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Meine Haltung zum Thema Affären

S
Zitat von Heffalump:
Ich denke, Shedia war damals alles andere als glücklich, weswegen der Affärenknilch leichtes Spiel hatte

Richtig! Habe ich wohl auch oft genug hier schon erklärt, dass es damals eine sehr schwierige Zeit war. Es kam vieles zusammen sowohl bei mir, als auch beim AM. Ansonsten wäre das vielleicht eine oberflächliche Schwärmerei geworden, die ich mit mir selbst ausgemacht hätte. So wie ich das in all den Jahren vorher oft genug getan habe.

21.05.2024 14:24 • #361


S
Zitat von Heffalump:
Lebst du schon wieder oder haderst du noch immer?

Beides! Ich lebe aber hadere auch noch mit vielen Gegebenheiten in meinem Leben. Mit der Affäre hadere ich aber nicht mehr. Das habe ich viel zu lange getan. Jetzt hadere ich eher damit, dass mein Mann krank ist und immer pflegebedürftiger wird. Aktuell ist er im Krankenhaus. Zeit für mich, Luft zu holen.

21.05.2024 14:28 • x 1 #362


A


Meine Haltung zum Thema Affären

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S
Wenn ich unsere Ehe so resümiere fällt mein Urteil gerade eher negativ aus. Wir hatten von Anfang an viele Probleme und das zog sich leider in den letzten 40 Jahren durch. Erst die Querelen mit meiner Familie, dann das kranke Kind, dann das viele Alleinsein, meine eigenen gesundheitlichen Probleme, die Affäre und deren schwierige Aufarbeitung und jetzt die Parkinson Erkrankung meines Mannes. Ganz ehrlich, hätte mir das jemand vorher so geweissagt, ich wäre schreiend davon gelaufen. Nochmal heiraten würde ich auf gar keinen Fall. Niemals! Nur meine Kinder sind toll, natürlich. Aber die habe ich ja sowieso alleine groß gezogen. Dafür hätte ich nicht heiraten müssen. Doch nun ist es mal so. Jetzt ziehen wir das durch bis zum Schluss.

21.05.2024 14:42 • #363


S
Es tut mir leid, wenn ich gerade wieder sehr negativ klinge, aber die letzten Tage waren hammerhart. Mein Mann hat einen schweren Krankheitsschub, konnte nicht mehr aufstehen und hat sich wahrscheinlich auch noch eine Lungenentzündung zugezogen, wegen der er jetzt im Krankenhaus ist. Er muss wohl Nahrung aspiriert haben, was auf seine Schluckstörungen zurückzuführen ist. Ich hatte seit mehreren Tagen kaum noch Schlaf und habe ihn rund um die Uhr versorgt. Gestern habe ich dann die Reißleine gezogen und den Notarzt gerufen, der ihn sofort ins Krankenhaus eingewiesen hat. Heute war ich dann selbst beim Arzt und habe mir eine AU geholt. Ich bin völlig erschöpft. Mein Hausarzt hat mir ins Gewissen geredet. Bis mein Mann aus dem Krankhaus entlassen wird soll ich mir überlegen, ob ich mich beurlauben lasse oder ihn in eine stationäre Einrichtung gebe. So wie es aussieht ist der Tag X nun da, an dem eine Entscheidung fallen muss. Eigentlich dachte ich, wir hätten noch einige Jahre Zeit.

Da ich aber noch im letzten Jahr den Arbeitgeber gewechselt habe, steht eine Beurlaubung wohl nicht zur Diskussion. Zum Glück steht mein Arzt erstmal hinter mir und gibt mir problemlos AUs, bis ich mich entschieden habe. Er hat aber klar gemacht, dass das keine Dauerlösung sein kann. Natürlich nicht.

Morgen kommen unsere Kinder und wir halten Familienrat. So kann es nicht mehr weitergehen. Entsprechend ist meine Stimmung gerade im Keller. Tut mir leid, wenn ich euch damit belaste!

