Körperliche Gewalt in der Beziehung

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S
Zitat von BernhardQXY:Ich habe mal dazu eine Frage. Wie oft willst Du so stumpf wiederholen, und was ist Dein Weg aus der Gewalt? Langsam bekomme ich auch den Eindruck Du willst gar nicht vestehen und weiterkommen. Was machst Du dann in solch einem Forum?


Ich denke du kennst die Forenregeln?
Mehr muss man dazu nicht sagen.
07.02.2021 13:24 •

Scheol
Zitat von Sohnemann:Unterlass bitte solche Fragen.



Warum das den nun ?

Welche Fragen möchtest du den haben ?
07.02.2021 13:28 •
A
Körperliche Gewalt in der Beziehung
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Zitat von Forenleitung:Wenn man der Meinung ist, dass eine Ohrfeige in der Erziehung, Partnerschaft etc. ein legitimes Mittel ist oder vorkommen darf, wenn man nur extremen Reizen ausgesetzt ist, sollte in diesem Thema nicht schreiben.
Vollkommen richtig
Aber genau das verstehe ich in keinem der bereits gelesenen Beiträgen, und wenn denn doch wirklich so ein Hauch von eine Ohrfeige ist doch keine Gewalt geäußert wurde, gab es sofort einstimmigen Gegenwind..
Es wird von dem, Gros der Mitdiskutanten nur akzeptiert, dass eben Grenzüberschreitungen stattfinden . Für mich ganz persönlich heißt eine Akzeptanz eines Faktums nur, dass ich die Existenz akzeptiere- nicht dass ich das für legitim halte.
Es ist ähnlich wie mit anderen Dingen auch. Ich akzeptiere die Tatsache, dass Einbrüche stattfinden-legitim können sie nicht sein.
Eine Ohrfeige darf nicht vorkommen, kommt aber vor. Und dann der große Streitpunkt hier.
Die einen bleiben stehen und die anderen fragen- wie geht es jetzt weiter. Was hat es für weitere Konsequenzen, wie kann es denn weitergehen.

Ganz klar akzeptiere ich, dass es hier im Forum im Wesentlichen darum geht, sich Rat, und Hilfe in Trennungssituationen zu holen. Und wer hier aufschlägt ist erst einmal traumatisiert, sie es durch die Trennung an sich, durch eine Krise oder eine Affäre. Und auch Gewalterfahrungen haben bestimmt einige hier zu genüge erlebt.
Ans dieser Stelle kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ein solches Opfer arg getriggert wird, wenn es lesen muss, dass man verstehen will, welche Umstände einen zum Täter gemacht haben und wie man das zukünftig vermeidet.
Das kann doch nicht gut gehen. Ich stelle aber dann die Frage in den Raum, ob es denn vorstellbar ist, dass auch hier Menschen landen, die selbst Gewalt ausgeübt haben und deshalb in eine Trennung geraten sind.
Auch diesen Menschen könnte man doch auch weiterhelfen.
07.02.2021 13:32 •

Zitat von Sliderman:Ich denke du kennst die Forenregeln? Mehr muss man dazu nicht sagen.

Doch, wäre schön. Weil ich Dich einfach nicht verstehe.
Die Forenregeln kenne ich, hab ihnen ja zugestimmt. Aber was genau das mit meiner Frage zu tun hat verstehe ich einfach nicht. Es wurde Dir gefühlte 100 mal bestätigt, dass Gewalt inakzeptabel ist. Was erwartest Du dann.
Dass Menschen verstehen wollen, wieso es zu Gewalt kommt, um sie zukünftig zu verhindern, wertest Du ja als Verständnis vor Gewalt., oder wie darf ich deine ständigen Wiederholungen deuten?
07.02.2021 13:35 •

