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Kind zeigt Auffälligkeiten nach Trennung

K
Zitat von FrauDrachin:
Und ja, das klingt wirklich absolut gruselig, was du von er Eingewöhnung erzählst.
Solange das Kind sich brav einfügt, alles gut, sobald es eigen ist, ist das system natürlich massiv überfordert, und reagiert mit Druck.

Dachte ich auch beim lesen.
Was ist daran schlimm eine Jacke anzubehalten?

Kinder sind Individuell und werden mit Druck versucht anzupassen?

18.02.2025 22:36 • x 2 #31


P
Zitat von KeepSmile:
Dachte ich auch beim lesen. Was ist daran schlimm eine Jacke anzubehalten? Kinder sind Individuell und werden mit Druck versucht anzupassen?

Ja so ist das. Mein Sohn durfte damals nicht auf dem Boden sitzend die Schuhe anziehen und wurde gezwungen im Sitzkreis mit zu machen obwohl es ihn total überfordert hat. Unser Kindergarten war überhaupt kein bisschen flexibel oder individuell. Ich bin so froh dass die Zeit rum ist.

18.02.2025 22:38 • x 1 #32


A


Kind zeigt Auffälligkeiten nach Trennung

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Gorch_Fock
Klingt in der Rat wenig empathisch, die Eingewöhnung.
Aber ich frage mich in der Tat, wie Deine Ex einen Alltag mit drei Kindern in dem Alter bewältigen will, bzw. wo da Raum für Fremdverlieben bleiben soll. Abends ab 21:00 Uhr, wenn sie das Chaos von drei Kids wegräumt? Das ist ein Vollzeitjob in dem Alter.

Ich stelle mir gerade die drei alle mit den gängigen Kita-Krankheiten vor. Und dann kein Partner, der die ganze Logistik im Hintergrund fährt. Liebe muss toll sein, aber welcher fremde Mann steigt da freiwillig ein?

18.02.2025 22:39 • x 4 #33


T
Das ist traurig. Da hatten wir ja richtig Glück.

18.02.2025 22:40 • #34


C
Zitat von Lilli2:
Ich bin generell nicht gegen frühe Fremdbetreuung, habe es aber so empfunden, dass die Betreuungsqualität in den Kitas massiv abgenommen hat. Das ...

Den Eindruck habe ich auch öfters, wenn KollegInnen von den KiTas ihrer Kinder erzählen. Da denke ich häufig, dass wir mit der Betreuung unserer Kinder (ca. zwischen 2000 und 2015 in der KiTa) echt mehr Glück hatten - und wir haben durch drei Kinder und viele Umzüge etliche Einrichtungen durch.

18.02.2025 22:56 • #35


N
Zitat von Lilli2:
dass die Betreuungsqualität in den Kitas massiv abgenommen hat

Das ist auch mein Eindruck.
Das System hat sich nach der Pandemie auch nicht mehr spürbar erholt und kämpft weiterhin mit hohen Krankenständen, hoher Fluktuation und schöngerechneten Personalschlüsseln.

Nennt mich ein Weichei, aber wenn meine Kinder panisch wirken, egal ob aus Angst oder Ekel oder sonstwas, ist das für mich ein eindeutiges Stop. Der Anlass für die Reaktion ist mir dabei egal. Den muss ich gar nicht nachvollziehen können. Die Reaktion des Kindes zeigt mir, dass da gerade komplette emotionale Überforderung herrscht und ein Mensch im flight/fight/fawn-Modus ist. Aus der Situation hole ich mein Kind sofort raus. Kann ich nicht mitansehen und möchte ich niemandem, den ich liebe, zumuten.

Klar hatten meine Kids auch Phasen, in denen sie nicht in die Kita wollten und mit Weinen, Schimpfen oder körperlichem Sperren reagiert haben. Aber sie waren noch zugänglich. Panische Menschen kannst Du nicht mehr kognitiv erreichen oder trösten. Nur aus der Situation rausholen und in eine (von ihnen so empfundene) Sicherheit bringen.

Gut, dass ihr da dran seid und gemeinsam Lösungen sucht.

Um den jeweils fehlenden Elternteil trotzdem emotional präsent zu machen, haben wir die ersten Jahre nach der Trennung in die Umgangstasche immer von Mama oder Papa getragene T-Shirts mitgegeben. Haben die Kids nachts drauf geschlafen und hatten so (zumindest olfaktorisch) immer beide Elternteile um sich herum.

