Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

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@Konrad ..ich habe weder für mich noch für dich noch irgendjemand anderen hier eine Schublade parat.
Mache mir nur so meine Gedanken nach einer großen Verlusterfahrung und bin noch mitten in der emotionalen Aufarbeitung.
Ehrlich gesagt kam und kommt mir diese kontrollierende Form der Beziehungserfahrung im alltäglichen Leben als die weitaus häufiger Anzutreffende vor.
Die gesunde Variante nur selten im Vorbild vorhanden.
Umso glücklicher schätze ich mich für alle neuen Erkenntnisse.
19.10.2017 13:57 •
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T
Zitat von Prisma:, aber ich habe ständig das Bedürfnis, andere zu bemüttern und an ihnen rumzugraben. Das ist meine Art, Liebe zu zeigen.

Ich möchte nicht mehr so sein, wie ich bin.


Hallo Prisma!
Gute 20 Tage bist Du jetzt bei uns.
Fühlst Du schon etwas?
Spürst Du Dich?
Mich?
Wen hier am meisten?
Gab es nur Fortschritte in den Tagen? Rückschritte?
Gleichgültigkeit?
Was studierst Du?

Nein, neugierig bin ich gar nicht.
Lieben Gruß

Ich liebe es, bemuttert und betüddelt zu werden.
19.10.2017 19:27 •
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A
Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen
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@Konrad

Hier ist sogar sehr vieles angegangen worden, aber eben auf eine feinfühlige, verständige und praktische Art (auch Worte und Bilder, die nicht aus therapeutischen Mündern kommen, haben eine Wirkung) und nicht mit allem diesem Theroriequatsch, der ja jedem halbwegs uneingeschränkten Menschen schon völlig zum Hals heraushängt. Es gibt ja hier einige Threads, die gerade aus diesem Grund nicht auszuhalten sind. Nichts als angelesene, zusammengestoppelte, reduktionistische Theorien, die von der Komplexität des menschlichen Lebens schon jede Ahnung verloren haben. Hier hingegen war es bisher anders, ganz anders. Und gerade das ist das Angenehme.
Ich glaube, es war Kontra, die bereits geschrieben hat: Auch das, was Du schreibst, wirkt, trifft. Und wenn Du schon meinst, bei diesem Narzissten-Thema, das ja nichts anderes als eine Modeerscheinung ist, eine neue Frisur, schicker Quadratschnitt, dick begelt, wie mir scheint, ginge es um Krankheit und Behinderung, dann frage ich mich schon, wie Du mit jemandem umgehst, der körperlich behindert ist und meinetwegen im Rollstuhl sitzt. Bezeichnest Du den auch als Zombie und hältst ihn für ein unwürdiges Wesen? Ich hoffe nicht. Zudem: Wenn ohnehin alles biologisch ist, alles hormongesteuerte Gehirnchemie, dann ist letztlich ja auch Narzissmus eine körperliche, physiologische Behinderung, für die niemand etwas kann.

Das Problem ist, wirklich schon mehr als offensichtlich: Deine Frau ist Dir abhanden gekommen. Ja, das ist schlimm. Daraufhin bist Du, einfache Gründe, die natürlich nur in ihr liegen können, suchend, auf dieses Narzissten- und Hormonthema gestoßen und willst Dir immer wieder selber bestätigen, daß Du richtig liegst. Und dabei bist Du schon ziemlich weit ins Abseits geraten und saugst überhaupt nur noch alles auf, was Dir nach Narzissmus riecht.

Das, was man als Narzissmus bezeichnet, steckt in jedem Menschen, nur in unterschiedlich ausgeprägter Form. Wenn Du z. B. ausgehst, wirst Du vermutlich auch nicht in Sack und Asche daherkommen, sondern wirst Dich etwas herausputzen. Auch das ist Narzissmus.

Was aber am falschesten überhaupt ist, ist, einem Narzissten bzw. einer Narzisstin die Schuld am eigenen Unglück zu geben. Denn, wie gesagt, dafür muß man selber ja eine Anfälligkeit haben, sonst würde einen jemanden mit einer bestimmten Persönlichkeit gar nicht interessieren.
Wenn man ein Hündchen zu Hause haben will, aber sich einen Bären ins Haus holt, dann kann man dafür nicht den Bären verantwortlich machen, auch dann nicht, wenn er einem täglich ein paar Prankenhiebe verpaßt.
19.10.2017 21:03 •
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Ema
Zitat von whynot60:Wenn man ein Hündchen zu Hause haben will, aber sich einen Bären ins Haus holt, dann kann man dafür nicht den Bären verantwortlich machen, auch dann nicht, wenn er einem täglich ein paar Prankenhiebe verpaßt.


