Affäre mit meiner Jugendliebe

Zitat von Renama:

Ja, das ist es wohl genau, was grade so an meinem Inneren zieht.
Der Abend und die Nacht war sehr innig und nah und dann schlägt der Alltag und die Distanz eben auf einmal wieder voll ein.

Vorbereitung für the day after treffen hilft ungemein - ich arbeite lange und treffe mich dann mit Freunden oder gönn mir den Abend in der Therma

Das ist klug.
Das habe ich heute getan und es war super

Zitat von Renama:

Ich bin (yeah, super *Ironie aus*) seine erste Wahl für S., Leidenschaft und alles aus dem Bereich, halt seine (laut seiner Aussage) Lebensleidenschaft.
Punkt.
In allen anderen Bereichen GIBT es gar keine Wahl.

Ich wäre irgendwie traurig, wenn jemand, den ich cool finde, noch ne Hauptfrau hat.
Geschweige, das schlechte Gewissen, eine andere , zu hintergehen.
Momentan ist für mich eine Affäre auch , die beste Lösung. Aber ich fände es schon schön, zu wissen, daß ich die einzige Frau bin.

Obwohl ich gerade frisch getrennt bin und Romantik gerade nicht so wirklich an mich geht, muss ich vielen hier widersprechen. Deine Geschichte klingt, als würdet ihr beide ohne Alk. nicht wagen endlich das Visier abzunehmen und Nägel mit Köpfen zu machen. Selbst hier in der Anonymität willst du nicht zugeben, dass du ihn wirklich liebst- aber wenn ich Deinen Anfangstext lese, sehe ich genau das. Sprich mit ihm! Nüchtern, offen und ehrlich. Dieser Ratschlag kommt wirklich nicht von einer Freundin romantischer liebeskomödien, sondern von einer gerade hart verbitterten älteren Frau, die sich durch Trennungsforen liest und bis zu diesem post glaubte, es gibt nur idioten da draußen. Nur Mut!

Zitat von Vicky76:

Aber ich fände es schon schön, zu wissen, daß ich die einzige Frau bin.

Tja....das geht mir nicht anders.

Zitat von Emma75:

als würdet ihr beide ohne Alk. nicht wagen endlich das Visier abzunehmen

Das ist richtig, den Eindruck hatte ich auch.
Als das das erste Mal passiert ist, war ich echt überrascht. Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, ob ich ihm überhaupt etwas bedeute (ich hatte es geahnt an der Art wie er mit mir umgeht und mich ansieht) und er hatte alle vorsichtigen Andeutungen von mir in die Richtung abgeblockt.
Als wir dann da standen, brach es förmlich aus ihm heraus: er sprach von Liebe, von Sehnsucht, von Erinnerungen und mir...aber auch davon, dass er seine Beziehung nicht um meinetwillen beenden wird (was ich ja auch gar nicht möchte. Ich möchte kein Sicherheitsnetz sein).

Später haben wir nochmal am Telefon darüber gesprochen...und er ist sofort wieder einen Schritt zurück getreten. Er sei zu emotional geworden, er wäre in seiner Beziehung halt nicht so glücklich und würde daher viel auf mich projezieren usw.

Jetzt an Silvester stand da wieder ein ich liebe dich im Raum von ihm, er ist wach geblieben, bis ich ihm Bescheid gegeben habe, dass ich sicher zuhause angekommen bin.
Ich habe diesmal allerdings darauf verzichtet, nochmal drüber zu reden.
Seine Nachrichten am 01.01. haben mir gezeigt, dass diese Restemotionen aus der Nacht auch bei ihm noch da waren.

Zitat von Emma75:

Selbst hier in der Anonymität willst du nicht zugeben, dass du ihn wirklich liebst

Ich bin sehr verliebt in ihn.
Liebe ist für mich etwas anderes. Dafür kenne ich wesentliche Facetten von ihm nicht.
Ich weiß z.B. nicht, wie er so als Papa ist. Ich weiß nicht, was er gerne frühstückt oder gerne kocht.
Ich weiß nicht, was er abends macht, bevor er schlafen geht.

Ich weiß, dass er auch für seine Freundin nach...9 Jahren (?) sicherlich etwas empfindet. Er wünscht sich ja, dass seine Beziehung besser läuft, es funktioniert allerdings nicht wirklich bisher.

