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Mein Mann hatte eine Affäre

Lori84
Ich habe heute mit einer Freundin über meine Gefühle gesprochen. Sie sagt auch ich muss mal Zeit haben um nachzudenken.
Ich weiß nicht wie gut der Plan ist, aber ich hab mir jetzt noch bis Ende des Jahres Zeit gegeben es so zu versuchen und wenn ich nach Silvester immer noch so verwirrt bin und Zweifel, werde ich 1-2 Wochen zu ihr ziehen um einfach mal raus zu kommen und mich zu sammeln und evtl so zu merken wie es weiter geht!
Eigentlich würde ich am liebsten sofort raus, aber das möchte ich gerade meiner familie nicht antun, gerade jetzt so kurz vor Weihnachten wäre das irgendwie für mich auch nicht so gut lebbar, ich möchte bei meinen Kindern sein!
Was haltet ihr von der Idee?

08.12.2015 18:48 • #16


E
Ich war über zwei Jahre eine Geliebte.Bis seine Frau mich anrief. Er hatte uns beide angelogen. Jeder das gesagt was es brauchte damit man blieb. Wir sind nun getrennt. Ob sie ihn noch will, weiß ich nicht. Ich wollte es nicht. Ich habe meinen Mann noch am selben Tag herausgeworfen. Er ist dann zu ihr gezogen. Sofort und nur deshalb. Gesagt hat er dasselbe wie wohl meine eigene Affäre..es war nichts..hat nichts mit dir zu tun..blablabla..es liegt an dir was du tun möchtest und an ihn..er muss dir bedingungslos beweisen, dass er es ernst meint. Ob es dann heilt..wird die Zeit zeigen. Ein Riss wird immer bleiben. Die eigentliche Ehe ist beendet und die Zeit der Unschuld ist auch vorbei..

08.12.2015 21:04 • #17


A


Mein Mann hatte eine Affäre

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Lori84
Zitat von Ehemaliges_Mitglied:
. Ob es dann heilt..wird die Zeit zeigen. Ein Riss wird immer bleiben. Die eigentliche Ehe ist beendet und die Zeit der Unschuld ist auch vorbei..


Ja du sagst es, das macht mir auch so Angst! Ich mochte ja wie es war!
Auf der anderen Seite sehe ich natürlich auch die Chance für einen Neuanfang!

Die letzten Tage waren hart, immer wieder war ich an dem Punkt, an dem die Zweifel so groß waren, dass es gar keine Hoffnung mehr zu geben schien!
Mein Mann hat sich so viel Mühe gegeben mich immer wieder zu überzeugen, dass wir es schaffen können und dass es sich lohnt diesen Kampf zu führen. Dann war ich 5 Minuten glücklich und habe geglaubt was er gesagt hat und danach kamen die Zweifel wieder und ich habe mich nur noch grau gefühlt. Es fällt mir so schwer so zu tun als wäre alles normal, als würden wir eine ganz normale Ehe führen, den Kindern das Gefühl zu geben, alles wäre ok!

Gestern haben wir wieder lange geredet und mein Mann meinte, er hätte das Gefühl, ich würde kaum mehr liebe und Hoffnung spüren, im Vordergrund Ständen die Zweifel, der Hass und die Trauer und er Würde mich einfach nur immer überreden es weiter zu versuchen obwohl ich es gar nicht wollen würde. Solange er das Gefühl hätte da wären auch noch von meiner Seite positive Gefühle, kämpft er weiter, aber ich muss es auch wollen.
Ich glaube das hat mich etwas aufgerüttelt. Ich hab mich so abgeschottet, dass ich alles positive vergraben habe und nur noch die negativen Gefühle im Vordergrund waren.

Ich wüsste so gerne wie andere Paare diese Situation überstehen. Können sie einfach weiter machen? Ein paar Tage alles aufarbeiten und besprechen und dann geht's nur noch vorwärts?
Manchmal denke ich, ich übertreibe, aber ich komme einfach nicht gegen diese Wut und Enttäuschung an. Sie drängt sich in allem was ich tue in den Vordergrund und hält mich den ganzen stag davon ab fröhlich zu sein!
Können andere besser reflektieren und daher das was war nicht so sehr an sich ran lassen? Nagt es nicht an ihrem Selbstwertgefühl?
Was mache ich denn falsch?

