415

Liebeskummer-meine Affäre hat mich verlassen

E
Hallo zusammen,
Seit ca 2 Wochen lese ich hier die Beiträge und habe auch schon den ein oder anderen guten Tipp gefunden.
Zu meiner speziellen Situation gibt es aber nichts, daher eröffne ich einen neuen Beitrag.
Meine Geschichte:
Vor ca 4 Monaten habe ich auf einer internen Veranstaltung zufällig einen Kollegen getroffen den ich seit 15 Jahren kenne. Wir möchten uns schon immer, hatten aber wenig Kontakt da er in Norddeutschland arbeitet und ich in Frankfurt.
An dem Tag war alles anders. Wir haben Kaffee getrunken und es funkte mit 100.000 Volt.
Er ist mittags wieder nach Hause gefahren und seitdem hatten wir jeden Tag Kontakt, der bereits schriftlich intensiv war. Wir hatten uns volle Lotte verknallt.
Das wäre ja nicht schlimm gewesen, wenn wir nicht beide verheiratet wären und jeweils Kinder im Teenager Alter hätten.
Wir haben uns über alles ausgetauscht, die Kinder, den Alltag, den Job. Wir verstanden uns blind, es war, als wären wir schon ewig zusammen. Natürlich kam es wie es kommen musste, mit einer windigen Ausrede haben wir einen gemeinsamen Termin ausgemacht und sind natürlich im Bett gelandet.
Seitdem wurde es immer intensiver. Wir haben jeden Tag geschrieben und fast täglich telefoniert. Alle zwei Wochen haben wir es geschafft, uns für eine Nacht zu treffen.
Es war unglaublich. Es war intensiv. Wir waren verliebt, es war uns aber merkwürdigerweise klar, dass wir unsere Familien nicht aufgeben. Wir planten keine Zukunft.
Dann kam es plötzlich anders. Unter Tränen hat er Schluss gemacht. Er gestand mir, dass es ihn zerreißt. Dass er jedesmal, wenn er von mir weg musste, mehr gelitten hat. Dass sein ganzes Leben, jeder einzelne Tag von den Gedanken an mich bestimmt sind.
Aber dass er nicht geht. Dass er seine Kinder nicht zu Scheidungskindern macht. Dass er seine Frau nach vielen gemeinsamen Jahren nicht verlassen kann und will.
Ich glaube ihm das alles, habe auch keinen Grund das nicht zu tun. Ich verstehe auch seine Beweggründe.
Mein Problem ist auch nicht, dass ich ihn zurückwill. Ich bin sehr in ihn verliebt, aber ich möchte meine Familie ebenfalls nicht verlassen. Ich denke, aus der Affäre wäre keine alltagstaugliche Beziehung geworden. Es war auch noch zu früh, um ernsthaft weiterzudenken.
Aber das ist mein Dilemma: ich hätte es nicht beendet. Jetzt hat er sich getrennt und jeglichen Kontakt abgebrochen. Und das tut einfach so unglaublich weh. Er hat es mir erklärt und auch viele Tränen vergossen. Aber er sagt er hält es nicht aus.
Und ich halte jetzt die Trennung nicht gut aus. Rational war es sicher richtig. Aber ich bin so traurig. Ich weine viel. Wie schaffe ich es, dass es nicht so weh tut? Wie schaffe ich es, zu verstehen? Ich möchte einfach nicht mehr leiden.
Es tut so weh! Habt Ihr Erfahrungswerte? Wie lange dauert das Leiden? Und an euch Männer da draußen: wie ist das mit der Verantwortung? Könnt ihr das nachvollziehen was er gemacht hat und wenn ihr etwas ähnliches erlebt habt: wie geht es euch damit? Konntet ihr Ehe und Familie retten? Hat diese Trennung wenigstens Sinn?
Liebe Grüße

27.03.2019 21:57 • x 1 #1


D
Du klingst sehr reflektiert, die Schmerzen mindert das aber leider nicht.
Betrachte es möglichst rational, er hat Dir nur eine schmerzhafte Entscheidung abgenommen.
Ehe und Kinder, das gibt kaum jemand für ein Strohfeuer auf.
Wärst DU denn dazu bereit gewesen?
Wohl nicht, Du wolltest es nur gerne weiter weiter auskosten, was den Preis nur in die Höhe getrieben hätte.
Die Komplikationen, die Schmerzen und die hässlichen Konsequenzen wachsen proportional zur Dauer und Intensität einer Affäre.

Das Gesamtpaket eines Beziehungslebens setzt sich aus weit mehr zusammen als aus Verliebtsein und Begehren.
Dieses schöne Gefühl ist sehr mächtig, aber die Existenz völlig unschuldiger und ahnungsloser Menschen hängt da dran, emotional wie wirtschaftlich.
Deshalb tat er das Richtige für sich und seine Lieben, zumindest betreibt er Schadensbegrenzung.

