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Komplementäre und asymmetrische Beziehung

T
Ihr solltet eure Rollenspiele - du Retter, sie Prinzessin - aufgeben und eine wirkliche Partnerschaft leben. Das, was ihr hattet, war doch keine wirkliche Partnerschaft in dem Sinne. Ich weiß nicht, wie wichtig dir dieses Rollenkonstrukt ist, aber das Leben hat euch doch aufgezeigt, dass es Situationen gibt, unter denen so ein Konstrukt nicht funktionieren kann. Eine Partnerschaft ist doch normalerweise, dass beide geben und nehmen, das war doch in eurer Rollenverteilung gar nicht möglich. Wieso meinst du, du müsstest ihr Retter sein? Wieso soll sie eine Prinzessin sein? Du kannst auch nicht sagen, sie hätte dich ausgenutzt, du wolltest es schließlich so, und immerhin hat sie dir auch Hilfe angeboten. Ich denke, das alles hat nur Sinn, wenn ihr eine wirkliche Partnerschaft leben wollt und nicht irgendein Fantasiegebilde.

19.08.2017 19:26 • #16


K
Seid Ihr eigentlich auch ein Paar gewesen oder lediglich Versorger und Nutznießerin? Hattet ihr gemeinsame Ziele, Leidenschaft, Lust, Urlaub zusammen, Euch gegenseitig als geschätzte Gesprächspartner oder ging es immer nur darum, irgendwelche Krisen zu bewältigen?

Ihr seid beide vom Alter her erwachsen, aber Ihr habt Euch nicht erwachsen benommen in all den Jahren bzw. vom anderen das Erwachsensein nicht eingefordert. Ich denke, Ihr müsst erstmal - jeder für sich selber - das Erwachsensein und Unabhängigkeit erlernen bzw. den jew. Weg, den Ihr jetzt gerade beschreitet, weitergehen. Vielleicht könnt Ihr Euch eines Tages auf Augenhöhe begegnen, wenn Ihr emotional und wirtschaftlich sowie, was das soziale Umfeld angeht, voneinander unabhängig ein selbstbestimmtes Leben führt.

19.08.2017 20:25 • #17


A


Komplementäre und asymmetrische Beziehung

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N
@zaraa: Wie eingangs beschrieben, nehme ich mittlerweile psychologische Hilfe in Anspruch, da die Beziehung in der Tat so nicht auf Augenhöhe verlief. Inwiefern ich allerdings von meiner Partnerin die Lösung meiner Probleme verlange, kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich habe auch jetzt wieder ohne ihre Hilfe (trotz ihres Hilfsangebots) die Krise überstanden und einen neuen Job gefunden. Was ich mir von mir gewünscht hätte, wäre ein Bekenntnis zu mir, so wie ich es umgekehrt in gleicher Situation ebenfalls abgegeben hätte.

@maus_0904: Danke für den Hinweis auf ihre Perspektive - sicher habe ich sie damit überfordert, was nicht gut war und vermutlich hätte sie auch Zeit gebraucht, um mein Fehlverhalten zu verdauen. Allerdings bitte ich auch um Verständnis, dass ich in meiner damaligen Situation ein Zeichen brauche. Sie hatte mir das einmal vor Jahren selbst gesagt, als sie von mir Hilfe wünschte: Manchmal gibt es Situationen, in denen man sich dafür oder dagegen entscheiden muss - genau das hatte ich mir nun auch erhofft.

@trauer37: Sicher hast Du recht, dass wir zunächst einmal jeder für sich an uns selbst arbeiten müssen, denn unsere jeweiligen Rollen machen eine Partnerschaft auf einer Ebene unmöglich. Allerdings frage ich mich auch, ob das noch Sinn macht, da wir ganz unterschiedliche Vorstellungen und Ziele haben.
Ci
@KBR: Natürlich hatten wir in all den Jahren auch viele Phasen, in denen wir sehr glücklich miteinander waren. So sind wir beide davon überzeugt, trotz allem die beste Zeit unserer Lebens miteinander gehabt zu haben - und das sagen wir auch noch nach unserer Trennung.

Vermutlich führt im Moment leider kein Weg zueinander, sondern jeder muss an sich selbst arbeiten und erst dann hat ein Neustart vielleicht eine Chance - im Moment haben wir uns beide als beziehungsunfähig bezeichnet.

20.08.2017 10:36 • x 1 #18


Z
Magst einen Neustart mit ihr?

20.08.2017 10:39 • #19


N
Ich wäre wirklich froh, wenn ich darauf eine Antwort geben könnte. Mein Herz sagt ich hab`Dich sooo lieb, aber mein Verstand warnt mich vor einer asymmetrischen Beziehung, die nur unter Schönwetterbedingungen funktioniert. Genau das wünsche ich mir aber nicht und fürchte damit verbundene Enttäuschungen...

