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Meine Freunde mögen meinen Freund nicht

E-Claire
Neulich gelesen: ist ein Problem auch dann ein Problem, wenn man es nicht als ein solches betrachtet?

Für Deinen Fall, vielleicht eher umgedreht, wenn man aus einer Situation unbedingt ein Problem machen will, entsteht dann ein solches?
Um ehrlich zu sein, verstehe ich tatsächlich nicht ganz, warum Du so viel Zeit und Energie darauf verwenden möchtest, aus einer recht normalen Situation ein echtes Problem zu zaubern.

Du hast nen neuen Freund und der lernt grad Deinen Freundeskreis kennen und zwei von den bisherigen vier Treffen sind halt nicht so gut gelaufen. Dafür braucht es jetzt auch nicht den besonderen Werdegang Deines Freundes oder das etwas zu tiefe ins Glas schauen. Hätte ganz genauso auch ohne diese Komponenten ned so gut laufen können. Das passiert einfach manchmal, wenn jemand neues als neuer Partner auf nen bestehenden Freundeskreis trifft.
Eine wirklich enge Freundin hatte zehn Jahre lang einen Freund, der weder etwas mit mir noch ich mit ihm anfangen konnte. Nicht weil das ein nicht netter Mensch war oder ich so oder anders bin, sondern weil es eben auch Menschen gibt, die völlig inkompatibel sind. Wir hatten nicht die gleichen Interessen, verschiedene Ansichten und sind immer wieder schon an unseren Sätzen (Ausdrucksweisen) gescheitert. Und was ist passiert?

GAR NIX. Es war der Partner meiner Freundin, ich ihre Freundin. Wenn wir uns gesehen haben, haben nett Hallo gesagt und uns dann mit anderen gemeinsamen Freunden unterhalten. Alles kein Problem, weil sich niemand ne Platte drüber gemacht hat und weil es eben auch meiner Freundin nicht wichtig war. Die hatte ne schöne Beziehung und zu mir ne Freundschaft, die nun wirklich aus völlig anderen Dingen besteht als der Frage, ob ich mit ihrem Freund mehr als drei Sätze wechseln kann.

Schau mal, Du bist doch glücklich mit ihm. Und Du hast nen netten Freundeskreis. Warum nicht beides einfach genießen. Wenn Du Lust hast, Deinen Freund mitzunehmen, dann nimm ihn mit. Der ist erwachsen, der kommt schon klar auf die eine oder andere Art und Weise. Ansonsten machst Du halt auch immer mal wieder was mit Deinen Freunden alleine, wie man das halt so macht, wenn man nicht mehr 16 ist und alles ist schick.

Und mal ehrlich, wenn das mit Deinem neuen Freund jetzt das ganz große ist, dann seid ihr doch in 10 Jahren noch immer zusammen, spätestens dann haben sich Deine Freunde auch dran gewöhnt.

Ich verstehe nicht ganz, wieso Du jetzt und sofort etwas klären willst und zwar mit Worten (er-)klären, was so doch gar nicht lösbar ist. Denn egal wie viele Worte oder welche Du drauf verwendest, Worte führen nicht zu Sympathie. Nur weil ich mehr Informationen über jemanden habe, mag ich denjenigen doch nicht schneller.
Und daß Deine Freunde zu Dir ehrlich sein sollen, ist auch eine Anspruchshandlung, die ich nur bedingt verstehe. Warum willst Du die denn jetzt unbedingt zu einer Positionierung zwingen? Was sollte das denn bringen? Und vor allem wem sollte das etwas bringen?
Die haben den viermal gesehen, zweimal davon ist nicht gut gelaufen, jetzt sollen die Dir versichern, daß tja, was eigentlich?

