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Liebe auf Distanz - kann eine Fernbeziehung gut gehen?

T
Liebe Mitglieder,

schonmal sorry vorab für den langen Text.
Schon vor ein paar Jahren habe ich nach einer sehr schmerzhaften Trennung hier Zuspruch und Halt gefunden. Vielleicht habe ich dieses Glück nochmal.

Nach langem Single-Dasein habe ich vor knapp 2,5 Jahren meinen jetzigen Freund kennengelernt. Die Beziehung war anfangs nicht einfach, aber wir haben uns beide entwickelt und sind jetzt eigentlich schon ein sehr schönes Paar. Kennengelernt haben wir uns an der Uni, wissend, dass wir nach Abschlusses unseres Studiums beide beruflich nach München gehen werden müssen. War ja zumindest schonmal die gleiche Richtung.

Aber seit Dezember wird der Traum von der gemeinsamen Zukunft zum Alptraum. Die Eltern meines Freundes wohnen nicht weit weg von München (40 km) und haben ein wahnsinnig großes Haus, in dem die Kinder alle mal groß geworden sind. Nun kam allen die grandiose Idee, man sollte das obere Stockwerk einfach zu einer autarken Wohnung machen (mit eigenem Eingang etc) - so sind die Eltern nicht allein und man hat keine vollkommen überteuerte Miniwohnung in München.

Ich kam mit den Eltern eigentlich immer gut zu recht - bis die Umbauplanungen im Dezember begannen. Seitdem dreht sich mir jedes mal der Magen um, wenn wir wieder hinfahren, ich schlafe und träume davor schlecht und will dort einfach nicht hin.
Es gibt kein anderes Thema mehr - mir bluten die Ohren.

Da wir nicht vor Ort sind sondern derzeit beide am ehemaligen Studienort (etwa 150 km entfernt) kümmern sich seine Eltern um die Planung. Was in mehreren Stadien dazu führte, dass wir über wichtige Maßnahmen nicht informiert wurden und dies erst per Zufall erfuhren. Immer wieder werden Abmachungen einfach nicht eingehalten, Pläne umgeschmissen, Geld rausgeschmissen für fast sinnfreie Maßnahmen (ich sage nur 17.000 Euro für eine nicht komplette Küche ). Einerseits sagen sie immer, wir sollen uns alles aussuchen. Andererseits werde ich als die Ausbeuterin dargestellt, die sich von allem nur das teuerste aussucht (was schlicht und einfach nicht stimmt - tatsächlich bestimme ich gar nichts. Und alles was ich gerne hätte, wird aus diversen Gründen nicht umgesetzt - was auch ok ist). Ich durfte mir schon einiges anhören. Wegen Vorkomnissen bei ihnen in der Familie sitzt wohl auch die Angst tief, ich würde mir im Falle einer Scheidung das Haus unter den Nagel reißen wollen oder die Eltern vor die Tür setzen oder nach teuren Umbaumaßnahmen einfach ausziehen. Es war wirklich alles dabei.

Als ich für mich den Entschluss gefasst habe dort nicht hinziehen zu wollen, lief das alles sehr unproblematisch ab. Selbst seine Eltern meinten auf diese Aussage nur (!): na wenn du eh nicht mit einziehst, dann braucht es ja gar keiner Küche, da M* (mein Freund) sowieso nicht kocht und dann bei uns mitessen kann.
Das war wirklich verletzend, aber naja, man kann es halt nicht erzwingen, wie ein vollwertiges Familienmitglied behandelt zu werden.

