Meint er es ernst mit mir?

Zitat von Tin:

Alles völlig normale und gesunde Ansprüche an einen Partner. Zuviel verlangst du da definitiv nicht.

So viel ist es ja nicht...

Zitat von willan:

Das ist es was Du Dir wünschst, was Du verdient hast, was eigentlich normal ist in Beziehungen.

Das ist der Punkt. Zu glauben und zu wissen, was man wirklich verdient.
Das müssen noch sehr viele Menschen lernen.

Zitat von Tin:

Das ist der Punkt. Zu glauben und zu wissen, was man wirklich verdient.
Das müssen noch sehr viele Menschen lernen.

Das stimmt!

Und gleichzeitig bekommen wir dann gesagt deine Ansprüche sind zu hoch ))

Zitat von tesa:

Das stimmt!

Und gleichzeitig bekommen wir dann gesagt deine Ansprüche sind zu hoch ))

So eine subtile Anspielung.
Nunja, ich denke, man muss schauen, was man bieten kann. Nehmen wir mich beispielsweise. Ich sehe gut aus (vor allem in meiner Altersgruppe), habe einen guten Job, weiss was Empathie und Kompromissbereitschaft bedeuten, bin weder auf Kopf und Mund gefallen, habe keine Altlasten (Ex-Frau, Kids, Schulden) und denke, dass ich damit auf dem Markt schon etwas wert wäre.

Ich führe ein (für mich) cooles Leben und kann auch einiges bieten - also warum sollte ich dann anspruchslos sein? Ich DARF Ansprüche haben. Nicht, weil ich das alles bieten kann, sondern weil ich zufrieden und glücklich sein darf. Du glaubst nicht wie viele Menschen unterbewusst glauben, nicht glücklich sein zu dürfen und ein Schuldgefühl dabei entwickeln, wenn sie es doch sind.
Da muss man sich fragen, woher das kommt. Ich hatte das auch und habe das mit Profis aufgearbeitet.

Nehmen wir Olive: Hier sehe ich eine junge Frau, die eher introvertiert ist. Wahrscheinlich kommt das durch die Jugend, in der nicht alle nett zu ihr waren, ob ihrer Körpergrösse. Vermutlich wollte sie auch immer sein wie alle anderen und hat sich dafür geschämt und sich zurückgezogen. Grade im Teenageralter, wenn die Persönlichkeit sich entwickelt, hat sowas sehr nachhaltige Folgen. Zudem glaube ich, dass ihr Elternhaus sie auf Leistung getrimmt hat bzw.. Egal wem sie unbedingt gefallen wollte, Mutter oder Vater oder beiden: Daraus hat sie ihren Wert gezogen.
Nun ist sie von zu Hause weg, wiederholt dieses Muster jedoch: jemand anderem durch Leistung (hier: Zeit, Wertschätzung, Anbieten, Dinge hinnehmen und mit sich machen lassen) gefallen zu wollen um daraus ein gutes Gefühl zu ziehen. Klappt nicht, weil der Honk sich wie ein Eimer verhält - so versucht sie es umso mehr und verliert sich dabei.
Denn: Zuneigung, Wertschätzung und Respekt, den sie bekommen möchte, braucht sie (derzeit). Daraus zieht sie ihren Wert für sich, was eben einen fatalen Teufelskreis nach sich zieht.

Upsi, sorry, so weit wollte ich nicht ausholen.

Zitat von Tin:

Nunja, ich denke, man muss schauen, was man bieten kann. Nehmen wir mich beispielsweise. Ich sehe gut aus (vor allem in meiner Altersgruppe), habe einen guten Job, weiss was Empathie und Kompromissbereitschaft bedeuten, bin weder auf Kopf und Mund gefallen, habe keine Altlasten (Ex-Frau, Kids, Schulden) und denke, dass ich damit auf dem Markt schon etwas wert wäre

Diese Beschreibung trifft auf mich auch zu. Finde trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen?) kein Pedant. Und weißt du, was echt blöd ist - da lässt man sich dann mit jemanden ein, der die Aufzählung nur zum Teil erfüllt und dann klappt das auch wieder nicht! Sehr frustrierend!

Leider funktioniert die Geschichte halt auch nur nach den Mechanismen des Marktes.

Zitat von Tin:

Nun ist sie von zu Hause weg, wiederholt dieses Muster jedoch: jemand anderem durch Leistung (hier: Zeit, Wertschätzung, Anbieten, Dinge hinnehmen und mit sich machen lassen) gefallen zu wollen um daraus ein gutes Gefühl zu ziehen.

Hast du eine Idee, wie man dieses Muster durchbrechen kann?

Das kommt darauf an, woher dieser geringe Selbstwert kommt. Hier sollten dann Profis ran.
Ich möchte da auf keinen Fall etwas Falsches sagen. Der Psychologe spricht hier von einem Problem in der Persönlichkeitsentwicklung. Sowas kommt oft vor, wenn Eltern eine andere Rolle einnehmen, die nicht zum Eltern sein gehört.

Zitat von Olive:

Danke für deinen Rat, ich weiß nur nicht ob ich es den ganzen Tag aushalte, mich nicht zu melden oder einzuknicken. Kurz vorm schlafen gehen, gibt es immer einen Moment, in dem ich ihn dann doch frage, ob wir uns sehen. Er antwortet nein, und das war's dann.