Wenn ich Deine Freundin wäre, dann bekäme ich das Gefühl, daß Du meine Bestätigung suchst. Diese Dir zu geben, würde mir aber sehr schwer fallen, nicht nur weil mein Eindruck von dem Mann ja im Moment eben nur ein recht flüchtiger ist, sondern weil es doch Deine Beziehung ist. Du sollst Dich mit dem wohl fühlen, ist doch wirklich egal, ob ich das tue.

Ich sehe weder in dem Verhalten Deines Freundes ein allzu großes Problem, muß er halt die nächsten Male ein bissl weniger trinken, ist aber schon ganz vielen von uns passiert; noch sehe ich im Verhalten Deiner Freunde ein Problem, da diese ja in erster Linie erst einmal mit Dir befreundet sind.

Was ich allerdings nicht verstehe ist, warum Du anstatt die neue Beziehung zu genießen und die alten Freundschaften zu feiern, unbedingt eine Auseinandersetzung provozieren möchtest für die es im Moment weder Anlaß noch wirklich guten Grund gibt, denn es würde ja keinesfalls besser.

Was glaubst Du bitte, wie verblüfft ich meine Freundin angeschaut hätte, wenn sie mir lang und breit erklärt hätte, ich müßte jetzt aber ihren Freund mögen und mit dem ganz unbedingt befreundet sein. Mal völlig davon abgesehen, daß Worte nun mal nix an Sympathie oder Antipathie ändern.

Geh es doch einfach mal ein bißchen entspannter an und genieße was Du hast.

02.02.2018 12:30 • x 3 #31


M
@Ricky

Ich weiß dass Du mich vermisst. Ich hab Dich auch lieb

02.02.2018 12:34 • #32


A


Meine Freunde mögen meinen Freund nicht

x 3


Ricky
Zitat von Mira_:
@Ricky

Ich weiß dass Du mich vermisst. Ich hab Dich auch lieb


Ach du...

02.02.2018 12:47 • x 1 #33


S
@Cappuccetto

So könnte ich es auch machen.

Mein persönliches problem ist, dass ich immer glaube, allen Erwartungen gerecht zu werden. D. h. wenn meine Freund ejetzt erwarten, dass ich mit ihnen allein was unternehme, ich aber lieber Zeit (die wenige!) mit meinem Freund verbringen will udn absgae, stoße ich vermutlich auf wenig Verständnis.

Ach, wie war das noch früher, wenn eine nen Freund hatte. Die Freundinen beklagten sich, die hat gar keine zeit mehr für uns.... Ja, ist am Anfang so. Und schwieirg ist es für mich eben jetzt gerade. Ich will einerseits nicht absagen, andererseits zeit mit ihm verbringen. Wenn jetzt gemeinsame Treffen nicht gewollt sind, dann bin ich diejenige, die alleine entscheidet.

02.02.2018 13:02 • #34


S
@E-Claire

Ja, auch deine Position kann ih gut nachvollziehen. ist so ne macke von mehr, nicht unbedingt alles zu problematisieren, ich sehe da wirklich ein problem.
Und was du da ansprichst mit Bestätigung - da erkenne ich mich gerade voll wieder. Vielleicht läßt sich das so erklären:

Als mein Mann auszog, wurde ich nach kurzer Zeit ein anderer Mensch. ich will nicht sagem, dass ich mich vorher eingeengt fühlte, aber ich habe mit allen Mitteln udn wegen versucht es allen immer recht zu machen. Plötzlich war ich alleine. Plötzlich hat niemand mehr meine Entscheidungen, was mache ich heute, was esse ich heute, was guvke ich im Fernsehen hinterfragt. Ich lebte sozusagen auf, war plötzlich wieder ich selbst! Ging feiern, flirtete etc pp.
Ich hab in der Zeit auch gelernt wieder viel öfter nein zu sagen.

Jetzt finde ich mich in eienr Situation wieder, wo ich dieses Nein-Sagen wieder schwer fällt. Warum? Weil ich mir wieder nen Kopf mache, wie andere über mich denken könnten. So mache ich mir also auch nen Kopf, wie andere über meinen Freund denken.