21.05.2024 15:00 • #364


S
So, die Würfel sind gefallen. Unsere Kinder waren gestern hier und wir haben gemeinsam beschlossen, meinen Mann zu Hause weiter zu pflegen. Dafür habe ich bereits meine Kündigung eingereicht, die man problemlos akzeptiert hat. Bis Anfang Juni werde ich im Haus nun einige Vorbereitungen treffen. Das Schlafzimmer meines Mannes werde ich ins Erdgeschoss verlegen, wo wir zum Glück vor ein paar Jahren bereits das Bad barrierearm ausgebaut haben. So kann er auch weiterhin in den Garten, den er so liebt.

So weit so gut. Nur eine Bemerkung meiner jüngsten Tochter hat mich nachdenklich gestimmt. Sie sagte, ich habe ja schließlich bei meinem Mann auch noch etwas gut zu machen. Damit meinte sie wohl die Affäre, die sie als jüngstes Kind damals sehr getroffen haben muss. Eigentlich dachte ich, das ganze wäre bei uns allen inzwischen gut verarbeitet. Da habe ich mich wohl getäuscht.

Für mich selbst hat die Entscheidung jetzt eigentlich gar nichts mehr mit der Affärenzeit zu tun. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich noch irgend etwas gut zu machen hätte. Im Gegenteil. Eigentlich denke ich eher, nach der Affäre sind mein Mann und ich quitt, denn schließlich hat er mir zuvor viele Jahre so einiges zugemutet. Das kann meine Tochter natürlich nicht wissen. Vielleicht muss ich darüber nochmal intensiver mit ihr sprechen. Vielleicht lasse ich das ganze aber jetzt einfach auf sich beruhen.

Die nächsten Jahre werden anstrengend genug, auch wenn ich mir soviel Hilfe dazu holen werde, wie ich bekommen kann. Bevor mein Mann nach Hause kommt, wird der soziale Dienst des Krankenhauses noch eine MDK Begutachtung veranlassen. Ich denke, der Pflegegrad wird hochgestuft werden müssen, so dass ich die Mittel habe, einen Pflegedienst einzuschalten. Drückt mir die Daumen.

Hier werde ich nur noch gelegentlich schreiben können. Ob in diesem Thread, werden wir sehen. Euch wünsche ich alles gute und dass ihr bald euren Liebeskummer bearbeitet habt. Glaubt mir, es gibt wichtigeres im Leben. Ich jedenfalls würde mir wegen eines Mannes nie mehr so sehr meine Lebensqualität rauben lassen, wie ich es leider in den letzten Jahren getan habe. Er war es nicht wert! Meine Familie dagegen ist alles wert, jede Bemühung und jede Träne, die mein Mann und ich geweint haben. Dieser Kampf hat sich gelohnt. Wenn auch die Ursache dafür unschön und bescheuert war.

Jetzt jedenfalls nehme ich die Herausforderung an. Und das aus Liebe und nicht, weil ich irgend etwas gut zu machen hätte. Meinen Preis habe ich lange abbezahlt.

Liebe Grüße
Shedia

23.05.2024 08:15 • x 1 #365


Heffalump
Zitat von Shedia_:
Meinen Preis habe ich lange abbezahlt.

das würde ich der Tochter mal erklären - und auch, was dich zum AM trieb

23.05.2024 08:19 • x 1 #366


S
Zitat von Heffalump:
das würde ich der Tochter mal erklären - und auch, was dich zum AM trieb

Ich weiß nicht, ob das was helfen würde. Sie ist ein absolutes Papa-Kind. Das war sie auch schon vor der Affäre. Ich denke, sie würde jede Erklärung so empfinden, als würde ich ihren geliebten Vater schlecht reden. Ich denke, das wäre nicht hilfreich. Ich denke, ich werde sie eher in die Pflicht nehmen und häufiger mal bitten, mir zu helfen. Sie wohnt ganz in der Nähe, hat keine Familie und hat sich auch schon angeboten. Sie wurde immer schon als Nesthäkchen sehr verwöhnt und ich denke, es kann ihr nicht schaden, mal die raueren Seiten des Lebens kennen zu lernen.