Gegen die Schmerzen kannst Du nur aktiv mit dem Verstand angehen.
Ich wünsche Dir, dass das gelingt, denn ich stelle mir Liebeskummer noch härter vor, wenn er im Verborgenen stattfinden muss.

Ich rate davon ab, ihn zum Feigling und gewissenlosen Genießer zu degradieren, denn Du wirst wissen, dass das ein Kunstgriff ist, der nur gelingt, wenn man den Eigenanteil sehr bequem beiseite schiebt.

27.03.2019 22:29 • x 3 #2


A


Liebeskummer-meine Affäre hat mich verlassen

x 3


Löwin45
Zitat von Anna-isttraurig:
Und an euch Männer da draußen: wie ist das mit der Verantwortung?

Ich bin zwar jetzt eine Frau, Frage mich aber nach den Verantwortung.
Wer ist für was verantwortlich?

Ich finde es etwas schwierig die gesamte Tragweite zu verstehen.

Nun, er scheint jasich gerade seiner Verantwortung zu stellen.

28.03.2019 02:43 • #3


Gorch_Fock
Anna, wenn Du wirklich einige Geschichten gelesen hast, dann wäre Dir auch AMIGA - aber meine Affaire ist ganz anders- bekannt. Dein Affairenmann ist erfahren und hat Deine Bedürftigkeit erkannt. Mit Techniken der sog. PUA bau ich Dir auch innerhalb von ein paar Stunden das sog. Seelenverwandschafts-Level auf. Da die Muster bei den Frauen sehr gleich sind (Mitte / Ende 40, 25 Jahre zusammen, Funktionieren, Alltag, Lieblosigkeit in der Ehe, innerlicher Wunsch sich aus dem Gefängnis zu befreien) kann sich Dein AM sehr gut drauf einstellen. Mit Liebe hat das nichts zu tun. Er hat Dich ins Bett bekommen. Darum ging es.

28.03.2019 06:02 • x 5 #4


Zeitreisender
Zitat von Anna-isttraurig:
Das wäre ja nicht schlimm gewesen, wenn wir nicht beide verheiratet wären und jeweils 2 Kinder im Teenager Alter hätten.


Zitat von Anna-isttraurig:
Und an euch Männer da draußen: wie ist das mit der Verantwortung?


Du fragst was wir von der Verantwortung deines AM halten?

Gegenfrage:
Wie siehst du deine Verantwortung gegenüber deinem EM und Kindern?

Wenn du dir diese Frage beantworten kannst, dürfte klar werden, dass dein AM die Reissleine gezogen hat, bevor er mit seiner Familie eine sehr schmerzhafte Bruchlandung erleidet.


Zitat von Anna-isttraurig:
Hat diese Trennung wenigstens Sinn?

Die Trennung macht dann Sinn, wenn du anfängst dich und dein Eheleben zu reflektieren, und zu fragen ob es Sinn macht die Ehe fortzuführen.

28.03.2019 06:48 • x 5 #5


M
Wenn deine eigene Ehe stimmig wäre, hättest du mit ihm Kaffee getrunken und gut. Da ist dein Ansetzpunkt. Komm aus der Opferrolle raus und kümmere dich aktiv um deine Ehe, vielleicht reicht ja ein Warnschuß

28.03.2019 07:00 • x 5 #6


E
Liebe Löwin, mich interessiert wirklich die Einschötzung eines Mannes bezüglich der gefühlten Verantwortung. Er ist Alleinverdiener, seine Frau ist nicht ganz gesund. Er kümmert sich um vieles. Daher möchte ich wissen, ob dieses Verantwortungsbewusstsein trägt, oder ob immer etwas bleibt was fehlt.

28.03.2019 07:54 • #7


G
Liebe Anna,
Ich kann so sehr nachvollziehen wie es dir geht, da ich mich genau in derselben Lage befinde. Beide sehr lange in einer Beziehung/Ehe (17 und 30 Jahre). Es waren heftige 6 Monate, beide sehr fremdverliebt und ja ich leide. Wir versuchen beide unsere Ehen hinzubekommen, er verdrängt die Gefühle und ich ... weine viel und versuche halbwegs gerade auszusehen.
Wir versuchen Freunde zu bleiben was mal und mal weniger gut gelingt.

Es ist verdammt schwer und wie lange das Leiden dauert, ich weiß es nicht. Ich drück dir die Daumen dass es dir bald besser geht! Ein Rezept dafür kenne ich nicht ... leider...