11.12.2015 11:45 • #18


E
@Lori84
Du machst gar nichts falsch.Du hast jedes Recht wütend verletzt und traurig zu sein. Jedes! Das muss dein Mann akzeptieren und aushalten. Nein, in ein paar Tagen klärt sich gar nichts. Ihr müsst euch gemeinsam anschauen ohne Schuldzuweisung welche Gründe es gab für ihn auszubrechen. Er muss schonungslos ehrlich sein. Und dann entscheiden, ob sie langfristig lösbar sind..Er dagegen macht dir Vorwürfe weil du jetzt nicht funktionierst? So läuft das nicht. Du reagierst nicht über. Nimm Abstand. Komme zu Ruhe und entscheide dann ob DU die Ehe fortsetzen willst. Du darfst dir soviel Zeit nehmen wie du brauchst. Er darf keinen Druck machen. Einfach schnell vergessen und da weitermachen, wo man vorher stand wird langfristig nicht helfen. Notfalls Ehetherapie.
LG

11.12.2015 12:57 • #19


P
Zitat:
Gestern haben wir wieder lange geredet und mein Mann meinte, er hätte das Gefühl, ich würde kaum mehr liebe und Hoffnung spüren, im Vordergrund Ständen die Zweifel, der Hass und die Trauer und er Würde mich einfach nur immer überreden es weiter zu versuchen obwohl ich es gar nicht wollen würde. Solange er das Gefühl hätte da wären auch noch von meiner Seite positive Gefühle, kämpft er weiter, aber ich muss es auch wollen.
Ich glaube das hat mich etwas aufgerüttelt. Ich hab mich so abgeschottet, dass ich alles positive vergraben habe und nur noch die negativen Gefühle im Vordergrund waren.


Nimmt euch die Zeit zum Nachdenken, so viel wie jeder von euch braucht.
Werdet eurer Liebe bewußt, man liest deutlich, dass sie reichlich vorhanden ist!
Verzeihe, wenn du an euch glaubst und ihn liebst.
Liebäugele nicht mit deiner Verletzung zu lange, damit sie nicht einen zu wichtigen Platz in deinem Alltag einnimmt.
Stattdessen schaue die Vorzüge deiner Partnerschaft an. Die Kinder, das Miteinander, die Zukunftspläne.
Ich bin der Meinung, dass eure Krise gemeistert werden kann.
Erst die Liebe, dann das Ego und alles wird gut!
In dem Zusammenhang möchte ich dir ein Buch empfehlen.
Erich Fromm. Die Kunst des Liebens

11.12.2015 13:40 • x 1 #20


E
@ Ponyhof
Du bist ja ein starker Befürworter der Ehe. Egal wie es ist..habe ich das richtig verstanden? Wenn ja,warum?

11.12.2015 13:47 • #21


P
Ich bin vor allem ein starker Befürworter der Liebe. Und der Verzeihung.
Aber auch eine, die eine Fremdverliebtheit des Partners akzeptieren und annehmen kann.
Soweit klare Worte gesprochen sind. Und keine Betrügereien und Lügen dazwischen herrschen.
Das ist Liebe, wie ich sie verstehe.
Auch die Fehler, wenn es denn Fehler sind, anzunehmen und vergeben, sollte ein liebendes Herz können.
Denn auch ich bin nur ein Mensch, der mit meinem Plus und Minus, akzeptiert werden will.
Und geliebt.

11.12.2015 14:14 • #22


H
Hallo Ponyhof,

ich war auch ein befürworter der Ehe.

Ich habe es ein Jahr lang versucht, ich scheiterte daran, ich kann ihn nicht mehr lieben, er hat mich kaputt gemacht und ich schaff es einfach nicht diesen Mann jemals wieder zu lieben.

Er hatte nach der Aufdeckung der Affäre sofort, bzw fast sofort den Kontakt abgebrochen und er wollte unsere Ehe so sehr, er hat gekämpft und mit mir über alles gesprochen, man spürte seine Hingabe.

Aber ich kann das nicht mehr, bei mir ist es aus und vorbei!

11.12.2015 14:23 • x 1 #23


E
Genauso.