Bernhard, man sollte sich von Gewalt, sei es nun eine Ohrfeige, ein Schubsen oder eine handfeste Schlägerei, immer distanzieren.
Soetwas darf nicht vorkommen.
Dennoch täglich wird in irgendeiner Form geschlagen.
Manche kennen aus ihrer Jugend nur Gewalt, sei es, dass der Vater die Mutter, oder auch die Kinder geschlagen hat, oder im Freundeskreis das Faustrecht herrscht.
Man ein Loser ist, der wie ein Mädchen lieber herumheult, anstatt Ansagen zu machen, deren Einhaltung, Nachdruck verliehen wird.
Mit Deeskalationstraining kann man viele dieser Personen erreichen.
Seine Aggressionen herunterzufahren, eben nicht mit Muskelkraft Probleme lösen.
Ich glaube, man kann Einiges selbst dazu beitragen, um Provokationen im Verlauf zu stoppen und so einer Eskalation zuvorkommen.
Auch eine Frage der Einsicht und des Wollens.
07.02.2021 13:46 •
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S
Deeskalationstraining hat leider , wenn überhaupt, nur kurzfristig Erfolg.
Die Rückfallquote liegt bei über 90%.
Das Problem bei häuslicher Gewalt, ist halt das es zunächst nur im Verborgenen stattfindet. Warum nicht mehr Fälle zur Anzeige gebracht werden , ist mittlerweile auch bekannt , das zu erklären würde Hier jetzt den Rahmen sprengen.
Erkenntnisse vieler Statistiken: " Es fing mit schubsen oder einer Ohrfeige an"
07.02.2021 13:55 •

tina1955
Zitat von Sliderman:Es gibt weder ein bisschen schwanger, noch ein bisschen tot und schon gar nicht ein bisschen Gewalt!



Richtig. Deswegen sollte man sich sofort trennen.
Wenn die Hemmschwelle erst mal überschritten wurde, es zu Handgreiflichkeiten und Schlägen in der Beziehung kommt, dann ist der gegenseitige Respekt weg und Angst hat die Regie übernommen.

Mich dürfte man nicht mal anbrüllen, wer sich schon so gehen lässt, ist auch zu Schlägen bereit.

Egal was passiert, man kann alles vernünftig regeln.

Und ich habe absolut auch kein Verständnis, bzw. glaube nicht daran, dass jetzt durch Corona Gewalt in den Ehen zugenommen hat. Diese Ehen waren schon vor Corona garantiert nicht mehr harmonisch.

Die Paare, die ich kenne, sind eher noch intensiver, fester und harmonischer zusammen gerückt und haben sich gegenseitig aufgefangen.
Wir selbst haben neue Hobbys entdeckt und unsere Wochenenden sind viel zu kurz.
07.02.2021 13:57 •
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S
Zitat von tina1955:Richtig. Deswegen sollte man sich sofort trennen. Wenn die Hemmschwelle erst mal überschritten wurde, es zu Handgreiflichkeiten und Schlägen in der Beziehung kommt, dann ist der gegenseitige Respekt weg und Angst hat die Regie übernommen. Mich dürfte man nicht mal anbrüllen, wer sich schon so ...



Toller Beitrag, Tina!
07.02.2021 14:04 •
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Zitat von Lancelot8:Bernhard, man sollte sich von Gewalt, sei es nun eine Ohrfeige, ein Schubsen oder eine handfeste Schlägerei, immer distanzieren.
Soetwas darf nicht vorkommen.
Dennoch täglich wird in irgendeiner Form geschlagen.

Sag ich doch die ganze Zeit
07.02.2021 14:05 •

Zitat von tina1955:Und ich habe absolut auch kein Verständnis, bzw. glaube nicht daran, dass jetzt durch Corona Gewalt in den Ehen zugenommen hat. Diese Ehen waren schon vor Corona garantiert nicht mehr harmonisch.

Doch das glaube ich schon, weil das zum einen Zahlen aus Brasilien konkret belegen und auch in D eine deutliche Zunahme der Anrufe beim Krisentelefon zu verzeichnen ist.
Es ist ja auch erklärbar, weil durch den Lockdown die Ausweichmöglichkeiten einfach nicht mehr gegeben sind. Und insofern gebe ich DIr recht, dass da im Vorfeld etwas im Argen lag, aber durch die Ausweichmöglichkeiten eben nicht zum Tragen kam.
07.02.2021 14:13 •
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tina1955
Zitat von BernhardQXY:Doch das glaube ich schon, weil das zum einen Zahlen aus Brasilien konkret belegen und auch in D eine deutliche Zunahme der Anrufe beim Krisentelefon zu verzeichnen ist. Es ist ja auch erklärbar, weil durch den Lockdown die Ausweichmöglichkeiten einfach nicht mehr gegeben sind. Und insofern ...