Darum meinte ich eingangs, was soll ich tun, das was ICH will oder was die Freunde erwarten? (oder was ich glaube, was sie erwarten). ich würde genr weiterhin tun, was ICH möchte. Und das ist gerade möglichst viel zeit mit meinem Freund verbringen, den ich eh nur am Wochenende sehe. Einladungen, die sich gerade häufen, warum aicuh imer, mal zu, mal absagen. je nachdem mit oder ohne Freund. Er steht mir da ja nicht im Weg.

Es ist wohl wieder so weit. Ich hirne rum, wo es einfach mal laufen sollte.

02.02.2018 13:13 • #35


Cappuccetto
Ja, das ist blöd, da muss man dann überlegen was einem wichtig ist.
Ich war und bin immer der Meinung, dass Freunde ein sehr, sehr wichtiger Teil im Leben sind. Dass der Kontakt ein bisschen weniger wird, wenn man in einer Beziehung ist, ist ja ok.
Aber es geht ja auch beides. Man muss ja nicht jedes Wochenende mit den Freunden verbringen, man muss nicht bei jedem Treffen dabei sein. Und genauso muss man auch mal ein Wochenende OHNE den Freund verbringen können, finde ich.
Vielleicht schaffst du es ja auch, da einen einigermaßen guten Mittelweg zu finden. Mach einfach mal wonach dir ist und wenn du merkst, dass das immer dasselbe ist (dein Freund z.B.) dann mach beim nächsten Mal zur Abwechslung was anderes (mit deinen Freunden z.B.)

02.02.2018 13:15 • x 1 #36


Nachtlicht
Zwischen zwei Stühlen ist man meist nicht bei sich selbst...

Es ist sicher wertvoll für deinen Freund, dass du bereit bist dich konstruktiv mit seinen aus seiner Geschichte resultierenden Themen auseinanderzusetzen und dich auf ihn einzulassen. Verlier nur bei allem Verständnis nicht dein Gefühl für deine eigenen Grenzen aus den Augen.

Offensichtlich ist er die unausgesprochenen Regeln im Umgang mit Menschen aus deinem sozialen Umfeld weniger gewohnt. Er fremdelt und passt sich nicht gut an, was man aber gerade am Anfang unbedingt tun sollte. Man kann mit Fanschal als Einziger herumalbern, oder man kann erstmal gucken wie die anderen sich bei einem Anlass so geben und sein eigenes Auftreten daran orientieren. Letzteres scheint für deinen Freund schwierig zu sein, dadurch wirkt er dann vielleicht befremdlich auf die anderen, deren Interaktionen sich über Jahre miteinander eingespielt haben oder sich aufgrund ähnlicher Lebenshintergründe von vornherein gleichen.

Wenn dein Freund aber weiß, dass er unter Alk. zu unangemessenem Verhalten neigt, stellt sich mir doch die Frage, wieso er dann überhaupt bei solchen Gelegenheiten so viel trinkt. Diesem Punkt würde ich persönlich mal nachgehen.

Du beschreibst eine Grundhaltung bei dir, es allen recht machen zu wollen. Damit verzettelst du dich leicht im Erklären, In-Schutz-Nehmen. Aus meiner Sicht ist es Aufgabe deines Freundes, einen angemessenen Umgang mit deinem Freundeskreis zu finden. Deine Freunde, wenn sie klug sind, werden sich hüten, ihn dir gegenüber zu deutlich zu kritisieren, denn damit isolieren sie dich mit ihm; und wenn ich den Mann meiner Freundin nicht mag, kann es niemals mein Ziel sein, sie von mir zu isolieren, denn im Zweifelsfall wird sie mich noch sehr dringend brauchen.

