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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

P
@sonne-5273: Ich gehe nicht davon aus, dass das Mitgefühl echt ist, aber du kannst dir mal eine Situation vorstellen, in der jemand vor mir steht und mir Mitgefühl entgegen bringt. Ich merke das, sehe das in den Augen des Gegenübers usw., aber ich fühle es einfach nicht, es kommt einfach nicht bei mir an, es würde schlicht und ergreifend gegen meine Glasglocke knallen. Und ja, hier dasselbe Problem, ich wünsche mir Mitgefühl, aber andererseits finde ich es lächerlich, schwach (das Gefühl, niemanden zu brauchen). Wirkliche Nähe bedeutet für mich unbekanntes Terrain, sie löst Angst und Panik in mir aus, da ich nicht so aufgewachsen bin. Ich könnte sie vielleicht für einen bestimmten Zeitpunkt ertragen und hätte dann das Gefühl zu ersticken, das ist einfach eine innere Blockade. Möglicherweise hat das damit zu tun, dass ich wirkliche Nähe mit Schmerz verbinde.
Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen, das ist schon in Ordnung. Ob die Gefühle anderer mir vollständig gleichgültig sind? Es ist schwierig zu beantworten. Ich würde sagen, wenn die Person (damit meine ich zb Freunde, Partner) es geschafft hat mich zu verletzen, dann ja. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mein Ex-Freund Rotz und Wasser geheult hat und sich in mir keine Regung gezeigt hat. Was in solchen Momenten in mir vorgeht? Nichts, es ist mir einfach egal oder ich denke: Das hast du verdient. Wenn eine Person mich nicht enttäuscht hat, dann kann es durchaus passieren, dass sich etwas in mir regt, aber das kommt selten vor oder, wenn eine Person mich versteht, dann kann es auch passieren, dass sich etwas in mir regt. Es kann auch passieren, dass ich etwas lese oder sehe, das eine Regung in mir hervorbringt.
Wie das aus meiner Sicht kippt? Das wird dann ein Nähe-Distanz-Spiel. Panik/Angst bei zu viel Nähe wie oben beschrieben und gleichzeitig brauche ich Nähe, ich fühle mich nicht beachtet, wenn man sie mir dann entzieht, bin dann verletzt. Ich habe einfach ein bestimmtes Bild von Liebe im Kopf, und wenn diese Person dieses Bild nicht erfüllt, dann bin ich schon enttäuscht und distanziere mich. Das merke ich nicht immer bewusst. Ich suche die perfekte Person und gleichzeitig weiß ich, dass es sie nicht gibt - ein Dilemma. Im Laufe der Partnerschaft erwarte ich dann immer mehr und mehr, das ist sehr destruktiv. Ich kann das nicht beeinflussen. Wenn man mir zu viel Nähe gibt, suche ich unnötig nach Streitgründen, damit sich die Nähe wieder relativiert.
Ja, die Panik ist wirklich sehr groß. Diese Panik kommt daher, dass ich nicht angenommen worden bin für das, was ich bin, sondern ständig kritisiert worden bin und so zu sein hatte, wie sich das andere vorgestellt haben. Mir hat man auch nie etwas richtig zugetraut, wodurch ich nie richtig in Kraft getreten bin. Dadurch hat sich extremer Ehrgeiz entwickelt, ich muss ständig beweisen, dass ich etwas drauf habe. Zudem wurde ich für Ehrlichkeit bestraft. Wenn mir jemand gegenüber steht, filtere ich die Bedürfnisse des Gegenübers heraus und versuche sie zu befriedigen, damit ich diese Person zufriedenstellen kann.
Ja, es ist die Angst vor Beschämung.
Ich habe dieselben körperlichen Leiden. Zudem knirsche ich im Schlaf mit meinen Zähnen oder habe Kieferknacken. Mein Zahnarzt sagte mal, dass so ein immenser Druck von meinen Kiefern ausgeht, dass die Zähne dadurch kaputt gehen können. Manchmal passiert mir auch, dass Gliedmaßen einschlafen.
Es erstaunt mich sehr, dass dich mein Erleben interessiert und gleichzeitig freut es mich. Du scheinst ein sehr herzlicher und einfühlsamer Mensch zu sein.
Wie hast du deine EX-Liebe wahrgenommen?

@Kontra: Das ist schon in Ordnung, fühle dich nicht gezwungen, mir zu antworten.

@Tempi: Danke für deinen Artikel. Ich hatte an Menschen gedacht, die in sich geschlossen sind, an authentische Menschen, die immer gleich bleiben, unabhängig davon, wer vor ihnen steht. Das wäre dann für mich eine Identität. Das, was schwankt wären dann Vorlieben/Abneigungen/Interessen usw., aber nicht der Charakter.

09.10.2017 20:56 • x 5 #2206


P
*ich meinte im ersten Satz natürlich, dass ich nicht davon ausgehe, dass das Mitgefühl nicht echt ist.

09.10.2017 20:57 • x 1 #2207


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

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Y
Zitat:
Ja, würdest Du so ein Denkmal basteln und Dich dabei richtig hineinversenken, dann hättest Du Deine Frequenz auch schon der Wunschrealität angepaßt - so einfach geht das . Und der Einstein im Spatzenflederkleid hätte zudem das Licht der Welt erblickt .

Das sehe ich übrigens auch, daß alle Schreiberlinge hier im Thread in nahe Zukunft glücklich sein werden!
Ich sage nur: Indianerstamm! Geschätzte zehn Frauen und ein Mann, höchstens zwei Männer - mehr an Glück kann nicht mehr gewünscht werden!


Du bist süß Whynot Hatte den ganzen Tag nebenbei den Pappspatz im Sinn Das erquickt mich
Danke schön.