Ich hatte gehofft bei M auf Verständnis zu stoßen. Pustekuchen. Er zwingt mich natürlich zu nichts, was mich in Zukunft unglücklich machen wird. Aber alles andere sei Einbildung, vor allem, dass ich dort nicht willkommen wäre (so fühlt sich das halt leider für mich an).
Sämtliche Versuche meinerseits an ihn zu appellieren, zumindest für einen überschaubaren Zeitraum (in Rede standen 2-3 Jahre) gemeinsam erstmal nach München zu gehen, sich ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu suchen und finanziell Fuß zu fassen (da ein Studium ziemlich teuer ist steht erstmal die Rückfinanzierung der BAföG-Darlehen an) gingen fehl. Er will nichts von den Argumenten hören:
wirtschaftlich ist das Wohnen bei seinen Eltern überhaupt nicht rentabel. Es müsste ein zweites Auto her, mit Spritkosten, Finanzierung, etc.wären das pro Auto und Monat etwa 1000 Euro. (dafür kriegt man in München schon auch ne Wohnung)
da seine Eltern schon sehr alt sind (70,80) muss man in Betracht ziehen, sich irgendwann mal um diese zu kümmern. So furchtbar egoistisch wie sich das jetzt erstmal anhören mag. Aber nach acht Jahren Studium möchte ich nicht Pflegekraft für meine Schwiegereltern in Spe sein. Und überhaupt: eine Stunde nach München rein, mind. 10 Stunden arbeiten, eine Stunde von München raus, und sich dann noch um die Eltern kümmern? Das hält man doch nicht aus, oder?

Ich bin einfach am Ende. Eigentlich bin ich sehr glücklich in der Beziehung, aber wenn das Thema aufkommt, dann ist die Laune im Ar.. M* meint nur immer, ich soll mir das doch einfach alles erstmal anschauen. Aber ehrlich gesagt will ich das nicht. In mir sträubt sich alles dorthin zu ziehen.

Also was würde als Alternative bleiben?
Ich gehe nach München, er zeitgleich zu seinen Eltern. Ergo: Fernbeziehung.
Aber was soll ich sagen? Seit fast zwei Jahren wohnen wir jetzt schon zusammen. Irgendwann würde ich schon gerne mal heiraten und Kinder kriegen. Was dann? Meine Ehemann wohnt 40km entfernt und Papa kommt euch am Wochenende wieder besuchen?

Das kanns doch nicht sein!
Aber ansonsten würde nur noch die Trennung bleiben.

Ich bin verzweifelt. Weiß einfach nicht was ich machen soll.

Erstmal danke, wenn ihr bis hierhin die ganze Kurzfassung der Geschichte gelesen habt.
Vielleicht hat ja irgendwer ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich würde mich über jegliches Feedback freuen!

03.03.2018 19:57 • x 2 #1


Luto
Wo sieht er denn die Alternative?
Dass Du unglücklich und mit Vorwürfen und Bauchschmerzen in dem Haus lebst, eine Fernbeziehung oder eine Trennung?
Ist er Einzelkind?
Warum will er zu Mama zurück? Das macht man doch heutzutage nicht mehr ...

03.03.2018 20:09 • #2


A


Liebe auf Distanz - kann eine Fernbeziehung gut gehen?

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T
Für ihn gibt es keine Alternative. Er will nicht nach München und wehrt sich gegen den Gedanken mit Händen und Füßen, er mag die Stadt nicht: zu groß, zu teuer, zu viele Menschen. Und er will zurück in die Heimat.
Daher ist für ihn die Fernbeziehung die Alternative, wobei er ja immer betont, ich solle mir das doch erstmal anschauen.

Er hat zwei Brüder. Die sind aber natürlich wesentlich älter wie er (50,44), haben schon selbst gebaut, und eigene Familien - die sind raus aus dem schneider.

Warum will er zu Mama zurück. Darum geht es ihm tatsächlich gar nicht. Für mich erweckt es den Eindruck, es ist einfach die bequemste Alternative. Sich in ein gemachtes Nest setzen. Keine Wohnung in München suchen müssen...

Das mag sich gerade ziemlich gemein über ihn anhören. Ich muss zugeben, er hat auch gewisse narzisstische Züge. Aber trotzdem liebe ich ihn ja...