Zitat von Emma75:

Sprich mit ihm! Nüchtern, offen und ehrlich

Das werde ich.
Ich muss mich nur selbst sortieren. Meine Scheidung steht noch aus und danach noch einiges an Stress (Haus usw.) - wenn für mich klar ist, dass ich wirklich Single und frei bin und wie ich mich aufstellen möchte in diesem neuen Lebensabschnitt: dann werde ich mit ihm sprechen.

PS: grade hat er sich gemeldet und will sich Dienstag mit mir treffen. Er hat den ganzen Vormittag Zeit, muss aber zwischendurch auch arbeiten und möchte trotzdem zu mir kommen...das ist - zumindest in seinem Verhaltensmodus - neu, weil weit in seinen Privat- und Alltagsbereich rein.

Hallo @Renama

also ich möchte hier nicht Deine oder seine Gefühle bewerten, niemand hier kann beurteilen, ob diese Gefühle zwischen Euch nun Liebe oder nicht oder etwas dazwischen sind, ich selbst finde auch, daß dies nicht meine Aufgabe ist, zu bewerten, was nun für irgendeinen Menschen Liebe ist, das steht mir nicht zu.

Viel wichtiger finde ich allerdings die Frage, warum Du die Liebe so betont verneinst? Was meinst Du, wenn Du schreibst, daß Ihr Euch ja dafür viel zu wenig kennt? Immerhin habt Ihr Jahre lang eine Beziehung geführt, auch wenn Ihr jung gewesen seid, was spielt das für eine Rolle?

Zitat von Renama:

Manchmal glaube ich, ich kann das alles so lassen wie es ist und damit umgehen und ihm und mir die Freiheit lassen.

Zitat von Renama:

Dann wieder denke ich, dass ich es doch vielleicht irgendwann satt habe und sich das Ganze von selber erledigt, wenn ich irgendwann wieder den Wunsch nach einer richtigen Beziehung habe oder mich anderweitig verlieben möchte.

Ich habe den Eindruck, daß Dir nicht bewusst ist, daß diese beiden Aussagen doch gar nicht im Widerspruch zueinander stehen? Was hindert Dich daran, es einfach laufen zu lassen und Dir erst dann darüber Gedanken zu machen, wenn Du tatsächlich in die entsprechende Situation kommst? Warum blockierst Du Dich mit Fragen über Konstellationen, die doch gar nicht eingetreten sind bislang? Wie erklärst Du Dir das?

Hat er denn jemals eine Aussage dazu getätigt, ob er seine Entscheidung damals, Eure Beziehung zu beenden, jemals bereut hat?

Zitat von Renama:

Ich weiß nicht, wie lange diese Geschichte noch dauern wird, keiner von uns beiden spricht davon.

Ich habe den Eindruck, daß genau hier Dein Punkt liegt - Du hast Angst, könnte das sein? Angst wieder zu nahe zu kommen und vor dem Fall, dem Schmerz, wenn er erneut gehen würde, denn ich denke, Du liebst ihn sehr wohl - ich gehe sogar noch weiter, ich glaube, Du hast niemals aufgehört, ihn zu lieben, aber bist davon überzeugt, mehr zu lieben, als er das tut. Denn er ist eher in der Ratio unterwegs und lässt Dich nicht so nahe dran, wie Du es instinktiv brauchen würdest, um zu glauben.

Was, wenn auch er sich genau deswegen zurück hält? Weil er glaubt, Du würdest ihn für einen Idioten halten, daß er Dich ebenso immer noch liebt?

Soetwas kommt vor und ganz ehrlich? Verabrede Dich mit ihm und sag ihm, was los ist. Was soll Dir passieren? Er kann Dich nicht verlassen und ich denke, Ihr braucht beide einmal, ganz klare Worte. Wenn er dann sagt, er fühlt nicht so wie Du - was ich stark bezweifle - dann ist Dir nichts geschehen, aber Ihr wisst endlich, woran Ihr beide seid.

Viel Glück und ich drücke Dir/Euch die Daumen,
Simply

Das muss ich erstmal sacken lassen.

Zitat von SimplyRed:

Viel wichtiger finde ich allerdings die Frage, warum Du die Liebe so betont verneinst? Was meinst Du, wenn Du schreibst, daß Ihr Euch ja dafür viel zu wenig kennt? Immerhin habt Ihr Jahre lang eine Beziehung geführt, auch wenn Ihr jung gewesen seid, was spielt das für eine Rolle?

