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Liebeskummer-meine Affäre hat mich verlassen

A
@silberfischchen


Danke für deinen reflektierten Beitrag. Ich bin auch der Meinung, dass viele EP spüren, dass der andere fremdgeht. Meist tolerieren sie es, weil sie nichts am Status quo ändern wollen und manchmal auch nicht können. Wird der S. nicht überbewertet? Ein Ehepaar hat Haus, Kinder, Familie und Vermögen zusammen. Dass nach 20 Jahren die Anziehung nicht mehr so da ist, ist verständlich. Doch es ist im Leben so, der Mensch möchte möglichst alles. Und das holt er sich eben außer Haus. Manchmal er, manchmal sie. Und man legt den Mantel des Schweigens darüber. Nach Außen soll ja alles perfekt aussehen.


Und eines Tages kommt dann eine/r der komplett fasziniert, sowie bei der TE. Und man kommt zum nachdenken, weil die Emotionen Achterbahn fahren. Menschlich. Aber was nun. 90 % entscheiden sich für Sicherheit. Haus, Hof und Kinder. Denn alles andere wäre zuviel Risiko. Insgeheim weiß doch jeder, dass auch die Affäre eines Tages den Status der Ehe einnimmt mit aller Langeweile und Verpflichtungen. Warum also wirklich DEN Schritt vollziehen?

Nimmt man das emotionale Drama raus, ist doch alles ok. Der Rausch geht vorbei, wenn man ihn nicht mehr nährt und gut ist. Wer heute glaubt, das passiert ihm nie und er ist ein Leben lang treu, ist naiv oder belügt sich selbst. Gegen das Schicksal sind wir alle machtlos.

Ich finde es nur schade, dass die meisten zu unehrlich sind zu sagen, ich möchte die Bequemlichkeit einer Ehe mit allen finanziellen Vorteilen, aber ich möchte auch die Leidenschaft einer Affäre. Das Rumgeeiere ist doch lächerlich. Das Geld ist den meisten näher als die Liebe. Und da sind die Männer meist wirklich im Nachteil, da sie richtig viel Geld bezahlen müssen, wenn sie den Schritt der Trennung wagen. Und das ist den Männern der Hormonschwung meist nicht wert. Wenn es dann ernst wird, entziehen sie sich lieber und suchen sich eine neue Geliebte. Das ist günstiger.

Es wird kaum Partner geben, die nicht spüren wenn der Partner fremd geht.

Auch ich habe schon seit Jahren immer einen Verdacht gehabt, dass mein Partner mich betrügt. Es gab genug Indizien. Aber wenn ich als Frau 70 Stunden die Woche arbeite, mein Leben funktioniert, will ich gar nicht wissen, was los ist. Ich schaute weg.
Er hätte sich freiwillig nie getrennt von mir, denn er wollte die finanzielle Sicherheit (bei uns waren die Rollen sozusagen vertauscht). Als ich dann Beweise für sein Fremdgehen hatte, meinte er, das würde doch alles nichts bedeuten, er liebe nur mich. Die Zwillinge, die eine andere bekam von ihm, waren ein Versehen.

Hätte er alles ehrlich zugegeben, wäre das weitaus besser gewesen, aber dann noch so zu lügen, das war sowas von abstoßend, da war fertig. Aber er wollte eben den sicheren Hafen nicht aufgeben. Dass Fremdgehen eben einen Preis hat, vergessen die meisten. Sein Preis war die finanzielle Sicherheit. Gewonnen hat er die Leidenschaft mit einer jungen Frau. Nur er kann entscheiden, ob dieser Tausch sich gelohnt hat. Ich sehe das pragmatisch.


Da wir aber nicht verheiratet waren, habe ich zumindest mein Vermögen behalten können. Ansonsten wäre es dramatisch geworden. Dann würde ich jetzt seine neue Familie finanzieren müssen.

Sein Traum wäre natürlich, BEIDES haben zu können. Es hat lange gedauert, bis er kapiert hat, dass er das nicht haben kann.
Zumindest nicht mit mir !

So ist das Leben...ich kann nicht am Meer wohnen und gleichzeitig auf die Berge schauen....