11.12.2015 14:31 • #24


P
Jeder hat eine eigene Geschichte vorzuweisen.
Und die Menschen darin sind sehr unterschiedlich.
Sie leben anders, sie lieben anders, haben unterschiedliche Moral und Gewissen.
Unterschiedlich ausgeprägtes Ego, unterschiedliches Recht und Unrecht Verständnis.
Unterschiedliche Fähigkeit zu Verzeihen und vieles mehr.
Man sollte nicht alle vergleichen.
In diesen Fremdgeschichten sieht man leider oft viel zu viele Lügen.
Aber auch viel zu viel wird selbst kaputt gemacht, weil statt auf das Leben, Liebe und Partnerschaft zu fokusieren, wird fleissig an den Betrug als Tatsache gekaut.

11.12.2015 14:45 • #25


E
Ich stimme dir zu..
Fremdgehgeschichten sind viele zu viele Lügen..und zwar in alle Richtungen.
Betrug als Tatsache..ja..es ist doch eine Tatsache..für langfristige Lösungen muss man darauf herumkauen..im Sinne von allen Seiten beleuchten..ob man dann verzeiht..ja das kann dann in der Tat unterschiedlich sein..

11.12.2015 14:57 • #26


P
Nun, das ist leider aber so, ein Betrug ist ein Betrug, und der Betrüger stand einem sehr nahe!

Verezeihen ist eine Sache, es letztendlich zu verarbeiten und damit leben können die andere!
Liebe ist ein tolle Sache, aber sie darf nie darüber hinweg täuschen, das man auch eine Verantwortung für sich und sein Leben hat, man muss sich dieser Verantwortung stellen!
Tief im innern stellt sich jedem betrogenen die Frage, wie kann ich damit auf Dauer weiterleben und will ich das in 10-15 Jahre wirklich neu bewerten müssen?!? Dann zur Überzeugung kommen einen großen Fehler begangen zu haben?
Darüber hinaus stellt einem das Unterbewußtsein vor große Herausforderungen, die Angst wieder so vom Partner verletzt werden zu können, bzw.das Gefühl des Betruges ist dort nun fest verdrahtet ...und uneigenwillig werden diese Ängste und Gefühle durch äussere Umstände immer wieder mal hervorgerufen..will man das auf Dauer?

Fakt ist, die Beziehung bleibt latent belastet und eine so befreite und unbelastete Liebe wie vor dem Betrug kann es nicht mehr geben!

11.12.2015 15:01 • x 1 #27


E
Stimme dir zu..echt.

11.12.2015 15:04 • #28


P
Ich meinte nicht, dass man den Betrug einfach so wegkehren sollte.
Leider lese ich oft, wie schlimm manch ein Betrogener sich benimmt. Neulich hier von einer Frau, wo der Mann sie nachher permanent erniedrigt und überwacht.
Mit welchem Recht?
Sein Recht war durchaus zu gehen, wenn er keine gemeinsame Zukunft mehr sieht, aber nicht sie zu einem Besitz machen und die einzige Schuldige, die sie letztendlich nicht mal war.

Zitat:
Tief im innern stellt sich jedem betrogenen die Frage, wie kann ich damit auf Dauer weiterleben und will ich das in 10-15 Jahre wirklich neu bewerten müssen?!?

Ich gehe davon aus, dass man auf Dauer nicht mehr mit dem Betrug leben muss.
Es sei man nimmt ihn mit, als Begleiter und als Waage des vorigen und zukunftigen Lebensabschnittes mit.
Hat man dann noch eine wahre Chance?

Zitat:
Fakt ist, die Beziehung bleibt latent belastet und eine so befreite und unbelastete Liebe wie vor dem Betrug kann es nicht mehr geben!

Jein! Auch hier sind die Menschen unterschiedlich!
Außerdem nicht der Betrug belastet die Beziehung nachhinein, manchmal auch vorher.
Sondern die Beteiligten selbst, denn die einen können leicht verzeihen, andere ganz schwer bis gar nicht.
Und dann noch die Wertigkeit einer Treue kommt dazu.
Man ist nicht im Stande mit dieser Krise umzugehen. Das ist der Punkt, warum die Beziehungen scheitern.

11.12.2015 15:32 • #29


E
Mal von einer anderen Seite betrachtet, warum ist Fremdgehen den überhaupt ein Betrug?
Verspricht man sich, sowas nicht zu tun oder setzt man es stillschweigend voraus, weil es so üblich ist?
Warum ist es eine Lüge, wenn man jemandem anderes liebt und berührt?
Setzt so ein Denken nicht voraus, dass man diesen Menschen als Besitz betrachtet?
Warum darf er nur mich lieben und sonst niemanden?

11.12.2015 15:51 • #30


A


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