Naja , Menschen verändern sich. Wir haben nur zusammen gewohnt, in der Zwischenzeit ist viel Leben getrennt voneinander passiert, auch wenn wir uns unabhängig voneinander ganz ähnlich entwickelt und beziehungstechnisch in ähnliche Situationen aus den ähnlichen Gründen manövriert haben.

Zitat von SimplyRed:

Hat er denn jemals eine Aussage dazu getätigt, ob er seine Entscheidung damals, Eure Beziehung zu beenden, jemals bereut hat?

Wir beide waren der Meinung, dass es richtig war.
Allerdings haben wir uns später nochmal getroffen. Ich hatte meinen damaligen Freund mit ihm betrogen, ein schlechtes Gewissen und habe ihn damals dann vor Abbruch des Morgens noch wieder verabschiedet.
Er sagte mal zu mir Du hättest mich damals nicht weggehen lassen sollen.
Das ist etwa ... Hm... 11 Jahre her, glaube ich.

Zitat von SimplyRed:

aber bist davon überzeugt, mehr zu lieben, als er das tut. Denn er ist eher in der Ratio unterwegs und lässt Dich nicht so nahe dran, wie Du es instinktiv brauchen würdest, um zu glauben.

Das muss ich jetzt aus dem Bauch raus erstmal so bejahen und noch ne Weile drüber nachdenken.

Zitat von SimplyRed:

Was, wenn auch er sich genau deswegen zurück hält?

Das kann ich ausschließen. Er hält sich zurück und mauert mit seiner Vernunft, weil er den Eindruck hat, dass er sich in eine Beziehungssituation hineinmanövriert hat aus der er für sich keinen Ausweg findet. Er steckt in seinem persönlichen Dilemma.
Als ich mich getrennt habe, hat er sehr viel nachgefragt über meine Entscheidung, die Beweggründe usw.
Ich habe viel erzählt, weil ich den Eindruck hatte, es hilft ihm, wenn ich es quasi vormache, denn auch er sieht die Parallelen unserer Situationen.
Seit dieser Zeit, so mein Eindruck, will er sich auch öfter treffen.
Während ich mich allerdings getrennt habe, hat er sich durch einen Umzug und die Anschaffung eines Hundes gefühlt noch tiefer eingewickelt, frei nach dem Motto darauf kommt's jetzt auch nicht mehr an.

Wenn wir reden spüre ich aber, dass ich ihm eine Vision und eine Möglichkeit aufzeige, die ihn lockt.
Nicht wegen der Beziehung sondern wegen der Entscheidung für die eigene Persönlichkeit.

Zitat von Renama:

Er sagte mal zu mir Du hättest mich damals nicht weggehen lassen sollen.

Oh man, wie unglaublich süß - ein wenig frech, es mal flott in Deine Verantwortung zu legen, aber das kann man zumindest in dieser Form mal als Zeichen der Unsicherheit werten...

Und was hast DU geantwortet?

Zitat von Renama:

Das muss ich jetzt aus dem Bauch raus erstmal so bejahen und noch ne Weile drüber nachdenken.

Alles mit der Ruhe, denk in Ruhe nach, auf ein paar Tage mehr, kommt es ja nicht mehr an...

Zitat von SimplyRed:

auf ein paar Tage mehr, kommt es ja nicht mehr an...

Allerdings nicht

Ich kann mich tatsächlich noch genau an diesen Morgen erinnern.
Er hatte sein Fahrrad mit und schwarze Handschuhe und eine Lederjacke. Ich habe ihm nachgesehen, wie er sein Fahrrad die Straße runtergeschoben hat und stand da, voll mit schlechtem Gewissen und dem Impuls, ihn zurückzurufen.
Ich konnte nicht. Hatte grade mit meinem damaligen Freund einen Umzug geplant und einen Mietvertrag unterschrieben, hatte das Gefühl, dass ich da nicht so raus kann und schämte mich.
Ich erinnere mich aber auch, dass ich in der Nacht noch dachte: Verflucht, der küsst immer noch so gut.
Mein Leben wäre anders verlaufen.
Mit Blick auf die Liebe, hätte ich ihn nicht nicht gehen lassen sollen - aber ich konnte nicht, war nicht stark genug.
Das bin ich erst heute, nachdem ich Selbstbewusstsein aufgebaut und den Mut gefunden habe, mich aus einer unglücklichen Beziehung zu lösen, obwohl ich mich auch hier verpflichtet fühlte.
Das habe ich ihm erzählt als Antwort.