Die Ausweichmöglichkeiten fehlen uns doch derzeit allen.
Deswegen kloppen wir uns nicht die Köpfe ein.
07.02.2021 14:17 •
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E-Claire
Spannendes Thema @Sohnemann

Ich glaube es kommt auf einen Dreisatz von Frequenz, Intensität und Intention bzw Hintergrund der Beteiligten an.

Frequenz:
Wie oft passiert Gewalt.
Die meisten von uns haben schon mal die Erfahrung gemacht, daß ein Beziehungskonflikt eskaliert. Die Wut, Verletzung und Kränkung auf beiden Seiten so übergeht, daß man sich gegenseitig einfach nur noch anbrüllt, einer vielleicht gegen die Wand schlägt oder das Geschirr zerhaut etc. In solchen Fällen kann es auch dazu kommen, daß der Konflikt eben auch zu einem physischen wird.

Wichtig ist, wie oft passiert das? Gibt es da ein Muster?

Es mag Menschen geben, die bei einer einmaligen Eskalation einen Weg finden, doch gemeinsam weiter zu machen. Für andere ist der Ofen aus.
Dennoch zunächst wichtig ist, zu schauen, handelt es sich dabei um etwas, was außergewöhnlich (zum ersten Mal) passiert oder gibt es hier ein Muster, in der mittels Gewalt Streit und Frustabbau gewöhnlich gelöst werden soll.

Intensität:
Eine Ohrfeige ist qualitativ etwas anderes als ein Zusammenschlagen. Wenn in die physische Unversehrtheit eines Menschen eingegriffen wurde, geht das immer mit Trauma einher. In der Regel (sic!) ist es aber so, daß eine Ohrfeige eben schneller (physisch und psychisch) überwunden werden kann, als ein Zusammenschlagen.

Für mich persönlich: Wenn mir jemand drei gebrochene Rippen zufügt, dann ist da nichts mehr zu heilen, außer eben jene gebrochenen Knochen. Wenn ich eine Ohrfeige von jemandem kassiere, dann mag da nichts mehr zu heilen sein, oder aber eben schon. Das würde ich in der Situation entscheiden.
Und nein, damit sage ich nicht, daß ich per se Ohrfeigen für zu vernachlässigen halte. Ohrfeigen bleiben Gewalt.

Intention bzw Hintergrund:
Wenn jemand für einen Moment, die Kontrolle über sich verliert, ist das etwas anderes als wenn jemand, systematisch seinen Partner und eventuell Kinder zum Punching-Ball der eigenen Frustration macht.

Wenn jemand Gewalt ausübt, der selbst Gewalt erfahren hat (vom Opfer zum Täter), sind die Mechanismen viel tiefer sitzend und damit viel schwerer zu lösen. Die Chancen, daß da einfach die Wiederholung des eigenen Traumas gelebt wird, und damit sich die Gewalt wiederholt, sind ohne Hilfe von außen ziemlich groß.

Gewalt in einer Partnerschaft passiert schneller als den meisten Menschen, die das nicht erlebt haben, bewusst ist. Sie ist aber auch viel differenzierter als zumeist in einem Diskurs angeführt wird.

Ich glaube, daß es super wichtig ist, sie sichtbar zu machen, zB hier im Forum. So wie wir auch andere Grenzüberschreitungen sichtbar machen. Es ist absolut fair, zu sagen, also für mich wäre nach einer Ohrfeige Schluss. Aber es ist genauso wichtig, es stehen lassen zu können, wenn das jemand in seinen/ihrem besonderen Fall anders sieht.
07.02.2021 14:29 •
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Z
Ich frage mich manchmal, wo fängt Gewalt an?
Ist jede Grenzüberschreitung eine Form von Gewalt? Hängt das nicht auch mit der Basis und Grundgerüst des Geschädigten ab, ob er das als Gewalt empfindet.

Gerade bei dem Thema bedrängt werden Ist das ganz schwer, finde ich.
Der Eine empfindet das als Gewalt und ein Anderer eben nicht.

