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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

pferdediebin
Aber das Gute auch..., da ich mit Religionen nix am Hut hab sag ich immer: i believe in good.

13.06.2017 13:17 • x 1 #91


pferdediebin
Heute hab ich mich meinem Sohn gestellt. Klingt sehr pathetisch, wir sind in ein neues Lokal in der Nähe geradelt und haben sehr gut gegessen. Er ist wirklich ein Pfundskerl. Ich erwisch mich immer dabei, daß ich innerlich platze vor Stolz, daß er sein Leben meistert und auch einen guten Charakter hat.
Ich hab ihm chronologisch erzählt, wie ich nach der Trennung in diesem Forum gelandet bin, und welche Erkenntnisse das mit sich gebracht hat. Wir haben über allgemeinen Narzissmus gesprochen, und wie er sich verbreitet.
Dann habe ich unsere Familiengeschichte aufgerollt, und die verschiedenen Entwicklungen der Personen, und meine Theorien dazu. Zuletzt habe ich ihm noch meine Geschichte inklusive der Abspaltungen erzählt, und wie ich sie anschließend kompensiert habe.
Und, als logische Folge, daß ich ihn quasi gezwungen, oder dazu erzogen habe, Mitgefühl mit mir zu haben. Dass ich ihn allein gelassen habe, weil ich so mit funktionieren oder zusammenbrechen beschäftigt war. Und, daß ich Angst habe, daß er mich irgendwann dafür hasst. Dann, wenn seine eigene Fassade bröckelt.
Ich habe ihm gesagt, worauf er bei sich achten soll, wann Alarm angesagt ist.
Und ich hoffe, daß ich ihm nicht schon wieder Verständnis und Mitgefühl abgerungen hab...ich will nicht, daß er das als neue Krankheit in meinem Leben sieht, sondern als das Gegenteil. Aber das wird er nur sehen, wenn sich die Erkenntnisse auch in meinem Leben zeigen. Ich hoffe inständig, ich fall nicht mehr in meine Muster oder bemerke es rechtzeitig.

Ich hab auch einen Riesenschritt in Sachen Loslassen gemacht, als mein Ex den Wunsch äußerte, wieder zu unserer vorhergehenden Freundschaft zurückzukehren. Früher hätte ich gesagt: Selbstverständlich!
Jetzt habe ich überlegt, wie ginge es mir dabei? Und ich hab mich gesehen, wie ich in seiner Gegenwart bestimmte Dinge nicht ansprechen darf, wie ich mich bemühe zu verbergen, welche Anziehungskraft er noch auf mich ausübt.
Ich habe ihm geschrieben, daß Freundschaft auch Konfrontation bedeutet, und daß ich glaube, ich könnte mich erst wieder normal und unverkrampft zeigen, wenn ich nix unten halten muß. Und wenn ich ihn nicht schonen muß.
Er hat zurückgeschrieben: Das ist jetzt Narzissmus!
Es tut gut, wenn man so verstanden wird
Ich bin zwar traurig, aber es bringt mich diesmal nicht um, ich hab auf mich aufgepasst, Rollenspiele verhindert, Wahrheit gesagt. Ich kann mit jeglicher Konsequenz leben.

14.06.2017 21:31 • x 2 #92


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


J
Und was uns nicht umbringt,.,.,.,. !?!?

15.06.2017 06:35 • x 1 #93


R
@ Pferdediebin:

Bist Du nicht eher hochsensibel?

Google mal hochsensible-und-narzissten

Ich sehe Dich jedenfalls auch nicht als Narzisstin.

Lg

15.06.2017 08:28 • x 1 #94


Y
Zitat:
. .
Dann habe ich unsere Familiengeschichte aufgerollt, und die verschiedenen Entwicklungen der Personen, und meine Theorien dazu. Zuletzt habe ich ihm noch meine Geschichte inklusive der Abspaltungen erzählt, und wie ich sie anschließend kompensiert habe.
Und, als logische Folge, daß ich ihn quasi gezwungen, oder dazu erzogen habe, Mitgefühl mit mir zu haben. Dass ich ihn allein gelassen habe, weil ich so mit funktionieren oder zusammenbrechen beschäftigt war. Und, daß ich Angst habe, daß er mich irgendwann dafür hasst. Dann, wenn seine eigene Fassade bröckelt.
Ich habe ihm gesagt, worauf er bei sich achten soll, wann Alarm angesagt ist.

