist, ihne investigativ nachzubohren

04.06.2025 14:39 • x 2 #11


V
Zitat von KlausHeinrich:
Naja, zum vereinbarten 50/50-Modell kann er Dich nicht ohne weiteres zwingen. Wie habt ihr das Modell denn vereinbart? Mündlich? Schiftlich? Mit Jugendamt oder ohne?

Gerichtsbeschluss, war mehr oder der Wille vom Kind. Ich dachte damals Residenz sei besser. Ich will ihm das Kind nicht entziehen. Mein Wunsch wäre mal vorübergehend vom Beschluss abzuweichen und mal einige Wochen abwarten, was geschieht. nicht mehr und nicht weniger und dass die ersten Ferienwoche noch um ein bis drei Tage verschoben wird.

Zitat von KlausHeinrich:
Residenzmodell zurückfallen zugunsten des Elternteils, das bessere Betreuungsbedingungen hat

Dem widerspreche ich in unserem Fall. Die Richter haben gesagt, dass wir nicht miteinander können und sie eigentlich gegen ein WM sind. Da es das Kidn wollte haben sie es jedoch so akzeptiert.
Im übrigen verstehe ich nicht, warum man bei einem WM so gut kommunizieren können muss. Wir haben alles doppelt und es gibt fast keinen Abstimmungsbedarf. Es läuft parallel und wir sehen uns nie. Wäre bei uns beim RM auch nicht anders.
Auch verstehe ich nicht warum man beim WM immer von häufigen Wechseln spricht. Faktisch sind sie sogar selten als bei einem erweiterten RM, bei dem die Kinder z.B. jeden Mittwoch bei dem andren Elternteil wären.

Ich glaube auch nicht, dass was vorgefallen ist. Es sind keine Auffälligkeiten zu erkennen, außer zu diesem Thema.

Aber nochmal ganz konkret:
Was würdet ihr tun - ins Auto zwingen? Oder bei Euch lassen und den anderen informieren und um 2 Tage Verschiebung bitten?

04.06.2025 15:01 • #12


Avalona
Hallo Villiger, hier auch noch ein Aspekt, der dir vielleicht noch nicht geläufig sein kann.
Wenn ES, also das Kind, ein Mädchen sein sollte, halte ich es für völlig altersangemessen bzw. ist normal, dass Mädchen ab diesem Alter nicht mehr so gern zum gegengeschlechtlichen Elternteil möchten. DAS ist ein bisschen unterschiedlich, die einen ab 10, die andren ab 12, aber es geht um eine Tendenz.
Muss auch nicht beim jedem Mädchen so sein, aber eben in der Tendenz.
Da muss also nichts überhaupt nichts Unnormales sein, es ist eher von der Entwicklung her gesehen normal. Nach meinem Wissen.
Für die Väter ist das manchmal auch schmerzhaft, je nachdem, wie die Konstellation eben ist. Er verliert ein bisschen sein kleines Mädchen.
Das zur Frau wird und daher eher die Mutter nun als Bezugsperson wählt, wenn es darf.
Ihr solltet das anpassen, im Gespräch mit dem Kind.
Ist auch für den Papa dann nicht mal so easy, aber so ist es nun mal.
Solltest du eine Tochter haben.

04.06.2025 15:05 • #13


Gretchen
Ich glaube durch das Verhalten könnte das Kind euch darauf hinweisen wollen dass diese komplette non Kommunikation eben nicht klappt.

Zumindest bis das Kind 12-14 ist (meine Erfahrung)

Auch spürt das Kind vielleicht dass du für das andere Modell warst?

Ins Auto zwingen ist natürlich keine Option.

Du wirst mit dem Vater reden müssen

04.06.2025 15:06 • x 1 #14


E
Wie lang ist denn die Distanz zum Vater? Könnte er ihn abholen?

Zwingen würde ich nicht, eher versuchen zu ergründen warum er nicht will. Erst wenn du den Auslöser kennst, kannst du etwas tun. Dass er nicht will ist ein Symptom. Vielleicht weiß er selbst nicht warum er so eine Aversion hat, vielleicht hilft auch ihm das durchdenken.

04.06.2025 15:07 • #15


A


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