03.03.2018 20:14 • #3


Luto
Zitat von Tatjana_S:
Das mag sich gerade ziemlich gemein über ihn anhören. Ich muss zugeben, er hat auch gewisse narzisstische Züge. Aber trotzdem liebe ich ihn ja...

wahrscheinlich würdest Du das nicht, wenn er diese Züge nicht hätte.
allerdings werden die in vielen Fällen mit der Zeit extremer ...

und wenn ihr jetzt schon zusammengewohnt habt, und er dann aus Bequemlichkeit eine Fernbeziehung will, ist das schon eine Ansage!

03.03.2018 20:20 • x 1 #4


M
Hey Du, na Distanz kann klappen wenn man wirklich die Distanz abbauen will irgendwann und sich nicht an der Distanz ergötzt.

Da gehts aber scheinbar nur ums Geld und nicht um Gefühle und dann kannste das Ding da eigentlich schon knicken. Die Alten wollen natürlich nicht das ihre Kohle und ihr Selbstwertgefühl dann über den Sohn an ne unbedeutende Bratze wie Dich abfliesst. Und da auch rechnen, berechen oder Sohnemann da beeinflussen.

Nimm lieber ne kleine und überteuerte Wohnung, sei glücklich als Single und vergesse den Zirkus da

03.03.2018 20:30 • x 2 #5


K
Hi! Wenn es schon vor dem Einzug so anfängt (Küche, Haus an sich reissen,nicht an Vereinbarungen halten,. Pflege. ). . . puuuuh. Dein Bauchgefühl ist schon wichtig.

Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe 16 Jahre bei meinem Ex mit Eltern im Haus gewohnt. Es hatte viele Vorteile. Waren nette Leute, aber es war anstrengend und es gab immer kleine unterschwellige Spannungen. Wenn etwas zu tun war, lief mein Ex zu seinen Eltern. Wenn ich mal nicht gemeinsam essen wollte, gabs Unverständnis. Wenn mein Ex gekocht hatte, wollte er immer, dass seine Eltern auch kosten/ mitessen. Er hat nie verstanden, was mich stört. Ich hatte mich damit arrangiert. Aber:
Auf eine Beziehung hat das Auswirkungen. Er steht da ja jetzt schon nicht zu dir, nimmt dich nicht ernst. Was glaubst du, wie das wäre, wenn ihr erst dort wohnt? Du bist abhängig. Die Fahrzeit ist auch echt mühsam. . .

Soetwas kann aber auch gut gehen. Aber ich würde heutzutage eher davon abraten, gerade wenn sich in dir schon alles dagegen sträubt.

Die Pflege wird auch nicht dein Freund alleine machen bzw selbst wenn er es beteuert, wirst du damit zu tun bekomemn. Es ist verständlich, dass er für seine Eltern da sein möchte und in einem Haus leben will.
Aber du, unter den Voraussetzungen, die du geschildert hast. . .?

03.03.2018 20:52 • x 1 #6


Butterkrümel
Also ich würde dir tatsächlich noch nicht zu einer entweder-oder Entscheidung raten. Eure Beziehung scheint glücklich zu sein, bis auf dieses Thema. Da musst du nichts überstürzen. Heiraten und Kinder willst du ja wahrscheinlich auch nicht jetzt in den ersten Jahren nach dem Studium sondern erst Mal beruflich Fuß fassen. Du hast also Zeit, dir das anzusehen.

Ich finde es auch gut, dass du auf dein Bauchgefühl schon reagiert hast und dich nicht überreden lässt einzuziehen.