Liebe Kinder, mir geht es wie verliebtverliebt, ich schaffe es gerade nicht, allen zu antworten, obwohl ich große Lust zum Texten habe. Ihr seid mir alle eine Bereicherung. @verliebtverliebt Dir Hörspielidee ist gut!

09.10.2017 21:32 • x 5 #2208


W
@Tempi

An Deinem mißglückten Anpirschungsversuch merkt man, daß auch scheinbare Träumerle sehr wachsam sein können. Das ist wie bei den Kätzchen - die liegen zusammengerollt da und machen den Eindruck des arglosen Tiefschlafs. Aber sobald auch nur eine Fliege über den Fensterahmen stakst, hebt sich schon ein Augenlid.

Jedenfalls hast Du sicher recht damit, daß Ysabell ein zartes Pflänzchen ist, das gehegt und gepflegt werden muß - auch wenn ich glaube, der Stamm dieses Pflänzchens wird ein ziemlich dicker sein, der sogar einem Elefanten standhalten würde!

@prisma

Sich bewußt von anderen abgrenzen zu lernen, hängt wiederum mit dieser Fähigkeit zusammen, sie überhaupt wahrnehmen zu können.
Ich glaube, bei Dir hat sich ein Automatismus eingeschlichen, nach dem Du reagierst. Was wiederum ganz sicher mit Deiner Kindheit zu tun hat, in der Du ihn erlernt haben wirst, als Überlebensstrategie sozusagen.
Üblicherweise ist es ja so: Wenn ein paar Wolken am Himmel auftauchen, wird man darauf gar nicht reagieren, aber wenn es zu schütten beginnt, wird man den Regenschirm aufspannen (was dann sozusagen einer natürlichen Abgrenzung entspricht). Du aber spannst ihn entweder gar nicht auf oder schon, sobald sich auch nur ein kleines, ganz unbedeutendes Wölkchen am Himmel zeigt. Und das liegt eben an diesem Automatismus, der Dich von vornherein schon darin blockiert, etwas tatsächlich wahrzunehmen. Sondern Du wirst das Verhalten, die Äußerungen, die Gestik usw. anderer gleichsam verstandesmäßig einordnen und dann darauf reagieren. Oft vielleicht auch gleich einmal mit Panik.
Das Grundproblem wird sein, wie es mir scheint, daß Dir diese innere Ansprechbarkeit fehlt, Du innerlich wie erstarrt bist. In Dir sind quasi Mauern, aber keine Landschaften. Und wenn Dich etwas berührt, fühlt sich alles gleich an, alles gleich nach nichts. Du reagierst dann nicht aus dem Gefühl, sondern aus dem Verstand heraus, tust oder sagst dieses und jenes, weil es Dir angebracht, gehörig oder vorteilhaft erscheint. Man könnte vielleicht sagen: Du bist auf der Gefühlseben in diesem Totstellreflex hängengeblieben. Außer vielleicht, jemand kommt Dir emotional wirklich nahe. Dann reagierst Du - und das soll sich nun nicht vielleicht ironisch anhören - zumindest noch verletzt. Ganz so wie Tiere, die aufgrund dieses Totstellreflexes in eine reglose Starre verfallen - nichts bringt sie dazu, sich zu bewegen, vermutlich nehmen sie nicht einmal etwas wahr, außer eben, wenn sie verletzt werden.

Ich glaube, Du denkst hier etwas zu weit, und das macht Dir Angst. Du fragst Dich, wie es ist, wenn Du wieder jemanden kennenlernen würdest, daß er dann Dein wahres Ich kennenlernen sollte usw. Ich glaube aber, daß es besser wäre, erst einmal so manches, das Du abgespalten hast, von dem Du Dich entfernt hast, wieder in Dein Ich und Dein Ich-Erleben zu integrieren. Dann schaut es nämlich ganz anders aus mit Deinem wahren Ich.
Das Problem ist ja nicht, daß Du grundsätzlich eben gar keine Gefühle in Dir hättest, sonst wäre auch nichts abgespalten und nichts würde Dir Angst machen, sondern das Problem ist, daß Du vor Gefühlen eine Heidenangst hast und Dich ihnen gegenüber totstellst bwz. sie gewissermaßen eingefroren hast. Aber das heißt nicht, daß Du sie nicht auch wieder auftauen lassen und zum Leben erwachen lassen könntest.
Gegenüber Menschen oder in Zusammenhang mit Menschen wird das allerdings ziemlich schwierig sein, weil dem dieser Automatismus gegenübersteht und von Menschen natürlich auch Reaktionen zu erwarten sind, die dann gleich wieder diesen Totstellreflex auslösen. Selbst wenn jemand Dich aufrichtig liebt, würde das, fürchte ich, nicht viel helfen, weil Du darauf konditioniert bist, auf Ablehnung zu stoßen und darauf zu reagieren. D. h. Du würdest dieses Dilemma unbewußt sogar selber provozieren, um in Deiner Haltung bestätigt zu werden. Etwas, das auch nur an Ablehnung, Zurückweisung erinnert, würde in Dir schon heftige Abwehrraktionen auslösen (und Bestätigungsgedanken) und alles zunichte machen.
Eben aus diesem Grund meinte ich, Du solltest das Wahrnehmen an Nichtmenschlichem üben und erlernen. Dann geht es nämlich überhaupt nicht darum, wie Du ankommst, daß Dich etwas verletzen könnte, daß Du Ablehnung erfahren könntest usw. Ich kann Dir nur empfehlen, das zu versuchen. Allerdings möchte ich nun keine Einschätzungen machen, was dann geschieht, weil dies nur wieder Erwartungen auslösen würde, an denen Du das, was passiert, dann zwangsläufig bemessen würdest. Und das wäre nicht sinnvoll. Wenn Du das versuchen möchtest, dann mache es einfach, schalte alles aus bis auf die Wahrnehmung, erwarte nichts, denke nicht darüber nach. Es geht hier allein um das Erleben, um nichts sonst.