Du kannst es wie viele andere machen - verbring Zeit mit ihm, und verbring Zeit mit ihnen, es muss nichts Gemeinsames gemacht werden wenn es nicht passt. Es ist nicht deine Aufgabe, für Harmonie zwischen beiden Seiten zu sorgen. Deinen Freunden machst du es leichter, wenn du anerkennst, dass dein Freund sich blöd verhalten hat und ihn nicht in Schutz nimmst. War einfach so, ja, hat dich auch erstaunt, sonst ist er viel lieber. Und dann das Thema wechseln

02.02.2018 13:48 • x 1 #37


Cappuccetto
Habs mal gekürzt, weil ich das mit mehreren Zitaten nicht immer so hinkriege und auf dem neuen alten Laptop grad sowieso nicht:

Zitat von Nachtlicht:
Er fremdelt und passt sich nicht gut an, was man aber gerade am Anfang unbedingt tun sollte. Man kann mit Fanschal als Einziger herumalbern, oder man kann erstmal gucken wie die anderen sich bei einem Anlass so geben und sein eigenes Auftreten daran orientieren.

Aus meiner Sicht ist es Aufgabe deines Freundes, einen angemessenen Umgang mit deinem Freundeskreis zu finden.


Also ich sehe das anders.
Wenn mich jemand nicht mag, dann mag er oder sie mich halt nicht. Schade Schokolade.
Ich finde nicht, dass es grundsätzlich die Aufgabe des Freundes ist, einen angemessenen Umgang zu finden.

Ich weiß aber schon, was du meinst... Natürlich versucht man, sich vor den Freunden und den Familien der Partner von einer guten Seite zu zeigen. Aber dieser Druck, der da in manchen Fällen dabei ist, ist mir in der Regel auch zu blöd. Da wedel ich auch lieber mit dem Schal...
Der Alk. war natürlich keine gute Idee. Das ist mehr als Schal wedeln. Da sind wir uns wieder einig.

Was ich sagen will: Ich würde ihm da jetzt keinen Strick draus drehen. Ist sowieso passiert. Kann man nicht mehr ändern.

02.02.2018 14:01 • x 1 #38


R
Lasst doch mal die Kirche im Dorf. Er hatte einen zuviel erwischt; einen denkbar ungünstigen Start ihren Freunden gegenüber hingelegt. Es sind doch alle erwachsen. Wieso redet man da nicht miteinander? Vermutlich zu einfach.

02.02.2018 14:14 • x 1 #39


E-Claire
Zitat von skully:
Darum meinte ich eingangs, was soll ich tun, das was ICH will oder was die Freunde erwarten? (oder was ich glaube, was sie erwarten). ich würde genr weiterhin tun, was ICH möchte.


Ich wäre ja gern diejenige, die jetzt nicht den Zahnarzt geben müßte, aber den Zahn muß ich Dir ziehen.

Du machst es nicht allen Recht. Und von Aufopferung etc kann auch keine Rede sein. Ja, ich weiß, daß ist schwer, aber schau mal:

Im Grunde genommen spielst Du klassisch ich will machen können, was ich will und trotzdem soll mich jeder liebhaben. Das für sich genommen ist ja noch gar kein (großes) Problem, Du spielst es aber mit dem hübschen Schwierigkeitsgrad 8, der da heißt, ich unterstelle Euch von Anfang an, daß, wenn ich tue, was ich will, ihr mich nicht liebhaben würdet.

Fangen wir am Anfang an, die eigenen Interessen sind nun mal nicht immer mit den Interessen anderer zu vereinbaren. Wenn zwei Leute dasselbe (ganze) Stück Kuchen essen wollen, geht das halt nicht.
Also Regel Nummer eins ist, die eigenen Interessen konkurrieren eben auch manchmal mit den Interessen der anderen. Dann zu erwarten, daß ich Dir, neben dem schönen Stück Kuchen, was ich gern gehabt hätte, die Erlaubnis gebe es zu genießen, ist manchmal eben auch übertrieben und ein bißchen viel erwartet. Hallo, reicht es Dir nicht, daß ich Dir schon den Kuchen überlassen habe?

