Die Geschichte vom Fischen am Meer
Wenn man ein Fischer ist, hat man ein Boot, um vom Fischen zu leben.
Der Fischfang ernährt Frau und Kind, oft auch noch mehr Kinder.
Das ist erträglich und im Rhythmus. Manchmal arbeitet auch die Frau des Fischers. Das macht es noch erträglicher.
Wenn aber der Fischer einer Meerjungfrau begegnet, gerät alles auseinander.
Der Fischer trennt sein Leben auf dem Meer von dem an Land.
Nichts möchte er aufgeben. Für ihn ist alles gut. Er ist unentdeckt in Sicherheit, so denkt er.
Nichts ist für immer. Natürlich gerät das doppelte Leben ans Licht. Der Fischer entscheidet sich für das Leben an Land und seine Frau.
Nun könnte alles gut sein. Meerjungfrauen schwimmen weiter und sind weg. Stürme legen sich wieder, Wellen beruhigen sich wieder.
Aber manchmal will sich das Glück nicht so einfach wiederherstellen, dabei ist doch alles wieder wie immer? Oder nicht?
Geflickte Netze sind nur geflickte Netze, die Fische doch dieselben.
Oder nicht?
Die Meerjungfrau ist zum Teufel gejagt worden und wird nicht wieder kommen.
Oder nicht?
Manchmal kommen Meerjungfrauen wieder, aber der Fischer hat doch seine Lektion gelernt.
Oder nicht?
Dieses Mal wird die Frau des Fischers alles merken und gehen.
Oder nicht?
Dieses Mal wird der Fischer doch alles sagen.
Oder nicht?
Dieses Mal wird die Meerjungfrau doch weiter schwimmen.
Oder nicht?
Manchmal wiederholt sich das Leben am Meer wie die steten Wellen des Meeres und nur der Fischer kennt die Untiefen, die Gefahren.
Oder nicht?
Manchmal bleibt alles so wie es ist, wie das Meer, es ist immer da und gleich und doch nicht, es spült an Land und nimmt auch mit.
Manchmal will niemand die Lichter des Leuchtturmes sehen und so zerschellt alles am selben Riff.
18.03.2024 21:28 •