Das hast du schon wieder sehr schön gesagt.

Allerdings fürchte ich, dass es gar nicht mal so wenig Leute gibt, die genau das doch fertigbringen.
19.10.2017 21:10 •
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Ja, Ema - das sind dieselben, die um Mitternacht mit den Gepenstern raufen

Es soll aber auch Fälle geben, da will jemand sogar einen Bären im Haus, erwischt aber ein vielleicht etwas aufgeplustertes Hündchen, und beim Versuch, es doch irgendwie zu ihm zu machen, werden dann die eigenen Krallen immer länger und fürchterlicher.
Ich frage mich, ob ein hündchengemeiner Partnertausch nicht wesentlich einfacher und sinnvoller wäre. Dann bekäme doch sicher einmal jeder das, was er nicht verdient.
19.10.2017 21:24 •
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Ema
Hee! Spotte nicht über jene, die um Mitternacht mit den Gespenstern raufen!
Das ist auch eins meiner Hobbys.

Oft steigen sie nachts aus den dunklen Tiefen meiner Seele auf und ich rücke ihnen in echter Notwehr dann mit meiner spitzen Feder zuleibe und hoffe, sie damit einzuschüchtern.
Meist endet es im Patt und wir schlafen irgendwann erschöpft Seite an Seite ein, meine Dämonen und ich.
Irgendwie mögen wir uns ja auch.

Heute jedoch ist Neumond. Da nehmen sie sich oft frei und ich habe die Gelegenheit, stattdessen einmal ungestört hier zu schreiben
19.10.2017 21:52 •
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P
@Konrad: Zu deinem Beitrag gibt es zwei mögliche Varianten, wie ich reagieren könnte, ich entscheide mich definitiv für die zweite aufgrund der Tatsache, dass die erste Möglichkeit damit enden würde, dass wir uns zerfleischen. Am geschicktesten und elegantesten ist wohl die man-Variante à la whynot60, aber darin muss ich mich noch üben, ich stecke noch zu sehr in der ich-Perspektive fest. Dennoch finde ich es interessant, dass du mich auf meine Sprache aufmerksam machst.
Wenn man die Begriffe Narzissmus gebrauchen möchte, so möchte ich hier etwas anmerken. Pferdediebin und ich, ich weiß nicht, ob du diese Beiträge schon mitverfolgt hattest, hatten Schnittstellen bezüglich Narzissmus und Hochsensibilität entdeckt, darunter fallen unter anderem Verletzlichkeit, Ich-Bezogenheit, Sensibilität. Wir kamen zu der Schlussfolgerung, dass ein hochsensibles Kind ein potenzieller Narzisst ist. Potenziell, da es bestimmte Trigger geben muss, die den Narzissmus hervorrufen. Ein Narzisst ist demzuolge ein verletztes hochsensibles Kind. Wer hochsensibel ist, der weiß, dass es ein Fluch und ein Segen zugleich ist. Fluch beispielsweise deswegen, da ein Überschuss an Gefühlen zu Überforderung führen kann, diese Überforderung kann wiederum zu Erstarrung führen (was du als Zombie beschrieben hast), was aber nichts anderes als ein Schutzmechanismus ist, um zu überleben. Schlimme Erlebnisse werden abgespalten, sie geraten in Vergessenheit. Man macht beispielsweise schlechte Erfahrungen mit positiven Gefühlen, ergo werden diese Gefühle mit Schmerz verbunden, man will diesen Schmerz aber nicht mehr wahrnehmen, daher spaltet man ab und wird mit der Zeit gefühlsärmer in dieser Domäne. Die Gefühle, die einem nah und bekannt sind, sind die negativen Gefühle, in einer Situation, in der was Gutes passiert, denkt man, jetzt passiert etwas Gutes, dann kann ja nur was Schlimmes folgen und unbewusst löst man Spannungen aus, um dem gerecht zu werden. Ich möchte dem entgegenwirken, daher praktiziere ich momentan whynot60s Vorschlag, ich möchte dadurch wieder zu meinem Selbst finden, indem ich mir Gegenstände oder Tierchen vornehme und schlicht und ergreifend lediglich wahrnehme. Ich möchte mich an Dinge erinnern, die ich abgespalten habe usw. Dies müsste eigentlich deine Gefühlsfragen beantwortet haben. Das Spiegeln resultiert aus einem instabilen Selbst, man braucht also jemand anderen, der einen dann komplettiert. Bezüglich meiner kognitiven Fähigkeit: Ich erkenne zum Beispiel, dass jemand traurig ist, aber ich kann es nicht nachempfinden, ich kann es beschreiben. Anders kann ich es dir nicht erklären.
Wenn du meine bisherigen Beiträge gelesen hast, dann müsstest du erkannt haben, dass ich durchaus Warumfragen beantworten kann. Das ist ein Bestandteil der Selbstreflektion. Es gibt nicht DEN Narzissten, es bringt einem demnach nicht weiter, bestimmte Eigenschaften vorauszusetzen.
Was ich noch zum Thema Beziehung loswerden möchte. Es geht meiner Ansicht nach nicht darum, jemandem die Schuld zuzuweisen. Man passt eben schlicht und ergreifend nicht, das kann diverse Gründe haben. Alles andere ist lediglich der Versuch, sich rechtfertigen zu wollen, sich besser fühlen zu wollen, seine eigenen Schuldgefühle verdrängen zu wollen oder was auch immer. Jeder trägt die Verantwortung für die Entscheidungen, die er trifft. Vielen mangelt es der Fähigkeit, Grenzen zu setzen. Viele können nicht einmal sagen, was sie überhaupt wollen und was nicht. Ein Partner ist immer ein Spiegel, egal, ob Narzisst oder nicht.