Ich finde es übrigens nicht nur gut, sondern auch mutig von Dir, Dich hier in diesem Thread so geöffnet zu haben!
Wie Du siehst, kann man manchmal auch Glück haben und auf Menschen treffen (wenn auch virtuell, was aber nicht weniger wert ist), die ein tieferes Lebensverständnis haben, das Verachten schon hinter sich gelassen haben und Dir mit Offenheit begegnen. Alleine das kann heilsam sein.

@ysabell

Du scheinst ja sehr leicht zu erquicken zu sein! Schon ein einsteinscher Pappspatz reicht dazu aus.
Beim nächsten Mal wird es dann Schrödingers Schachtelkatze .
Und sollte es Dir dann sogar noch gelingen, was ich Dir ohne weiteres zutraue, die beiden friedlich zu vereinen, dann hättest Du damit überhaupt gleich die langgesuchte Welterquickungsformel gefunden!

10.10.2017 03:56 • x 4 #2209


pferdediebin
Mein liebes Isabellerl, ich wollte gestern nicht ausarten in meinem Überschwang, ich hab das leider nicht so oft, und bin innerlich trotzdem ein bissl gehemmt., aber das muß gesagt sein, ich liebe dein Echo
Du eröffnest mir oft einen neuen Blickwinkel auf mein Geschreibsel, und du lobst mich, YEAH. Da bin ich völlig narzisstisch-menschlich: Lob ist einfach gut
Du hast eine besondere Wärme, die du austeilst wie ein Rasensprenger. Mögest du immer viel Echo bekommen!
Und nochmal, kindliche Naivität und altersungerechte Weisheit sind auch Zeichen von Hochsensibilität, such dir endlich was aus.
Ich möchert unheimlich gern einmal mit dir reden, bitte. Bei verliebtverliebt hab ich durch das persönliche Gespräch erfahren, wie absolut herzig diese Frau ist, ein Goldstück. Bei tempi hab ich sowieso einen besonderen Vorteil, durch die lässigen Tage in Wien, ich möchert sie nicht mehr missen Es gibt auch schon sonnige Pläne , die irgendwie funktionieren werden (Hexhex ).
Und weil ich grad so gut drauf bin, versuche ich @Kontra mal zu verstehen. Du wärst gern mehr hier, fühlst dich aber gehemmt.
Wie wär's, wenn du mal was absolut Neues probierst? Versuch diesen Konflikt zu lösen!
Komm mir entgegen, ich bin grad hochgradig liebevoll gestimmt. Du weckst auch meinen Beschützerinstinkt
Mädchen, nichts kann so wichtig sein, daß du dich dafür so (von ysabell) wegsperrst. Für mich ist es das nicht, bytheway. Ich hab grad anderes zu bewältigen. Reduziert man es auf das Wesentliche, ist es so: Ich hab mich über dich geärgert, du hast dich über mich geärgert. Was tut man in so einem Fall? Wenn einem etwas daran liegt, springt man über seinen Schatten (wie ich hier, jetzt). Und ich tue das deshalb, weil DIR etwas daran liegt. Für dich.
Und am besten tragen wir das hier öffentlich aus, sonst kommt wieder keiner mit, oder tut so ( @Ema ). Also,...

@prisma
Hätte ich mein Mitgefühl unter Kontrolle, wäre mein Leben um vieles einfacher verlaufen , es ist also nicht etwas, worin ich Energie investiere, das ist einfach so.
Und ich verwandle mich deshalb in einen Stein, weil ich total resigniere oder sehr aggressiv bin. Das ist dann quasi das Tilt, wenn ich meinen Gefühlen nicht mehr Herr werden kann. Mit Depressionen kann dann die Resignation ins Bodenlose fallen,
und im Kampfmodus folge mir die Sintflut, das ist auf Dauer nicht zu ertragen. Nein, das will ich nicht ausleben
Nichts zu fühlen ist dann sehr befreiend, es ist einfach alles ziemlich egal, gleich-gültig. Und was ist schon wirklich wichtig?
Das beruhigt anscheinend die innere Chemie, holt mich auch auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich kann auch in der Arbeit meinen Autopiloten einschalten, meine Persönlichkeit ist dort nur bedingt gefragt, ich leiste Dienste. Wäre ich dort gnadenlos ehrlich, hätte ich meinen Beruf verfehlt. Aber Pokerface hab ich keins.
Und ich war schon als Kind erschüttert, wenn ich angelogen wurde. Meine Erfahrung war: Lügen sind verletzend und auf Dauer nicht zu halten. Erschüttertes Vertrauen ist schwierig neu aufzubauen. Lügen degradieren das Gegenüber zum Trottel.
Wahrheit schafft Vertrauen und klare Verhältnisse. Wahrheit vorauszusetzen zu können gibt Sicherheit. Wahrheit ist manchmal unbequem, aber eine Lüge zögert etwas nur hinaus, man kommt nicht drumherum.
Ich kenne dieses Gefühl von Ich brauche nichts und niemanden, ich ziehe auch viel alleine durch, aber ich habe erkannt, daß hinter dem brauchen auch Gemeinschaft und Vertrautheit steht und entsteht. Ist es nicht schön, ist es nicht eine Ehre, wenn man von jemandem hört: Ich brauche genau dich, ich fühle mich bei einem Problem ausserstande, es ohne dich zu lösen? Und meine Bedürftigkeit kann jemand anderem genau dieses Gefühl vermitteln.
Meine Entwicklungsgeschichte kannst du Schritt für Schritt in diesem Thread verfolgen, es begann mit dem Artikel von der Wardetzki, dann hab ich mir ihre Bücher über Kränkungen und weiblichen Narzissmus besorgt. Meine Fassade war/ist: Ich muß trotz persistierender Borreliose funktionieren, und hab mich von Zusammenbruch zu Zusammenbruch getrieben, möglichst alle Symptome ignoriert, bis es nicht mehr ging. Ich hab erkannt, woher die enorme Kränkungsbereitschaft überhaupt kam und welche Grundbotschaft alles blockiert.
Ich habe viel über mich gelernt, mit Hilfe aller hier, und habe irgendwie zu meiner Grundstruktur zurückgefunden. Ich hab sogar eine Form von Glauben gefunden. Und durch das alles habe ich mich verändert, ohne großartig etwas tun zu müssen Ich hab erst einmal erkennen müssen, daß und wieviele Ängste es gibt, das war mir gar nicht bewusst, so sehr war ich daran gewöhnt mit einer kraftraubend schweren Ritterrüstung herumzulaufen.
Und ich denke, genausowenig merkst du, wieviel Energie die Fassade kostet, weil du es so gewöhnt bist. Der Hunger nach Identität ist vielleicht nur die Suche nach einem Echo. Denn natürlich hast du eine Identität, du weißt nur nicht, was liebenswürdig an dir ist. Die Energie wird verschwendet, indem du künstliches Echo erzeugst, daß dich aber langfristig nicht befriedigen kann, weil du eigentlich das Echte in dir suchst. Und Sicherheit gibt nur die Wahrheit, die Konstante.
Wenn du also für die Wahrheit bestrafst wurdest hätten wir schon mal eine sehr böse Grundbotschaft, die dir vermittelt wurde.