Such dir doch erst Mal eine Wohnung, konzentriere dich auf den Start ins Berufsleben und lass deinen Freund mal zeigen, wie problemlos das ja alles mit stundenlanger Pendelei und Auto Leasing ist. Spätestens, wenn er merkt, dass er kaum noch Zeit hat und trotzdem auch nicht mehr Geld, wird er schon eine Entscheidung treffen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Pass nur auf, dass er die Folgen seiner Entscheidung nicht auf dich abwelzt, von wegen, pendel du doch nach Feierabend zu mir raus. Dann kannst du ihm direkt sagen, dass du das zu anstrengend findest und darum ja gerade nicht dort hin gezogen bist. Wenn er das möchte dort zu wohnen, dann muss er auch pendeln.

Dein Freund scheint generell gerne Mal unselbständig zu sein oder täusche ich mich? Welcher erwachsene Mann ist denn damit einverstanden, dass er keine Küche hat weil Mutti kocht? Das ist ja dann keine Wohnung, das ist ein erweitertes Kinderzimmer. Wäscht und bügelt sie dann auch seine Unterhosen? Ehrlich gesagt wäre bei dieser Info mit der Küche für mich schon das Lachen nicht mehr zurückzuhalten gewesen.

Überlege in Ruhe, wie deine Zukunft sein soll und was du dafür tun möchtest und übereile nichts, du hast Zeit. Du kannst in Ruhe überlegen, ob er zu einer gemeinsamen Zukunft passt und was du für ihn empfindest.

Alles Gute für deinen Start in München!

04.03.2018 10:27 • x 3 #7


T
Danke erstmal euch allen für Eure Worte!

Das mit der Fernbeziehung ist für mich nicht so leicht. Eigentlich möchte ich keine. Zwei Jahre wohnen wir nun schon zusammen, irgendwie fühlt sich der Schritt in eine Fernbeziehung wie ein Schritt zurück an. Ein Schritt weiter weg von einer gemeinsamen Zukunft, auf die ich mich eigentlich schon gefreut hätte.

An die Idee, ich lass ihn erstmal machen, dann wird er schon sehen wie einfach und toll das alles sein wird hatte ich auch schon gedacht. Da ist halt ein großes Problem. Er würde das nie zugeben. Nie. Lieber würde er sich ewig quälen mit der Pendlerei, als dass er einmal zugeben würde: es war die falsche Entscheidung. Das ist einfach nicht er. Es fällt ihm ja schon schwer, manchmal einzusehen, sich nicht richtig zu verhalten.

Zu Deiner Frage Butterkrümel: Ja, was den Haushalt anbelangt ist er unselbstständig. Und natürlich wird Mama für ihn kochen und ihm seine Wäsche machen, wenn der Junge wieder in ihren Schoß zurückkehrt. Und selbstverständlich wird der bei ihnen angestellte Raumengel auch seine Wohnung putzen. Die sind ja auch nicht blöd. Kennen ihn seit 30 Jahren und wissen ganz genau, womit sie locken können. Hausarbeit verabscheut er schlicht und einfach.


Im Ergebnis frage ich mich einfach, ob das alles tatsächlich zu viel verlangt wäre. 2, 3 Jahre München bis man sich finanziell gefestigt hat. Wir hatten gestern ein langes Gespräch. Da hat er das in die Richtung gesagt. Er will es einfach nicht und es sei unfair, das von ihm zu verlangen. Und, dass es keinen Kompromiss gebe. Entweder gebe ich nach oder er - er tut es aber definitiv nicht. Ist der Kompromiss nicht tatsächlich diese überschaubare Zeit?! Ich sage ja nicht, ich will dort für immer hin!

Die Beziehung ist im Moment zwar glücklich ausgestaltet, aber dass es natürlich regelmäßig Ärger gibt, wenn Besuch bei seinen Eltern ansteht, ist klar. Heute abend hätten wir auch hinfahren sollen. Das hab ich jetzt gecancelled. Ich will dort einfach nicht hin.
M meint ich bilde mir das alles ein, dass ich das alles in den falschen Hals bekommen habe und unnötig aufbausche. Seine Eltern seien halt ganz eigen. Aber er hat zumindest auch eingestanden, dass es ihnen primär natürlich darum geht, dass der Sohnemann nach Hause kommt. Mit wem oder wie - das ist ihnen wohl egal. Und das ist das,was mich schon verletzt. Vor allem, nachdem ich mich lange Zeit eigentlich wirklich so gut mit ihnen verstanden hatte.