Jetzt fügst Du aber den eben genannten Schwierigkeitsgrad hinzu: Du GLAUBST, daß ich das Stück Kuchen haben möchte. Weil Du es aber willst, empfindest Du da einen vermeintlichen Konflikt zwischen Deinen Interessen und meinen. Diesen Konflikt nimmst du weiterhin komplett als gegeben an und erstellst jetzt in Deinem Kopf eine Hierarchie, warum Du das Stück Kuchen mehr verdienst als ich. Also muß jetzt als Begründung her, daß Du viel mehr Hunger hast. Das ist noch immer keine allzu gute Begründung, deswegen denkst Du darüber nach, daß ich grundsätzlich ja meisten mehr Kuchen abbekomme als Du. Das zusammengenommen mit dem Hunger, rechtfertigt jetzt für Dich, Deinen Anspruch auf den Kuchen.

(Es ist weiterhin völlig unklar, ob ich überhaupt Interesse an dem Kuchen habe, weil alles bis hierhin nur auf Vermutungen Deinerseits basiert).

Deine Rechtfertigungen kollidieren aber jetzt mit Deinem Anspruch, daß ich Dich mögen soll. Da Du davon ausgehst, daß ich den Kuchen haben will, fügst Du dem jetzt noch eine weitere Vermutung zu, die da heißt, daß wenn ich keinen Kuchen bekomme, mag ich Dich nicht mehr.

(Wie gesagt, es ist völlig unklar, ob ich Kuchen will; es ist auch unklar, ob, selbst, wenn ich welchen wollen würde, ich nicht, weil Du größeren Hunger hast oder ich einfach ne nette Freundin bin, Dir diesen nicht einfach überlassen würde)

Daß ich Dich nicht mehr mögen könnte, ist nun in Deinem Kopf ein Riesenproblem. Das löst Du in die eine oder andere Richtung: Entweder teilst Du den Kuchen mit mir. Ich denke mir dann, na gut dann esse ich halt ne Hälfte (könnte ja sein, daß ich denke, Du magst nur ein bißchen Kuchen oder er schmeckt Dir nur, wenn ich auch was davon esse.). Du wiederum bist aber überhaupt nicht glücklich, weil Du ad1) nicht das ganze Stück bekommen hast und ad2) ich, weil ich ja überhaupt nicht checke, wie vermeintlich großzügig Du bist, ich das natürlich auch nicht würdige (warum auch vielleicht opfere ich mich ja grade, wie gesagt, Du weißt NICHT, ob ich Kuchen wollte).

Oder Du nimmst Dir das ganze Stück, in Deinem Kopf rechtfertigst Du das mit, ich kriege ja eh immer den Kuchen, nun bist Du endlich an der Reihe, aber weil Du dann Angst hast, ich könnte Dich nicht mehr mögen, hast Du während dessen du den Kuchen ist, die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen.

In beiden Fällen macht Kuchen essen keinen Spaß mehr.

Und weil es keinen Spaß mehr macht, muß natürlich jemand schuld sein. Du kannst das ja aber nicht sein, weil Du ja Recht auf den Kuchen hast, immer viel zu wenig Kuchen bekommen hast, mir häufig genug den Kuchen ansonsten überläßt und Dich immer um alle kümmerst.

Zwar kann man jetzt auch nicht so ganz mir die Schuld geben, aber immerhin habe ich ja Deine Bemühungen, wie der Kuchen am besten zu verteilen wäre, die alle in Deinem Kopf stattfinden, nicht ausreichend gewürdigt und jedenfalls das ist ein Problem.
Schuldfrage ist dann auch geklärt.

Jetzt stell Dir mal vor, wie das ganze aussehen würde, wenn ich genau das gleiche Spiel spiele und auch mit der Schwierigkeitsnummer 8.