Leider ist schon wieder so spät, ich muß aufhören...

Buenas Noches

10.10.2017 04:30 • x 5 #2210


T
Zitat von pferdediebin:
Ich hab mich über dich geärgert, du hast dich über mich geärgert. Was tut man in so einem Fall? Wenn einem etwas daran liegt, springt man über seinen Schatten (wie ich hier, jetzt).
Du hast mich gerade zum Weinen gebracht.

Ich danke Dir für diese Zeilen, Pferdemama.

Ich denke an Euch. MOIN!

10.10.2017 08:23 • x 3 #2211


T
Zitat von pferdediebin:
Ich habe viel über mich gelernt, mit Hilfe aller hier, und habe irgendwie zu meiner Grundstruktur zurückgefunden. Ich hab sogar eine Form von Glauben gefunden. Und durch das alles habe ich mich verändert, ohne großartig etwas tun zu müssen.
Nochmal gelesen und wieder . Der Himmel weint und ich auch. Danke. Danke für Deine leichtverständliche Art Dich auszudrücken.

Mein heutiges Highlight: ThaiMassa. bei Miau im Warnemünder Hof. 1.Adresse seit vielen vielen Jahren, auch für unsere Gästeunterbringung.
Gestriges Highlight: 1. ex wählt sich die Finger wund, nee (ist ja nix Neues)
Habe meine neue Sparkassen ec-Karte zugeschickt bekommen, obwohl die alte noch bis 12/17 gültig ist. Vor 3 Jahren entfiel mir über Nacht die PIN. Ich vergesse öfter mal was.
Gestern war sie wieder da! Ich wusste die vierstellige Geheimzahl plötzlich. So etwas nennt man wohl Geistesblitz. Hatte es mit dem letzten Gassigang gleich ausprobiert. Und Tatsache. . . !
Das zukünftige Highlight wird am 21.X.2017 in Hamburg stattfinden. Werde Euch anschließend berichten.

Wünsche Euch einen zauberhaften Tag. Macht das Beste draus.


Schön, dass Ihr da seid.

10.10.2017 09:11 • x 4 #2212


S
Zitat von Tempi:
Mein heutiges Highlight: ThaiMassa. bei Miau im Warnemünder Hof.


oh... ich will auch....! schmelz....Genieß es, liebe Tempi!

@prisma .. ich antworte Dir noch in Ruhe. ich fand Deine Antworten sehr anregend. Vielen Dank dafür.

10.10.2017 10:07 • x 4 #2213


Kontra
Zitat von pferdediebin:
Komm mir entgegen, ich bin grad hochgradig liebevoll gestimmt.

Süß von dir, aber: Nein, Danke.

10.10.2017 12:03 • x 2 #2214


Y
@prisma
ich hoffe, Du lässt Dich von dem Knilch gestern nicht abschrecken. Der blutjunge Pechvogel trieb gestern im ganzen Forum sein Unwesen, wollte einfach mal Dampf ablassen. Er hat Kummer weil er nicht geliebt wird.

Hier meine Highlights des noch frühen Tages:

Pferdemama
Zitat:
aber eine Lüge zögert etwas nur hinaus, man kommt nicht drumherum


wie wahr! Hab ich auch schon erleben dürfen, ich meine als Lügnerin
Das ist mal eine interessante Betrachtung der Lüge!, erklärt, warum sie für einen selbst nicht sinnvoll ist, statt das übliche- man tut das nicht! Das stimmt zwar, ist aber wenig überzeugend für jemanden, dem es sche.iß egal ist, was man aus moralischen Gründen tun oder lassen sollte.
Auch wenn Whynötchen jetzt vielleicht aufbegehren wird, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige moralische Grundsätze ihren Sinn nicht nur in einem erträglichen sozialen Miteinander haben, sondern noch einen tieferen Sinn haben, den ich schwer in Worte fassen kann, aber immer mal wieder fühle.

