Liebe @Shedia_ ,
wie geht es dir, wie schaut es in deinem tiefen Inneren aus, was hat dich zu dieser tiefgreifenden Entscheidung über dein weiteres Leben wirklich motiviert, kommst du daran, kannst du es für dich greifen? Es liest sich für mich, wie ein unüberlegter Schnellschuss, dem die tiefgreifende Reflexion schmerzlich fehlt.
Zitat von Shedia_: Unsere Kinder waren gestern hier und wir haben gemeinsam beschlossen, meinen Mann zu Hause weiter zu pflegen. Dafür habe ich bereits meine Kündigung eingereicht, die man problemlos akzeptiert hat. Bis Anfang Juni werde ich im Haus nun einige Vorbereitungen treffen. Das Schlafzimmer meines Mannes werde ich ins Erdgeschoss verlegen, wo wir zum Glück vor ein paar Jahren bereits das Bad barrierearm ausgebaut haben. So kann er auch weiterhin in den Garten, den er so liebt.
Hm, irgendwie habe ich hier ein laut hörbares Störgeräusch. Die drei erwachsenen Kinder haben gemeinsam mit dir beschlossen, wie das zukünftige Leben ihrer Eltern ausschauen wird. Wurden in diese Entscheidungsfindung auch die Rollenbeteiligung der entscheidungsfreudigen Kinder mit einbezogen, wer welche Unterstützungsleistungen erbringt oder reichte es aus, dir die alleinige Verantwortung für die Pflege deines mal mehr mal weniger geliebten Mannes aufzubürden? Wurde dein Mann, als primär Betroffener, um seine Meinung gefragt, seine Wünsche berücksichtigt, was ist mit deinen Lebenszielen?
Zitat von Shedia_: Ich werde klüger vorgehen müssen und sie in die Pflege mit einbeziehen.
Warum glaubst du, dass sie sich einbeziehen lässt, was soll sie zu einer Verhaltensänderung bewegen?
Zitat von Shedia_: Keine Ahnung, wie mein Mann und ich so ein schönes Kind zeugen konnten.
Da ist es wieder. Dein Selbstbild. Du das hässliche Entlein. Sie das hübsche, verwöhnte Prinzesschen.
Zitat von Shedia_: Nur die jüngste schlingert noch etwas in ihrem Leben und die Gründe dafür sind vielleicht in meiner Affäre zu finden und in den Folgen, die das ganze hatte.
Hm, möglicherweise liegen die Gründe auch ganz woanders. Nämlich darin, dass sie als die Hübsche maßlos verwöhnt wurde, keine Verantwortung gelernt hat, noch nicht einmal ihren eigenen Haushalt als erwachsener Mensch selbständig in Ordnung halten muss. Das Spiel kann sie mit dir, wahrscheinlich mit beiden Eltern spielen. Im gesellschaftlichen und professionellen Leben kommen solche Muster nicht so gut an. Vielleicht schlingert sie deshalb ein wenig?
Zitat von Shedia_: Ich habe sie ja bisher von allem ferngehalten und ihr sogar noch in ihrer Wohnung geholfen, wenn sie keine Lust hatte, die Fenster zu putzen oder das Treppenhaus. Das wird sich jetzt ändern.
Meine Glaskugel sagt, dass sich das nicht ändern wird. Pflege und Kummer werden an dir allein hängen bleiben. Du wirst weiterhin mit übergeworfenem Büßerhemd pflichtschuldigst und tief unglücklich deine Aufgaben erledigen und kein Mensch, weder dein Mann noch deine Kinder werden dir die Anerkennung zollen, die so wichtig für dich ist. Hast du wenigstens einen Plan für dich, wie schaffst du dir Entlastung, wie und wo gedenkst du deine Batterien wieder aufzuladen?