@DerSven
Zitat von DerSven: ratlos
Zitat von DerSven: Doch schnell wurde mir klar, dass ich das Ganze nicht so schnell aufgeben will,
Zitat von DerSven: Sie selbst sagt in dieser Situation , dass wir es versuchen, auch wenn sie nicht weiß, wie es klappt…
Es gibt eine belgische Paartherapeutin namens Esther Perel, die u.a. mit ihrem Vortrag Rethinking Infidelity auch hierzulande einen gewissen Bekanntheitsgrad errungen hat:
Darin geht es um Paare, die trotz Affäre wieder zusammengefunden und erfolgreich eine Ehe 2.0 miteinander gestartet haben. Dafür müssen allerdings gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, auch darauf geht der Vortrag ein.
Vielleicht ein Vorgeschmack darauf was Paartherapie beinhalten kann. Auf der Webseite von Frau Perel finden sich weitere Infos zum Thema.
Ganz generell noch eine Anmerkung, da Deine Frau ja auch in anderer Sache eine Therapie anstrebt: Letztere erfordern ein Minimum an Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit und auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Das hört man auch aus diesem Vortrag bereits heraus.
Patienten, die eisern alles in sich reinschweigen oder sich mit aller Vehemenz in der Opferrolle einrichten, kommen eher nicht sehr weit damit.
Klar ist es ok, auch mal wütend zu werden, wenn man sich vom Partner anders einfach nicht mehr gesehen fühlt. Aber meist hat man auch eigene Anteile daran, daß dem so ist. Die gilt es zu erkennen und zu bearbeiten.
Deine Frau hat sich für ihre Affäre bisher nicht nur nicht entschuldigt, sondern sie mal eben so mit Deinem Verhalten gleichgesetzt, um Dich dann in wütendem Ton offen anzugreifen und Dir die Schuld dafür zuzuschustern, daß es überhaupt soweit kommen konnte.
Das ist eine Relativierung und Umkehr von Verantwortung, die Du Dir so nicht bieten lassen musst. Mag sein, daß Du ihr nicht jeden Tag Honig um den Mund geschmiert hast wie erhofft und sollte sie mental erkrankt sein, dann empfindet sie auch normalen Druck natürlich belastender als jemand, der das nicht ist. Das heißt aber nicht, daß sie deswegen nun Narrenfreiheit hat.
Denn auch Du stehst täglich unter Druck und wirst umgekehrt von ihr offenbar ebensowenig darin gesehen - so wenig, daß sie sich in die Arme ihres Jugendfreundes begeben hat. Du bist nicht weniger Mensch wie sie und hast eigene Belastungsgrenzen, die nun touchiert sind.
Solange sie nicht mal einsieht, was sie da eigentlich an Porzellan alles zerschlagen hat und in welcher Bringschuld nicht nur Du, sondern auch und vor allem sie jetzt ist, wenn Ihr tatsächlich beschließen solltet das alles doch nochmal zu kitten und einen kompletten Neustart zu wagen, kann man den erst mal vergessen.
Es ist auch ok, darüber erst mal nachzudenken. Aber sicher nicht ewig und schon gar nicht in diesem wirklich unverschämt anmassenden Ton, den sie Dir gegenüber da auf einmal meint anschlagen zu dürfen.
So sicher nicht.