09.06.2019 08:24 • x 3 #106


E
Anscheinend bin ich noch nicht versiert genug für lange Beiträge. Meine obige Antwort war wesentlich ausführlicher, ich stelle fest, es ist nur das erste Drittel oben zu sehen.
Vermutlich kriege ich nicht mehr alle weiteren Gedankengänge hin, aber mir war wichtig klarzustellen, dass ich mir die Situation weder gewünscht habe, noch sie toll finde.
Darüber hinaus bin ich weder wegen Nachbarn noch sonstiger Umstände mit meinem Mann zusammen. Wir sind beide finanziell unabhängig, unsere Kinder sind groß.

Ich habe in den letzten Wochen viel über mich gelernt, über Ehe, Beziehung und Liebe. Ich habe die Initiative für unsere Ehe übernommen, Dinge, die ich vielleicht als selbstverständlich gesehen habe, mehr wertgeschätzt.
Gefühle kann man aber nicht wegrationalisieren, das ist ein langer Weg. Kriege ich es hin? Weiß ich nicht. Damit kommen wir aber zum Ursprung dieses Threads.
Ich habe solch ein Gefühlsdilemma noch niemals vorher gehabt. Es traf mich völlig unvorbereitet und ich wusste nicht damit umzugehen. Ich habe keine Erfahrungen gehabt, ich war komplett lost und konnte die ganze Situation nicht greifen.
Ich habe Fragen gehabt, habe ich immer noch, ich wollte mich gerne mit Menschen austauschen, die das schon erlebt haben.
Viele hier haben mir ganz tolle Impulse gegeben! Danke!

09.06.2019 08:36 • #107


A


Liebeskummer-meine Affäre hat mich verlassen

x 3


N
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich bin mir da wirklich nicht sicher. Es war wirklich so, wir kennen uns lange, nach einem Termin saßen wir noch auf einen Kaffee wie häufig und plötzlich hat es echt gefunkt....ich habe das noch nie vorher so gehabt und es hat mich total aus der Bahn geworfen.

Das ist deine Lücke. Wenn hierauf die Antwort kennst, wirst du einen Weg zunächst mal zu dir selbst finden. Von da aus wird sich alles andere ergeben.

09.06.2019 08:39 • x 1 #108


S
Liebe Anna, ich verstehe dich, denn ich war mal in einer ähnlichen Situation. Auch ich habe meinen Mann betrogen und wollte ihn sogar für meinen AM verlassen. Es kam anders, denn der AM wollte mich nur als Spielzeug für zwischendurch. Meine Trennung machte ihm Angst. Dennoch kam er zurück, nachdem ich wieder im sicheren Hafen der Ehe war. So wiederholte sich dieses unsägliche Spiel mehrfach und über Jahre hinweg. Meine Ambivalenz und innere Zerissenheit hat mich fast um den Verstand gebracht.

Heute bin ich wieder zurück in der Ehe und habe viel gelernt. Meine Ehe ist nicht perfekt. Wir haben viele Probleme immernoch aber es wird besser. Mit dem AM habe ich Null Kontakt. Auch er war mein Kollege und das bedeutete für mich Kündigung meiner geliebten Stelle und Kontaktabbruch zu allen Kollegen. Heute noch ist meine alte Arbeitsstelle und auch die Heimatstadt des AM für mich NoGoArea. Das mag übertrieben klingen aber anders war ein Weiterleben für mich mit meinem EM und den Kindern nicht möglich. Ich stand mehrfach kurz vor einem Suizid.

Was mich gerettet hat? Selbstliebe und die Liebe meines Mannes. Ich wollte und will Leben. An der Selbstliebe arbeite ich noch. Aber sie ist wirklich der Schlüssel zum Glück bzw. zu innerem Frieden und Zufriedenheit. Meine liebe zu meinem Mann ist nicht vergleichbar mit dem Rausch der Emotionen einer Affäre. Aber letzteres hat mich kaputt gemacht. Die Ruhe und Vertrautheit in meiner Ehe lässt mich heilen. Und nur darauf kommt es an.

Ich wünsche dir viel Kraft!

LG Shedia

09.06.2019 08:50 • #109


E
Liebe @AnnaLena49 danke auch Dir! Ich habe mir Deinen Text mehrfach durchgelesen und bin beeindruckt, mit welcher Ruhe, Kraft und Sachlichkeit (das meine ich jetzt in Bezug auf Schuldzuweisungen, welche Emotionen Du durchleben müsstet sind hiervon gänzlich unberücksichtigt)
Du Deine Situation teilst.
Ich hoffe, Dir geht es inzwischen gut? Wie geht ihr miteinander um, oder hast Du komplett keinen Kontakt mehr?
Deine Einschätzung, warum kommt es zu Affären, wie verändert sich Beziehung, was sind die Parameter zu bleiben das teile ich komplett. Spielt bei mir sicher auch eine Rolle.
Alle Sachargumente habe ich ausgetauscht, hinterfragt, ist es nur die Leidenschaft, das verbotene, die Nächte. Das einzige, was ich sicher weiß ist, dass alles noch viel zu frisch und ungeordnet war, um vernünftig einen Blick darauf zu werfen.
Ich verstehe wirklich komplett, dass das natürlich den Eindruck erwecken muss, ich würde quasi so lange in meiner Ehe bleiben, bis ich sicher wüsste, ob das mit dem anderen klappt. Diese Einstellung hatte ich im übrigen auch - bis vor ein paar Wochen.
Ich habe mich entschieden, dass mir meine Ehe wichtiger ist und arbeite daran. Ob das alles so funktioniert....keine Ahnung, habe ich ja auch mehrfach zugegeben. Es gibt eben keine Prozesskette, die man anstoßen kann und dann läuft es durch.

09.06.2019 09:09 • #110


6rama9
Zitat von Silberfischchen:
Ich finde, die gebundenen AP, die sich nicht vom EP trennen wollen, sind treu und loyal,

Zitat von Silberfischchen:
Das wird aus meiner Sicht immer vergessen, es ist sicherlich oft Bequemlichkeit, Feigheit, Schwäche usw. Oft aber auch Respekt, Achtung, Vertrauen (auch wenn sich das schräg anhört)

Es ist schon kurios, wie man grob unethsiches Verhalten, sich selbst schön reden kann. Es ist ein Zeichen von Respekt, Achtung und Vertrauen, den Partner über Wochen, Monate und Jahre anzulügen und zu hintergehen? Das finde ich nun mal wirklich einen sehr neuen Gesichtspunkt. Es wäre auch sinnvoll, die Begriffe Loyalität und Treue mal nachzuchlagen, wenn du dir deren Bedeutung nicht bewusst bist. Eine heimliche (!) Afffäre ist halt nun mal leider im höchsten Maße illoyal gegenüber dem Partner und wird nicht umsonst als Untreue bezeichnet.

Zitat von Ex-Mitglied:
Wer stellt den die Regeln auf, was in einer Ehe vorfallen muss, damit eine Trennung erfolgt?

Natürlich beide Partner gemeinsam. Aber du weihst deinen Partner ja nicht ein und karikierst damit jede partnerschaftliche Vereinbarung. Wenn Du charakterstark wärst, würdest du ihn an deinem seelischen Konflikt teilhaben lassen und ihn (mit)entscheiden lassen, wie und ob ihr eine gemeinsame Zukunft habt. Tust du aber nicht, denn du willst (ganz egoistisch) keinerlei mögliche Nachteile in Kauf nehmen. Da redet man sich dann gern ein, dass man selbstlos den Partner vor Leid schützen will (aber nicht so stark schützen, dass man selbst verzichten würde. Nur soweit schützen, dass er nix vom eigenen Tun mitbekommt). Oder man redet sich sogar ein, dass man besonders loyal und treu ist, so wie es @silberfischchen tut. Das ist dann eine Art ganz privater Fake News, die man sich wahrscheinlich mantramäßig wiederholt, damit man den Unsinn irgendwann selbst glaubt.

09.06.2019 11:20 • x 1 #111


A
@silberfischchen
Eine Affäre bedeutet auch Respekt, Achtung, Vertrauen (auch wenn sich das schräg anhört), Zusammengehörigkeit und vieles mehr. So eine Aussage über Affären habe ich noch nie gelesen. Eine Ohrfeige für jeden, der betrogen wurde.
Ich bin der Meinung, dass keiner das Recht, Menschen, die in Affären stecken, herabwürdigend zu verurteilen. Aber hier werden die Opfer verhöhnt.
Wahrscheinlich bin ich jetzt auch ein ignoranter Bösewicht, der Affären nicht gut findet und euch gar nicht weiterhelfen kann.

09.06.2019 11:40 • x 2 #112


darkenrahl
Zitat von Andy17:
@silberfischchen
Eine Affäre bedeutet auch Respekt, Achtung, Vertrauen (auch wenn sich das schräg anhört), Zusammengehörigkeit und vieles mehr. So eine Aussage über Affären habe ich noch nie gelesen. Eine Ohrfeige für jeden, der betrogen wurde.
Ich bin der Meinung, dass keiner das Recht, Menschen, die in Affären stecken, herabwürdigend zu verurteilen. Aber hier werden die Opfer verhöhnt.
Wahrscheinlich bin ich jetzt auch ein ignoranter Bösewicht, der Affären nicht gut findet und euch gar nicht weiterhelfen kann.


Ich bin auch deiner Meinung. Wenn dir mal der Teppich unverhofft und aus heiterem Himmel unter den Füssen weggezogen wird, das wünscht man nicht mal dem ärgsten Feind. Die Folgen sind verheerend und man kann jahrelang einem Partner nicht mehr vertrauen.
Leider spielt das für die, die eine Affäre haben keine Rolle, wichtig, für sie stimmt es, und sie meinen, wenn es für stimmt dann müsste das auch für EP stimmen. Was sie mit der Affäre für die, die sie doch ach sooooooooo lieben anrichten wird geflissentlch ignoriert.
Dabei, wenn es in der Affäre nicht mehr so richtig läuft, dann versteht man die Welt nicht mehr, wie kann nur der AP nur so verlogen sein, das hat man doch gar nicht verdient, diese Lügen und dieses Betrügen.

09.06.2019 11:58 • x 1 #113


S
Ich weiß, viele hier nehmen mich gar nicht mehr ernst, weil meine Ambivalenz von damals sich inzwischen in Form von massiven Stimmungsschwankungen chronifiziert hat. Und tatsächlich gibt es immernoch Tage, an denen ich am liebsten alles hinschmeißen würde. Nein, es gibt keine Prozesskette, die man einmal anschubst und dann wird von selbst alles gut. Es ist eher eine endlose Spirale in der die eigene Befindlichkeit und die des Partners ständig die Richtung ändert. Mal macht man 3 Schritte vor, dann wieder 5 zurück usw. Wer meine Threads hier verfolgt hat, kann das gut nachvollziehen. Anfangs habe ich den AM vermisst und den EM verflucht. Dann habe ich mich selbst verflucht und den EM in den Himmel gehoben. Dann wieder dem AM nachgeheult usw. Ein nicht enden wollendes Martyrium. Leidvoll für alle Beteiligten und manchmal sogar unerträglich für die Leser hier.

Auch das schönreden der Affäre gehörte dazu. Aber eine Affäre ist nicht schön. Anfangs vielleicht aber dann....! Affären sind schlimm, unethisch und zerstörerisch zu allererst für den Betrogenen natürlich. Aber auch für den Betrüger und vielleicht sogar für den AP. Ich habe meinen AM über Jahre per Telefon, SMS und mit Geschenken traktiert. Sicher auch nicht leicht. Und meine Psyche ist offensichtlich weitgehend zerstört. Anna, tue dir selbst den Gefallen und beende das. Schnellstmöglich und rigoros! Und dann vergib dir selbst und fange an, dich selbst wert zu schätzen!

Du bist mehr als diese Affäre, mehr als eine Affärenschlampe und mehr als dieses Häufchen Elend, das dem AM nachweint. @E-claire hat mir das so oft geschrieben. Erst jetzt beginne ich zu verstehen, was sie meinte. Wenn ich wieder heile, kannst du das auch. Und das ist dann automatisch auch das beste für deine Ehe mit deinem Mann!

Alles Gute!

09.06.2019 12:07 • #114


A
@shedia3
Du machst das schon richtig und bist auf den richtigen Weg.
Jemanden herabzuwürdigen, weil er eine Affäre hat, ist auch eine Form von Schwäche oder Hilflosigkeit. Der einzige, der wirklich sauer sein darf, ist der Betrogene.

09.06.2019 12:40 • #115


L
Liebe Anna,

dein Text bzw. deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor! Mir persönlich ist das zwar nicht passiert, aber meiner Freundin. Eure Geschichten sind zu 100% gleich und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es dir geht!
Vorwürfe oder sonstiges, dass du dich in eine Affäre begeben hast, sind komplett unangebracht und sicherlich gibt es Gründe dafür! Tatsache ist, dass du leidest, wie jede/r andere mit Liebeskummer auch und das ist nicht schön!

Ich selbst habe einige Male, zuletzt vor 6 Monaten, ganz schlimm unter Liebeskummer gelitten! Wusste natürlich, dass eine Trennung das Richtige ist, aber dennoch tut es so weh! Habe mich in dieser Zeit mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, das Internet durchforstet, viele Gespräche geführt und so richtig geholfen hat das alles nicht! Aussagen, wie die Zeit heilt alle Wunden, sind meiner Meinung nach auch nicht ganz korrekt, denn die Verletzungen, die bleiben unbewusst bestehen und oftmals nehmen wir sie mit in die nächste Beziehung! Ich habe gelernt, nachdem ich echt spannende Leute getroffen habe, die eeeeeewig schon auf diesem Gebiet forschen, dass man in der Lage ist, Verletzungen, real aber auch innerlich (!) mit einer Person auflösen kann! Man hat mir gezeigt wie, ich probierte es und es wurde besser! Natürlich fehlt er mir heute noch, aber dieser Schmerz, der den Liebeskummer ja erst so unerträglich macht, der ist weg! Klingt vielleicht nach Hokus Pokus, aber ist nicht der Fall! Ist eine Mischung aus, NLP, GFK, Systemischer Mediation etc.....

Vielleicht ist es auch eine Chance für deine Ehe! Wäre diese harmonisch, ohne Verletzungen etc. dann wäre es vielleicht nicht so weit gekommen! Du hast jetzt die Chance alles zu verbessern - dafür ist es nie zu spät! Im Laufe einer Beziehung sammeln sich über die Zeit unzählige kleine und große Verletzungen an, die dann am Ende für den großen Knall sorgen! Dabei muss das garnicht sein, bin ich der Meinung! Wenn wir von vornherein, also bereits ganz am Anfang, wenn wir noch auf Wolke 7 schweben, Kleinigkeiten aussprechen, die wir normalerweise niiiiieeee aussprechen würden, kann das bereits die nächsten Verletzungen verhindern! Hinzukommt, dass wir oftmals viel zu viel Ballast aus vorherigen Beziehungen mit uns rumschleppen und dadurch schnell mal eine Brille entsteht, gegenüber dem neuen Partner. Wir vergleichen Taten, mit dem des Ex und schließen daraus ach herje, der/die ist ja genauso wie mein Ex. Damit tun wir unseren neuen Partner oftmals Unrecht! Was ist gelernt habe und für mich zu 100% verinnerlicht habe: Sofort aussprechen, was ist! sobald es bei mir ein unstimmiges Gefühl macht. Das gibt dem gegenüber die Möglichkeit, uns zu verstehen und etwas zu ändern. Weiterhin interpretieren wir viiiiel zu viel, das habe ich mir ebenfalls abgewöhnt!

Oh jeee jetzt ist der Text viel zu lang geworden..... Ich wünsche Dir, liebe Anna, in jedem Fall alles Gute und Kopf hoch!
Liebe Grüße
Laura

09.06.2019 13:03 • x 2 #116


darkenrahl
Zitat von Andy17:
@Shedia3
Du machst das schon richtig und bist auf den richtigen Weg.
Jemanden herabzuwürdigen, weil er eine Affäre hat, ist auch eine Form von Schwäche oder Hilflosigkeit. Der einzige, der wirklich sauer sein darf, ist der Betrogene.


Auch ich bewundere @Shedia wie sie ihren Weg geht. Aber dieser ist nur möglich, weil ihr EM sie mehr liebt als sich selbst, sie wieder aufgenommen hat, ihr vergeben hat und auf sich nimmt, diesen harten Weg, der auch Rückfälle ihrerseits hat, denn sie hat den AM nicht wirklich vergessen können, geht, und ihr immer wieder Rückhalt gibt in ihren schwarzen Stunden.
Ihr Schicksal zeigt, dass Affären halt nicht das Leben in einer Partnerschaft spiegeln, sondern nur davon provitieren dass man sich nur sieht und trifft, wenn die Lust auf diesen Moment stimmt und man das erleben kann was man sich wünscht, aber nicht Wirklichkeit ist. Denn, man ist nicht wochen-, monate- und jahrelang zusammen und tritt einander auf die Füsse und da sind auch keine Kinder die das Zusammensein und die Verliebtheit stören. Denn dann würde auch diese Zusammensein sich in Normalität verändern. Und , dann? Eine neue Affäre eingehen?

