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Mein Mann hatte eine Affaire mit einer guten Freundin

Kroenchen_richten
Die Sache mit der starken Frau...genauso sieht es aus. Je stärker Dich Dein Mann wahrgenommen hat, je besser Du Dinge gemanagt hast, umso kleiner hat er sich gefühlt.
Same here. Wobei bei meinem Ex noch andere Dinge im Argen lagen. Aber in seinem Kopf spukte wirklich der Gedanke, sie verkraftet das, dass verletzt sie nicht.

Die Forderung auf Augenhöhe macht es jetzt aber nicht besser. Zeige Dich durchaus verletzlich und eben nicht 100% funktionierend. Aber nicht anklagend verletzlich.
Er muss zwar lernen seine Bedürfnisse zu melden, dass wird ihm aber schwer fallen, wenn er Dich weiterhin als starke Person erlebt.
Irgendwie ist an dem Spruch der Katze eine Menge dran: Sei schlau, stell Dich dumm.
Okay, dass alleine ist es nicht.

Aber wie Du schon selbst bemerkt hast, Du hast ihn als stark und selbstverständlich genommen. Ihr seid Euch beide mit der vermuteten Stärke in die Quere gekommen. Blind für die Bedürfnisse.

Auch wenn das in der Verletzung gerade schwer ist. Schreibe Dir mal auf, was Du an Deinem Mann alles schätzt. Führe es Dir und ihm vor Augen. Das Gleiche sollte er aber auch machen.
Was da wirklich passiert ist, oder nicht passiert ist ist uninteressant. Ein Gespräch mit der Gegenspielerin sowieso nutzlos, ob sie die Wahrheit sagen würde, eher unwahrscheinlich und absolut nicht zielführend.
Was zählt wo mangelt es Euch beiden. Was hat den Weg dorthin geebnet. Wo müsst ihr beide in der Beziehung nachbessern? Was ist auf dem Weg verloren gegangen?

Eine klassische Ehetherapie, sehe ich mit gemischten Gefühlen, ein Ehecoaching ist auf jeden Fall vernünftig.

10.10.2016 13:34 • x 1 #76


N
Hallo krönchen,

gar nicht so einfach, sich nicht stark zu zeigen. Das ist bei mir irgendwie als würde ich mich verstellen. Mein Mann sieht mich aber durchaus verletzlich, so ist es auch wieder nicht.

Aber das er sich klein gefühlt hat, das stimmt. Ich bin im Geschäft nicht zimperlich mit ihm und wenn Probleme da sind, bin ich die, die nach Lösungen sucht und umsetzt. Wenn er unsicher ist, habe ich immer eine Meinung. Mittlerweile glaue ich auch, das er sich neben mir ab und an minderwertig vorgekommen ist. Dabei hat er absolut seine Qualitäten im Geschäft. Er ist der fleißige, immer sehr akurat und genau. Macht keine halben Sachen. Da bin ich viel oberflächlicher. Technisch macht ihm keiner was vor, da bin ich die absolute Null. Tja, aber spüren lassen habe ich ihn das natürlich auch nie. Wir haben uns gegenseitig als selbstverständlich hingenommen. Das ist falsch. Ich hätte auch auf ihn mehr eingehen müssen. Habe ihn oft nicht wahrgenommen. Klar, das entschuldigt kein Fremdgehen, aber ich denke, es hat dazu beigetragen. Plötzlich ist da jemand, der einen bewundert......irgendwie verständlich.

Fast müßte ich der AF dankbar sein. Soviel wie jetzt, haben mein Mann und ich in den letzten Jahren noch nie über uns gesprochen. Das ist neu und schön. Plötzlich sind wir als Paar ein Thema.

Es ist wohl noch ein steiniger Weg.....ich hoffe sehr, wir schaffen das. Ich würde es mir so wünschen.

Danke, das ich hier sein darf.

