Liebe auf Distanz - kann eine Fernbeziehung gut gehen?

@Tatjana_S

Sehr gut Dein Post!

Eine Frage: Wie genau war der Wortlaut der Mutter Deines Freundes? Ich meine nämlich aus ihren Worten was anderes rausgelesen zu haben.

Deine Interpretation bezüglich des Alk. in Deiner Familie könnte ich auch so sehen. Möglich aber - je nach genauem Wortlaut - dass es anders gemeint war.

Es ist schön, dass Du Dich hinterfragst aber bitte zweifle nicht an Dir!

@Tatjana_S : ich glaube Dir, dass Du nicht stumpf Deine Interessen beim Umbau umsetzen wolltest (obwohl es ja angeboten wurde), aber letztendlich ist man bei so einer Konstellation immer derjenige, über dessen Kopf entschieden wird, weil man ja das Budget verwaltet, sein Eigentum umbaut etc...Insofern hätte ich mich (wie Du) auch ungerne darauf eingelassen.
Das Thema Schwiegermutter-Schwiegertochter, welches unendlich Konfliktpotential bietet, kommt dann noch on top. Glaub mir: das würde keine von uns gewinnen.
Ich kann nur aus meiner Perspektive raten: ich weiß, dass man sich aus Vernunftsgründen nicht gut trennen kann, wenn man noch liebt. Insofern: Du musst nichts heute oder morgen entscheiden, was die Beziehung anbelangt.

Die beiden (für mich besonders verletzenden) Aussagen kamen natürlich nicht unmittelbar aufeinander.

Sie meinte anfangs, ich würde sie und ihren Mann dafür hassen, dass sie M das Angebot mit dem Haus machen. Und das ich nicht wollen würde, dass M dort einzieht. Und überhaupt (O-Ton) findest Du es doch nur blöd, dass ich noch lebe, noch nicht tot bin, und als Mutter hier noch ein Wörtchen mitzureden habe.

Im Zusammenhang, dass ich mich dort nicht wirklich erwünscht fühle, sagte ich, dass sie in vier Monaten nicht einmal gefragt hätten, was ich eigentlich in meinem neuen Job mache, und auch sonst keinerlei Interesse zeigen. Und ich das einfach von zu Hause anders kenne, dort auch ganz anders mit M umgegangen wird (Umarmungen, sie sagen ihm manchmal auch direkt, dass sie ihn mögen) meinte sie nur: Ja, das liegt sicher auch nur daran, dass ständig viel Vodka getrunken wird. Da sind alle ein bisschen lockerer.

Die Zweifel kommen halt leider daher, dass mir das in der früh gleich so mitgeteilt wurde: Die E hat die ganze Nacht WEGEN DIR geweint, weil sie sich durch dein passives Verhalten provoziert fühlt. Das kommt halt auch so an, als wäre ich Schuld daran. Und leider habe ich im Moment nicht den rationalen, losgelösten Blick auf die Situation. Es ist alles extrem emotional aufgeladen und wenn man sich eh schon nicht erwünscht fühlt, dann macht es eine solche Aussage halt auch nicht besser, sondern eher schlimmer...

Ich habe leider nicht mehr viel Zeit zum Antworten, aber:

hier sehe ich einen großen Konflikt (Eifersucht?) von Deiner Schwiegermutter zu Dir.

Ihre Worte sind unerhört! Auf diese Sätze würde ich sie unbedingt nochmals ansprechen. Frage sie, was genau sie damit gemeint hat, ob sie Dir unterstellt dass.....(Deine Gedanken, weshalb Du gerade zweifelst).

Du hast ihr auch noch aufgezeigt, wie es in Deiner Familie ist. Vielleicht hat sie sich deshalb als Gegenschlag auf das unterste Niveau begeben.

Hier ist eine Grenze überschritten. Deshalb spreche es an.

So, wie Du auch zu Recht bemängelt hast, dass sie gar nicht nach Dir fragen.

Sie mag aus mehreren Gründen geweint haben: Sie bekam ihren Willen nicht, hat Angst den Sohn zu verlieren, es stresst sie alles, sie weiss selbst, dass das Leben endlich ist, sie ist Dir unterlegen (hat jemals schon jemand Widerworte gegeben?) etc.

Zitat von Scarlett2016:

Du hast ihr auch noch aufgezeigt, wie es in Deiner Familie ist. Vielleicht hat sie sich deshalb als Gegenschlag auf das unterste Niveau begeben.

sowas passiert häufiger. Eltern hören selten gerne, dass andere Familien lockerer oder lustiger sind ...

Zitat von Tatjana_S:

Sie meinte anfangs, ich würde sie und ihren Mann dafür hassen, dass sie M das Angebot mit dem Haus machen. Und das ich nicht wollen würde, dass M dort einzieht

Das Problem ist, dass die Entscheidung nicht zwischen Euch gefallen ist, bevor die Eltern etwas davon mitbekamen. Deshalb schlage ich vor: meidet das Haus, bevor Ihr nicht 100% wisst, was ihr wollt. Entscheidet Euch!