Whynot
Zitat:
An Deinem mißglückten Anpirschungsversuch merkt man, daß auch scheinbare Träumerle sehr wachsam sein können.


ihr seid alle so süß. Aber das war keine Wachsamkeit. Tempi ist ein Mensch, dem ich blind vertraue. Das empfand ich schon, als wir hier noch gar nicht miteinander schrieben.
Auch @pferdediebin: Ich bin einfach sehr langsam im Kontaktaufbauen. Ein Steinchen nach dem nächsten. Tempi war stürmisch , was ich übrigens absolut liebenswert und gesund finde @tempi. Es hat bei mir nichts negatives ausgelöst. Na, eigentlich gar nicht stürmisch, nur so von mir empfunden, einfach ganz normales Interesse. Nur ticke ich da etwas anders. Ich telefoniere auch mit meinen Freunden sehr sehr selten und treffe sie nicht oft. Das ist nicht nur scheu, sondern auch oft der Wunsch nach Einsamkeit. Ich brauche sehr viel davon. Meine Kontakte sind konstant, aber zurückhaltend. Regelmäßige Telefonate führe ich mit niemandem.
Das ist übrigens alles komplett wertfrei geschrieben. Klar könnte ich sagen- vielleicht habe ich ein Näheproblem usw usf. Gerade will ich aber einfach nur erklären, wie ich ticke.
Als ich noch nicht wusste, wie ich selbst bin, habe ich mich diesbezüglich völlig unrefelektiert den Wünschen meiner Freunde angepasst. D.h. ständige Geselligkeit, häufige Telefonate, und wunderte mich, wieso ich sehr oft Depressionen hatte. Die hatte ich selbstverständlich nicht nur deswegen.

Hinzu kommt die Sorge, Menschen zu enttäuschen. Ich habe es oft erlebt, dass ich mich z.B. mit einer Arbeitskollegin privat getroffen habe und dazu auch große Lust hatte, es war dann sogar schön und innig und danach kann ich dann aber gerne mal 2 Monate schweigen und mir ist so lange nicht nach einem weiteren Treffen.
Das löste manchmal große Enttäuschung aus.
Ich kenne nur wenige Menschen, die da das gleiche Bedürfnis wie ich haben und das sind meine engsten Leutchen.
Einer meiner besten Freunde rief jetzt etwa 4 Monate nicht mehr an, und nun gerade meldet er sich oft. Genau so mag ich es. Je nach Lust und Laune. Wir wären einander auch nie böse, wenn der andere z.B. sagen würde: sorry, mir ist heute nach Alleinsein, ich möchte nicht so gerne auf deinen Geburtstag kommen. Zu viele Leute.

Und mal ganz unabhängig von den Befindlichkeiten: ich habe gerade und die nächsten Wochen bis Monate wahnsinnig viel zu tun. Meine Woche ist bis in die Wochenenden hinein proppevoll. Und dann gab es noch Menschen, die mich gerade sehr brauchten. Traurige Kerlchen. Davon wollte ich hier aber nichts schreiben. Seit langem kein Urlaub in Sicht. Und wenn ich dann mal 2 Tage für mich habe, lechze ich danach, die komplett allein zu verbringen.
Ich hoffe, dass sich die grösten Wogen im nächsten Jahr geglättet haben und wir alle uns sehen werden.
Da ein Threadtreffen hier nun schon öfter Thema war, hatte ich das Bedürfnis, mich mal zu erklären.
Das wichtigste ist gerade für mich, die Dinge, die mir am Herzen liegen, zu schaffen.

Übrigens, wo ich gerade beim Thema bin. @pferdemama-
Zitat:
such dir endlich was aus
ich wähle die Hochsensiblität Vielleicht ist das ja ein Symptom dafür: wenn ich einen Abend mit einer Freundin verbrachte, oder gar auf einem Geburtstag war, dann ist es in mir danach nicht einfach vorbei und Vergangenheit. Vor meinem inneren Auge rasen nur so die Eindrücke vorbei, ich sehe jeden Ausdruck noch einmal, höre die Worte wieder und wieder und bin komplett eingenommen davon, ähnlich wie beim Filmschauen. Das ist nicht an sich schlecht, doch bleibt mir dann metal wenig Raum für das, was ich zu tun habe.
Eine gute Freundin von mir ist da gaaanz anders, hüpft von einer Verabredung zur nächsten, ist immer ganz im Moment, während ich manchmal noch Tage danach noch in der Verabredung feststecke.
Wenn ich es manchmal übertreibe, sinke ich halb ohnmächtig in die Kissen und bin ganz wirr, manchmal auch Schwindel. Zu viele Bilder.

Das ist auch ein Thema, dass ich jedem Mann, den ich in den letzten Jahren kennenlernte, versuchte nahe zu bringen. Keiner verstand es. Es löste dumpfbackige Kommentare aus oder Misstrauen- aha! Super Ausrede! Du triffst dich noch mit anderen Mänern und versuchst dir Zeit freizuschaufeln.
Dabei braucht es keine große Menschenkenntnis, um zu checken, dass ich mit einem einzigen Mann schon genug zu tun habe.

Der Mann, mit dem ich jetzt gerade Kontakt habe, hat darauf gaaanz anders reagiert. Als ich nach Ewigkeiten ausnahmsweise von mir aus mal ein Treffen vorschlug, schrieb er nicht etwas wie Das wurde auch mal Zeit!, sondern schrieb augenzwinkernd Meinst du nicht, dass das entwas verfrüht ist!? Du bist so stürmisch! Wenn mir jemand so liebevoll begegnet, geht mir gleich das Herz auf.
Wir trafen uns also und danach wollte er mich schnellst möglich wieder sehen, wurde stürmischer- lass uns x zusammen tun und y machen usw.
Ich erklärte es ihm in etwa so: wir haben uns am Montag gesehen und den Montag trage ich in den Dienstag mit hinein und in den Mittwoch usw. Wenn ich nicht aufpasse, kollabiere ich. Ich stecke einfach noch im Montag fest, bin nicht so schnell. .
Ein paar Tage später schrieb er ganz zart Bist Du noch im Montag?
Unsere Sonne hat übrigens die gleiche Sensiblität, wenn der Kommentar gestattet ist

Meine Güte, das muss alles sehr problematisch klingen, ist es aber eigentlich gar nicht. Vielleicht geht es nur der Merheit etwas anders damit.