@Sonne-5273: Schön, dass es dir gut geht. Ich versuche die Fragen so gut es geht zu beantworten. Ja, meinen Zähnen geht es gut, danke. Das ist in Ordnung, du schreibst, wenn dir danach ist.

@Tempi: Ich brauche noch Zeit für eine Antwort.
19.10.2017 22:17 •
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Zitat von Prisma:@Tempi: Ich brauche noch Zeit für eine Antwort.
Du hast bis Montag Zeit, Kleines.
Zitat von Prisma:Das ist in Ordnung, du schreibst, wenn dir danach ist.
. . . oder auch nicht. Dann ist das auch kein Weltuntergang.
19.10.2017 22:23 •
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@Sonne





Euch allen eine gute nacht***

Prisma
Zitat:
Nein, ich habe das nicht an Tiere ausgelassen (Tiere sind für mich die besseren Menschen) und auch nicht an Pflanzen


sowas bleibt in meinem Kopf hängen. Kann es nicht vergessen. Irgendwie hat das was unschuldiges. Bitte jetzt nicht an diesem Wort aufhängen und die Schuldfrage diskutieren, liebe Kinder
20.10.2017 00:02 •
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Y
ich meinte damit, dass es in meinen Hasenohren kindlich klingt, extra zu erwähnen, dass man noch nie eine Pflanze geschlagen oder beleidigt hat Süß.
20.10.2017 00:14 •
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@Ema

Nein, spotten wollte ich natürlich nicht über jene, die um Mitternacht mit den Geistern raufen.
Dazu zähle ich mich ja auch selber. Was denkst Du, weshalb ich immer so lange durchhalte . Der Raufhandel beginnt um Mitternacht und hält, hartnäckig wie ich in solchen Dingen bin, dann bis in die frühen Morgenstunden an, bis der anbrechende Tag die Dämonen erschöpft und ich leichtes Spiel habe . Man muß immer nur einen Tick raffinierter sein, dann geht das schon.

Problematischer kann es nur werden, wenn man die Geister selber ruft - um wieder zum Thema zu kommen.
Mir ist heute ein Fall in Erinnerungen gekommen, der mir themenbezogen sehr lehrreich zu sein scheint. Zugetragen hat er sich in Deutschland, und es ging darum, daß sich ein vorwitziger Hochstapler als Psychiater ausgegeben hat. Der hat bei diversen Tagungen so richtig dick aufgetragen (vor Fachpublikum) und vor allem auch über eine psychische Krankheit Vorträge gehalten, die er selber erfunden hat. Irgend etwas Kurioses in Zusammenhang mit Depression, etwas wie trizyklische Alternativdepression oder in der Art . Er ist, weil er so kompetent gewirkt hat, dann sogar zum Leiter einer Klinik bestellt worden, ehe die Sache dann durch einen unglücklichen Zufall oder auch gespenstische Behandlungsmethoden aufgeflogen ist. Wäre das nicht passiert, so hätte, wie ich mir fast sicher bin, die trizyklische Alternativdepression den Narzissmus schon längst verdrängt im Ranking und die Leute fänden in etwas anderem Trost, Halt und Zuversicht.
Oder einmal hat eine Zeitung in England einen gefakten Bericht über eine Geistererscheinung in der Nähe einer alten Kirche gebracht, und im Laufe der nächsten Monate sind immer mehr Berichte über die Sichtung des Geistes in der Redaktion eingelangt.
Alles mögliche kann zum Selbstläufer werden, der dann auch bis in die Krampfadern hinein ausgeschlachtet werden kann.
Man kann zwar nicht unbedingt sagen, das hat Methode, aber sie wirkt jedenfalls am besten von allen .