So und wie schaut das nun zwischen erwachsenen, reifen Persönlichkeiten aus?
Du sagst, oh, was für ein schönes Stück Kuchen, hab ich grad total Lust drauf. Macht es Dir etwas aus, wenn ich das jetzt futter?
Dann ist es nämlich mein Job, Dir zu sagen, mag ich/mag ich nicht.

Und wenn ich sage mag ich, dann ließe sich noch immer drüber reden, wie wir (!) das lösen. Stell Dir mal vor, ich hätte das Stück für Deinen neuen Freund gewollt, der später noch dazu kommt und von dem ich im letzten Gespräch festgestellt habe, daß das sein Lieblingskuchen ist.

Manchmal konkurrieren die eigenen Interessen mit denen von anderen. Dann ist es eigene Aufgabe, das auszuhalten und nicht auch noch Kopfstreicheln zu erwarten, wenn man sich durchsetzt.
Weil das aber (eben manchmal auch) unangenehm ist, hinzugehen und die eigenen Interessen nicht klar zu formulieren, gleichzeitig auch noch Vermutungen über meine Interessen anzustellen, diese für wahr zu unterstellen und dann einen Rechtfertigungszirkus anzufangen, von dem alles nur Vermutungen sind, ist weder besonders zielführend noch besonders nett.

Denn mal ehrlich, an welcher Stelle hat diese ganze Nummer eigentlich etwas mit mir zu tun?
Ich habe weder gewußt, das Du diesen Kuchen unbedingt haben wolltest, noch bin ich gefragt worden, ob ich den eigentlich will und ich kann auch ganz wenig dafür, daß Du glaubst, ich würde Dich nicht mehr mögen, wenn Du den Kuchen alleine ist.
All das findet in Deinem Kopf statt.

02.02.2018 14:21 • x 2 #40


S
@E-Claire

Also, das hast du wirklich ganz toll geschrieben, ich muss sogar darüber lachen, obwohl es gar nicht lustig ist.

Eigentlich sagst du mir, ich mache ein Problem oder sogar mehrere, wo möglicherweise eigentlich gar keine sind. Außer in meinem Kopf.

Ich hab schon ein bißchen Bauchgefühl, das mir sagt, irgendwas stimmt da aber grade nicht. Aber vielleicht ist es nur mein schlechtes Gewissen und meine Freunde sehen das gar nicht so eng. Ich sollte echt mal aufhören mit diesem overthinking....

Betrifft übrigens nicht nur diese Situation, sondern auch ganz andere. Immer muss ich alles hinterfragen und analysieren, dabei hab ich wirklich auch andere Dinge zu tun.

Hab letztens mal was gelesen, was ich auch sehr interessant fand. Es ging darum wie Männer lieben und wie Frauen lieben. Und wie Frauen immer zweifeln und analysieren, was der Mann grade tut oder nicht tut. Sinngemäß war es so: Die Frau liebt einen Mann, aber sie benötigt ständig Hinweise und Beweise dafür. Oft liefert der Mann aber nicht das erwartete. Und dann heißt es Er liebt mich gar nicht. Der Mann, wenn er eine Frau liebt, dann, liebt er sie einfach und er hinterfragt nicht ständig ihre Liebe zu ihm. Einmal aussprechen genügt, er fordert es nicht dreimal täglich ein. Er weiß es und er glaubnt daran. Es ist wie es ist.
Angeblich fällt Männern daher die Trennung in der Realität auch schwerer. Fand ich interessant.

Ähnlich ist es mit meinen Freunden. Ich denke schon, dass sie mir meinen Freund gönnen und die zwei Ausrutscher sind sicher auch gar nicht so wild. Aber ich beobachte seitdem genau, wie sie reagieren. Auf mich, auf ihn. Sie verstehen bestimmt auch, dass ich gerade gern mehr Zeit mit ihm verbringe. Offen hat mir ja noch niemand gesagt Ey, der ist echt k.....,wir mögen den nicht, also lass ihn zu hause, wenn wir dich einladen... Es ist wirklich so, dass ich es nur vermute und auch ein bißchen Angst davor habe, dass es so sein könnte.