09.06.2019 13:21 • #117


S
Sie sehen zu ihrem EP und auch zu dem Leben mit ihm/ihr. Das wird aus meiner Sicht immer vergessen, es ist sicherlich oft Bequemlichkeit, Feigheit, Schwäche usw. Oft aber auch Respekt, Achtung, Vertrauen (auch wenn sich das schräg anhört), Zusammengehörigkeit und vieles mehr.
... hatte ich geschrieben, das bezieht sich auf die Ehe (trotz Affäre).

Jeder Mensch ist bestrebt, glücklich und zufrieden zu sein. Jeder sucht seinen Weg für dieses eine Leben. Es gibt sicherlich gute und weniger gute Wege und eine Affäre will ich nicht schöner reden, als sie (für alle Beteiligten) ist.
Das man in so einem Falle vielleicht nicht das ganze bisherige Leben in Frage stellen will, weil selten alles schlecht ist, kann ich sogar verstehen. Das gilt für beide Ehepartner und zeigt sich meine Erachtens besonders, wenn so eine Affäre einmal auffliegen sollte.

Ich hatte schon geschrieben, ich kenne beide Seiten. Als Betrogene habe ich damals Haus und Hof verloren. Das war bitter und hat sehr wehgetan. Der Affäre habe ich zu keinem Zeitpunkt die Verantwortung/ Schuld gegeben. Mein Mann war einfach schon mit einem Fuß aus unserer Beziehung ausgestiegen als er sie kennenlernte. Das habe ich damals gespürt.

@Anna: Du wirst über kurz oder lang deinen Weg finden. Wie ich schon schrieb: es gibt mehr als schwarz und weiß.

09.06.2019 13:42 • x 1 #118


S
Mich muss niemand bewundern. Meinen Mann schon. Er fängt mich immerwieder auf, bleibt stabil und bietet mir Halt. Trotzdem er alles weiß über die Affäre, die jetzt 3 Jahre her ist und mich immernoch nicht los lässt.

Ich war psychisch nie sonderlich stabil. Schon aus meiner Kindheit und Jugend hatte ich unzählige Verletzungen davon getragen. Kurz vor Affärenbeginn waren meine Eltern verstorben, ohne das ich noch etwas mit ihnen hätte klären können. Auch der AM ist eine instabile Persönlichkeit und auch er hatte einen schweren Verlust erlitten, bevor er sich auf die Affäre mit mir einließ. Wahrscheinlich hatte genau das diese Verbindung erst möglich gemacht. Aber wir konnten einander nicht stabilisieren. Im Gegenteil!

Mein Mann war von schweren Schicksalsschlägen weitgehend verschont. Er hatte eine harmonische und normale Kindheit in einer intakten Familie. Das stärkt und hält ihn bis heute. Auch beruflich musste er sich nie neu oder umorientieren. Sein Leben war stabil und geradlinig und genau deshalb kann er mich nun auffangen. Er hat nie an sich gezweifelt und auch nicht daran, dass er die Ehe mit mir fortsetzen will. Trotz allem. Er war und ist wirklich ein Fels in der Brandung. Das macht mich manchmal wütend, weil ich dagegen immernoch wie ein Fähnchen im Wind bin. Aber ich brauche ihn, um mich fest zu halten. Was würde sonst aus mir werden? Ich mag es mir nicht vorstellen.

09.06.2019 13:46 • x 1 #119


darkenrahl
Zitat von Silberfischchen:
Sie sehen zu ihrem EP und auch zu dem Leben mit ihm/ihr. Das wird aus meiner Sicht immer vergessen, es ist sicherlich oft Bequemlichkeit, Feigheit, Schwäche usw. Oft aber auch Respekt, Achtung, Vertrauen (auch wenn sich das schräg anhört), Zusammengehörigkeit und vieles mehr.
... hatte ich geschrieben, das bezieht sich auf die Ehe (trotz Affäre).


Versuche mal, das einem betrogenen EP als Trost zu sagen, sie oder er hat dich aus Liebe und Achtung zu dir betrogen und belogen, du kannst ohne Bedenken vertrauen

09.06.2019 13:46 • #120


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