Und ich hoffe, daß ich ihm nicht schon wieder Verständnis und Mitgefühl abgerungen hab. ich will nicht, daß er das als neue Krankheit in meinem Leben sieht, sondern als das Gegenteil. Aber das wird er nur sehen, wenn sich die Erkenntnisse auch in meinem Leben zeigen. Ich hoffe inständig, ich fall nicht mehr in meine Muster oder bemerke es rechtzeitig.


interessant. Ich hatte vor Jahren einmal ein sehr ähnliches Gespräch mit meiner Mutter, nur ohne das Thema Narzissmus. Sie sagte mir sehr ähnliches, entschuldigte sich auch.
Mir tat es sehr gut. Wie reagierte Dein Sohn?
Zum Markierten: natürlich hat man Sorge, wieder in alte Muster zu verfallen. Kenne ich auch. Schwer zu unterscheiden, was Muster ist und was nicht. Aber dennoch ist es ja okay, auch mal Mitgefühl mit der Mutter zu haben, es sollte nur nicht die Beziehung beherrschen.
Ich vermute, dass es das gesündeste ist, gar nicht mehr so viel miteinander über dieses Thema zu unterhalten, denn dann besteht tatsächlich die Gefahr, sich auf diesem Wege Aufmerksamheit zu verschaffen, sondern ihm und ganz anderen Themen, die euch beiden Spaß machen Raum zu geben.

15.06.2017 08:36 • x 1 #95


pferdediebin
@JungeRoemer

. lässt uns einfach fröhlich weiterleben (hab keine tollen smilies, mäh)
Ich hab übrigens auch eine Maya zur Zeit, die Katze einer Cousine leistet Benni widerwillig Gesellschaft, die beiden kennen sich schon. Die Kleine (25) hat ein Jahr bei mir gewohnt, nach ihrer Trennung und ist gerade auf einem mehrtägigem Rockkonzert.

@robinhood

Ich bin da schon ein paar Mal drüber gestolpert, aber ich sehe da nur extrem gut ausgebildete Narzissten. Ich seh grad überall Narzissmus. Vielleicht muß das mal sacken, bevor ich das mit anderen Augen anschauen kann.

@ysabell

Er hat wunderbar reagiert, vor allem, weil alles so logisch ineinander gegriffen hat. Ich hab ihm nix vorgeheult, sondern sehr sachlich erzählt. Und es hat uns beiden sicher gut getan. Und du hast recht, ich lasse es auf sich beruhen, wenn er darüber nachgedacht hat, und noch etwas klären muß, dann bin ich da.
Vor längerer Zeit hat er mal einen Satz angefangen mit den Worten: Wir haben ja nicht so ein enges Verhältnis. Autsch, das hat weh getan. Aber er hat recht, wir sehen uns nicht oft, und manchmal hören wir wochenlang nicht voneinander. Wie gesagt, ich habe die letzten Jahre nur mit Nachtschichten und tagsüber schlafen zugebracht. Meine Leute wissen, daß ich normalerweise tagsüber nicht ansprechbar bin. Und ich ruf nachts niemanden an, hinterlasse maximal smssen, aber sogar damit hab ich schon jemanden aufgeweckt. Also die Kontakte gestalten sich schwierig, aber noch hat mich niemand deswegen fallen gelassen, sie wissen, wie ich kämpfe, und alle akzeptieren es, wenn ich etwas absagen muß, weil ich einfach nicht geschlafen hab, und mich fühle wie ein Zombie.
Und an meinen freien Tagen mußte ich mir alles einteilen, entweder ich mache durch, und kann Termine und Einkäufe erledigen, und bin irgendwann so aufgedreht, daß ich erst recht nicht schlafen kann. Oder ich schlafe die zwei Tage ununterbrochen weil ich so erschöpft bin. Oder ich putze nachts, zumindest, was keinen Lärm macht.
Ich habe aber bereits eine Veränderung gemerkt, ich versuche bereits um 2h schlafen zu gehen, und zwar in mein Bett! Ich habe wirklich jahrelang nur mit Fernsehen auf dem Sofa schlafen können. Waren das wirklich 8 Jahre? Ohgott, ich hab wirklich nichts mitbekommen, keine Tagespolitik, garnichts. Ich hab mich vom Leben abgeschnitten, weil ich geh ja nachts nicht mal fort.
Nur funktionieren. Und ich kann jetzt nicht einmal mehr den Borrelien die Schuld geben.

