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Lebensplanung wenn man sich neu verliebt

U
Liebes Forum,

ich habe da ein Thema, was mich seit geraumer Zeit beschäftigt und ich denke, es wäre mal wert, hier darüber im Forum zu diskutieren und bietet nebenbei mal etwas Abwechslung von den häufigen üblichen Themen. Zumindest habe ich ein vergleichbares Thema bisher nicht entdeckt.

Also, worum geht es?

Ich bin nun seit fast genau drei Jahren Single und habe mich an den Lebensbedingungen nach meiner gescheiterten Ehe/Beziehung gewöhnt und mein Leben weitestgehend neu sortiert und strukturiert. Soweit, so gut.

Nun könnte es ja passieren, dass ich in meinem fortgeschrittenen Alter irgendwann mal eine tolle Frau kennenlernen werde, mit der ich mir u.U. eine Beziehung vorstellen könnte.

Was mich gedanklich dabei u.a. beschäftigt ist folgende Frage, die ich mir immer wieder stelle und die ich für mich gerne vorab geklärt haben möchte: Ich habe nun ein neues Leben seit der gescheiterten Ehe aufgebaut und bin mir der Vor- und Nachteile bewusst, das ein Singleleben bietet. Inwieweit weiche ich nunmehr von diesen mir gefallenden Aspekten ab, wenn ich eine neue Frau kennenlerne?

Ein Beispiel soll meine Gedankenkreise verdeutlichen:

Ich werde zum 01.12.2017 in eine kleine Mietwohnung nach Bremerhaven ziehen. Aufgrund der Sätze bei ALG II erfüllt sie entsprechende Vorgaben, was Größe und Kosten betrifft (in Zahlen heißt das: Fast 40 m² ,zwei Zimmer, eine kleine Küche und ein kleines Duschbad, dazu ein kleiner Balkon und ein kleiner Keller mit ca. 6-7 m² Fläche. Das war´s).

Mir alleine reicht diese Wohnungsgröße, aber was wäre, wenn ich eine besagte neue Frau kennenlernen würde und diese würde sich wünschen, dass man zusammenzieht. Meine Wohnung wäre dann wohl zu klein, aber ich möchte diese unbedingt behalten. Hintergrund ist diesbezüglich, dass ich u.a. durch die gescheiterte Ehe in Zahlungsunfähigkeit geriet, fast obdachlos wurde, dabei u.a. einen ehemaligen gemeinsamen großen Resthof sowie eine moderne Eigentumswohnung in einer Großstadt verloren habe. Die jetzige Mietwohnung, welche ich beziehen werde, liegt sehr zentral, alle notwendigen Versorgungseinheiten sind in der unmittelbaren Nähe, öffentliche Verkehrsmittel sind fast vor der Haustür (kann meinen PKW leider nicht halten, dazu ein anderes Mal mehr) und ich fühle mich dort bestimmt sehr wohl.

Wie würde ich wohl reagieren, wenn eine besagte an mir interessierte Frau nach einer gewissen Beziehungslaufzeit plötzlich mit mir zusammenziehen möchte? Würde es Streit geben? Wäre die Beziehung gefährdet? Welche anderen Aspekte spielen für mich noch eine Rolle, das Singleleben irgendwann zu verlassen und mich wieder auf eine Frau einzulassen. Meine persönliche Geschichte ist sehr umfangreich und, wie in vielen anderen Forenbereichen hier bei anderen Usern/innen auch, mit viel Schmerz, Verlust, Wut aber auch Angst, Hoffnung und Zuversicht verbunden.

Was meint ihr zu dieser Thematik? Hatte jemand schon mal derartige Gedankenspiele und wie habt ihr diese angegangen? Was haben Eure Partner zu Euren jeweiligen Entscheidungen, Vorgaben bzw. Bedingungen etc. gesagt? Was waren überhaupt Eure Vorstellungen und haben sie sich erfüllt bzw. bewährt?

Gebt mir doch mal Euer Feedback, mich würden Eure Meinungen, Erfahrungen und Lösungsvorschläge sehr interessieren.

Ich danke Euch im Voraus.

Viele liebe Grüße an alle hier!

Euer Udi

28.10.2017 18:36 • x 3 #1


L
Ich würde noch nicht über Dinge nach denken, die es noch nicht gibt. Du möchtest ja sicherlich nicht bis zum Renteneintritt nur ALG2 beziehen...vielleicht nimmst du einen Job sogar in einer anderen Stadt an...wer weiß es heute...niemand.