20.08.2017 11:02 • #20


Z
Ich finde dich bisschen egoistisch.Sorry

20.08.2017 11:05 • #21


T
Zitat von zaraa:
Ich finde dich bisschen egoistisch.Sorry


Sehe ich auch so.

Zitat von NorthernStar:
Mein Herz sagt ich hab`Dich sooo lieb, aber mein Verstand warnt mich vor einer asymmetrischen Beziehung, die nur unter Schönwetterbedingungen funktioniert.


Die Schönwetterbedingungen führt nur du alleine herbei. Sie wollte dir zur Seite stehen, obwohl du sie angelogen hast. Da kannst du wirklich von glück reden, denn das macht nicht jede.

Ich denke, das einzige, worum es dir geht, ist, dass du als dominanter Part da stehen willst. Sie die Hilflose und du derjenige, der stärker ist. So willst du das haben. Dass es durch deine Arbeitslosigkeit anders gekommen ist, kannst du nicht ertragen. Dafür kann deine Freundin aber nichts.

20.08.2017 11:08 • #22


N
Darf ich fragen, warum meine Position egoistisch sein soll?

Ich wünsche mir nicht mehr, als umgekehrt ebenfalls gewünscht und geboten wurde. Ich empfinde es eigentlich nur fair, dass man vom Partner nicht mehr, aber auch nicht weniger erwarten darf als umgekehrt - und das enttäuscht mich und macht mich für die Zukunft vorsichtig.

20.08.2017 11:16 • #23


Z
Dann mach doch Schluss wenn es dir nicht geboten worden ist. Dann quatsch hier aber nix von herz rum. Sondern sei beim Schluss machen ehrlich und sag es so deiner Partnerin. Und hör auf mit deinem Herz. Weil wenn du ein Herz hättest,würdest du ihr das verzeihen.


Du bist egoistisch weil du dich als ihr Opfer darstellst. Deswegen musste es ihr ja laut deinen Aussagen blendend gehen?

20.08.2017 11:22 • #24


Z
Ich lese bei dir raus du hast ein grosses Problem mit deiner Arbeit und schiebst diese probleme deiner Freundin zu. Ist das so?

20.08.2017 11:32 • #25


N
Sorry @Trauer37, da haben sich unsere Beiträge überschnitten.

Ich denke nicht, dass ich in der Lage bin, Schönwetterbedingungen zu generieren - sonst wäre ja nicht passiert, was passiert ist. Ja ich war unehrlich zu ihr - das bedauere ich im Nachhinein sehr, aber ich habe ihr damit nicht geschadet, sondern sie hat daraus kräftig profitiert (eine fast sechsstellige Summe in drei Jahren). Dazu habe ich sie auch nicht gezwungen, sondern sie hat ihre Wünsche schon recht deutlich geäußert...

Mir geht es aus meiner Sicht nicht darum, einen dominanten Part einzunehmen. Ich habe immer wieder versucht, diese Rolle zu minimieren, was nicht immer einfach. Als ich bspw. nach mehreren Jahren sagte, dass ich ihr nicht mehr regelmäßig ihre Studienarbeiten (sie studierte noch einmal) schreiben würde, war sie zunächst ziemlich sauer und sah erst später ein, dass das zumindest nicht auf Dauer ihr Job ist. Ebenso hatte ich sie immer wieder gebeten, auch einmal mehr Eigenengagement in der Beziehung zu zeigen - Beispiel: Urlaubsplanung - es wäre schön gewesen, wenn sie auch einmal die Orga dafür übernommen hätte, was jedoch trotz entsprechender Zusagen nie in den ganzen Jahren geschah. Das war leider immer mein Part, obwohl ich mich auch einmal über ihr Engagement in der Beziehung gefreut hätte.

Übrigens bekam sie dieses Argument aus ihrem Freundeskreis ebenfalls häufig zu hören, da sie sich auch dort nur sehr schwer engagiert - also kann doch wohl nicht alles an meiner vermeintlichen Dominanz gelegen haben.

Aus meiner Sicht handelt es sich mehr (s.o.) um eine komplementäre Beziehung, in der jeder eine Rolle gesucht hat, die er - mit allen vor- und Nachteilen - auch so gewünscht hat. Das das prinzipiell falsch ist, weiß ich jetzt auch...

20.08.2017 11:35 • #26


Z
Wenn Sie es nicht machen will
Dann lass sie in Ruhe.
Sie wird schon wissen warum die es nicht machen wollte.