Tatsächlich ist es ja schon entschieden. Aber halt nur für M. Er geht garantiert dort hin, und das hat er für sich so bestimmt.

Das hat er ihr auch klar mitgeteilt. Ich habe mich halt noch nicht entschieden. Tendiere zwar zu nein, aber wer weiß wie sehr liebe blind macht...
Es ist halt schwer für mich, mich da in Zukunft fernzuhalten.
Das wird sie doch noch mehr provozieren und gegen mich aufhetzen...

Zitat von Tatjana_S:

Ich habe mich halt noch nicht entschieden. Tendiere zwar zu nein, aber wer weiß wie sehr liebe blind macht...

das macht's halt schwierig. Den Weg der Liebe versuchen zu gehen, aber nicht wirklich glücklich sein mit der Art der Lebensführung? und Ihr entscheidet nicht zusammen als Paar, sondern er zieht sein Ding einfach durch? Ein Neubeginn, bei den Sw-Eltern, aber ohne gemeinsamen Plan, ohne leuchtende Augen, sondern eher mit Vorwürfen... das klingt nicht wirklich, als würde das passen. Du bist doch noch jung und musst nicht jetzt schon trautes Heim spielen. Geh' doch Deinen Weg, lebe Dein Leben, und lass ihn auf dem Land versauern. Ob er dann immer noch entschieden ist, allein da einzuziehen, wirst Du dann sehen.

Hallo Tatjana,
als ältere Frau über 40 gebe ich Dir den Rat, nehme Dich und Deine Belange wichtig. Sei lieb zu Dir selbst, behandele Dich selbst gut. Mache Dich nicht unglücklich, verbiege Dich nicht.
Konzentriere Dich auf Dich selbst, überlege, wie möchtest Du leben, was macht Dich glücklich. Sei so selbstbewusst wie Pippi Langstrumpf, die lebt, so wie es ihr passt!

Was andere denken, insbesondere was die Schwiegereltern denken, sollte Dir egal sein. Hier geht es um Dich!

Ich habe den Eindruck, die Schwiegereltern kaufen eine teure Küche, um den Sohnemann unter Druck zu setzen, damit dieser schnell einzieht. Dann zieht er nicht wieder aus, weil ach die Küche war so teuer! Tatjana es ist egal, wieviel die Küche gekostet hat. Die Schwiegereltern wollten diese Küche kaufen. Das ist nicht Deine Kompetenz, nicht Deine Verantwortung.

Wenn die Wellenlänge nicht stimmt, kannst Du noch so ewig diskutieren, es wird alles bloß schlimmer. Ich würde an Deiner Stelle meine Energie nicht verschwenden und mit der Mutter diskutieren. Deine Meinung äußern ist wichtig, aber zuviel Energie verausgaben, möglicherweise anschließend auch noch traurig sein und die aufgenommene negative Strömung verarbeiten, das ist zuviel des Guten. Lass Dich nicht so runterziehen. Umgib Dich lieber mit Menschen, die Dir guttun. Bleibe cool, sachlich wie eine Anwältin.

Tatsächlich musst Du ja nicht sofort entscheiden. Du kannst auch jederzeit Deine Meinung ändern. Du kannst mit deinem Freund zu seinen Eltern erstmal ziehen, dann wieder ausziehen. Oder umgekehrt.

Verbiege Dich nicht aus Liebe. Das macht Dich auf Dauer nicht attraktiv, nicht schön, weil Du im Inneren nicht glücklich bist. Sei selbstbewusst.

Die Mutter kommt durchgängig hoch manipulativ und egoistisch rüber... ich hab auch nicht den Eindruck dass es darum geht M hier ein Zuhause zu ermöglichen sondern einfach darum ihn in den Mutterschoß zurückzuziehen...

ich fürchte M steckt da auch in einer schlimmen Zwickmühle - die zwei wichtigsten Personen zerren an ihm (Nesthäkchen ist er ja auch noch).

ich empfehle dir auch .. lass los und lass dich in dieses gifitige Klima nicht reinziehen - das tut dir dort nicht gut, reibt dich auf - du brauchst deine Energie für etwas anderes. Das tut dann auch wieder eurer Beziehung gut, den streit weiter fortzuführen würde ihr nur schaden.

such dir was feines kleines deines in München - eine ruhige Insel in der sich dein Freund auch wohl fühlen wird - ich wette mal, dass sein Bedürfnis die 40km wieder raus zu Mama zu fahren sehr bald in Grenzen halten wird, wenn er ohnehin beruflich oder wegen dem Studium in die Stadt muss, und er die meiste Zeit bei dir ist. Da bin ich recht zuversichtlich nachdem er es auch geschafft hat für dich im Gespräch einzustehen... ich glaub er ist kein mama weichei - nur etwas konfliktscheu würd ich sagen