Liebe Grüße

11.10.2016 07:49 • x 3 #77


A


Mein Mann hatte eine Affaire mit einer guten Freundin

x 3


lina_herwig
Zwiesprache halten in einer Partnerschaft ist so wichtig. Ich fürchte, dass ist die wichtigste Indizie. Fehlt sie läuft eine gut funktionierende Partnerschaft und liebende Ehe aus dem Ruder....
Zumindest wenn ich die Menschen befrage und sie mir antworten. So ist das der markanteste Unterschied. S. war da selten ein Marker.

11.10.2016 08:13 • x 1 #78


B
Ich habe mich nun angemeldet.

Gruß Bridget (ehem. Nullerkasse)

11.10.2016 08:18 • x 4 #79


Blanca
Zitat von Bridget:
[Beitrag #77]
Soviel wie jetzt, haben mein Mann und ich in den letzten Jahren noch nie über uns gesprochen. Das ist neu und schön. Plötzlich sind wir als Paar ein Thema.

Es ist wohl noch ein steiniger Weg.....ich hoffe sehr, wir schaffen das. Ich würde es mir so wünschen.

Ich wünsche es Euch auch, und zwar von Herzen.

11.10.2016 08:27 • x 2 #80


Z
Bridget, wie geht es Dir/ Euch?

13.10.2016 13:04 • #81


B
Hallo Zugaste,

im Moment ganz gut. Das Kopfkino ist etwas weniger geworden, seit ich hier schreibe und andere Geschichten lese. Das tut mir gut. Man kommt sich nicht so alleine vor und muss sich nicht engen Freunden offenbaren, die vielleicht hinterher einen Konflikt haben und Partei ergreifen wollen.

Mein Mann gibt sich Mühe, ich bin aber viel am Nachdenken. Und oft passiert es mir leider, das ich ihm mal eine pampige Bemerkung an den Latz knalle, aus heiterem Himmel. Ich weiß, es ist kontraproduktiv. Kann halt auch manchmal nicht aus meiner Haut. Er hält es aus, das rechne ich ihm hoch an. Habe ich ihm auch gesagt.
Verdammter, verletzter Stolz.

Wir machen jetzt in den Herbstferien Urlaub und ich habe mir fest vorgenommen, von dem Thema nicht mehr anzufangen. Aber es ist schwer, ich könnte ständig davon reden. Total blöd, aber ich versuche oft immer wieder zu analysieren und zu hinterfragen.

Ich hoffe wir schaffen es.

Liebe Grüße
Bridget

13.10.2016 15:13 • x 1 #82


Z
Liebe Bridget!
Toll, dass du in der Lage bist, ihm Anerkennung zu schenken. Das spricht, in meinen Augen zumindest, dass Dein Stolz zwar mächtig angeknackst ist, aber Du trotzdem in der Lage bist, Veränderungen durchzuführen.
Ich habe hier einen ganz tollen Tipp gelesen, der auch mir bei Kopfkino hilft: Schwarzweiß- Film draus machen.
Das hat bei mir dazu geführt, dass ich mich nicht so sehr von den Bildern übermannt gefühlt habe. Vielleicht hilft Dir das ja auch!
Warum willst Du nicht ständig mit dem Thema anfangen? Musst Du Dich zwingen, nichts zu fragen?
Mir hat es geholfen, nachdem meine ersten Fragen beantwortet waren, feste Zeiten zu verabreden. Am Anfang 1 Mal die Woche...
Das hat dazu geführt, dass ich für mich besser sondieren konnte, welche Antworten für mich wirklich wichtig und weiterbringend sind und mein Mann nicht immer Sorge hatte, völlig aus dem Nichts gelöchert zu werden.
Ich wünsche Euch einen schönen Urlaub und hoffe, er tut Euch gut!

13.10.2016 15:55 • #83


Eremit
Hallo Bridget
Zitat von Bridget:
ich habe mir fest vorgenommen, von dem Thema nicht mehr anzufangen

Totschweigen ist auch falsch ... das gesunde Mittelmaß zu finden ist die Mission

Ich bin kein Profi auf dem Gebiet, aber das Vertrauen muss neu aufgebaut werden und das geht nur durch gnadenlose Offenheit und Transparenz. Es ist natürlich an dir wie viel du überhaupt wissen willst, aber das was du hören willst sollte er dir bereitwillig mitteilen.
Du hast ihm die neue Chance gegeben, es ist an ihm diese zu Nutzen.

15.10.2016 02:46 • #84


_Tara_
Was sagt denn eigentlich der Mann der ehemaligen Freundin dazu? Ist er überhaupt im Bilde, dass die zwei 'was miteinander hatten? Wenn ja - wie geht er damit um? Bleiben die beiden zusammen?

15.10.2016 06:14 • #85


juliet
hallo,
bei mir liegt der Betrug jetzt sechs Monate zurück. Anders als bei dir, liebe @Bridget , Hat der Betrug bei mir allerdings sechs Monate angedauert. auch bei mir war es eine gute (vermeintliche) Freundin !
Ich ahnte nichts! Ich bin auch die starke Frau, und dachte immer, unsere Beziehung sei sehr gut!
durch die Affäre meines Partners und die fast-Trennung, die damit einherging, habe ich sehr viel über mich, über ihn, über unsere Beziehung gelernt. So wie du schreibst, fast könnte man der AF dankbar sein .
ich war bereits - auf seinen Wunsch - ausgezogen, und erst da ist mein Partner aufgewacht und zu mir zurückgekommen, hat mir alles gebeichtet ...
ich bin heute aber absolut sicher, dass die Beziehung ohne die Affäre irgendwann zu Ende gewesen wäre.
mein Kopfkino und der damit verbundene Schmerz war anfangs auch sehr groß . Ich kann dich daher wirklich sehr gut verstehen.
jetzt, nach sechs Monaten, ist es bedeutend besser geworden.
es ist nur noch selten, dass ich mich daran erinnere, was heute vor einem Jahr war, und mir dann diese perfiden Lügen etc. ins Gedächtnis rufe....
ich habe mir angewöhnt, immer, wenn ich es brauche, dieses Thema anzuschneiden und dann mit ihm offen darüber zu sprechen. Das ist jedesmal sehr emotional. Aber es ist nötig für mich, um das Ganze zu verarbeiten.

ich Bin überzeugt davon, dass ein Betrug in jeder Beziehung passieren kann. Auch in einer langjährigen, befriedigenden Beziehung kann es versuchungen u Fehler geben. niemand ist (leider) perfekt.
bei der Bewältigung dieses Themas hat mir geholfen, den Fokus immer wieder auf mich selbst zu richten und zu schauen, was ich lernen muss und möchte !
vertrauen wieder aufzubauen dauert lange. Dabei hat mir geholfen, mir vor Augen zu führen, was mein Partner an positiven Eigenschaften hat. Ich habe also einmal Kopfmäßig Bilanz gezogen und mich dann entschieden, dass er es wert ist, ihm erneut zu vertrauen. Das war wirklich bewusst eine KopfEntscheidung.
und diese Entscheidung macht es mir nun leichter, die emotionale Ebene heilen zu lassen.

seit dieser Affäre haben es mein Mann und ich uns angewöhnt, einmal im Monat eine Art RückblickGespräch zu führen.
dabei wenden wir bestimmte Regeln an, und wir tauschen uns über die Befindlichkeiten, positive wie negative Gefühle, aus.
Das funktioniert sehr gut. Bei uns war das Problem, dass mein Partner alles in sich hineingefressen hat und ich überhaupt nicht wusste, wo er wirklich steht. Irgendwann hatte sich so viel angestaut, dass er keinen Ausweg mehr gesehen hat.

unsere Beziehung ist heute sehr viel intensiver und ehrlicher, und ich bin optimistisch, dass wir ein gutes gemeinsames morgen haben werden

viel Glück wünsche ich euch!

15.10.2016 16:04 • x 1 #86


B
@tara......ja, ihr Mann weiß davon. Sie hat ja auch zu meinem Mann gesagt, ihr Mann wüßte es und akzeptiert es. Was ich mir wiederum nicht vorstellen konnte. Ich habe ihrem Mann (als die Affaire rauskam) eine Mail geschickt und mich für die Freundschaft bedankt. Aber eben auch um Verständnis gebeten, das ich keine Freundschaft mehr aufrecht erhalten möchte. Er hat nie drauf geantwortet. Aber spätestens seitdem wusste er Bescheid. Ob die beiden noch zusammen sind? Ich nehme es an, aber ich weiß es nicht, da der Kontakt eben abgebrochen ist.

@ Juliet....danke für deine Zeilen, du machst mir wirklich Mut. Tja, so bitter es ist, aber ich könnte der AF wirklich fast dankbar sein. Mein Mann ist sehr ehrlich, wie ich finde. Er sagt mir immer, ich kann seinen PC jederzeit anschauen oder das Handy, wenn es mir hilft. Er ruft an, wenn es später wird oder bei welchem Kunden er grade ist. Alles sehr offen und auch nachvollziehbar. Das tut mir gut und gibt mir auch Sicherheit. Klar, die Traurigkeit kommt manchmal ganz plötzlich und es zerreißt mir fast das Herz, aber es hilft ja nichts. Ich möchte ihm die Chance geben.....beenden kann ich es immer noch. Im Moment sagt mir meine Herz, das er es ehrlich meint. Ich hoffe sehr, ich werde nicht enttäuscht.

16.10.2016 16:08 • #87


L
Ja, man meint, so etwas geschieht nur anderen oder in einem schlechten Streifen. Vor vier Jahren war ich in dieser Situation, genau wie du, es war auch eine Freundin von mir. Aber einen riesigen Unterschied gibt es: Mein Exmann hat sich ungefähr ne Woche, nachdem alles aufgeflogen ist, noch Mühe gegeben, danach ging er zur Tagesordnung über. So wie du es beschreibst, signalisiert dein Mann mit jeder Faser, dass er dich nicht verlieren will. Ihr habt eine Chance. Niemand sagt, du musst das vergessen, dafür tut es einfach zu weh, aber du kannst ihm verzeihen, wenn du dich dazu in der Lage siehst. Fühl dich dolle umarmt!

16.10.2016 18:41 • #88


B
Hallo Liebenlernen,

ja, ich dachte wirklich sowas passiert nur anderen. Wenn mir das jemand vor Jahren erzählt hätte das passiert mir mal, dann hätte ich gelacht und vorallem hätte ich gesagt, dann ist aber sofort Schluss. Tja, und schon stecke ich in der Situation und alles ist anders. Die Jahre schmeißt man halt doch nicht so leichtfertig weg. Mir macht es auch ein bischen Angst, das die Normalität zurück kehrt und ich mit meinem Schmerz alleine bin. Obwohl wir versucht haben es vor den Kindern geheim zu halten, haben sie doch die Spannungen bemerkt und natürlich auch, das die Spielkameraden plötzlich nicht mehr kommen. Mein Mann schämt sich sehr, da er immer High-End Super Daddy war für die Kinder und nun gemerkt hat, das die Kinder unsicherer geworden sind und sich auch kurzfristig distanziert haben. Er kümmert sich sehr um die Kinder und versucht auch Sicherheit zu vermitteln. Das erkenne ich ihm wirklich an.

17.10.2016 08:11 • #89


A
Normalität? Das war bei uns speziell...
Ich hatte furchtbare Angst vor der Normalität - weil ich befürchtete, dass wir dann sofort in alte Muster verfallen. Sofort wieder in den Alltag überzugehen ohne irgendetwas aufgearbeitet zu haben? Nein das ging für mich nicht! Die Normalität von früher will ich nicht mehr. Wir machen immer noch Inventur und sortieren um in unserer Beziehung. Vielleicht finden wir eine neue bessere Normalität....
Natürlich haben auch meine Kinder einen großen Leidensdruck gehabt. Auch sie waren in der Zeit eher bei Freunden als bei uns. Ich war damals froh und dankbar, dass meine Kinder so ein gutes Netzwerk hatten. Das sie Stunden ohne ihre Eltern mit ihrem Sch... verbringen durften.
Kinder sind trotzdem belastbarer als man als besorgte Eltern vermutet.
Heute sind wir wieder gerne als Familie zusammen! Auch die Kinder!

17.10.2016 08:26 • #90


A


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