Ich danke euch, daß ihr euch so viele Gedanken um mich macht, eure Fragen und Ansichten bringen mich jedes Mal zu neuen Einsichten. Ihr bringt mich dazu, ehrlich zu mir sein.

Lots of Kissis

pferdediebin

15.06.2017 13:26 • x 2 #96


Y
Zitat:
Ich danke euch, daß ihr euch so viele Gedanken um mich macht, eure Fragen und Ansichten bringen mich jedes Mal zu neuen Einsichten. Ihr bringt mich dazu, ehrlich zu mir sein.


Das geht mir mit Deinen Gedanken ganz genau so. Danke zurück

15.06.2017 14:46 • x 2 #97


pferdediebin

15.06.2017 15:05 • #98


R
@ pferdediebin:

Ich denke auch, dass es gewisse Schnittmengen zwischen Hochsensibilität und Narzissmus gibt.

Entscheidender sind aber meines Erachtens die Unterschiede:

Der eine hat Empathie, der andere nicht.

Der eine kann sich reflektieren, der andere nicht.

Der eine lebt seine narzisstischen Neigungen altruistisch aus, der andere egoistisch.

Usw.

15.06.2017 19:46 • x 1 #99


pferdediebin
@robinhood

Da wären wir wieder beim weiblichen Narzissmuss. Die Empathie wurde entwickelt um mögliche Gefahren zu erkennen, und man ist altrusitisch, teils weil man das Leid so gut kennt und helfen möchte, teils weil man damit Anerkennung bekommt, und sich auch etwas erhöht in der Position des Helfenden.
Und von mir persönlich kann ich sagen, daß schlagartiges Erkennen, und nur das, die echte Reflektion auslöst. Wie gesagt, früher hätte ich gedacht, ich lebe so, weil ich muß, jetzt sage ich, ich lebte so, weil ich es nicht besser wußte. Und auch meine früheren Reflektionen sind an meinem Narzissmus gescheitert, man denkt in einem zu kleinem Rahmen, sieht nicht, wo man sich selbst beschränkt. Deshalb haben sie mich auch nicht weiter gebracht.
Ich war verstrickt in meinem Selbstbetrug.
Und auch der Gegenteil-Narzisst hat Empathie, er nutzt sie nur um mehr für sich herauszuschlagen, da ist es nicht so positiv besetzt. Und er kann auch unheimlich altruistisch erscheinen, wenn er gelernt hat, daß Hilfsbereitschaft gut ankommt,
dann lebt er das zwar für die Galerie, aber seine Leute daheim lässt er verhungern. Und sieht es nicht, er ist nicht mal böse dabei, er glaubt, er macht alles richtig.

15.06.2017 20:20 • x 1 #100


R
Der Narzisst kann altruistisch erscheinen, der Hochsensible ist es.

Der Hochsensible ist treu, der Narzisst ist untreu.

Ich sehe schon deutliche Unterschiede, auch ggü. dem weiblichen Narzissmus.