Daß Du Deinen Geistern aus der Tiefe in Notwehr mit spitzer Feder zu Astralkörper rückst, hat mich gerade animiert, etwas Ähnliches zu planen und die Feder zu spitzen. Allerdings habe ich gleich meinen Größenwahn losgelassen und bin auf die Idee eines literarischen Attentats gegen den Größenwahn gekommen, ein Buch mit dem Arbeitstitel: Die Wissenschaft im vierfachen Lichte der Dunkelheit. Allem, was in einem Buch geschrieben steht, wird ja viel mehr geglaubt und Bedeutung zugemessen als etwas, das an der roten Ampel geplaudert wird. Warum auch immer. Es muß nicht klug, es muß nicht einmal wahr, aber es muß gedruckt sein!

@prisma

Gerade das ist es eben: Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen und sollte seine Alleinverantwortung dafür nicht anderen zuschanzen in völliger Verkennung der Realität. Wenn er schon etwas ergründen will, dann sollte er ergründen, wie er zu seinen Entscheidungen gekommen ist.
Besonders deutlich sieht man das auch in der Politik, wo die Massen immer mehr fragwürdigen Persönlichkeiten hinterherlaufen, bis dann wieder die großen Bauchkrämpfe einsetzen und sie sich selbstmitleidig und jammernd am Boden krümmen wie die Würmer. Und Schuld sind auch hier dann immer die anderen.
Jedenfalls: Wer einen Narzissten wählt, braucht auch einen - davon kann er getrost ausgehen.

@ysabell

Ich schlage und beleidige auch keine Pflanzen.
Holst Du mich nun bitttteeee endlich hier heraus!
20.10.2017 03:10 •
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pferdediebin
Meine Allerliebsten!

Bin grad in einer intensiven Antiaktivitätsphase, mit narkoleptischen Anfällen dazwischen .Hab gerade so viel frei, daß ich mich zu nichts zwingen muß. Weil ich's morgen auch noch machen kann. Morgen ist der letzte freie Tag, und ich hab entweder ein gewaltiges Programm, oder ich verschiebe alles auf nächste Woche.

Wie ich sehe, ist der Narzissmus hier wieder ordentlich aufgeschlagen. TSCHONK! Und in dem tiefen Krater sehe ich Konrad sitzen, der es immer so gut meint, und es immer wieder schafft, einen Bauchfleck in's Fettnäppchen zu machen, mit Anlauf!
Und Whynotti konnte wieder sein Feindbild Klassifizierungen nachwerfen.JUHU!

Ich hab mir, so neben meiner exzessiven Faulheit, Gedanken über den Perfektionismus gemacht. Ein altes geflügeltes Wort besagt: In der Perfektion steckt der Teufel. Und ich habe mich beobachtet. Ich bemühe mich zwar nicht besonders um gut dazustehen, aber ich stehe auch nicht gern schlecht da . Also, ich habe ja schon von meinen verschiedenen Persönlichkeitsanteilen geschrieben, und ein Teil steht auf Systeme und Ordnung, weil es ganz einfach so viel Zeit spart. Auch in der Arbeit, was ich gleich ordentlich mache, zieht keinen Rattenschwanz von möglichen Problemen nach sich. Und spart so Zeit.
Aber Perfektionismus ist aber auf Dauer unheimlich anstrengend, heißt: Alles richtig, keine Fehler zu machen. Das ist dem Menschen leider nicht vergönnt. Und auch nicht den Maschinen, die er baut. Wir können uns nur langsam verbessern, und müssen unsere Maschinen warten, eben weil nie etwas perfekt ist. Man verbessert sich nur durch seine Fehler.
Perfektionismus im Zwischenmenschlichen hieße: Für jedwedes Gegenüber perfekt sein, oder es sein zu wollen. Leider hat mich die Erfahrung gelehrt, daß man es nie Allen recht machen kann. Das ist etwas Unmögliches, vorprogrammiertes Scheitern, das würde ich nicht mal in der Phantasie probieren.
Nobody is perfect, even a perfect fool

Was mich wieder zurück zum Narzissmus bringt
20.10.2017 05:54 •
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pferdediebin
Ups, Text war unvollständig, Gottseidank nicht weg, Hurraaaa.