04.03.2018 11:00 • #8


Butterkrümel
Also habe ich das jetzt richtig verstanden? Er ist nicht bereit, einen Kompromiss einzugehen, ist auch nicht für Hausarbeit oder auch nur kochen zuständig und Fehler kann er auch keine zugeben?

Ok, dann frage ich dich Mal unabhängig von der Wohnfrage bei den Eltern: du hast studiert, du möchtest doch bestimmt in deinem Beruf auch arbeiten. Wenn ihr Vollzeit arbeitet wird der Haushalt auch nicht geteilt, denn das verabscheut er, wenn ihr Kinder habt, dann ist das sicher auch deine Sache, dein Leben komplett darauf auszurichten. Er wird nichts ändern, denn er als Mann verabscheut ja diese Frauenarbeiten. Seine Eltern sind schon älter, auch um die würdest selbstverständlich du dich kümmern, denn er könnte ihnen ja nicht Mal das Bett frisch beziehen. Nicht lange und du wirst keine Zeit mehr für deinen Beruf haben, dein Studium war dann wofür? Siehst du wo das hinführt? Da ist eine fertige Rolle, die du besetzen sollst. Und ja, diese uralte Wunschvorstellung kommt von den Eltern, die sich ihren jüngsten Sohn herausgesucht haben, um ein Generationenhaus zu haben. Die beiden Brüder kommen ja nicht mehr in Frage. Daran ist auch nichts Schlimmes, warum sollen sie sich das nicht wünschen?

Was nicht in Ordnung ist ist, dass ER ohne Rücksicht auf dich seine Eltern dabei unterstützt, dich in diese Rolle zu drängen. Er steht nicht zu dir.

Und klar findet er du übertreibst. Für ihn ändert sich ja nichts. Er kann seine Zukunft genau so angehen, wie er will. Die Eltern sind versorgt, die Familie wird von der Frau gepflegt, der Haushalt ist auch erledigt und er kann sich seinem Beruf widmen, für den er studiert hat. Deine Rollenbesetzung dabei scheint nicht nur für die Eltern austauschbar. Kompromissbereit ist er dabei auch nicht. Das ist, was er und die Eltern gerne hätten. Bist du die Richtige dafür? Stellst du dir so deine Zukunft vor?

Das ist die Entscheidung, die du treffen musst. Passt dieser Mann mit seinen Wünschen zu deinen? Nicht nur bisher, wo das alles kein Thema war sondern auch in zehn Jahren?

04.03.2018 11:17 • x 1 #9


P
Dein Gefühl muss erst einmal stimmen. Dein Gefühl sagt dir, es ist besser erst einmal in eine eigene Wohnung zu ziehen. Mach es!
Deine Intuition wird dir recht geben. Deine Bedenken nimmt er meiner Meinung nach nicht wirklich ernst. Er geht den Weg des geringsten Widerstandes. Bei Mama ist es doch halt bequemer.
Ich finde du handelst richtig. Lass dir Zeit, es ist schade, dass ihr nicht gleich von Anfang an in eine gemeinsame Wohnung zieht, unabhängig von seinen Eltern, aber es muss für dich stimmig sein. Mit der Zeit wird sich zeigen, wozu es gut war. Steht er wirklich zu dir, dann wird ihm das mit der Zeit zu blöd und er wird die Nähe zu dir suchen.

04.03.2018 11:35 • x 1 #10


H
Was Du jetzt erlebst habe ich hinter mir.
Deine Bedenken sind nicht OHNE genauso habe ich auch gedacht. Lies dir mein Erlebnis durch und du findest dich wieder.