20.08.2017 11:40 • #27


K
Zitat von NorthernStar:
Ich wäre wirklich froh, wenn ich darauf eine Antwort geben könnte. Mein Herz sagt ich hab`Dich sooo lieb, aber mein Verstand warnt mich vor einer asymmetrischen Beziehung, die nur unter Schönwetterbedingungen funktioniert. Genau das wünsche ich mir aber nicht und fürchte damit verbundene Enttäuschungen...


Und ich finde das gesund!

20.08.2017 11:55 • #28


T
Zitat von NorthernStar:
Sorry @trauer37, da haben sich unsere Beiträge überschnitten.

Ich denke nicht, dass ich in der Lage bin, Schönwetterbedingungen zu generieren - sonst wäre ja nicht passiert, was passiert ist. Ja ich war unehrlich zu ihr - das bedauere ich im Nachhinein sehr, aber ich habe ihr damit nicht geschadet, sondern sie hat daraus kräftig profitiert (eine fast sechsstellige Summe in drei Jahren). Dazu habe ich sie auch nicht gezwungen, sondern sie hat ihre Wünsche schon recht deutlich geäußert...
..


Du hast ihr das Geld freiwillig angeboten. Du wolltest diese Rolle - Prinzessin und Retter. Ich finde es dann sehr grenzwertig, ihr vorzuwerfen, dass sie das Geld genommen hat. Du wolltest es so. Die Höhe des Betrages spielt dabei keine Rolle. Deswegen hast du aber trotzdem kein Recht, sie anzulügen. Und auch kein Recht, ihr vorzuwerfen, dass sie enttäuscht über deine Lügen ist. Was wolltest du dir mit dem Geld erkaufen? Ewige Dankbarkeit oder was? Wenn sie nicht irgendwelche Reisen oder sonstiges organisieren kann oder will, liegt ihr das vielleicht nicht. Natürlich kannst du dir dann sagen es passt so nicht und dann deine Konsequenzen daraus ziehen und dir eine suchen, die besser im Organisieren ist, wenn das jetzt ein Kriterium dafür sein soll, ob man mit jemandem eine Partnerschaft will oder nicht.

Ich verstehe jetzt eine Intention auch nicht. Sie hat dir gezeigt, dass sie auch in schweren Zeiten zu dir halten will. Was soll sie denn noch tun deiner Meinung nach? Wenn du dich daraufhin zurückziehst ist das nun auch nicht ihre Schuld.

20.08.2017 11:58 • x 1 #29


S
Hier habt eure Rollen gesucht und gefunden. So lange ihr in diesen geblieben seid, war auch alles ok. Da habt ihr euch ergänzt und wusstet, wo euer Platz ist.

Es war eine Fernbeziehung bei euch. Zu einer Beziehung gehört Vertrauen, zu einer Fernbeziehung ganz besonders. Du hast ihr den großen Macker und Macher gegeben, obwohl du arbeitslos warst. Es ist ein massiver Vertrauensbruch, wenn du ihr nichts von deiner Arbeitslosigkeit gesagt hast. Solche Lügen sind ein No-Go. Da ist dann egal, wie viel Kohle du ihr wann aus eigenem Antrieb gegeben hast.

Ich finde es schwierig, jetzt wieder eine neue Basis zu finden. Verhaltensmuster ergeben sich eigentlich in jeder längeren Beziehung. Du warst für sie der Versorger, also die klassische männliche Rolle, du hast geplant und organisiert. Eigentlich hättest du ihr einfach mal sagen müssen: Diesen Urlaub planst bitte du oder wir fahren nicht.

Aber du bist auch immer wieder in deine Rolle, die ja auch wohl zu deinem Selbstbild gehört hat, zurück gefallen. Wenn dir was nicht passt, dann solltest du das ganz klar kommunizieren und dann auch einfordern. Hast du aber vermutlich nicht gemacht. Vielleicht ist sie aber auch gar nicht die Person, die du, was ihre Eigenschaften und Verhaltensweisen betrifft, gerne an deiner Seite haben möchtest? Sie kann vielleicht gar nicht das sein, was du dir wünscht. Dafür würde auch die Sichtweise ihrer Freunde sprechen.

Sie hat dir angeboten, dich jetzt zu unterstützen. Das hast du abgelehnt. Damit hast du das Gefälle zwischen euch weiter aufrecht erhalten. Sich begleiten in einer Beziehung, unterstützen und helfen, sich unterstützen lassen und helfen lassen, finde ich normal. Unnormal ist dann, dem anderen soviel abzunehmen (Studienarbeiten), dass dieser nie selbständig werden kann. Euer Verhältnis war eher wie zwischen Papa und Kind.

Wie daraus jetzt eine Beziehung auf Augenhöhe werden soll, dazu fehlt mir die Vorstellungskraft. Irgendwie kommt es mir ein bisschen vor, als wolltest du die Quadratur des Kreises mit dieser Partnerin.

20.08.2017 12:04 • #30


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