Mich hat die Frage: Warum? auch oft gequält.
Ich hatte ja prägende Beziehungen zu Narzissten, eindeutig von mir klassifiziert. Und ich hatte oft das Bedürfnis mit dem Kopf gegen den Türstock zu schlagen, weil ich nicht verstehen konnte, Warum die sich das Leben so schwer machen?
Mit all ihren Vermeidungsstrategien haben sie letztendlich nur eines erreicht: Noch mehr Probleme. Und da konnten sie noch so überzeugt von ihrer Intelligenz, und natürlich der Dummheit der Anderen, sein, irgendwann war Schluß mit lustig, irgendwann flog alles auf, wurden sie festgenagelt, was auch immer. Konsequenzen.
Mein erster Narzisst geht jetzt auf die 60 zu, und er hat sein Leben unheimlich verbockt. Niemand nimmt ihn mehr ernst, kein Freund ist ihm je geblieben, alles hat er in den Sand gesetzt.
Und ich hab mich irgendwann nur über die Blödheit gewundert, mit der man so etwas durchzieht. Das konnte ich nie verstehen.
Ich sehe es jetzt auch bei meinem Boss, er selbst hält sich für den Grössten, aber die Leute, die mit ihm länger zu tun haben, lachen ihn nur noch aus. Keine Substanz, keine Konstante, kein Sinn für die Realität. Auf Dauer hält das nicht, auf Sand gebaut.
Die dreisten Lügen, die Besserwisserei, die Ignoranz, alles bald durchschaut.
Und die denken noch immer, sie stehen gut da.
Weil keiner auf die absolut blöde Idee kommt, sie mit der Wahrheit zu konfrontieren, weil das bei soviel Dummheit keinen Sinn macht.
So stehen sie wirklich da.
Aber sie rechnen immer damit, daß alle anderen a.) nicht miteinander reden, b.) ein ebenso kurzes Gedächtnis haben wie sie selbst. Es ist fast tragisch, wie sie annehmen, daß ihre absurde Realität die einzig Wahre und Richtige ist.
Das waren/sind so meine Naherfahrungen mit echten Narzissten.

Da ist mir der Komplementärnarzissmus um einiges lieber , obwohl, ungesund ist auf Dauer beides.

Jetzt muß ich unbedingt wieder schlafen

Blümchen für alle
20.10.2017 06:32 •
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Y
Zitat:
Ich schlage und beleidige auch keine Pflanzen.




Zitat:
Holst Du mich nun bitttteeee endlich hier heraus!


Du steckst da so lange fest, bis Du gelernt hast Dich hinzugeben Schätzchen.
Ich ziehe ja! Allerdings an Deinen Pfötchen, denn hier auf unserer Seite ist es viel schöner, als auf Deiner Fußseite. Hier gibt es Unterwasserpferdchen und vieles mehr. Du müsstest Dich nur etwas geschmeidiger zeigen, damit ich Dich durchziehen kann. Statt dessen aber verharrst Du da hartnäckig in den Rohren.

Zitat:
Nein, spotten wollte ich natürlich nicht über jene, die um Mitternacht mit den Geistern raufen.
Dazu zähle ich mich ja auch selber. Was denkst Du, weshalb ich immer so lange durchhalte . Der Raufhandel beginnt um Mitternacht und hält, hartnäckig wie ich in solchen Dingen bin, dann bis in die frühen Morgenstunden an, bis der anbrechende Tag die Dämonen erschöpft und ich leichtes Spiel habe . Man muß immer nur einen Tick raffinierter sein, dann geht das schon.




ja, aber ohne Hingabe geht im Leben auch nicht viel.

Zitat:
Problematischer kann es nur werden, wenn man die Geister selber ruft - um wieder zum Thema zu kommen.


naja, mehr oder weniger machen wir das ja alle. Sonst wären wir wohl kaum hier gestrandet?
Die einen wissen, dass sie die Geister selbst gerufen haben, andere beharren noch drauf, dass sie nie gerufen haben.