Was Martin schreibt ist goldrichtig.
Nimm lieber ne kleine und überteuerte Wohnung, sei glücklich als Single und vergesse den Zirkus da.

04.03.2018 11:52 • #11


T
Wenn man das so liest, ist das alles ganz schön hart ausgedrückt.

Er mag keine Hausarbeiten, er macht sie trotzdem. Auch jetzt in der gemeinsamen Wohnung mach ich ja nicht alles allein. Er kann halt nicht kochen - aber er setzt sich zumindest dazu und schält mir eine Zwiebel oder hilft sonst bei Kleinigkeiten. Seine Mama hat ihm das nie beigebracht, er war das Küken der Familie, musste nie einen Finger rühren. Das habe ich ihm schon ausgetrieben. Auch wenn wir wöchentlich putzen hilft er. Er macht es halt nur nicht gerne. Aber er macht es.

Bezüglich des Kinder kriegens. Ehrlich gesagt sehe ich das selber nicht so eng. Auf die Welt muss natürlich ich sie bringen. Aber wir sind doch schon lange aus der Zeit raus, in der man seinem Job nicht mehr nachgehen kann, wenn man sich für Kinder entscheidet. Klar, die große Karriereleiter kann man vielleicht nicht mehr so schnell erklimmen. Aber möglich ist es schon - zumindest habe ich das bei vielen Anwältinnen schon gesehen (wir sind beide Volljuristen).
Das Thema Pflege ist schwer. Natürlich möchte er sich als Sohn mit diesem Gedanken nicht wirklich auseinandersetzen, wie es mal ist, wenn seine Eltern pflegebedürftig werden sollten. Auch dieses Thema hatten wir schon. Da habe ich ihm schon gesagt, dass ich sicher nicht zu Hause bleiben werde. Das sagt er von sich selbst übrigens auch (deswegen sehe ich sein Argument meine Eltern sind alt und ich will zu Hause sein auch nur als heiße Luft). Aber er sieht sich halt auch in einer finanziell guten Lage. Wenn es dann also überhaupt mal so weit kommen sollte, dann wird halt eine Pflegekraft geholt. Das ist seine einzige Aussage zu dem Thema. Mehr will er da auch gar nicht drüber reden. Das sind ja eh alles ungelegte Eier.

Vielleicht hören sich meine Nachrichten so furchtbar schlimm an. So schlimm ist er aber gar nicht. Er ist halt begrenzt in seinen Möglichkeiten, weil ihm das alles nie beigebracht wurde (Haushalt, Kochen), aber wo er kann, da hilft er.

Von Zukunftsvorstellungen will er nicht viel hören. Auch dieses Thema hatten wir gestern. Man soll doch das hier und jetzt leben. Was in Zukunft ist, wird man dann sehen. Seiner Meinung nach soll man sich nicht über die Zukunft den Kopf zerbrechen, ihm kommt es im JETZT auf eine harmonische und stressfreie Beziehung an. Er ist nicht so der Visionist. Auch das verletzt manchmal. Ihm ist halt wichtig, dass es JETZT passt. Deswegen stresst uns die Situation mit seinen Eltern auch, weil es halt JETZT Stress macht.

Ich habe ihm gestern auch versucht begreiflich zu machen, dass ich mich nicht ernst genommen und auch nicht verstsanden fühle. Er kontert nur damit, dass wenn er das nicht ernst nehme, ja gar nicht immer wieder ohne Ergebnis sich diesen ganzen Diskussionen aussetzen würde, ohne dass es einen Meter weiter geht. Er setzt sich seiner Meinung nach ja auch damit auseinander. Er sieht es halt nur anders.