Zitat von Renama:

Mit Blick auf die Liebe, hätte ich ihn nicht nicht gehen lassen sollen - aber ich konnte nicht, war nicht stark genug.

Hast Du ihm das ganz genauso gesagt?

Hast Du ihm gesagt, wie sehr Dich das Beziehungsende damals getroffen hat und Du darum wie die Katze um den heißen Brei schleichst?

Ich drücke es mal vorsichtig aus, sagen wir, er empfindet ebenso und das war auch nie anders. Sagen wir, er hat genauso Angst wie Du - wenn Du Dein Verhalten, Dein Handeln, einfach alles mal versuchst, aus seiner Perspektive zu betrachten - nicht einfach, aber versuch es mal - wie würdest Du denken an seiner Stelle? Sie liebt mich, oder sie liebt mich nicht?

Eventuell löst das einige Knoten in Deinen Gedanken. Und solltest Du mit ihm reden, dann lass die Hosen runter, sag ihm alles, auch daß Du Angst hast und warum - Du brauchst seine Antwort auf all das, sonst kannst Du es (jedenfalls bis heute) nicht richtig einordnen und wärst bei einem Neustart nicht fähig, Dich zu 100 % fallen zu lassen.

Die Angst muss da weg - und zwar schnell

Liebe Grüße
Simply

Zitat von Gorch_Fock:

glaube ich nicht, dass sich aus der Affaire etwas postives entwickeln kann

Oh, das hat es bereits, zumindest auf der Ebene, die meine persönliche Entwicklung betrifft.

Zitat von Gorch_Fock:

Ja, Männer können Sechs haben ohne Gefühle dort hinein zu investieren

Er nicht.
Also jedenfalls nicht mit mir.
Du wirst mir jetzt sagen, dass das alle sagen usw. Er ist mir Sicherheit kein Profi, dafür war er bei unseren ersten Treffen VIEL zu befangen und gehemmt und es war ihm geradezu peinlich, dass ich das wahrgenommen habe.
Das kann er zumindest nicht mit einer Frau, die er mal geliebt hat und die ihm 20 Jahre nicht aus dem Gedächtnis verschwunden ist.

Zitat von Gorch_Fock:

Darauf geht er - typisch als AM - natürlich nicht ein

Wie sollte er auch?
Bis vor Kurzem befanden wir uns beide in Beziehungen, ich in einer Ehe. Da stand von einer anderweitigen Bindung nichts im Raum.
Ich habe mich nicht FÜR ihn oder seinetwegen getrennt. Das weiß er, sondern um meinetwillen.

Zitat von SimplyRed:

Hast Du ihm gesagt, wie sehr Dich das Beziehungsende damals getroffen hat

Ja. Das habe ich ihm erzählt. Und er mir. Dass er glaubte, mich verloren zu haben und ebenfalls zutiefst verletzt war dabon, dass ich ins Ausland gegangen bin und ihn zurück gelassen hatte. Dass er danach eine Mauer um sich hochgezogen hat und sich diese fast zynische Rationalität angeeignet hat, um seinen - seiner Meinung nach damals verklärten oder kitischigen - Blick auf die Liebe und Beziehungen zu verändern.

Zitat von SimplyRed:

wenn Du Dein Verhalten, Dein Handeln, einfach alles mal versuchst, aus seiner Perspektive zu betrachten - nicht einfach, aber versuch es mal - wie würdest Du denken an seiner Stelle? Sie liebt mich, oder sie liebt mich nicht?

Ich glaube....ach, ehrlich. Keine Ahnung.
Natürlich mauer ich auch vor ihm und ziehe es selber immer wieder auf das unverbindliche Spaß-Niveau bzw. auf ein hey, ich bin verknallt in dich und genieße dir Zeit einfach - Niveau.

Die ganze Trennung und alles vorher hat viel Kraft gezogen und wenig Ressourcen übrig gelassen für irgendwas anderes.
Das muss ich wieder aufbauen.