Zitat:
Mir ist heute ein Fall in Erinnerungen gekommen, der mir themenbezogen sehr lehrreich zu sein scheint. Zugetragen hat er sich in Deutschland, und es ging darum, daß sich ein vorwitziger Hochstapler als Psychiater ausgegeben hat. Der hat bei diversen Tagungen so richtig dick aufgetragen (vor Fachpublikum) und vor allem auch über eine psychische Krankheit Vorträge gehalten, die er selber erfunden hat. Irgend etwas Kurioses in Zusammenhang mit Depression, etwas wie trizyklische Alternativdepression oder in der Art.



Ja, davon habe ich auch gehört. Ich dachte, er hätte die tripolare Persönlichkeitsstörung erfunden?

Zitat:
Er ist, weil er so kompetent gewirkt hat, dann sogar zum Leiter einer Klinik bestellt worden, ehe die Sache dann durch einen unglücklichen Zufall oder auch gespenstische Behandlungsmethoden aufgeflogen ist.


nach eigener Aussage geschah es durch einen blöden Zufall; seine Behandlungsmethoden kamen offenbar gut an. Er sei ein ausgesprochen beliebter Arzt gewesen.

Zitat:
Wäre das nicht passiert, so hätte, wie ich mir fast sicher bin, die trizyklische Alternativdepression den Narzissmus schon längst verdrängt im Ranking und die Leute fänden in etwas anderem Trost, Halt und Zuversicht.


wie wäre es mit einer delirierenden Melancholie ? Siehe: Alltag und Abgrund von Leïla Slimanis.
Sie erhielt kürzlich den Prix Goncourt. Ich lauschte einem Interview mit ihr. Dabei erfuhr ich, dass der Prix Goncourt nur 1O Euro Wert ist und alle bisherigen Preisträger den Preis einrahmten und aufhängten. Nur ein einziger Preisträger tauschte das Dokument gegen die 1O Euro ein Wie viel Humor oder auch wenig Kohle muss man besitzen, um das zu machen Finde ich großartig.

Und wenn Begriffe helfen, dann lasst uns doch noch ein paar erfinden. . .

Zitat:
Oder einmal hat eine Zeitung in England einen gefakten Bericht über eine Geistererscheinung in der Nähe einer alten Kirche gebracht, und im Laufe der nächsten Monate sind immer mehr Berichte über die Sichtung des Geistes in der Redaktion eingelangt.
Alles mögliche kann zum Selbstläufer werden, der dann auch bis in die Krampfadern hinein ausgeschlachtet werden kann.
Man kann zwar nicht unbedingt sagen, das hat Methode, aber sie wirkt jedenfalls am besten von allen
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Ich las von einem Mann, der Krebs hatte, von den Docs aufgegeben wurde, etwas von Geistheilung hörte, dran glaubte, und tatsächlich genas. Ist dokumentiert. Kein Krebs mehr. Einige Monate später las er in der Zeitung von einem Fall, der dem seinen recht ähnlich war. Ein Mann erlebte eine Wunderheilung, doch nach einigen Monaten brach der Krebs wieder aus und der Mann verstarb. Ja, und als der seit einigen Monaten Genesende das las, da brach auch bei ihm der Krebs wieder aus und er folgte dem Mann aus der Zeitung.
Also ja, woran wir glauben bzw. nicht glauben, wirkt definitiv

Zitat:
Daß Du Deinen Geistern aus der Tiefe in Notwehr mit spitzer Feder zu Astralkörper rückst, hat mich gerade animiert, etwas Ähnliches zu planen und die Feder zu spitzen. Allerdings habe ich gleich meinen Größenwahn losgelassen und bin auf die Idee eines literarischen Attentats gegen den Größenwahn gekommen, ein Buch mit dem Arbeitstitel: Die Wissenschaft im vierfachen Lichte der Dunkelheit. Allem, was in einem Buch geschrieben steht, wird ja viel mehr geglaubt und Bedeutung zugemessen als etwas, das an der roten Ampel geplaudert wird. Warum auch immer. Es muß nicht klug, es muß nicht einmal wahr, aber es muß gedruckt sein!


Der Titel

Guten Morgen
20.10.2017 09:38 •
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Gretchen
Ich hörte mal folgenden Spruch:

Ein guter Therapeut zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Lage ist, Placebos zu generieren.
20.10.2017 09:49 •
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A
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