Exkurs: @whynot
Gerade klingelte es unerwartet und heftig. Mein Herz zog sich zusammen und schon blitzte das Bild vom lachenden Elch auf

So, weiter zu meinen Highlights:

Whynot, ich finde Deinen ganzen Beitrag an Prisma großartig! Sehr anregend, auch für mich.
Zitat:
Das Problem ist ja nicht, daß Du grundsätzlich eben gar keine Gefühle in Dir hättest

wie wahr! In ihr steckt alles, was sie braucht. Ist vielleicht nur auf Pause gestellt Oder dieOn-Taste wurde so lange nicht benutzt, dass Prisma einfach vergessen hat, dass sie existiert. Und selbst wenn sie ahnt, dass sie existiert, muss sie sie ja wieder finden. Und etwas wieder zu finden, das man Jahre nicht gebrauchte, ist doch immer schwer, auch im ganz banalen praktischen Leben.

Pferdemama, Dein Beitrag hat wie bei Tempi ein klopfendes Herz und ein paar zarte Morgentränchen der Bewegtheit ausgelöst
Zitat:
Denn natürlich hast du eine Identität, du weißt nur nicht, was liebenswürdig an dir ist. Die Energie wird verschwendet, indem du künstliches Echo erzeugst, daß dich aber langfristig nicht befriedigen kann, weil du eigentlich das Echte in dir suchst.

Kenne ich, auch wenn ich meine Energie nicht für ein künstlich erzeugtes Echo verballere, sondern in die Angst oder den Selbstboykott hinein ballere, bis ich ganz groggy bin. Manchmal liege ich 2 Stunden wie erstarrt im Bett und fühle mich danach, als wäre ich einen Marathon gelaufen.
Irgendwo las ich mal, dass es genau so anstrengend ist, sich selbst zu boykottieren, wie etwas für sich zu tun, also könne man ja auch gleich letzteres wählen. Das saß. Denn um nur ein banales Beispiel zu wählenb: wenn ich mich z.B. aus Angst zu versagen vor die Glotze haue oder mich betrinke, oder was auch immer, dann kostet mich das echt sogar noch viel mehr Kraft, als z.B. fiebrig zu lernen. Sich selbst auszubremsen verpulvert wahnsinnig viel Energie.
So doch auch in der Liebe. Drückt man sie nicht aus, egal wie, durch Umarmungen, Worte usw., ist man irgendwann ganz erschöpft vom sich zurückhalten.

Heute schreibe ich etwas durcheinander. Ich hoffe, ihr könnt mir dennoch folgen.

Prisma, Du fragtest, ob ich mein Traumwandeln schon versuchte zu unterbrechen. Ich dachte lange drüber nach weil ich es in letzter Zeit nicht mehr tue, sondern einfach geschehen lasse. Aber ja, ich ging sogar vehement gegenan und das war sehr anstrengend. So bin ich in den heißen Uniphasen, wo es ständig um Abgabetermine ging, die keine Verzögerung erlaubten, spätestens nach 2 Stunden Lernen, wenn ich dissy wurde, joggen gegangen. Joggen-Lernen-Joggen. . . Du kannst Dir denken, wie zeitaufwendig das ist. Oder kurz tanzen, kaltes Wasser ins Gesicht. In schlimmen Zeiten sogar Selbstohrfeigen.
Das mag extrem wirken, aber komischerweise hat mir noch kein Arzt und kein Psychologie ausgeprägte Dissoziation diagnostiziert. Ich bin schon sehr geistesgegenwärtig, nur verliere ich mich im Detail, so unbedeutend das auch sein mag. Eine Textstelle wird im Seminar veranschaulichend vorgelesen und schwupps- bin ich voll darin und wache eben erst nach Semnarende wieder auf.

Eine Kommilitonin, die ich gar nicht kannte, mit der ich aber viele Seminare gemeinsam besuchte, kam einmal nach einer Sitzung zu mir, legte mir ihren Arm um die Schulter, herzte mich und sagte lachend zu einer anderen Kommilitonin etwas wie Unsere Ysa entschwebt öfter mal in andere Sphären und wirkt nicht so ganz präsent. Sie hat ab und an mal eine Erscheinung Das hat mich total gerührt und köstlich amüsiert.
Ein anderer Kommilitone auf dem Campus sagte einmal Hey, wie schwirrst du denn hier rum! Du studierst nicht, sondern lustwandelst! Klingt schön, nicht wahr? Ich hörte das schon gerne, es machte mich aber auch traurig weil ich mir dadurch auch viel verbockt habe.

Ich bin mal noch mit Lernzettelchen direkt zur Klausur gerannt. Bis kurz vor der Tür noch gelernt. Ich war top vorbereitet. Einige Meter vor dem Klausurraum hat mich etwas in den Bann gezogen und ich folgte dem weggebeemt. Tja, Klausur einfach komplett vergessen. Sie fiel mir wieder siedend heiß ein, als ich zufällig nach offenbar genau 2 Stunden dem Prof., bei dem wir die Klausur schrieben, begegnete. Ich zuckte erschrocken zusammen, er war total cool, lcähelte nur. Got.t sei dank war damals gerade die Regelung eingeführt, dass wir ohne ärztliches Attest auch einfach zum 2. Klausurtermin erscheinen können.
Es ist aber nun auch keine Dauereinrichtung bei mir. Passiert nicht alltäglich, ist aber schon anstrengend.