15.06.2017 21:21 • x 1 #101


pferdediebin
@robinhood

Endlich hab ich deinen Namen richtig geschrieben
Ich weiß nicht...weißt, es ist mir nicht oft in meinem Leben passiert, daß ich so etwas wie eine Erkenntnis habe (ich hab mich auch gut vom Nachdenken abgehalten) aber wenn es passiert ist, dann spürst du es. Du spürst die Macht der Wahrheit, und sie haut dich um. Und verändert alles, ohne daß du großartig etwas tun mußt, du mußt sie nur nehmen.
Und alles, was seither passiert ist gut. Ich führe keinen inneren Kämpfe mehr, besser kann ich es nicht beschreiben.
Und egal, wie man das Kind nennt, es bleibt dasselbe. Und die Motive hinter den Motiven auch.
Der weibliche Narzisst ist treu, weil er sich nur auf eine Person konzentrieren will, um von ihr die richtige Liebe zu bekommen. Der männliche Narzisst sichert sich nach allen Seiten ab, ihm ist egal, wer sein Ego füttert. Wobei ich männlich und weiblich nicht den wirklichen Geschlechtern zuordne, es gibt Frauen, die den männlichen Narzissmus leben wie auch Männer den weiblichen.
Die Anständigkeit, die der eine lebt, ist in der Gesellschaft hoch im Kurs, und erhöht ihn auch gegenüber all der Untreue und Lügen. Der Andere lebt auch Seiten aus, die bei der Gesellschaft heimlich gut ankommen, er ist verantwortungslos und schert sich keinen Deut um Konsequenzen. Also wer hat recht? Wenn einer der beiden Bestätigung für sein Leben sucht, wird er sie immer finden.
Was allen gemein ist, und vielleicht auch den Hochsensiblen gemein ist, wir (er-) leben einen Mangel an Liebe, und wir haben Angst, daß man uns aufdeckt. Deshalb bauen wir großartige Fassaden, deren Instandhaltung uns viel Kraft kostet.
Der eine tut das durch Überanpassung an gesellschaftliche Werte oder in eine idealisierte Beziehung. Mit regelmässigen Zusammenbrüchen, die sich dann so äußern: Ich werde nur benutzt, weil ich bekomme nicht das was ich brauche (oder erhoffe). Wir werden sensibel, weil wir uns immer mehr schützen müssen. Man verliert letztendlich den Glauben und vertraut nichts und niemandem mehr. Und man verdammt dieses Bedürfnis nach Liebe.
Die männlichen Narzissten leben den Mangel, indem sie ihn verleugnen. Ich benutze, dann bekomme ich, was ich momentan brauche. Sein Schutz ist die Kontrolle, die er über andere ausübt. Aber auch er hat regelmässige Zusammenbrüche, die lauten dann: Keiner versteht mich. Würde ich nur den richtigen Partner finden, müßte ich keine Kontrolle ausüben.
Und auch er ist sensibel, und wird sich immer mehr hinter seiner Fassade verbergen, und verdammt dieses Bedürfnis nach Liebe.
Dabei ist es völlig legitim, Liebe und Anerkennung in einer Partnerschaft zu suchen. Nur haben Narzissten nur eine Ahnung davon, wie das aussehen soll, und in der Praxis scheitern sie an ihren Schutzwällen.
Lustigerweise habe ich gerade mit meinem Bruder telefoniert, der hängt auch schon recht lange in einer seltsamen Beziehung aus der sich beide nicht lösen können. Und der hat im Grunde zeitgleich und unabhängig von mir ähnliche Erkenntnisse gehabt, nur unter wieder einem anderen, esoterischem Namen. Er beschäftigt sich mit Dualseelen. Das schau ich mir auch noch an.

15.06.2017 23:53 • x 3 #102


Y
wahnsinn wie tief Du all das durchdacht hast. Bin beeindruckt.

16.06.2017 00:46 • x 1 #103


Y
wie lange schon bist Du Dir so klar über all das?

16.06.2017 00:59 • x 1 #104


pferdediebin
Es ist einfach, wenn man mal den Schlüssel hat. Wirklich beeindruckt mich, daß so viele Menschen, mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten dieselben Lösungen finden, dieselben Dramen kreieren.
Ich meine, jeder hat eine individuelle Fassade, aber wir haben anscheinend nur ein begrenztes Repertoire an Bewältigungsmöglichkeiten unseres Schmerzes. In erster Linie wollen wir ihn vermeiden, also bleibt nur die Wahl zwischen UNS verleugnen, oder den Schmerz verleugnen. Und der Effekt ist immer derselbe, ein falsches Ich.
Ich denke darüber nach, seit ich diesen Thread begonnen habe. Einzelne Spuren habe ich schon früher gesucht und gefunden, aber ich konnte das Ganze nicht sehen, denn das hätte bedeutet, daß ich mein ganzes bisheriges Leben in Frage stellen muß.
Aber wie man sieht, man kommt nicht drumherum.

16.06.2017 01:12 • x 4 #105


A


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