Gerade bei emotionaler Gewalt finde ich das umso schwerer.
Wenn der Partner mit der besten Freundin eine Affäre beginnt finde ich es schwierig zu sagen, dass das keine Form von emotionaler Gewalt ist. Gerade wenn der Betrogene mehrfach ein ungutes Gefühl geäußert hat und der Betrüger das dann klein redet.

Ich weiß nicht, was da besser verzeihbar ist, wo mehr Grenzüberschreitung statt findet? Bei einem körperlichen Ausraster oder bei monatelangem Betrug.

Beides ist in meinen Augen verzeihbar. Mit ganz viel Arbeit und mit viel Kraftaufwand.
Und ganz unabhängig, ob die Beziehung daran zerbricht oder neu aufgestellt beginnt.
07.02.2021 14:36 •
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P
Zitat von tina1955:Und ich habe absolut auch kein Verständnis, bzw. glaube nicht daran, dass jetzt durch Corona Gewalt in den Ehen zugenommen hat. Diese Ehen waren schon vor Corona garantiert nicht mehr harmonisch.


Hast du Kinder? Nicht als Angriff nun werten, ganz sachlich. Falls ja, solltest du wissen das es anders aussieht.

Bitte verzeih, noch einmal, kein Angriff von mir!
Ich habe vor 2 Tagen einen Beitrag in den Nachrichten gesehen, dort ging es um genau das Thema. Gewaltzunahme seit der Pandemie. Ja, es gibt sie und zwar von Eltern an ihren Kindern. Das ab zustreiten, ist einfach nicht richtig. Sich dem zu verschließen ist nicht richtig.

Im Kinderkrankenhaus in meiner Stadt gab es seit der Pandemie einen Patientenzuwachs von über 39%. Kinder mit Blessuren von Stumpfer Gewalt. Kinder die ihre Bewusstsein verlieren regelmäßig, weil sie nur vor dem TV geparkt werden und absolut unterfordert sind.

Das ist das was ich von Anfang an stark kritisiere, Pandemie hin oder her, aber die Schule und Kita ist für unfassbar viele Kinder Zuflucht vor ihrem eigenen zu Hause. Deswegen bete ich dafür das Kinder schnellst möglich wieder dort hin dürfen.

Ich sehe es an einer Klassenkameradin meiner Tochter.
Ich sehe es an der Kita Freundin meiner jüngsten.
Es zerreißt mir das Herz und es gab Nächte wo mein Freund mich trösten musste, weil mir das leid der Freundin meiner Tochter so nah ging.

Die Erwachsenen sind überfordert.
Die Kinder bekommen es zu spüren.

Wir dürfen nicht die Augen verschließen. Wir dürfen nicht verstummen, für meinen Teil, biete ich aktuell jenen Müttern an dass ihre Kinder bei uns zu Hause spielen können, ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich weiß.

PS: ich weiß nicht warum hier nun eine Grundsatz Diskussion ausbrach, aber bis jetzt konnte ich nicht erkennen das in diesem Thread irgendwas nicht richtig gelaufen ist.
Deswegen, bitte lasst es auf. Ich finde es wichtig!
07.02.2021 14:43 •
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aquarius2
Tox Ex hat seine Frau immer total gerne provozirt, bis sie schrie, tobte, Dinge an die Wand warf und ihm auch ab und zu eine Ohrfeige verpasst hat oder zwischen die Schienbeine getreten hat! Er fand das nicht Mal schlimm, war richtig stolz auf sich, wenn er es wieder Mal geschafft hat!
Dann hat es den den gemeinsamen Freunden und so erzählt! Als er es mir erzählt hat habe ich nur gesagt, ich hab da andere Methoden. Ich habe ihn einfach verhaltenstherapeutisch klargemacht, welches Verhalten ich von ihm erwarte, da ist er ausgeguckt, genauso wie seine Ex.
Was soll und das sagen? Gewalt hat nicht mit körperlichen Handlungen zu tun kann auch seelische Gewalt sein. Als sein bester Freund und sein Cousin mir erzählt haben, dass er im Internat andere Jungs drangsaliert hat und seinen Halbbruder so, dass seine Familie Tox Ex ins Internat gegeben haben hat mich das auch nicht gewundert.
Auch bei meinem Patenkind versucht er es manchmal, aber glücklicherweise hat der gelernt, solche Provokationen ins leere laufen zu lassen.
07.02.2021 14:47 •
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