Ich muss mich nur hin und wieder entscheiden. Ob ich auf einen Tag mit ihm verzichte und mit meinen Freunden was alleine mache, oder ob ich dann doch lieber bei ihm bin. Im Moment bin ich einfach lieber bei ihm.....Kann man akzeptieren, kann man aber auch doof finden. ist aber eigentlich nicht mein Problem.

02.02.2018 16:11 • #41


E-Claire
Zitat von skully:
Eigentlich sagst du mir, ich mache ein Problem oder sogar mehrere, wo möglicherweise eigentlich gar keine sind. Außer in meinem Kopf.


Eigentlich?
Nö, nicht eigentlich, ich beschreibe Dir sehr direkt meine Wahrnehmung, welche übrigens inhaltlich sich jetzt schon nicht so wahnsinnig von dem unterscheidet, was @Ricky angemerkt hat. Ich habe halt einfach nur eine andere Verpackung für den Inhalt gewählt, weil ich nicht wollte, daß Du Dich statt eben mit dem Inhalt zu beschäftigen, angegriffen fühlst.

Niemand fühlt sich von Kuchen angegriffen oder kennst Du nen Film der Kuchenzombies schlagen zurück heißt?

Zitat von skully:
Immer muss ich alles hinterfragen und analysieren

Wer zwingt dich denn?

Zitat von skully:
Hab letztens mal was gelesen, was ich auch sehr interessant fand. Es ging darum wie Männer lieben und wie Frauen lieben. Und wie Frauen immer zweifeln und analysieren, was der Mann grade tut oder nicht tut. Sinngemäß war es so: Die Frau liebt einen Mann, aber sie benötigt ständig Hinweise und Beweise dafür. Oft liefert der Mann aber nicht das erwartete. Und dann heißt es Er liebt mich gar nicht. Der Mann, wenn er eine Frau liebt, dann, liebt er sie einfach und er hinterfragt nicht ständig ihre Liebe zu ihm. Einmal aussprechen genügt, er fordert es nicht dreimal täglich ein. Er weiß es und er glaubnt daran. Es ist wie es ist.Angeblich fällt Männern daher die Trennung in der Realität auch schwerer. Fand ich interessant.


Liebe @skully
Ganz klares Nein von meiner Seite. Nein, wir machen daraus jetzt keine Gender-Debatte, weil es nämlich keine ist.
Schau mal, egal wie tragisch die eigene Kindheit ist, das gibt einem nicht das Recht sich ein Leben lang, wie ein Vollkoffer aufzuführen. Genauso wenig berechtigt Dich oder mich unser Geschlecht einen auf Blümchen zu machen, weil ich ein Mädchen bin pfeifend durch die Weltgeschichte zu marschieren und andere Leute dafür verantwortlich zu machen, daß man selbst es grad nicht auf die Reihe kriegt, sich selbst auf die Ketten zu bekommen.

Also natürlich, wenn Du der Meinung bist, daß so handhaben zu wollen, dann kann ich natürlich nix tun, ist Dein Leben nicht meins.
ABER ich stelle mich schon daneben und sage, komisch ich bin auch eine Frau und wenn ich das Stück Kuchen haben will, dann sage ich das ganz direkt und wenn Du irgend so ne Kopfkino-Nummer aufmachst und mir da ständig, was unterstellst, dann kriegste spätestens bei dritten Versuch von mir jedenfalls die rote Karte.

Ich habe ganz viel Verständnis dafür, daß es super schwer ist, aus dem Kopfkino auszusteigen. Das ist halt Arbeit, da gibt's auch immer wieder Rückfälle.
Aber nö, ich hab kein Verständnis dafür, daraus ne Gender-Debatte zu machen.
Einsichtsfähigkeit und Eigenverantwortung sind nun wirklich kein männliches Privileg, Süße.