04.03.2018 12:42 • x 1 #12


H
Das alles kenne ich von meinem EX.
Bleiben wir beim Thema kochen als Beispiel. Sagte ich, komm wir kochen zusammen und Du schälst die Kartoffeln tat er das. Sagte seine Mama; Du must jetzt einkaufen gehen tat er das.
Ich bin nach zwei Jahren in seine Nähe (4km) gezogen und nun denk mal nicht er hat ohne eine Aufforderung von mir einen Handschlag getan. Denn seine Mama vielen immer wieder Sachen ein wo sie ihn angeblich benötigte. Was ich wollte und wo ich Hilfe einforderte sagte die Mama immer öfter; erst kommen die Eltern! und das mit einem Unterton der keine Widerrede zuließ. Seine Eltern wären nie in ein Altenheim gegangen und ich sollte wohl als Pflegekraft dort unentgeltlich arbeiten. Ist auch einen Frage des Geldes denn wer gut verdient seine Brüder einbegriffen müssen zahlen wenn die alten ins Altenheim gehen. Somit wird bei Zeiten zugesehen das eine Schwiegertochter oder ein Kind in ihre greifbare Nähe sind. Da mein EX immer bei Mama wohnte konnte er keinen eignen Haushalt führen und er hatte auch keine Lust dazu, denn Egoisten mit narzisstischen Anzeichen sind für die niedrige Arbeit nicht erzogen worden.
Ich habe es erlebt, als ich nicht zu dieser Familie einzog wurde nur noch schlecht von mir geredet und die Trennung wurde von ihm eingeleitet in dem er für mich keine Zeit mehr hatte. Denn es galt der Ausspruch der Mama; Erst kommen die Eltern!

04.03.2018 13:12 • #13


T
Ach, schlecht reden tun sie ja jetzt schon.
Ich bin aus einer bürgerlichen Arbeitnehmerfamilie (in ihren Augen also wahrscheinlich eh schon unter seinem Niveau). Habe seit ich 16 bin nebenbei gearbeitet. Nebenbei zum Studium dann sogar Teilzeit, um mir dieses Studium leisten zu können - trotz BAföG. Große Sprünge waren nie drin. Dieses Jahr sieht es danach aus, dass ich das erste mal seit 8 Jahren (!) wieder in den Urlaub fahren kann.

Aber sie meinen ja trotzdem ich wäre die Ausbeuterin, die für alles Geld rauswirft. Warte zwar noch auf den Tag, an dem sie meinen mir sagen zu müssen, ich solle bitte keine goldenen Wasserhähne im Bad verbauen lassen - aber der wird sicher auch noch kommen.
Und innerhalb der Familie wird eh schon lang getuschelt. Die Luft ist ja immer dicke, die rechnen wahrscheinlich bei jedem Besuch mit der (frohen) Botschaft des Sohnemannes wir hätten uns getrennt.

04.03.2018 13:22 • x 1 #14


H
Findest Du in meinem Profil oder Thema Trennung, Scheidung und loslassen Wie meine Liebe zum Alptraum wurde.

Ich hoffe ich habe dich richtig weitergeleitet. Du kannst mir auch über mein Profil eine Nachricht senden, wenn du dich nicht öffentlich äußern möchtest. Vorab Danke für dein Interesse und ich bemerke, dass dich das Thema und auch die Erfahrungen anderer interessieren und dafür sind wir hier alle hier. Sich Gegenseitig helfen.... stimms.

Bei meinem Ex musste ich mir öfters anhören das ich wohl nicht viel tauge weil meine Schreibschwäche immer noch deutlich ist. Obwohl ich diese habe, ist es mir gelungen eine Lehre abzuschließen, Geschäftsführerin zu werden und später noch an einer Akademie den Nachweis einer -Finanz-und Lohnbuchhalterin erfolgreich abzuschließen. Er stellte sich mit einem Abi und einer 13 jährigen NICHT abgeschlossen dem Studium als Volkswirt über mich und arbeitet jetzt im Callcenter.
Ich persönlich messe nie einen Menschen an seine berufliche Leistung. Wichtig ist mir die menschliche Seite, mit seinem Verständnis und seiner Güte.

04.03.2018 13:37 • #15


A


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