Und eine Beziehung die lange besteht wird wohl zusammen ziehen wollen. Dann heißt es darüber nach denken. Vorher würde ich mich damit nicht beschäftigen.
Lg

28.10.2017 18:42 • x 2 #2


A


Lebensplanung wenn man sich neu verliebt

x 3


U
Hallo Liebe17,

vielen Dank für Deinen Beitrag!

Die Sache mit dem ALG II ist schon von Dir nicht verkehrt, obwohl ich gesundheitlich der Frührente näher bin als eine Rückkehr in ein normales Beschäftigungsverhältnis.

Aber der Fokus sollte meinerseits jetzt nicht auf eine derzeit mit ALG II bezogene Mietwohnung liegen, sondern darauf, dass ich nicht wieder eine Unterkunft wegen einer Beziehung verlieren möchte. Egal, womit ich meinen Lebensunterhalt bestreiten werde.

L.G.

Udi

28.10.2017 19:54 • #3


K
Hey Udi,

ich für meinen Teil sehen es so: Man braucht nicht mehr zusammenziehen, wenn man in der gleichen Stadt wohnt, ist es doch schön, wenn man sein eigenes Reich noch hat, wo man sich zurückziehen kann. Vertrauen spielt da eben auch eine Rolle.

Wenn aber beide Partner das Bedürfnis haben, doch zusammenziehen zu wollen, weil man sich einfach liebt und die Beziehung im Grundbaustein super läuft, warum dann nicht nach einer gemeinsamen Wohnung suchen.

Es kommt auch darauf an, was beide wollen. Wenn beide eine kleine Wohnung wollen schön. Wenn beide ein Haus kaufen wollen auch schön. Aber es muss eben passen. Das Gesamtpaket muss stimmen. In ganz vielen Dingen.

Ich denke, es ist richtig, zusammenzuziehen, wenn man es auch fühlt und es im Bauch sich gut anfühlt. Wenn alles stimmig ist. Bei Zweifeln würde ich auf getrennte Wohnung drängen. Aber dann ist die Beziehung vielleicht auch nicht die richtige Beziehung.

Kompliziert

28.10.2017 19:59 • x 1 #4


K
Also Udi, mein Ex hatte in etwa so eine Wohnung, wie Du sie beschreibst. Das resultierte u.a. ebenfalls aus der Scheidung. Mich hat das nicht gestört. Auch die Wohnung, in die er dann vor unserer Trennung zog, war nicht wesentlich größer. Allerdings war sie komfortabler. Kein NSPHzg mehr u.ä.

Allerdings wäre ich sicher nicht zu ihm in so eine kleine Wohnung gezogen, denn dafür habe ich für meine Wohnung und Unabhängigkeit immer viel zu hart gearbeitet. Ich finde ohnehin das Zusammenleben an sich nicht zwingend erforderlich. Mit meinem Ex hätte ich es mir vorstellen können und es war auch mittelfristiges gemeinsames Ziel (bis ihm etwas dazwischen gekommen ist ), aber ich finde es auch in zwei Wohnungen ganz schön. Ich hätte allerdings auch kein Problem damit, wenn jemand zu mir ziehen würde. Müsste er halt Miete zahlen.

Wenn ich meinen Ex kennengelernt hätte in den drei Monaten nach dem Scheitern seiner Ehe, in denen er für ein Vierteljahr im Wohnmobil lebte, hätte es wohl nicht so schnell eine weiteres Treffen gegeben.

28.10.2017 20:05 • x 1 #5


U
Zitat von Katzenmosaik:
Es kommt auch darauf an, was beide wollen. Wenn beide eine kleine Wohnung wollen schön. Wenn beide ein Haus kaufen wollen auch schön. Aber es muss eben passen. Das Gesamtpaket muss stimmen. In ganz vielen Dingen.Ich denke, es ist richtig, zusammenzuziehen, wenn man es auch fühlt und es im Bauch sich gut anfühlt. Wenn alles stimmig ist. Bei Zweifeln würde ich auf getrennte Wohnung drängen. Aber dann ist die Beziehung vielleicht auch nicht die richtige Beziehung.Kompliziert


Hey Katzenmosaik

Im Kern stimme ich Dir zu, ich denke es liegt an meinen Vorerfahrungen. Einst hatte ich einer Frau (meiner Ex) auch vertraut und es lief ja auch über 12,5 Jahre gut. Für die Finanzierung des Resthof verkaufte ich einst meine Eigentumswohnung in Bremen. Dann folgte 2014 die Trennung, letztes Jahr die rechtskräftige Scheidung und den ehemals gemeinsamen Resthof musste ich zwischenzeitlich meiner Ex überschreiben, weil ich insolvent wurde und die Bank die bestehenden Darlehen auflöste.

