Hallo Xenia,
Du wirfst da eine interessante Frage auf, die mir in letzter Zeit auch etwas durch den Kopf geht.
Die Phänoneme die man während einer Trennung durchmacht ähneln doch sehr denen einer Depression, bzw. sind sie eben auch eine, lösen eine Depression aus ....
Da ich selber meinen Zivildienst in der Psychatrie
verbracht ::) habe, habe ich zuzüglich zu meiner diesbezüglichen Disposition eigentlich eine absolute Psychopharmakafeidlichkeit ausgeprägt. Ich bin / war also eher erklärter Gegner.
Diese Gegnerschaft lässt sich mit dem Satz :
Medikamente ALLEIN ( ...den dann ist man wirklich allein ... ) helfen nicht .
auf den Punkt bringen.
Allerdings hat sich meine Ansicht auch deutlich relativiert.
Zum einen, weil es auch hier im Forum Teilnehmer gibt, die zu Antidepressiva gegriffen haben, bzw. die einen vermünftigen Arzt hatten, der auch in menschlicher Hinsicht hilfreich war. Und ich habe nicht den Eindruck, das das Schaden verursacht hat.
Zum anderen, weil ich nach meiner Trennung eine nette sehr charmante ;) Vertreterin der Gattung Pillendreher kennengelernt habe, die selber nach einer sehr schweren Trennung die Gradwanderung zwischen psychologischer und medikamentöser Therapie begangen hat.
Will sagen, sie war weissgott keine Pillendreherin , hat aber nach totalem Kampf und totalem Zusammenbruch mit Antidrepessiva das schlimmste abgefedert . Zum einen ist sie eine sehr lebenstaugliche und kompetente Frau, zum andere weiss sie auch als Medizinerin wohl was sie sich antut.
Meine Abneigung gegen Medikamente hat meinerseits vor allem im Zusammenhang mit der Psychiatrie sicher auch ( gottseidank ) mit einem Authoritätsproblem zu tun . Zum anderen kann man eben nichts wegschneiden .
Ich kann mich da nur wiederholen, dass Medikamente allein nicht helfen. Eine Auseinandersetzung mit der derzeitigen Lebenssituation darf nicht ausbleiben. Zudem sollte man unbedingt drauf achten solche Medikamente sehr gering zu dosieren. Sonst ist man mit handelsüblichen Dosen schnell weggedröhnt , und dann heisst es das Zeug nehm ich nie wieder .
Wenn, dann achte drauf, das derjenige, der dir solche Medikamente verschreibt auch anderweitig hilfreich ist.
Wahrscheinlich ist es in kleinen Dosen Medizin, in grossen Gift.
Ich wäre mal gespannt auf andere Ansichten und Erfahrunge, da ich schon überlegt habe zu diesem Thema selber einen Thread zu eröffnen.
So long ...
Daniel
25.06.2004 17:40 •
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