Ohje, ich ufere grenzenlos aus. Genug davon. Auf vieles habe ich noch gar nicht geantwortet. Kommt aber noch, sobald mir etwas einfällt und ich Zeit habe.

@pferdemama
Zitat:
Lob ist einfach gut


ist aber kein therapeutisches Lob, sondern ein Echo, dass Du auslöst. Deine Beiträge sind oftmals pure Energie- so behämmert das klingen mag. Man kann Dich spüren. Yeah Baby! Und wenn darauf keine Resonanz käme, dann stimmte doch etwas nicht in. . . in. . . dem Universum? Naja, Du weißt schon, siehe Deine Einstein Signatur. Das ist einfach Physik

10.10.2017 12:48 • x 7 #2215


T
Zitat von ysabell:
Nur ticke ich da etwas anders. Ich telefoniere auch mit meinen Freunden sehr sehr selten und treffe sie nicht oft. Das ist nicht nur scheu, sondern auch oft der Wunsch nach Einsamkeit. Ich brauche sehr viel davon. Meine Kontakte sind konstant, aber zurückhaltend. Regelmäßige Telefonate führe ich mit niemandem.
Das ist übrigens alles komplett wertfrei geschrieben.
Ich auch.

Zitat von ysabell:
schön und innig und danach kann ich dann aber gerne mal 2 Monate schweigen
. . . ich gerne auch 6 Monate (echten Freunden macht das nichts aus)

Zitat von ysabell:
Meine Güte, das muss alles sehr problematisch klingen, ist es aber eigentlich gar nicht.
Üüüüüüüüberhaupt nicht problematisch, sondern sehr gesund. Ansonsten würde auch Deine Kreativität leiden.

10.10.2017 20:17 • x 2 #2216


W
@ysabell

Ja, Grundsätze haben durchaus ihren Sinn - ich weiß nur nicht, ob man sie gleich moralisch nennen und sie dadurch verdächtig machen muß.
Wenn jemand meinetwegen natürlicherweise monogam ist, dann wäre es geradezu verrückt, unnatürlicherweise polygam zu sein - so wie das auch umgekehrt der Fall ist.
Das Problem sind nicht die eingeborenen Grundsätze, sondern die allgemeinen Grundwerte, die als Zwang dann zur Moral werden. Als ob Moral nicht das gröbste Schimpfwort wäre, das Unschuldiges schuldig macht und Heiliges unheilig.
Wenn ich das Gesicht eines Moralisten sehe, frage ich mich immer ganz automatisch, was man aus Sauerteig machen kann. Das blühende Leben wird es nicht sein, aber vielleicht ein verzopfter Lingam, den man sich dann als gewissermaßen nachträgliches Memento mori an die Wand schrauben kann .

Der lachende Elch scheint bei Dir ja schon voll eingeschlagen zu haben!
Damit wäre dieses Problemchen wohl so gut wie gelöst. Ein bißchen Training noch, und das Herz zieht sich nicht mehr zusammen, wenn es überraschend an der Tür läutet, sondern weitet sich gleich auflachend.

11.10.2017 02:34 • #2217


pferdediebin
@ysabell
Also, ich versteh dich gut, ich halte es ähnlich. Meine Kontakte, selbst zu den Menschen, die in meiner Stadt wohnen, gestalten sich durch meine Schlafstörungen sowieso schwierig, Und ich hab auch nicht so viel neues zu erzählen, mein Leben ist bekanntermassen ziemlich langweilig.
Ich habe Freundinnen, die sehe ich vielleicht alle 5 Jahre einmal, und es ist immer so, als wären wir nie getrennt gewesen.
Ich telefoniere auch nicht so viel, vergesse ständig Geburtstage, usw. Ich habe gemerkt, daß das irgendwie wellenförmig abläuft, manchmal rufe ich mich nach einer langen Ruhephase pflicht- und schuldbewusst durch meine Kontaktliste und erreiche niemanden. Dann wieder gibt es Tage, da melden sich ALLE, und es passt auch.
Aber z.B. täglich mit meiner Mutter zu telefonieren, wie eine meiner Cousinen, da bekäme ich Aggressionen. Mich machen auch Mitbewohner aggressiv, und da kann es sich auch um meinen Sohn handeln. Ich will daheim tun und lassen, was ich will, und vor allem will ich nicht reden, ich will Ruhe hier.
Und mein Umfeld ist daran gewöhnt, daß hinter jeder Abmachung ein Vielleicht steht, was weiß ich, ob und wann ich schlafen kann? Ich kann schon Pläne machen, aber wenn es absolut nicht geht, und ich nicht unbedingt muß, dann geht mein Wohlbefinden vor. Abgesehen davon hat kein Mensch was davon, wenn ich grantig und desorientiert bin
Ich besuche eigentlich keine Veranstaltungen, gehe kaum aus, ich will in meiner freien Zeit NICHTS MÜSSEN. Als Ausgleich.
Erst wenn ich sowas wie Langeweile spüre, denke ich an Pläne Da kommt dann die Selbstdisziplin ins Spiel, und ich tue so viel wie möglich von den Dingen, die ich tun muß. Und ich drücke mich gerne, zögere und verschiebe. Aber ich weiß, es bleibt mir nicht erspart, und ich muß mich nur zum Anfangen bringen, dann geht es wie von selbst. Und ich wundere mich jedes Mal, warum ich das nicht einfach gleich hinter mich gebracht habe. Es ist so erlösend, nicht mehr an etwas denken zu müssen, was man erledigen muß. Es stresst mich mehr, Dinge nicht zu erledigen.
Und je weniger unnötige Aufregungen, desto besser. Ich trink nicht mal Kaffee.
Ich bin die Letzte, die jemanden bedrängt oder fordert. Das war nur ein spontaner Gedanke.
ABER, wenn ein Treffen stattfindet, bist du DABEI, darauf bestehe ich, selbst wenn wir einen Fond einrichten

