@Lilly82
ich glaube, dass jeder seinen eigenen Weg im Umgang damit finden muss und dennoch scheinen manche Strategien doch einigen zu helfen. In Zeiten in denen ich mich meinen eigenen Gedanken und den dadurch provozierten Gefühlen fast wie ausgeliefert fühlte half mir Bewegung (egal ob aktiv vorallem bei langen Spaziergängen oder passiv beim Autofahren) in Kombination mit vertrauten Menschen oder zumindest einer menschlichen Stimme, anfangs besonders in Form von Telefonaten, später auch in Form von Podcasts oder Hörbüchern. Auch Nachts im Bett hörte ich angeleitete Imaginationen. Später reichten schon manchmal die Erinnerungen an die Imaginationen oder die Vorstellung blöde Gedanken auf Wolken zu setzen und wegziehen zu sehen oder in Seifenblasen wegzupusten. Irgendwann hatte ich selbstgebastelte individuelle Imaginationen die mir besonders gut halfen ( Wenns ganz schlimm war voller Fokus auf meine Umgebung und Sinnesreize z.B. sich 5 Dinge aufzählen, die man gerade sehen kann, 4 Sachen die man hören kann, 3 die man fühlen kann, 2 die man riechen kann, 1 die man schmecken kann... oder in etwas scharfes, saures oder bitteres beißen ... irgendwas was einen rausreißt. Manche machen sich ein Haushaltsgummi ums Armgelenk um beim Fatzenlassen kurz herausgerissen zu werden und sich dann leichter mit etwas anderem ablenken zu können. Manche zählen in 7er Schritten von 1000 herunter.....
Eine sehr lange Zeit lang half mir Schwimmen sehr.
Sehr vielen hilft ja Sport.
Sich Ziele für später notieren kann helfen, ruhig ne richtige Bucketliste...
Sich ein Symbol basteln, kaufen, schenken lassen - wie auch immer - dass einen daran erinnert, dass man für sich selbst der wichtigste Mensch sein sollte ... bei mir war es ein besonders schöner Ring den ich mir im größten Kummer kaufte...
Manchmal hab ich mich auch bewusst entschieden da jetzt durch zu gehen und zu heulen und zu merken mir gehts sch., aber ich sterb nicht dran....
Einige greifen auf Beruhigungstees oder Baldrian, Safran usw. zurück.
Schönreden brauchen wirs alle nicht, es ist eine schlimme Zeit. Aber durchkommen tun wir. Irgendwann.
Ich brauch auch noch. Die ganz schlimmen Phasen tauchen noch in Wellen immer wieder auf, aber sie werden kürzer ...
Ich wünsche Dir sehr, dass Du bald etwas findest, was Dir ein bißchen helfen kann und dass es Dir bald leichter wird.
24.07.2025 22:46 •
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