28.03.2019 08:41 • x 1 #8


I
Hallo Anna,

ich hatte vor langer Zeit eine fast zweijärige Affäre mit einer ledigen Frau. Obwohl ich sehr verliebt war, habe ich es nicht fertig gebracht, meine Frau und meine Kinder zu verlassen. Die Liebe und und das Verantwortungsgefühl gegenüber meinen Kindern war nicht zu überwinden. Die Liebe zu meiner Frau ist auch zurück gekehrt. Der Prozess hat aber mindestens 3 Jahre gedauert nd war sehr hart. Mit meiner AF stehe ich, nach langjähriger Kontaktlosigkeit, schon länger in losem freundschaftlichen Kontakt. Sie hat mir verziehen. Die Entscheidung war richtig!

28.03.2019 09:25 • x 1 #9


sven11
Hallo Anna-isttraurig,

Du möchtest eine Einschätzung eines Mannes.
Ich habe vor einigen Jahren ähnliche Erfahrungen gemacht gehabt.
Sie kennengelernt in der Ehe, bevor die Affäre zu einer Affäre wurde die Ehe beendet.
Eine sehr intensive Zeit erlebt über ca. ein halbes Jahr.
Ich bin letztlich zurück gegangen. Der Grund.
Ich habe Kinder. Habe sie immer vermisst! Will und wollte Teil Ihrer Entwicklung sein. Nicht nur Statist, der ab und an seine Kinder sieht, übers Wochenende. Ich will sie begleiten auf dem Weg des erwachsen werdens und ihnen Dinge mitgeben für ihre Zukunft.
Das hat mich damals sehr belastet. Der letztlich ausschlaggebende Punkt war dann, als mein großer ins Krankenhaus kam. Intensivstation, Gründe tun nichts zur Sache.
Ich saß in einer anderen Stadt, er war 350km weit weg und ich fühlte mich sehr hilflos. Suchte eine Mitfahrgelegenheit übers Internet und fuhr los.
Ich kam an im Krankenhaus und sah ihn dort liegen.
Was da in mir vorging, möchte ich gar nicht schildern.
Letztlich bin ich zurück.

Ich sehe heute meine Kinder wie sie größer werden. Sehe jeder Stufe ihrer Entwicklung und bin da für sie. Sehe wie sie frecher werden. Die Pubertät sich bemerkbar macht und sich alles ändert. Ich sehe das sie mich brauchen und wie ich sie brauche. Das alles ist mir wichtig.
Und damit kommen wir zu dem Punkt von dir:

Zitat von Anna-isttraurig:
Daher möchte ich wissen, ob dieses Verantwortungsbewusstsein trägt, oder ob immer etwas bleibt was fehlt.


In meiner ganzen Ausführung habe ich nicht meine Frau erwähnt und daher meine Antwort an Dich.
Ja, es bleibt etwas was fehlt. Das ist bis heute geblieben und hat mit dem gleichen Gründen zu tun, weshalb ich sie damals verlassen hatte. Ich habe viel an mir gearbeitet. Viel geändert in meinem Leben. Aber da ist etwas was nicht verschwindet, wenn man in seiner Situation verbleibt.
Ich lasse alles auf mich zukommen. Versuche die Zeit zu genießen und weiß es kommt alles wie es kommen soll.

28.03.2019 09:42 • x 2 #10


Löwin45
Liebe Anna
Zitat von Anna-isttraurig:
Liebe Löwin, mich interessiert wirklich die Einschötzung eines Mannes bezüglich der gefühlten Verantwortung. Er ist Alleinverdiener, seine Frau ist nicht ganz gesund. Er kümmert sich um vieles. Daher möchte ich wissen, ob dieses Verantwortungsbewusstsein trägt, oder ob immer etwas bleibt was fehlt.

Ob dein AM aus purem Verantwortungsgefühl oder Restliebe bei seiner Frau bleibt, kann vermutlich nur er selber wissen.

Wenn du hier in den Beiträgen stöberst, wird dir auffallen, dass fast jede EF eines AM als krank und bedürftig von dem AM geschildert wird. Das klingt fast nach einer versuchten Standard-Entschuldigung. Denn durch die angebliche Krankheit der Frau kommt ihr Mann emotional zu kurz und holt es sich dann außerhalb...
Tja, ob diese Frauen immer alle krank sind, bezweifle ich einfach mal.

Wenn er wirklich ein so verantwortungsbewusster Ehemann und Vater wäre, hätte er keine heimliche Affäre mit Lügen und Betrügen begonnen.
Denn er hat doch ganz sicher gelogen, um Nächte mit dir zu verbringen.
Okay, nun ist es so.

