Zitat von brokenforever:Ufff, diese Gedanken finde ich absolut befremdlich. Ihr habt euch doch den Hund gemeinsam angeschafft?! Insofern nimmst du ihn ihr nicht ...
Mir ist bewusst, dass das ein kontroverses Thema ist.
Wie sieht das Alternativszenario für dich aus?
Der Hund ist jetzt 4, denkst du wir reichen uns den die nächsten 10+ Jahre im Wechselmodell hin und her? Welchen Mehrwert hat das für das Tier tatsächlich?
Wäre es nicht besser, ein festes zu Hause zu haben?
Es ist ja nicht so, dass meine Ex keine Bezugsperson für ihn ist, im Gegenteil.
Es war immer unsere Abmachung, dass sie den Hund im Falle einer Trennung bekommt, sofern ein solches Wechselmodell scheitern sollte.
Ist da auch Missgunst dabei? Sicherlich.
Ich war damals gegen die sofortige Anschaffung eines Tierschutzhundes, den wir überhaupt nicht kennen, aber meine Ex hat quasi über meinen Kopf hinweg entschieden und meinte, sie holt ihn so oder so (da haben wir bereits zusammengewohnt wohlgemerkt) und kümmert sich im Zweifel alleine um ihn.
Dann bin ich halt mitgezogen und habe mich natürlich genauso um ihn gekümmert, wie sie.
Der Hund hat zwischen uns immer für Reibereien gesorgt, da wir uns nie mit irgendwas einig waren und seitdem keinen richtigen Urlaub mehr machen konnten (sprich in den Flieger und ab ans Meer), sondern nur noch in Autodistanz +/- 6 Stunden unterwegs waren.
Ist das normal, wenn man sich einen Hund anschafft? Bestimmt, aber genau das waren meine Bedenken, von denen sie damals nichts wissen wollte und trotzdem hat es unsere Beziehung am Ende mit belastet.
Den Hund mal für eine Woche bei Freunden (die er kennt und mag) oder den Eltern (die er kennt und mag) lassen, damit wir wenigstens 1x richtig rauskommen? War keine Option.
Jetzt plötzlich, wo wir getrennt sind und ich auf den Hund aufpasse, jettet sie um die Welt, natürlich nicht alleine.
Ganz ehrlich, ich bin noch nicht in der Phase zu sagen Ach wie toll, das freut mich für sie, ich gönne ihr das mit ihrem Neuen, auch wenn wir das 3 Jahre lang nicht machen konnten und uns auch sonst bei jeder Entscheidung den Hund betreffend in den Haaren lagen.
Das ist nichts, was ich gerne mache, der Hund liegt mir ebenfalls am Herzen und ich hätte mir gewünscht, ihn bis an sein Lebensende zusammen mit meiner Ex zu beheimaten. Trotz seiner Verhaltensauffälligkeiten, trotz der Einschränkungen. So kam es aber nunmal nicht.
Sie ist in einer neuen Beziehung und wird sich die Betreuung früher oder später mit dem anderen Kerl teilen können, sofern die beiden die nächsten Schritte gehen.
Ich habe mich damals auch um ihren alten Hund mitgekümmert, bevor er vor unserem Zusammenzug verstorben ist.
Sowas schweißt zusammen, man kann es also auch als gönnerhafte Geste meinerseits den beiden gegenüber sehen.
Ich bin zur Zeit am Boden und muss - analog zu meiner Ex - erstmal auf mich selbst schauen, wie sie neulich so schön sagte.
Auf sich selbst schauen bedeutete in ihrem Fall, sich direkt in eine neue Liebschaft zu stürzen - natürlich hat mein Ego einen Knacks.
Ich habe meine Versäumnisse hier lang uns breit dargelegt und es ist ihr gutes Recht, sich neu zu orientieren.
Genauso ist es aber auch mein gutes Recht, mir die Distanz zu schaffen, die ich brauche, um diese Trennung zu verarbeiten.
Wir reden hier auch nicht von einem gemeinsamen Kind - da würde sich eine solche Frage überhaupt nicht stellen.
Und ja, das ist etwas anderes.