18.02.2025 23:29 • x 4 #36


S
Zitat von Nalf:
Nennt mich ein Weichei, aber wenn meine Kinder panisch wirken, egal ob aus Angst oder Ekel oder sonstwas, ist das für mich ein eindeutiges Stop. Der Anlass für die Reaktion ist mir dabei egal. Den muss ich gar nicht nachvollziehen können. Die Reaktion des Kindes zeigt mir, dass da gerade komplette emotionale Überforderung herrscht und ein Mensch im flight/fight/fawn-Modus ist. Aus der Situation hole ich mein Kind sofort raus. Kann ich nicht mitansehen und möchte ich niemandem, den ich liebe, zumuten.

Das sehe ich ganz genauso. Mir wäre es auch emotional gar nicht möglich, anders zu reagieren, wenn eins meiner Kinder panisch wäre. Mich könnte sowas gar nicht kalt lassen.

19.02.2025 00:06 • x 1 #37


N
Wir hatten zuerst einen guten Eindruck von der Einrichtung, der Personalschlüssel hat uns auch Sicherheit gegeben. Dass sich der Alltag jetzt ganz anders abzeichnet hat uns geschockt. Wäre die Bezugsbetreuerin da, wie zunächst versprochen wäre das alles sicher auch für unseren Sohn einfacher. Aber nun mischen die weniger emphatischen sich dazwischen mit antiquierten Erziehungsmethoden.

Trotzdem dränge ich auf ein Abschlussgespräch, wenn wir ihn abgemeldet haben weil ich da gerne mein Feedback geben möchte, mich beschäftigt das wirklich. Meine Exfrau hat beim holen gestern mitbekommen, dass zu einem anderen Kind aus einer anderen Gruppe gesagt wurde er solle aufhören zu weinen und sich endlich anziehen.

Die beiden großen sind in einer anderen Einrichtung, weil die Frage auch kam und von mir vergessen wurde. Die haben sich in der Eingewöhnung nicht schwer getan, klar wollten die auch mal nicht hin auch nach der Eingewöhnung aber das waren andere Ausmaße.

Über eine Tagesmutter haben wir uns auch unterhalten als Alternative, wir werden nur so kurzfristig keine Alternative bekommen. Er ist für nächstes Jahr im Kiga der Geschwister angemeldet - bis dahin sieht die Welt vielleicht wieder anders aus.

@Gorch_Fock sie hatte dazu in unserer Ehekonstellation schon die Zeit und Möglichkeit. Damals waren wir im Alltag noch zu zweit, da hatte auch jeder mal seine Freiräume. Es ist natürlich blöd gelaufen und nicht leicht für uns alle, aber tatsächlich auch ein stückweit nachvollziehbar. Zugute heißen muss ich meiner Exfrau aber wie offen sie direkt kommuniziert hat und auch auf die Notbremse getreten ist.

Heute starte ich meinen Tag seit 1 Woche wieder mit einem guten Gefühl weil ich weiß, dass sich unsere Kinder sicher fühlen dürfen. Weil wir uns beim jüngsten entschuldigt haben und er nun wieder auf uns zählen kann

19.02.2025 05:45 • x 6 #38


K
Zitat von Northface:
Meine Exfrau hat beim holen gestern mitbekommen, dass zu einem anderen Kind aus einer anderen Gruppe gesagt wurde er solle aufhören zu weinen und sich endlich anziehen.

Ich werde wütend.
Sprechen die mit ihren Kollegen und Vorgesetzten auch so, wenn ihnen etwas nicht schnell genug geht..
Zitat von Northface:
Er ist für nächstes Jahr im Kiga der Geschwister angemeldet - bis dahin sieht die Welt vielleicht wieder anders aus.


Zitat von Northface:
Trotzdem dränge ich auf ein Abschlussgespräch, wenn wir ihn abgemeldet haben weil ich da gerne mein Feedback geben möchte, mich beschäftigt das wirklich

Am besten auch schriftlich.

19.02.2025 06:45 • x 1 #39


C
Zitat von Northface:
Wir hatten zuerst einen guten Eindruck von der Einrichtung, der Personalschlüssel hat uns auch Sicherheit gegeben. Dass sich der Alltag jetzt ganz ...

Das klingt sehr gut. Vor allem, wenn die Geschwister in einer anderen Einrichtung sind und er da nächstes Jahr auch hinwechseln könnte, würde ich da jetzt keinerlei Stress machen. Mehrere Kinder in unterschiedlichen Einrichtungen finde ich ohnehin auch immer einen zusätzlichen Stresssor, den ihr jetzt echt nicht braucht. Und es hilft bei der Eingewöhnung, wenn schon Geschwister dort sind - zudem wird er ja vom Bringen, Abholen, Festen etc. mit dieser Einrichtung auch schon vertraut sein, was auch hilft.

19.02.2025 09:45 • x 3 #40


B
Zitat von Northface:
Über eine Tagesmutter haben wir uns auch unterhalten als Alternative

dasselbe Problem in grün. Der Kleine müsste seine Mutter hergeben, Folgen im späteren Leben könnten zb ein niedriger Selbstwert sein. Was ist , wenn die Tagesmutter nicht gut ist ? Kommt dann die nächste ?

Der Kleine hat sicherlich eh schon eine bescheidene Zeit hinter sich die letzten Monate. Ich hoffe er kriegt genug Aufmerksamkeit. Eine Putzfrau wäre wsl besser.
Für Kleinkinder ist Bindung an die Eltern eine existentielle Angelegenheit, das ist genetisch vorprogrammiert. Wenn er bei der Mutter ist, ist PapaBär nicht da, da erhöht schon mal die Unsicherheit, weil Beschützerpapa nicht da ist. Und wenn er bei Dir, fehlt Mamabär zum Trösten....

Ich weiß manchmal echt nicht, ob es die Gesellschaft ist, die soviel Leistungsdruck auf Eltern ausübt oder Social Media welches schier endlose Lust auf Konsum und Selbstentfaltung macht, was auch wieder alles Geld kostet

19.02.2025 11:34 • x 1 #41


C
Zitat von Ferrismachtblau:
dasselbe Problem in grün. Der Kleine müsste seine Mutter hergeben, Folgen im späteren Leben könnten zb ein niedriger Selbstwert sein. Was ist , ...

Ich denke, in den meisten Fällen ist das schiere wirtschaftliche Notwendigkeit, gerade nach einer Trennung. Zwei Haushalte sind nunmal teurer als einer, dazu kommen Mehrkosten durch Umzüge, Renovierung, Pendeln etc. und man braucht mehr Sicherheit, weil keiner im Notfall (Waschmaschine, Auto kaputt ...) einspringen kann.

19.02.2025 12:32 • x 4 #42


N
Zitat von KeepSmile:
Am besten auch schriftlich

Guter Hinweis. Wir haben jetzt heute Abend wieder gesprochen, sind eh schon oft im Austausch aber aktuell quasi durchgehend. Wir müssen ihn jetzt täglich abmelden bis wir ihn final abmelden, morgen früh rufen wir nochmal an und melden ihn die restliche Woche ab und morgen Abend formulieren wir eine E-Mail gemeinsam mit den gesammelten Gründen und der Bitte um ein Feedbackgespräch. Die Abmeldung an sich läuft über das Kitaportal.




Zitat von Caecilia:
Und es hilft bei der Eingewöhnung, wenn schon Geschwister dort sind - zudem wird er ja vom Bringen, Abholen, Festen etc. mit dieser Einrichtung auch schon vertraut sein, was auch hilft.

Das stimmt, zumal das auch von ihm aus in einem Jahr ganz anders aussehen kann. Das haben hier auch viele geschrieben.

Zitat von Ferrismachtblau:
Der Kleine müsste seine Mutter hergeben, Folgen im späteren Leben könnten zb ein niedriger Selbstwert sein. Was ist , wenn die Tagesmutter nicht gut ist ? Kommt dann die nächste ?

Du hast natürlich recht, wir suchen und wollen nun auch keine. Wir hatten nur nach den anfänglichen Schwierigkeiten gesagt, eine Tamu wäre evtl. für unseren Sohn besser gewesen da immer die selbe Person da wäre und die Gruppe überschaubar. Nichtsdestotrotz ist das Thema jetzt ad Acta. Meine Exfrau verlängert die EZ und wir schauen, wie wir unsere Kinder gemeinsam bestmöglich durch den Sturm segeln.