Mein Gefühl weist mir die richtigen Wege.
Ich habe mich in meiner Ehe auf meinen Kopf verlassen. Lange, sehr lange.
Der ist zwar nützlich, weil es dann nicht in den Hals regnet und meiner ist auch durchaus für andere Dinge brauchbar...alle Entscheidungen, die ich bisher mit meinem Verstand getroffen habe, erwiesen sich langfristig als nicht gerade tragfähig.
Meine Trennung habe ich dann nach EWIGEM Abwägen und Hin und Her mit dem Kopf und Gründen und Argumenten aus dem Bauch heraus beendet, denn mein Kopf blieb in endlosen rationalen Entscheidungsprozessen stecken.

Auf der zwischenmenschlichen Ebene täuscht sich mein Bauchgefühl fast nie. Es greift zurück auf alle Gesprächsinformationen, Gesichtsausdrücke, Tonlagen usw. die ich gar nicht bewusst wahrnehme - bei meiner Affäre , klar bin ich da besonders aufmerksam, funktioniert es auch deswegen gut.
Bisher lag ich immer richtig mit meinen subtilen Gefühlen, mich zurückzuziehen oder mehr zu setzen.

Mein Gefühl sagt mir, dass er gerade mehr Nähe sucht und braucht als vorher und dass bei ihm vermutlich der Haussegen gerade extrem schief hängt. Dass er spürt und weiß, dass er die Risse in der Beziehung nicht über das Kaufen eines Hundes oder Hauses überbrücken kann (das habe ich ihm auch gesagt, denn das hat auch in meiner Ehe nicht funktioniert - ist einfach kein Erfolgsmodell).

Ich bin mal gespannt, ob ich heute oder morgen noch etwas höre von ihm - gestern meldete er sich kurz mit der Info, es stünde am Abend ein Beziehungsgespräch an.
Was im Übrigen wieder mein Bauchgefühl bestätigte, dass die Weihnachtsferien nicht eben harmoniestiftend waren in seiner Hütte.

Keine Ahnung, was bei ihm los ist.
Er sagt, sie haben zuhause seit 2 Tagen kein Wort miteinander gesprochen. Das wäre krass und er hätte gerne ein paar Dinge geklärt.
Warum er diese Dinge nicht selber anspricht, hat er nicht gesagt.

Mal gucken, was passiert...ich hab ein seltsames Gefühl.

Heute Vormittag haben wir uns recht spontan und kurz auf einen Kaffee getroffen und etwas geredet.

Er meinte, er hatte viel zu arbeiten in den letzten Tagen. Als ich fragte, warum er nicht spricht mit seiner Freundin, war er recht offen.
Er sagte, es sei wohl Faulheit sich in die Auseinandersetzung zu begeben. Er habe zwar ein Interesse an einer Klärung, aber es sei einfach unangenehm, wenn dann zum x-ten Mal dieselben Konflikte durchgekaut würden, die immer nur auf (s)eine Seite aufgelöst werden. Da sei es gerade doch angenehmer zu schweigen und seine Ruhe zu haben.

Ich habe ihm gesagt, dass er damit schon mal ein Ticket Richtung Trennung löst...denn ich kenne diese Entwicklung von mir und meiner Ehe leider zu genau: von Streit in die Resignation in die Sprachlosigkeit bzw. reine Vorwurfshaltung.

Es ist schon krass, dass wir beide (etwas zeitversetzt - ich habe 3 Jahre Vorsprung) eine so ähnliche Entwicklung mit so ähnlichen Problemen eingeschlagen haben.
Beide in einer Beziehung, die zu Beginn keiner so recht fest wollte. Beide hineinmanövriert in immer größere Verwicklungen durch Kind/Haus/Hund, in der Hoffnung, irgendwas werde irgendwann besser. Beide Paarberatung ohne Erfolg. Beide trotzdem weiter gemacht, immer mit dem Gefühl, dass da schon noch irgendwelche Liebesgefühle für den Partner sind.
An dem Punkt steht er gerade.

Ich bin 3 Jahre weiter und habe die Notbremse gezogen.

Ein weiteres Treffen ist grade nicht geplant, bei mir steppt beruflich und familiär der Bär und ich muss meine Ressourcen bündeln und vor allem meine Zeit effektiv nutzen. In 2-3 Wochen wird es wieder ruhiger, da schauen wir dann mal.
...
Ich gehe so lange in mich und überlege mir, was ich ihm sagen möchte.