Plötzlich bemerkt er, dass er im Begriff ist, alles zu zerstören, was ihm wichtig erscheint und zieht die Reißleine.
Ja, in dem Augenblick ist dann doch etwas von Verantwortungsgefühl vorhanden.
Allerdings bin ich der Überzeugung, dass auch immer noch Liebe zur EF da sein muss, um erfolgreich in die Ehe zurückzukehren. Da ansonsten diese Ehe unweigerlich kaputt ist.
Ja auch dafür wird er dann die Verantwortung übernehmen müssen.

Aber auch du wirst Verantwortung für dein Gefühls-Dilemma übernehmen.
Möglicherweise ist auch deine Ehe irreparabel.
Zitat von Anna-isttraurig:
Ich denke, aus der Affäre wäre keine alltagstaugliche Beziehung geworden.

Wenn das der Fall ist, war der Einsatz - nämlich eure Ehen - zu groß.

Zitat von Anna-isttraurig:
Aber das ist mein Dilemma: ich hätte es nicht beendet.

Wie hätte es denn dann geendet?
Irgendwann wäre es vermutlich mit großem Knall aufgeflogen.
Glaube mir, dein Mann und die Frau deines AM würden/werden dann leiden.
Und zwar so heftig, wie du es dir momentan nicht vorstellen kannst.
Auch dafür werdet ihr beide dann verantwortlich sein.

Nun hat dein AM die Affäre beendet.
Du leidest und das ist nicht schön.
Das kann ich sehr gut verstehen.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir deine Zukunft vorstellst, wenn es weitergelaufen wäre.
Jetzt hast du eventuell noch eine Chance in deine Ehe zurückzukehren.
Nun, ich würde diese letzte Chance nutzen und den kompletten Kontakt zum AM einstellen.
Vielleicht versuchst du parallel dazu herauszufinden, was dir in deiner Ehe fehlt. Führe Gespäche mit deinem Mann über deine und seine Wünsche.
Ob du ihm beichten solltest - keine Ahnung.
Einerseits könnte das eine reellere Chance zum Neustart sein, da es einen kompletten Kassensturz der bisherigen Ehe bedeutet.
Andererseits bringt das großes Leid über deinen Mann, und niemand kann seine Reaktion vorhersagen.

28.03.2019 09:47 • x 3 #11


G
Liebe Anna, als Ergänzung zu meinem obigen Beitrag. Wir haben noch engen Kontakt, treffen uns auch, obwohl bei uns auch eine größere Entfernung dazwischen liegt. Dafür habe ich im Affärenforum schon heftig Gegenwind bekommen, aber es ist so und wichtig für uns, wir wollen auf die tiefgehenden Gespräche nicht verzichten. Sowohl er als auch ich haben nichts zu Hause erzählt, ich weiß es ist mies und Verrat und Betrug... damit muss ich klar kommen. Ohne Grund ist alles nicht passiert und ich arbeite daran.
Zu deiner Frage, ich weiß und er sagt es, dass er trotz der Entscheidung etwas vermisst und ist traurig darüber.
Jedoch war es bei uns auch viel zu früh, eine andere Entscheidung zu treffen, für mehr müssen beide den Ansprung schaffen (Kinder sind schon erwachsen). Wir versuchen beide damit klar zu kommen, was kommt weiß niemand und ob es richtig war zeigt die Zeit.
Ich kann nachvollziehen wie es dir gerade geht und du dich fühlst!
LG

28.03.2019 12:24 • x 2 #12


D
Zitat von Gorch_Fock:
. Mit Liebe hat das nichts zu tun. Er hat Dich ins Bett bekommen. Darum ging es.


Deine Beiträge irritieren mich immer, denn Du stellst Deine Geschlechtsgenossen gerne als völlig gewissenlose Geschöpfe dar, die weder Gefühle noch tiefe Bindungen zu einem Menschen kennen, ausgenommen der Ehefrau, aber selbst das darf man ja bezweifeln.
Affärenmänner lieben ihre Ehefrau nicht, denn sie gehen ja fremd. Die Affärenfrau lieben sie auch nicht, so wie Du sagst.
WEN lieben sie dann überhaupt?

28.03.2019 12:39 • x 2 #13


Kummerkasten007
Zitat von Anna-isttraurig:
Mein Problem ist auch nicht, dass ich ihn zurückwill. Ich bin sehr in ihn verliebt, aber ich möchte meine Familie ebenfalls nicht verlassen.


Warum?

Was ist an ihm so besonders, dass Du Deine Ehe und Familie riskierst?

Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist nicht grüner als auf Deiner.

28.03.2019 12:42 • x 3 #14


E
Ich kann verstehen, dass das so wirken muss. Ich glaube aber ernsthaft, dass das nicht so war, denn um mich ins Bett zu kriegen hätte weit weniger gereicht. Und ich denke auch, ich bin tatsächlich lebenserfahren genug um zu merken, dass es nicht nur darum ging.

28.03.2019 20:09 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag