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Mein Umgang mit meinem traumatischen Erlebnis

KeinRoboter
Liebe Trennungsschmerz-Community,

nachdem ich über eine längere Zeit hier still mitgelesen und mir dann auch irgendwann einen Account zugelegt habe, möchte ich nun einen Teil meiner Geschichte erzählen.

An diesem Forum schätze ich den Diskurs, man sagt direkt und zum Teil ungefiltert, wie man eine Situation bewertet oder einschätzt. Nicht jede Meinung passt, aber nebeneinander können sie hier stehenbleiben und in der Summe stimmen sie häufig überein.
Einige Kommentare lassen mich schmunzeln, sie erinnern mich an eigene Äußerungen gegenüber Freunden/ Freundinnen, die traurig über einen Verlust waren und deren emotionale Bindung noch zu stark war, um Abstand zu gewinnen, die ich heute so nicht mehr formulieren würde.

Ausgangspunkt ist ein Ereignis in meinem Leben, das als Tiefpunkt, Wendepunkt oder auch Drehpunkt bezeichnet werden kann. Es hat mich und die Bewertung meiner zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem den Wert solcher Beziehungen, nachhaltig verändert. Bindungen vertieft, andere gelockert, ich habe mich verrannt, war emotional, egoistisch, uneinsichtig, traurig, habe der falschen Person vertraut, neue Seiten an mir kennengelernt und die Tiefe freundschaftlicher Beziehungen erlebt.

Mein Leben war bis dahin ziemlich langweilig, keine großen Dramen, es war teilweise nicht einfach, aber in Ordnung, habe Neues versucht, bin gescheitert, habe weitergemacht, mein Studium alleine finanziert, erfolgreich beendet, einen guten Job gefunden, in dem ich auch heute erfolgreich bin, bin (alleine) verreist – was man eben so macht.

Ich bin von einem Mann überfallen worden, tagsüber, es war schmerzhaft, brutal, unerwartet, zu einem Zeitpunkt, als ich mich sicher fühlte…Ich hatte Glück, er wurde gestört. Ich hatte kein Glück, er ist verschwunden.
Die körperlichen Male sind nach einigen Wochen verheilt, andere brauch(t)en länger…Das würde ich heute als Wendepunkt in meinem Leben bezeichnen, auch wenn ich es damals und auch in der Zeit danach nicht so benennen konnte, hat dieser Tag und dieses Ereignis mich verändert.

Aufgefangen haben mich die tollsten Menschen der Welt.
Nach dem Vorfall habe ich sehr schnell wieder alles „normal“ gemacht (zumindest dachte ich das), meinen Alltag gelebt, über das Ereignis mit ausgewählten Menschen gesprochen und auch versucht Belastungsgrenzen zu setzen und diese für mich zu akzeptieren.
Grenzen haben sich aber auch im Alltag gezeigt. Ich bin in den ersten Monaten danach nicht gerne alleine (unterwegs) gewesen, war häufig traurig und habe immer wieder geweint.
Einzelne Situationen haben mich emotional belastet und ich habe sehr wenig geschlafen – Schlafmangel macht nichts Gutes mit Menschen.
Ich musste auch lernen, dass das Erlebte für mich auch Monate danach noch präsent war, für die Menschen in meinem Umfeld aber nicht. In der Erwartungshaltung von beiden Seiten kam es dadurch teilweise zu Differenzen: Was man von mir erwartet hat und auch nicht mehr bedacht hat, welches Verständnis ich ohne Hinweise erwartet habe.
Die wertvollsten Menschen hatten während dieser Zeit sehr viel Verständnis und ich weiß manchmal nicht, wie ich das zurückgeben kann. Andere haben sich abgewendet, ihnen war die Rücksichtnahme zu viel oder die Freundschaft einfach nicht eng genug.

Meine Beziehung zu Männern hat sich danach jedoch nachhaltig und grundsätzlich verändert und mich in dieses Forum geführt. Ich kann heute verstehen/ nachempfinden, warum Mann/ Frau in bestimmten Situationen seines/ ihres Lebens die sogenannten „Red Flags“ übersieht oder sie nicht sehen möchte.
Ich habe zum ersten Mal „Love Bombing“ erlebt, wie es sich anfühlt, von einer Person herangezogen und wieder weggestoßen, ignoriert zu werden und dann trotzdem noch auf sie zuzugehen. Warum bekommt man nicht das zurück, was man gibt – was für ein verdrehter Gedanken…mein persönliches Schleudertrauma.
Eine verrückte und anstrengende Zeit.
Einige Beiträge in diesem Forum haben mich daran erinnert, was wichtig ist und wie man eine Situation bewerten kann/ muss.

Heute schlafe ich wieder gut, erlebe mehr gute als schlechte Tage und bin nur noch selten traurig. Ich weiß, was mich triggert und kann mich davon distanzieren.
Und ich date wieder und hatte heute das schlimmste Online Date.
Trotz aller Vorsicht bin ich an einen sehr übergriffigen Typen geraten, der selbst in einem Restaurant versucht hat mich auf seinen Schoß zu ziehen, mich anzufassen und zu küssen (aufgrund der räumlichen Situation saßen wir auf einer Bank nebeneinander), ohne irgendein Signal von meiner Seite. Das war für ihn ein unangenehmes Erlebnis, da ich das nicht wollte.
Vor einigen Monaten hätte mich das noch aus dem Tritt gebracht, das Gedankenkarussell wäre wieder gekreist und ich hätte alle negativen Ereignisse in meinem Leben miteinander verbunden und auf mich und meine Persönlichkeit übertragen – nieder mit dem Selbstwertgefühl!
Heute nicht, was sich trotz des unschönen Ereignisses gut anfühlt.

Da stehe ich heute, bin dankbar für meine Freunde und möchte mich für positive und konstruktive Beiträge in diesem Forum bedanken.

Wer sich in einer ähnlichen Situation befindet: Sprecht darüber, sucht euch Hilfe und denkt daran, es ist niemals eure Schuld. Man muss sich für das Erlebte nicht schämen, auch wenn über das Thema Gewalt wenig im Freundeskreis oder der Familie gesprochen wird.

Danke fürs Lesen!

21.01.2023 23:58 • x 17 #1


PizzaPeperoni
Ein sehr wertvoller Beitrag wie ich finde. Danke dafür!

Und Respekt an dich, für die Arbeit an dir selbst und das Arbeiten an der Verarbeitung deines Traumas. :)

22.01.2023 00:09 • x 6 #2


A


Mein Umgang mit meinem traumatischen Erlebnis

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KeinRoboter
@PizzaPeperoni

Danke

Ich habe auch länger überlegt, ob ich diesen Beitrag verfassen soll, da das Thema trotz diverser Hashtags nur selten auf einer persönlichen Ebene thematisiert wird.
Es ist aber so wichtig darüber zu reden und gleichzeitig verdammt schwierig, da man zum einen dafür nicht bemitleidet werden möchte und zum anderen das Thema kein Tabu sein darf, da es dadurch zu mächtig wird.

22.01.2023 00:34 • x 6 #3


Scheol
Ich habe diesen Beitrag eben erst gesehen.

Ich würde dir empfehlen einen Selbstverteidigung anzufangen. Mein Neffe , und ich selbst auch haben Frauen trainiert die übergiffige , missbräuchlich Erfahrung erfahren haben.

Ein Trauma minimiert das Selbstbewusstsein, den Selbstwert. Es ist ein tiefes Ereignis in die Seele , Psyche.

Durch die Möglichkeiten sich zu erwehren , Techniken zu wissen wie man reagieren könnte , sollte , kann , um wieder in sein Selbstbewusstsein zu kommen.

Ich selbst erkläre ruhig und viel dabei sage auch wo ich gleich anfassen werde , und zeige auch bewusst langsam das du Person gegenüber nicht in den fight-, freeze-,runmodus wechselt. Das sie nicht getriggert oder retraumatisiert wird.

Wenn ich nach ein paar Stunden merke das die Person vertrauen aufgebaut hat zu dem was und wie ich ihr es zeige und werde langsam Schritt für Schritt schneller.

Da ich in dem Unterricht ein robusten „Gegner“ stabilen „Täter“ bin, merkt die Person schnell das man auch ein Mann mit 100 kg mit Griffen beherrschen kann wie man möchte.

Fast immer kommt irgendwann die Frage , darf ich dir mal erzählen was mir damals gebaut passiert ist ?

Dann stellen wir , gespielt die Situation nach, und ich zeige Möglichkeiten wie sie jetzt hätte reagieren können mit dem Wissen was sie heute schon hat und was sie noch machen könnte.

Vor 30 Jahren hatte ich Frauen trainiert und bin mit ihnen zum Beispiel in eine Telefonzellen ( oh man was ist das ) gegangen , Parkbank usw. , um eine Situation vorher real nachzustellen wie man sich auf einen engen Raum verhalten kann. Was man in die Hand nehmen kann um sich zu wehren.

Anfangs , wenn die Person erzählt gibt es kleine Flashbacks merke ich wenn man die Körpersprache liest, bleibe dann aber bewusst auf Distanz um der Person Raum zu lassen. Ich sage dann bewusst beim reden , ich SPIELE mal STELLVETRETTEND den Täter ,…. Damit die Person im Bewusstsein bleibt, und ich bewege mich sehr langsam , damit die Person kein Kontrollverlust verspürt.

Vielleicht auch eine Möglichkeit für dich hier noch etwas daran zu arbeiten.


Hier ein Thema was dich vielleicht interessieren könnte.

trauma-traumauebertragung-und-traumafolgestoerung-t65798.html

09.06.2023 07:52 • x 5 #4


M
Zitat von KeinRoboter:
Es ist aber so wichtig darüber zu reden und gleichzeitig verdammt schwierig, da man zum einen dafür nicht bemitleidet werden möchte und zum anderen das Thema kein Tabu sein darf, da es dadurch zu mächtig wird.

Toller Post von Dir! Danke dafür. Das ist eine meiner Ängste, dass mir das auch passieren könnte. Wenn ich daran denke, wie leichtsnnnig ich mit 20 war.
15- 20 Minuten Fußweg durch eine Grünanlage zur S-Bahn-Station bzw. Wohnung. Wie oft fuhr ich mitten in der Nacht mit einer der letzten Bahnen nach Hause und ging dann möglichst schnell in Richtung Wohnung?
Nach einem Umzug dieselbe Situation. Erst Fußweg durch ein Wohngebiet, dann wieder durch einen kleinen Park.
Was fuhr ich oft noch spät in der Nacht mit dem Fahrrad nach Hause, vorbei an Flußauen, der Radweg zwischen einer viel befahrenen Straße und Büschen auf der anderen Seite, die man nicht einsehen kann?
Ich dachte mir nichts und es passierte nie etwas. Wohl einfach Glück gehabt.

Ich wurde nur einmal in der S-Bahn belästigt von einem jungen Mann, der sich neben mich setzte und seine Oberschenkel gegen meine presste. Ich stand dann auf und wechselte den Platz. Es war sehr unangenehm, zwar relativ harmlos, aber doch verstörend. Und einmal begegnete mir ein Exhibitionist, als ich auf dem Weg zu einem Freund war. Es war bereits dunkel und ich ging auf einem Gehsteig entlang. Links ein Acker, rechts eine viel befahrene Straße. Schemenhaft erkenne ich in ca. 50 Metern Entfernung, dass mir ein Mann entgegen kommt. Und auf einmal spricht eine innere Stimmt laut und vernehmlich: Wechsle die Straßenseite!

Was tat ich? Ich blieb und ging weiter und sah in der Dunkelheit, wohin sich seine rechte Hand bewegte. Ich hatte es gefühlt, erahnt, dass der Typ nicht ganz sauber war. ich rannte los und der Freund sagte später zu mir, ach, Exhibitiionisten sind normalerweise völlig ungefährich! Ja, ein toller Trost. Ich erstattete keine Anzeige, hatte gar nicht daran gedacht. Wie ich damals wieder nach Hause kam, weiß ich heute nicht mehr.

Daher bewundere ich Dich, wie Du den Überfall doch recht gut verarbeitet hast. Es ist tatsächlich ein Wendepunkt, denn auf einmal macht man die Erfahrung, wie unsicher man unterwegs ist und wie unwägbar das Leben ist.
Bleib auf Deinem Weg, aber sei vorsichtig mit Online-Kontakten. Da sind allzu viele Zeitgenossen unterwegs, die das nur als Zeitvertreib oder als Egopushing benutzen und sich nicht ums Gegenüber kümmern und bedenken, dass hier ein Mensch sitzt, der womöglich ernsthaft interessiert wäre. Ex und hopp, man ist schnell aussortiert und das tut keinem gut.

09.06.2023 10:27 • x 3 #5


KeinRoboter
Zitat von Scheol:
Ich würde dir empfehlen einen Selbstverteidigung anzufangen. Mein Neffe , und ich selbst auch haben Frauen trainiert die übergiffige , missbräuchlich Erfahrung erfahren haben.

Ich finde es gut, dass du und dein Neffe solche Angebote machen.

Tatsächlich habe ich das auch danach gemacht.
Das war sehr interessant und auch hilfreich.
Allerdings hat es mir auch gezeigt, worauf ich nicht vorbereitet war, die Hemmungslosigkeit und Brutalität. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch in Zukunft auf solche Situationen besser vorbereitet bin, weil mir grundsätzlich die Gewaltbereitschaft und die körperlichen Voraussetzungen fehlen, wenn jemand zum äußersten bereit ist. Wenn ich mich da verteidigen möchte/ muss, muss diese Person bereits sehr nah sein.

Aber ich versuche solche Situationen besser zu lesen und hoffe, dass mir das nicht noch einmal passiert oder ich dann einfach besser/ schneller reagiere.

Zitat von Scheol:
Ein Trauma minimiert das Selbstbewusstsein, den Selbstwert. Es ist ein tiefes Ereignis in die Seele , Psyche.

Ja…das wird unterschätzt, wenn man damit zuvor noch keine Berührungen hatte oder es nur von anderen kennt.
Ich musste lernen, dass die „Lösung“ meines Problems nur in mir zu finden ist und mir Zeit zugestehen, in der ich nicht ganz Rund lief und emotionaler als für mich üblich reagiert habe.
Das war/ ist eine große Herausforderung. Aber ich versuche seitdem achtsamer mit mir und meinen Gefühlen umzugehen.

09.06.2023 13:37 • x 2 #6


Elfe11
Mit so einer Erfahrung würde ich definitiv kein Online Dating machen!

Und ja, leider gibt es viele übergriffige Männer im Dating!

Sie pressen ihren Körper an die Frau beim Abschied, sie ziehen frau auf den Schoß von hinten auf eine Parkbank beim Spaziergang, sie fordern einen Kuss beim 1. Date, sie heben frau plötzlich hoch und tragen sie auf ihren Armen gegen ihren Willen irgendwohin... Völlig unangebracht. Unpassend. Übergriffig.

Ich halte mittlerweile wirklich körperlichen Abstand bei Treffen bzw. mache kein Online Dating mehr. Ich wurde im Leben immer wieder behandelt, wie wenn ich ein Kuscheltier wäre!

Es gibt einfach schrecklich dumme, naive, unerfahrene und primitive Männer, die nicht wissen, wie man mit einer Frau umgeht!

09.06.2023 13:46 • x 3 #7


KeinRoboter
Zitat von Margerite:
Wenn ich daran denke, wie leichtsnnnig ich mit 20 war.


Zitat von Margerite:
Wohl einfach Glück gehabt.

Eigentlich sollte es die Regel sein, dass man sich ungefährdet zu jeder Tages-/ Nachtzeit bewegen kann.
Es ist schon traurig, dass das nicht möglich ist und man Vorkehrungen treffen muss oder Angst hat.

Ich kann mich auch noch an einige Reaktionen erinnern, die bestimmt nicht böse gemeint waren, aber doch entlarvend. „Dann bist du in Zukunft bestimmt vorsichtiger“
„Wo treibst du dich auch rum“

Zitat von Margerite:
Ex und hopp, man ist schnell aussortiert und das tut keinem gut.

Das stimmt. Muss man auch der Typ für sein und ein dickes Fell haben, mir passt der Schuh nicht, ist aber auch okay.

09.06.2023 13:47 • x 2 #8


KeinRoboter
Zitat von Elfe11:
Mit so einer Erfahrung würde ich definitiv kein Online Dating machen!

Ich habe relativ schnell wieder versucht alles „normal“ zu machen, war auch wieder alleine unterwegs, mit dem Dating habe ich erst 1,5 Jahre später wieder begonnen. Insgesamt hat mir das persönlich gut getan, wenn auch die innere Verarbeitung viel länger dauert und mit Sicherheit noch andauern wird. Manchmal fühle ich mich heute noch in bestimmten Situationen unsicher, damit kann ich insgesamt aber gut umgehen.

Ich habe so lange gewartet weil mir wichtig war, dass ich nicht versuche in einer neuen Beziehung Sicherheit zu finden oder aufgrund einer inneren Bedürftigkeit mit jemandem zusammenkomme, der mir zwar im Moment viel geben möchte/ kann, der aber nicht wirklich zu mir passt.

Zitat von Elfe11:
Es gibt einfach schrecklich dumme, naive, unerfahrene und primitive Männer, die nicht wissen, wie man mit einer Frau umgeht!

Es tut mir leid, was du alles für Typen kennengelernt hast…online Dating kann wirklich gruselig sein.
Ich kann dem nicht so viel abgewinnen, da ich Menschen schon immer anders kennengelernt habe und mir dieses abchecken zu anstrengend. Teilweise erschien es mir so, als werden da nur Listen abgearbeitet.
Und wehe die Frau will mal bezahlen

09.06.2023 14:10 • x 2 #9


M
Zitat von KeinRoboter:
„Wo treibst du dich auch rum“

Es ist aber leider so, dass man gerade als Frau alleine vorsichtig sein muss. Es passiert immer wieder etwas und es passierte schon vor Jahrzehnten viel. Ich erinnere mich an Eduard Zimmermann, der immer Aktenzeichen XY moderierte und aus gegebenem Anlass des öfteren vor dem mittlerweile ziemlich aus der Mode gekommenen Trampen warnte.
Ich habe noch nie getrampt und würde mich niemals in ein fremdes Auto reinsetzen, weil man sich da einfach ausliefert und oft keine Chance auf Flucht hat, wenn der Fahrer übergriffig wird.

09.06.2023 14:15 • x 3 #10


KeinRoboter
Zitat von Margerite:
Es ist aber leider so, dass man gerade als Frau alleine vorsichtig sein muss.

Und gerade das finde ich schade und auch nicht richtig.
Ich stimme dir auch zu, Trampen würde ich niemals oder in einem anderen Zusammenhang zu einer fremden Person ins Auto steigen.

Ich war morgens auf einem auf einem „normalen“ Weg unterwegs, den viele Radfahrer, Spaziergänger und Hundebesitzer nutzen. Man geht von Punkt A nach Punkt B, es war hell, ein Sommertag…es war gerade niemand da und eine Gelegenheit hat sich für den Typen geboten.

Mich stört an diesen Aussagen, dass dem Opfer damit indirekt eine Teilschuldverschreibung gegeben wird, weil man unvorsichtig war oder nicht den richtigen Weg gewählt hätte. Mir ist auch bewusst, dass das nicht die Intention solcher Aussagen ist, sondern man zur Vorsicht anhalten möchte. Es zeigt aber auch, dass das „Problem“ nicht auf der Täterseite gelöst werden kann und es da eine gesellschaftliche Lücke gibt.

09.06.2023 14:28 • x 6 #11


Scheol
Zitat von KeinRoboter:
...Ich finde es gut, dass du und dein Neffe solche Angebote machen.Tatsächlich habe ich das auch danach gemacht.Das war sehr interessant und auch hilfreich.
Allerdings hat es mir auch gezeigt, worauf ich nicht vorbereitet war, die Hemmungslosigkeit und Brutalität. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch in Zukunft auf solche Situationen besser vorbereitet bin, weil mir grundsätzlich die Gewaltbereitschaft und die körperlichen Voraussetzungen fehlen, wenn jemand zum äußersten bereit ist. Wenn ich mich da verteidigen möchte/ muss, muss diese Person bereits sehr nah sein.

Aber ich versuche solche Situationen besser zu lesen und hoffe, dass mir das nicht noch einmal passiert oder ich dann einfach besser/ schneller reagiere.

Die jetzige Dame ist 155 cm groß und wiegt 43 kg.

sicherlich ist es immer richtig nicht in die Situation zu kommen oder wenn möglich wegzulaufen. Nur geht das leider nicht immer.

man schult auch deine Gewaltbereitschaft , also das wenn es um dich geht du knallhart für dich einstehst und Grenzen setzen kannst und sollst !

wenn die Person länger bei mir im Training ist , dann wird die auch hart angepackt ähnlich wie auf der Straße. Ich und noch weniger die Schülerin hat etwas davon wenn ich unrealistisches Training mache was nicht praxisorientiert ist.

die Person weiß doch dann gar nicht wie doll sie sich wehren muss bis der Täter in die Knie geht. Das Training soll praxisorientiert und nahe an der Realität sein. Sonst nütz es nichts.

meine Schwester hat auch Frauenselbstverteidigung gemacht und hat sich sehr gut angestellt , sie wusste auch kleine Dinge die man als Frau wissen sollte aus ihrem Training. Und da ist der Schlüssen zwischen den Fingern nur der kleinste Tipp.

09.06.2023 14:49 • x 3 #12


KeinRoboter
Zitat von Scheol:
man schult auch deine Gewaltbereitschaft , also das wenn es um dich geht du knallhart für dich einstehst und Grenzen setzen kannst und sollst !

wenn die Person länger bei mir im Training ist , dann wird die auch hart angepackt ähnlich wie auf der Straße. Ich und noch weniger die Schülerin hat etwas davon wenn ich unrealistisches Training mache was nicht praxisorientiert ist.

Hört sich gut an und macht auch Sinn.
Unterrichtest du eine bestimmte Technik oder ist das eher eine Mischung und abgestimmt auf die Situation/ Person?

Bei mir waren es eher so Standards und einfache Konfrontationen.

Seitdem habe ich auch ein Alarmsignal am Schlüsselbund, damit es richtig laut wird. Das Pfefferspray ist im Alltag manchmal umständlich, wenn man keine Tasche dabei hat.

09.06.2023 15:45 • x 1 #13


M
Zitat von Scheol:
Mein Neffe , und ich selbst auch haben Frauen trainiert die übergiffige , missbräuchlich Erfahrung erfahren haben.


Toll! Großartig!

09.06.2023 15:48 • x 1 #14


M
Zitat von Margerite:
Aktenzeichen XY


Ist gewissermaßen zwar eine Horrorsendung, aber ich gucke sie regelmäßig.

09.06.2023 15:55 • #15


A


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