Heute Nachmittag war mein Vater, mit dem ich gestern Morgen noch lange über das Thema gesprochen habe, bei meiner Exfrau und hat mit den Kindern gespielt. Da meinte er auch wieder sowas wie, dass sie aber auch nicht aus der Schule zu Hause bleiben können wenn sie weinen. Er hat gestern Morgen schon den Unterschied begriffen zwischen weinen und panisch schreien meine ich, aber dann kommt wieder so ein Klopser. Worauf ich aber hinaus wollte: selbst wenn man es aus dieser Brille betrachtet, gebe ich jetzt lieber nach und gebe meinem Kind das Gefühl er kann sich auf uns verlassen wo sich das Vertrauen in uns manifestiert, als ihn zu schädigen.

19.02.2025 22:08 • #43


N
Habe jetzt gerade noch etwas gelesen und folgendes (erschreckendes) Studienergebnis gefunden. Da hier auch Erfahrungen berichtet wurden wollte ich euch das Ergebnis nicht vorenthalten:

6. „Wiener Krippenstudie“ der Universität Wien (2012)
Die „Wiener Krippenstudie“ untersuchte die Stresssituation von Kleinkindern im Alter von 10 bis 36 Monaten in Fremdbetreuung. Die Untersuchenden stellten mit ihrer Forschungsarbeit heraus, dass die frühkindliche Fremdbetreuung sich negativ auf die Stressbewältigung der Kleinkinder auswirkt:
Aufgrund der Stresssituation zeigte sich der Cortisolspiegel der Kleinen zunächst erhöht, sank dann jedoch langfristig ab und fiel sogar unter Normalwert. Der reduzierte Cortisolspiegel erschwert den fremdbetreuten Kindern den Stressabbau und bringt die Kinder in einen Zustand, der vergleichbar ist mit dem Burnout bei Erwachsenen. Bereits nach 10 Wochen Fremdbetreuung sei diese Veränderung messbar.


Die Psychologin Christine Rankl beschreibt diesen Zustand folgendermaßen: Das innere Bild der Mutter/des Vaters ist in dieser Zeit schwach ausgeprägt, vergleichbar mit einer Strichzeichnung im Sand. Dieses Bild ist nur so lange sichtbar, wie kein Wind aufkommt, also nur für kurze Zeit. Aufregung oder Müdigkeit lassen das Bild verschwinden. Deshalb muss das Kind sich immer wieder vergewissern, ob die Mutter da ist. Es dauert in der Regel zwei Jahre, bis die Fähigkeit, innere Bilder von den Eltern dauerhaft hervorrufen zu können, voll ausgebildet ist. Auch danach ist das sogenannte Vorstellungsgedächtnis nicht in allen Situationen funktionsfähig. Unter Stress verschwinden die inneren Bilder. Erst mit drei Jahren ist das Bild von den Eltern bei den meisten Kindern wirklich stabil und belastbar fixiert. Darum gilt dieses Alter auch als ideal für den Eintritt in den Kindergarten! (Rankl 2005, S. 161).

19.02.2025 22:50 • #44


C
Zitat von Northface:
Da meinte er auch wieder sowas wie, dass sie aber auch nicht aus der Schule zu Hause bleiben können wenn sie weinen.

Natürlich nicht. Aber auch da würde man ja versuchen, herauszufinden, was die Ursache für das Weinen ist, externe Hilfe hinzuziehen (Schulsozialpädagoge/-in, Schulpsychologe/-in, Ki-Arzt/-Ärztin ...), einen Klassen- oder Schulwechsel andenken ... Würde ich ihm beim nächsten Mal so sagen.
Zitat von Northface:
6. „Wiener Krippenstudie“ der Universität Wien (2012)

Das würde ich aber auch nicht überbewerten - ja, es gibt ein paar solcher Studien - aber abgesehen davon, dass die Cortisolmessung im Speichel mega-ungenau ist, gibt es m.W. keine belastbaren Daten, die nachweisen, dass eine gute U3-Betreuung Kindern nachweislich und langfristig schadet. Ich würde eher sagen: Kein Kind und keine Situation ist wie die andere - und man sollte halt handeln und offen für Alternativen sein, wenn man merkt, dass es dem Kind nicht gutgeht. Und genau das tut ihr ja jetzt auch.

19.02.2025 23:10 • x 1 #45


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