Zitat von skully:
Ähnlich ist es mit meinen Freunden. Ich denke schon, dass sie mir meinen Freund gönnen und die zwei Ausrutscher sind sicher auch gar nicht so wild. Aber ich beobachte seitdem genau, wie sie reagieren. Auf mich, auf ihn. Sie verstehen bestimmt auch, dass ich gerade gern mehr Zeit mit ihm verbringe.

Wo ist denn dann das Problem?

Zitat von skully:
Ich muss mich nur hin und wieder entscheiden. Ob ich auf einen Tag mit ihm verzichte und mit meinen Freunden was alleine mache, oder ob ich dann doch lieber bei ihm bin. Im Moment bin ich einfach lieber bei ihm. .Kann man akzeptieren, kann man aber auch doof finden. ist aber eigentlich nicht mein Problem.


Ich schließe, wie ich begonnen habe: Eigentlich?

02.02.2018 17:00 • x 1 #42


M
Zitat von Ricky:
@Mira_

Übrigens hier nochmal als Beispiel für Dich:

Zitat:
Ok, ich kann es auch lassen, ist der einfachste Weg, da hast du sicherlich Recht. Ich trenne mich und mit sorgenfrei, is klar!


Dieser Satz der TE hier, ist ein in Polemik eingeferchter Shittest. Die unterschwellige Aussage hier ist nämlich: Wenn Du so agieren willst, jemandem der Hilfe braucht nicht zu helfen, dann kann man Dir nicht helfen.


was ich noch vergessen habe zu erwähnen, Und wo genau sind diese Shit-tests nun natürlich? Ihr habt ja alle darauf beharrt dass uns der Mist in denen Genen liegt. Und nichts anderes habe ich mit meinen Posts sagen wollen: der *beep* ,Shit-Test ist dumm und innerhalb einer Beziehung unnötig (NICHT natürlich). Ergo ich brauche also keinen Beweis dafür, was genau ein Shit-Test ist, das ist mir klar Du Pappnase.

04.02.2018 13:11 • #43


Ricky
Zitat von Mira_:
was ich noch vergessen habe zu erwähnen, Und wo genau sind diese Shit-tests nun natürlich? Ihr habt ja alle darauf beharrt dass uns der Mist in denen Genen liegt. Und nichts anderes habe ich mit meinen Posts sagen wollen: der *beep* ,Shit-Test ist dumm und innerhalb einer Beziehung unnötig (NICHT natürlich). Ergo ich brauche also keinen Beweis dafür, was genau ein Shit-Test ist, das ist mir klar Du Pappnase.


In wie fern ist es denn unnatürlich? Den Beweis hätte ich gern mal erbracht. Ich hab ja nicht dagegen gesprochen, aber was ist daran unnatürlich... das es unnötig ist, ist halt die Frage. Ist es das per se? Das wäre es, wenn man komplett harmonisch wäre, oder? Ich sag das ja nicht, weil ich da Recht haben will, sondern weil ich das mal definiert sehen möchte, Du Puschimaus.

04.02.2018 20:15 • #44


M
Kannst Du mir den Beweis erbringen, das es anders ist? Ich habs im anderen Faden lang und breit versucht zu erklären, warum ich glaube, dass das innerhalb einer Beziehung nicht natürlich, sondern neurotisch ist. Okay wenn Du davon ausgehst, dass jede menschliche Entwicklung natürlich ist und keine künstlich herbeigeführte Reaktion ist, dann ist es wohl natürlich. Nur nicht für mich. Mein kleines Bussibärchen

Künstlich herbeigeführte Reaktionen sind für mich Reaktionen die der Mensch, in seiner natürlichen Entwicklung, nicht benötigt. Die durch Erziehung und durch die Gesellschaft etabliert wurden. Nehmen wir an, wir könnten alle weder sprechen, noch sehen. Wollen wir unseren Partner aufs Maul hauen, um sie zu Shit-Testen?

04.02.2018 20:40 • #45


A


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