23.05.2024 08:24 • #367


Heffalump
Zitat von Shedia_:
Ich denke, sie würde jede Erklärung so empfinden, als würde ich ihren geliebten Vater schlecht reden

du haderst schon wieder.

Du erklärst zudem nicht, sondern nimmst sie in die Pflicht. Man hat nur ein leben - und deine Restzeit sollte nicht darunter leiden, das sie nicht vergeben will, ihr Vater aber schaffte.

23.05.2024 08:31 • x 1 #368


S
Zitat von Heffalump:
und deine Restzeit sollte nicht darunter leiden, das sie nicht vergeben will,

Darunter leide ich nicht. Es tut mir nur leid für sie, dass sie scheinbar immer noch solchen Groll auf mich hat. Aber sie ist jung, hat noch nicht viel durchmachen müssen im Leben. Sie ist sehr hübsch und ihr laufen die Männer scharenweise nach. Keine Ahnung, wie mein Mann und ich so ein schönes Kind zeugen konnten. . Nein mal im Ernst, ich denke ihr fehlt es einfach noch sehr an Lebenserfahrung. Und außerdem war sie damals die jüngste der Kinder und somit wohl auch am verwundbarsten. Ich fühle mich zwar meinem Mann gegenüber nicht mehr schuldig, aber das Gespräch gestern hat mir nochmal bewusst gemacht, dass ich mich damals auch meinen Kindern gegenüber schuldig gemacht habe. Vielleicht ist das jetzt die Gelegenheit, das zwischen uns zu klären.

Mein Sohn hat inzwischen ja selbst eine Familie und steht fest im Leben. Die mittlere Tochter ist ebenfalls gut vernetzt, hat einen Job, in dem sie aufgeht und einen langjährigen festen Freund, mit dem sie zusammen lebt. Die beiden haben längst ihren Frieden mit der Situation damals gemacht und ich denke, die haben mir vergeben. Nur die jüngste schlingert noch etwas in ihrem Leben und die Gründe dafür sind vielleicht in meiner Affäre zu finden und in den Folgen, die das ganze hatte. Wenn sie jetzt mehr Zeit hier verbringt, Einblicke bekommt, wie ihre Eltern als Paar funktionierten und wo sie eben nicht funktionierten, wird sie mich vielleicht besser verstehen können. Aber keine Sorge, ich werde sie nicht überfordern.

23.05.2024 08:50 • x 2 #369


KuddeI7591
Zitat von Shedia_:
So, die Würfel sind gefallen. Unsere Kinder waren gestern hier und wir haben gemeinsam beschlossen, meinen Mann zu Hause weiter zu pflegen. Dafür habe ich bereits meine Kündigung eingereicht, die man problemlos akzeptiert hat. Bis Anfang Juni werde ich im Haus nun einige Vorbereitungen treffen. Das Schlafzimmer ...

....was die Tochter sagte, ist wichtig - denn.... es zeigte auf, dass da doch noch etwas ist... vielleicht etwas mehr ist, als zu vermuten war. Das MUSSTE raus...nimm es ihr nicht übel. Denn... das zeigt auf, dass Kinder, egal wie alt, ebenso einen Streifen mitmachen, egal wie eine Affäre letztlich ausgeht.

Mit der Tochter zu reden....das wird wohl unerlässlich sein - für SIE, wie für dich. DU willst doch auch den Rücken freihaben. Denn gerade jetzt, wo dein Mann zu Hause gepflegt/versorgt/ betreut werden soll, braucht ihr BEIDE - du und dein Mann - AUCH die Unterstützung der Tochter/Kinder....und sei es nur die ideelle.

Warum ich das so schreibe - 10 Jahre habe ich meine Mutter versorgt/betreut. Von den Geschwistern war NUR mein Bruder voll hinter mir, ohne dass er physisch geholfen hat. Dafür war seine ideelle Unterstützung (Freiraum für alle Entscheidungen, die ich nun mal zu treffen hatte) vorhanden. Von meiner Schwester kam weder ideell noch physisch etwas... sie mäkelte an allem rum. Letztlich habe ich mich allein durchsetzen müssen.... und DAS war das Bitterste, weil die Schwester NICHT mitzog. ALLES kam Mama zu Gute.... nicht mir. Und wegen des Verhaltens meiner Schwester habe ich einen sehr hohen Preis gezahlt.... es stand zu viel zwischen ihr und mir, was weder ICH noch sie zuvor klar angesprochen hatten. Selbst über den Tod von Mama hinaus bockte meine Schwester....

Das mag vllt. noch mal sehr emotional werden.... aber auf lange Sicht gilt es, für klare Verhältnisse zu sorgen. DU bist die Hauptperson in der Pflege deines Mannes. Das erfordert viel Kraft... physisch wie psychisch - das weißt du. Da sind Nebengeräusche, gerade aus
dem engsten Umfeld heraus, mehr als nur hinderlich - sie sind störend.

Und ja... mit der Übernehme der Pflege deines Mannes signalisierst du ALLEN Kindern, auch der noch hadernden Tochter, dass da NICHTS mehr zwischen dir und deinem Mann steht.

Daher... Augen zu und durch - damit meine ich NICHT die Pflege deines Mannes, sondern vielmehr das Gespräch mit der (immer noch) hadernden Tochter.

23.05.2024 10:23 • x 2 #370


S
Zitat von KuddeI7591:
Daher... Augen zu und durch - damit meine ich NICHT die Pflege deines Mannes, sondern vielmehr das Gespräch mit der (immer noch) hadernden Tochter.

Ja das ist natürlich ein verständlicher Einwurf. Aber was sollte ich ihr sagen? Sollte ich ihr tatsächlich erzählen, wie oft mein Mann mich damals mit meinen Sorgen allein ließ? Soll ich ihr berichten, dass ich es war, die wochenlang 24 stunden neben dem kranken Bruder am Bettchen saß und dafür sorgte, dass er sich die Katheter und Infusionsnadeln nicht heraus zog? Soll ich ihr erklären, dass ich manchmal so erschöpft und übermüdet war, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, wann und wie ich das Essen gekocht hatte, dass mein Mann am Abend aß, wenn er vom Sport nach Hause kam? Soll ich ihr erzählen, wie mein Mann meine Sparverträge ohne mein Wissen auflöste, um damit die nächste Rate unseres Hauses zu bezahlen? Dass er mir das Geld für eine Umschulung aber verweigerte? Soll ich ihr sagen, dass mein Mann nach meiner OP keinen S. mehr mit mir wollte, weil ich mich von innen anders anfühlte? Will sie das alles wirklich wissen? Ich würde damit doch das Bild, dass sie von ihrem Vater hat, schwer ins Wanken bringen. Und wahrscheinlich würde sie den Frust darüber an mir auslassen. Sie ist noch sehr jung und unerfahren. Ich kann nicht erwarten, dass sie mich versteht.

Ich werde klüger vorgehen müssen und sie in die Pflege mit einbeziehen. Sie hat keine Ahnung, was das bedeutet. Ich habe sie ja bisher von allem ferngehalten und ihr sogar noch in ihrer Wohnung geholfen, wenn sie keine Lust hatte, die Fenster zu putzen oder das Treppenhaus. Das wird sich jetzt ändern. Jetzt wird unsere Tochter, die ich über alles liebe, lernen müssen, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht ist es genau das, was ihr fehlt. Und daran bin ich tatsächlich auch mit schuld.

23.05.2024 10:47 • x 1 #371


E-Claire
Zitat von Shedia_:
Ja das ist natürlich ein verständlicher Einwurf. Aber was sollte ich ihr sagen? Sollte ich ihr tatsächlich erzählen, wie oft mein Mann mich damals mit meinen Sorgen allein ließ? Soll ich ihr berichten, dass ich es war, die wochenlang 24 stunden neben dem kranken Bruder am Bettchen saß und dafür sorgte, dass er sich die Katheter und Infusionsnadeln nicht heraus zog? Soll ich ihr erklären, dass ich manchmal so erschöpft und übermüdet war, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, wann und wie ich das Essen gekocht hatte


Das sind ich-Botschaften, die natürlich zum Verständnis beitragen können. Die sind durchaus geeignet, die Deiner Tochter zu erzählen.


Zitat von Shedia_:
dass mein Mann am Abend aß, wenn er vom Sport nach Hause kam? Soll ich ihr erzählen, wie mein Mann meine Sparverträge ohne mein Wissen auflöste, um damit die nächste Rate unseres Hauses zu bezahlen? Dass er mir das Geld für eine Umschulung aber verweigerte? Soll ich ihr sagen, dass mein Mann nach meiner OP keinen S. mehr mit mir wollte, weil ich mich von innen anders anfühlte?

Und das sind Punkte, die du noch lange nicht verziehen hast (daher der Groll) und die nur dich und Deinen Mann etwas angehen.

So schwer ist das nicht.

23.05.2024 10:57 • x 1 #372


S
Zitat von E-Claire:
Und das sind Punkte, die du noch lange nicht verziehen hast (daher der Groll) und die nur dich und Deinen Mann etwas angehen.

Ach, E-Claire weißt du, mein Groll ist inzwischen egal. Mein Mann hat große Fehler gemacht, genau wie ich. Insofern sage ich, wir sind quitt. Und was jetzt auf uns zukommt, wird so herausfordernd für uns beide werden, dass für Groll kein Platz mehr ist. Weißt du, ich glaube ja inzwischen nur noch sehr bedingt an den christlichen Gott, so wie er in der Bibel beschrieben wird. Aber eins weiß ich, wenn er den Weg, den wir gehen müssen schmaler und steiniger gestaltet, dann weil er damit etwas bezweckt. Auf solch einem Weg können wir es uns nämlich nicht leisten, schweres Gepäck mitzuschleppen. Das müssen wir abwerfen, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Und genau das tue ich jetzt. Ich werfe mein Affärengepäck weg, denn sonst kann ich das, was kommt nicht schaffen. Und ebenso werfe ich alles weg, was mein Mann sich in den Jahren zuvor zu Schulden kommen ließ. Wozu meine Tochter damit nun belasten? Lieber nehme ich sie mit auf diesen Weg und zeige ihr, wie man dabei nicht den Halt verliert. Ich denke, davon hat sie mehr.

23.05.2024 11:16 • #373


KuddeI7591
Zitat von Shedia_:
Ja das ist natürlich ein verständlicher Einwurf. Aber was sollte ich ihr sagen? Sollte ich ihr tatsächlich erzählen, wie oft mein Mann mich damals mit meinen Sorgen allein ließ? Soll ich ihr berichten, dass ich es war, die wochenlang 24 stunden neben dem kranken Bruder am Bettchen saß und dafür sorgte, dass er ...

Nein.... auf KEINEN Fall etwas aufrechnen, was im Zusammenhang mit deinem Mann war! Das wäre nicht gut. Es ist ein Ding zwischen dir und deinem Mann, was die Affäre betraf.

Die Einwände deiner Tochter....das ist eine andere Sache. Auch wenn sie nicht alles verstehen wird... sie hat zu akzeptieren, dass sich die Situation JETZT verändert hat und DU für deinen Mann, für IHREN Vater, jetzt sorgen willst/musst und dass das für den Vater, für DICH besser wäre, wenn die Tochter UND ihre Geschwister die sich neu ergebene Situation mittragen.

Was du im Vorfeld alles geleistet hast - das tut JETZT nichts mehr zur Sache. Was es mit deiner Affäre auf sich hatte - das tut ebenso wenig zur Sache.

Doch.... Groll ist evtl. doch vorhanden, weil deine Tochter das Thema noch mal angeschnitten hat. Du konntest damit nicht rechnen - warum auch. Jetzt ist das Thema aber doch aufgekommen. Und das gilt es JETZT zu bereinigen..... OHNE jeden Groll der Tochter gegenüber, WEIL sie das noch mal thematisiert hat.

23.05.2024 11:40 • #374


B
Liebe @Shedia_ ,

wie geht es dir, wie schaut es in deinem tiefen Inneren aus, was hat dich zu dieser tiefgreifenden Entscheidung über dein weiteres Leben wirklich motiviert, kommst du daran, kannst du es für dich greifen? Es liest sich für mich, wie ein unüberlegter Schnellschuss, dem die tiefgreifende Reflexion schmerzlich fehlt.
Zitat von Shedia_:
Unsere Kinder waren gestern hier und wir haben gemeinsam beschlossen, meinen Mann zu Hause weiter zu pflegen. Dafür habe ich bereits meine Kündigung eingereicht, die man problemlos akzeptiert hat. Bis Anfang Juni werde ich im Haus nun einige Vorbereitungen treffen. Das Schlafzimmer meines Mannes werde ich ins Erdgeschoss verlegen, wo wir zum Glück vor ein paar Jahren bereits das Bad barrierearm ausgebaut haben. So kann er auch weiterhin in den Garten, den er so liebt.

Hm, irgendwie habe ich hier ein laut hörbares Störgeräusch. Die drei erwachsenen Kinder haben gemeinsam mit dir beschlossen, wie das zukünftige Leben ihrer Eltern ausschauen wird. Wurden in diese Entscheidungsfindung auch die Rollenbeteiligung der entscheidungsfreudigen Kinder mit einbezogen, wer welche Unterstützungsleistungen erbringt oder reichte es aus, dir die alleinige Verantwortung für die Pflege deines mal mehr mal weniger geliebten Mannes aufzubürden? Wurde dein Mann, als primär Betroffener, um seine Meinung gefragt, seine Wünsche berücksichtigt, was ist mit deinen Lebenszielen?
Zitat von Shedia_:
Ich werde klüger vorgehen müssen und sie in die Pflege mit einbeziehen.

Warum glaubst du, dass sie sich einbeziehen lässt, was soll sie zu einer Verhaltensänderung bewegen?
Zitat von Shedia_:
Keine Ahnung, wie mein Mann und ich so ein schönes Kind zeugen konnten.

Da ist es wieder. Dein Selbstbild. Du das hässliche Entlein. Sie das hübsche, verwöhnte Prinzesschen.
Zitat von Shedia_:
Nur die jüngste schlingert noch etwas in ihrem Leben und die Gründe dafür sind vielleicht in meiner Affäre zu finden und in den Folgen, die das ganze hatte.

Hm, möglicherweise liegen die Gründe auch ganz woanders. Nämlich darin, dass sie als die Hübsche maßlos verwöhnt wurde, keine Verantwortung gelernt hat, noch nicht einmal ihren eigenen Haushalt als erwachsener Mensch selbständig in Ordnung halten muss. Das Spiel kann sie mit dir, wahrscheinlich mit beiden Eltern spielen. Im gesellschaftlichen und professionellen Leben kommen solche Muster nicht so gut an. Vielleicht schlingert sie deshalb ein wenig?
Zitat von Shedia_:
Ich habe sie ja bisher von allem ferngehalten und ihr sogar noch in ihrer Wohnung geholfen, wenn sie keine Lust hatte, die Fenster zu putzen oder das Treppenhaus. Das wird sich jetzt ändern.

Meine Glaskugel sagt, dass sich das nicht ändern wird. Pflege und Kummer werden an dir allein hängen bleiben. Du wirst weiterhin mit übergeworfenem Büßerhemd pflichtschuldigst und tief unglücklich deine Aufgaben erledigen und kein Mensch, weder dein Mann noch deine Kinder werden dir die Anerkennung zollen, die so wichtig für dich ist. Hast du wenigstens einen Plan für dich, wie schaffst du dir Entlastung, wie und wo gedenkst du deine Batterien wieder aufzuladen?

23.05.2024 12:05 • x 3 #375


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