@Kontra
Weißt, was dir nicht oft im Leben passieren wird? Und was eigentlich nie geschätzt wird als das Geschenk, das es ist?
Ehrliche Kritik.
Ich weiß selbst gut genug, wie oft ich gegen meine innere Mauer gerannt bin, wenn mir jemand meine blinden Flecken aufgezeigt hat. Ich wollte es nicht hören, nicht sehen und schon gar nicht wahrhaben. Aber letztendlich hat mich die Wahrheit immer eingeholt. Somit ist es mir mittlerweile viel lieber, daß man mit mir, anstatt über mich redet.
Denn nur, wenn ich das, was viele sehen, auch anerkenne, kann ich daran arbeiten. Als äußerst kränkbare Person hat es mich jedesmal zerstört, und ich hab mich narzisstisch niedergemacht, mir die Wahrheit selbst um die Ohren gehauen, bis ich sie akzeptiert habe.
Wenn dir einer sagt, du bist ein Ochse, kannst du ihn beschimpfen, wenn dir noch einer sagt, du bist ein Ochse, kannst du ihn schlagen. Aber wenn dir viele sagen, du bist ein Ochse, dann suchst du dir besser einen Stall
Und natürlich habe ich erstmal mit den bekannten Mustern reagiert, Rückzug, Abwertung, Verweigerung der Kommunikation.
Stolz auf meinem einsamen Berg, Jodudeliö. Aber was hat mir das gebracht? Nicht viel, ich hab nur Zeit und Energie verschwendet, die nicht mal jemand mitbekommen hat. Und erst, wenn ich mich gestellt habe, die Kommunikation wieder aufgenommen, oder endlich erwidert habe, den Rückzug und die beleidigte Abwertung beendet habe, konnte ich wachsen.
Ich konnte dann das sehen, was die anderen sahen, und warum sie mich dafür kritisierten. Es war eigentlich immer zu meinem Besten. Und obwohl mir Kritik immer noch weh tut, sie killt mich nicht mehr, es kommt natürlich auch darauf an, wer sie ausspricht. Es bringt mich zu einer eingehenden Prüfung und ich versuche Bilanz zu ziehen.
Tja, und all diese Erfahrungen bringen mich zu dem Schluss, das du auch nach einem bewährten Muster handelst. Und all diese Erfahrungen lassen mich mutig sagen: Du verschwendest nur Zeit, probier was anderes, sonst kommt es immer wieder.
Menschen sind höflich und wollen keine unnötigen Auseinandersetzungen, sie sind bequem und ohne Alltagslügen würde die ganze kultivierte Gesellschaft zusammenbrechen
Deshalb ist ehrliche Kritik eine Chance, sie durchbricht zwar die gesellschaftlichen Normen, und ist deshalb vorerst verstörend, aber letztendlich kürzt sie einem einen schwierigen Weg ab. Leider sind Menschen oft erst fähig, die gesellschaftlichen Normen zu durchbrechen, wenn sie sich in einem Ausnahmezustand befinden, z.B. wenn sie sich ärgern, überfordert sind oder schlichtweg austicken Das erschwert natürlich die Akzeptanz des Ganzen, aber leider lernt der Mensch ausschließlich aus Krisen. Der Geist ist einfach unheimlich kreativ, uns blinde Flecken nicht sehen zu lassen, und wir finden so gern Ausreden für uns selbst, deshalb ist oft eine tiefe Erschütterung vonnöten, uns sehend zu machen.
Aber, wie gesagt, ich verstehe Verweigerung. Du hast deine Gründe.


Übrigens hast du wohl recht gehabt @whynot60 , mein Boss schafft es wohl tatsächlich, das irgendwie in den Sand zu setzen.
Das sind die neuesten Entwicklungen: Er kracht wie ein Kaisersemmerl! Er zahlt Gehälter sehr spät aus. Zahlt Rechnungen nicht. Hat sich wohl total übernommen, mit diversen Renovierungen seiner privaten Immobilien, dem Umzug nach Mallorca, die Kosten für die 2 neuen Manager, sprich Kontrolleure, die keinerlei Entscheidungsgewalt haben. Aber wir haben immer eine schöne Blumendeko.
Meine Vorschläge werden schlichtweg aus Geldmangel im Sand verlaufen, und es wird das gleiche Chaos herrschen wie immer, JUHU!

So, ich muß wieder ins Bett, hab morgen Arzttermin tagsüber.

Drücke euch alle und hoffe, daß sich @Seglerin mehr zu Wort meldet, und sich nicht erschlagen lässt von der Fülle der Themen.
Ich wunder mich selbst, wie ich soviel Hirnmasse aufbringe, nach stundenlangem Dauerlauf, den ewig gleichen Fragen, aber heut war es vergleichsweise ruhig und ich hatte viel Spaß mit einem Kollegen, der unheimlich gern lästert.
Und ich bin extra fast unpünktlich gekommen, ganz untypisch für mich, aber so demonstriere ich in Zukunft, daß ich genauso pünktlich komme wie meine Kohle

Ich wünsch euch gute Frequenzen in gute Realitäten

Und mit pferdemama kann ich mich irgendwie nicht identifizieren, hey, ich bin voll cool

11.10.2017 04:31 • x 3 #2218


T
Einverstanden, keine 'Mama' mehr, liebe Pferdediebin.
Danke für Deine Zeilen. Sie sind immer so klar, unverfälscht.

Hier: Sonne innen, noch nicht im Außen.
Moin.

11.10.2017 07:53 • x 2 #2219


T

11.10.2017 09:51 • x 2 #2220


A


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