Nur: Während ich nunmehr dahinkrebse, hat meine Ex (heiratete letztes Jahr einen vermögenden Mann keine 6 Wochen nach der Scheidung) finanzielle Rücklagen und sich nun auch noch den Resthof gekrallt. Ist halt Pech und Schicksal meinerseits, ich weiß. Nur, ich möchte nie wieder eine Wohnung aufgeben müssen für eine vermeintlich tiefe Liebe, die möglicherweise immer mal wieder enden kann (zumindest war das bei mir, ich hatte zwar nicht viele, aber langjährige Beziehungen und eine Ehe, aber nichts hielt von Dauer). Daher sehe ich hier eine Art Selbstschutz.

L.G.

Udi

28.10.2017 20:08 • x 1 #6


fe16
@udi74
ich find deine überlegungen total gut
ob man jetzt zusammen zieht oder nicht das wird sich ergeben
wie ihr das regelt auch
ich hab so ein wenig von dir mit gelesen und kann deine Ängste völlig verstehen

vielleicht zwei wohnungen nebeneinander und ne Wand durch brechen ?
@Katzenmosaik

wenn ich mich für eine Partnerschaft entscheide möchte ich früher oder später alles teilen
auch wenn der Mann aus dem gleichen ort kommt
warum soll eine Wohnung bei der Wohnungsknappheit leerstehen ?
für mich wäre es nichts ganzes und nichts halbes mit den getrennten Wohnungen
aber das denke ich liegt an meinem Alter

28.10.2017 20:10 • x 2 #7


U
Zitat von KBR:
Allerdings wäre ich sicher nicht zu ihm in so eine kleine Wohnung gezogen, denn dafür habe ich für meine Wohnung und Unabhängigkeit immer viel zu hart gearbeitet. Ich finde ohnehin das Zusammenleben an sich nicht zwingend erforderlich.


Hallo KBR, danke für den Beitrag.

Sehe ich mittlerweile auch so, ein Beziehung muss nicht zwangsläufig heißen, zusammen zu ziehen. Kann Deine Argumente auch voll verstehen.

L.G.

Udi

28.10.2017 20:11 • #8


K
Zitat von udi74:
Daher sehe ich hier eine Art Selbstschutz.


Schade, dass wir von schlechten Beziehungen eben geprägt sind.

28.10.2017 20:12 • x 1 #9


U
Zitat von fe16:
vielleicht zwei wohnungen nebeneinander und ne Wand durch brechen ?


Hallo fe16,

ja, das wäre mal eine Lösung. Wird glaube ich nur witzig, wenn die Beziehung in die Brüche gehen sollte und man dann Tür an Tür wohnt. Juchu, das gibt Stimmung.....

L.G.

Udi

28.10.2017 20:14 • x 1 #10


K
Da wir hier im Trennungsforum ja zusammen wohnen; vergesst die Uhr nicht zurückzustellen

28.10.2017 20:15 • x 2 #11


U
Zitat von Katzenmosaik:
Schade, dass wir von schlechten Beziehungen eben geprägt sind.


Na ja, wäre alles tiptop und supi, wären wir ja nicht alle hier, oder?

28.10.2017 20:15 • x 1 #12


fe16
@udi74
frag Frau
dann auf in den Baumarkt und Yton steine geholt
Wand wieder hoch
und der rest ist ja geschichte

28.10.2017 20:17 • #13


U
Zitat von fe16:
@udi74 frag Frau dann auf in den Baumarkt und Yton steine geholt Wand wieder hoch und der rest ist ja geschichte


Der ist gut! , haha!

Werde ich mal der Vermietungsgesellschaft vorschlagen getreu dem Motto:

Liebe gut, Loch gut.

Beziehung im Eimer, Mörtel in den (Bau-)Eimer!

28.10.2017 20:20 • x 2 #14


K
Im Grunde genommen haben wir alle nur noch Angst, sich wirklich auf jemand einzulassen und nochmal von vorne anzufangen mit allem drum und dran.

28.10.2017 20:24 • x 1 #15


A


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