Du darfst Dich nicht melden. Das Du nicht von heute auf morgen aus deiner Haut kannst, ist völlig klar. Demnach werden diese Art Rückfälle immer mal wieder auftreten. Werde Dir bewusst, dass er NEIN zu Dir sagt. Das sollte Motivation genug sein sich nicht zu melden.

Zitat von Tin:

So eine subtile Anspielung.
Nunja, ich denke, man muss schauen, was man bieten kann. Nehmen wir mich beispielsweise. Ich sehe gut aus (vor allem in meiner Altersgruppe), habe einen guten Job, weiss was Empathie und Kompromissbereitschaft bedeuten, bin weder auf Kopf und Mund gefallen, habe keine Altlasten (Ex-Frau, Kids, Schulden) und denke, dass ich damit auf dem Markt schon etwas wert wäre.

Ich führe ein (für mich) cooles Leben und kann auch einiges bieten - also warum sollte ich dann anspruchslos sein? Ich DARF Ansprüche haben. Nicht, weil ich das alles bieten kann, sondern weil ich zufrieden und glücklich sein darf. Du glaubst nicht wie viele Menschen unterbewusst glauben, nicht glücklich sein zu dürfen und ein Schuldgefühl dabei entwickeln, wenn sie es doch sind.
Da muss man sich fragen, woher das kommt. Ich hatte das auch und habe das mit Profis aufgearbeitet.

Nehmen wir Olive: Hier sehe ich eine junge Frau, die eher introvertiert ist. Wahrscheinlich kommt das durch die Jugend, in der nicht alle nett zu ihr waren, ob ihrer Körpergrösse. Vermutlich wollte sie auch immer sein wie alle anderen und hat sich dafür geschämt und sich zurückgezogen. Grade im Teenageralter, wenn die Persönlichkeit sich entwickelt, hat sowas sehr nachhaltige Folgen. Zudem glaube ich, dass ihr Elternhaus sie auf Leistung getrimmt hat bzw.. Egal wem sie unbedingt gefallen wollte, Mutter oder Vater oder beiden: Daraus hat sie ihren Wert gezogen.
Nun ist sie von zu Hause weg, wiederholt dieses Muster jedoch: jemand anderem durch Leistung (hier: Zeit, Wertschätzung, Anbieten, Dinge hinnehmen und mit sich machen lassen) gefallen zu wollen um daraus ein gutes Gefühl zu ziehen. Klappt nicht, weil der Honk sich wie ein Eimer verhält - so versucht sie es umso mehr und verliert sich dabei.
Denn: Zuneigung, Wertschätzung und Respekt, den sie bekommen möchte, braucht sie (derzeit). Daraus zieht sie ihren Wert für sich, was eben einen fatalen Teufelskreis nach sich zieht.

Upsi, sorry, so weit wollte ich nicht ausholen.

Vielen Dank für deine lange Antwort. Deine Beschreibung trifft ganz zu, ich habe mich während meiner Jugend nie gut genug gefühlt, wollte wie die anderen sein. Das mit meinen Eltern trifft so nicht zu, es ist jedoch so, dass meine Mutter eine sehr liebevolle, aber auch fordernde Mutter ist. Jetzt eher weniger was Leistungen betrifft, sondern soziale Kontakte. Da hieß es dann immer: du musst mehr reden, geh da hin, triff dich mit der, du hast keine Freunde/zu wenig Freunde, du kümmerst dich zu wenig um deine Freunde...usw. Ich glaube nicht, dass sie mich damit verletzen wollte, sondern damit versuchte, ihre Fehler in ihrem Leben auszubessern, da sie selber ein sehr offener und lauter Mensch ist, aber nicht viele Freunde hat.

Während meiner Schulzeit hatte ich immer eine beste Freundin, mehr brauchte ich nicht. Natürlich stand ich dann nach jedem Streit alleine da. Und genau dieses Gefühl wollte ich nie wieder haben, mich einsam und abgelehnt fühlen. Deshalb habe ich schon in meiner Kindheit dazu geneigt, mich auch in Freundschaften so hinein zu steigern, bis ich mich darin selbst verlor und neigte zu Freundschaften, in denen ich nur ausgenutzt wurde.

Nun habe ich einen Freundeskreis mit tollen Menschen, die es nie wagen würden, mich auszunutzen oder klein zu reden.

Zitat von AlexH:

Du darfst Dich nicht melden. Das Du nicht von heute auf morgen aus deiner Haut kannst, ist völlig klar. Demnach werden diese Art Rückfälle immer mal wieder auftreten. Werde Dir bewusst, dass er NEIN zu Dir sagt. Das sollte Motivation genug sein sich nicht zu melden.

Ich werde mir mühe geben und es echt versuchen!

Zitat von Tin:

So eine subtile Anspielung.
Nunja, ich denke, man muss schauen, was man bieten kann. Nehmen wir mich beispielsweise. Ich sehe gut aus (vor allem in meiner Altersgruppe), habe einen guten Job, weiss was Empathie und Kompromissbereitschaft bedeuten, bin weder auf Kopf und Mund gefallen, habe keine Altlasten (Ex-Frau, Kids, Schulden) und denke, dass ich damit auf dem Markt schon etwas wert wäre.

Ich führe ein (für mich) cooles Leben und kann auch einiges bieten - also warum sollte ich dann anspruchslos sein? Ich DARF Ansprüche haben. Nicht, weil ich das alles bieten kann, sondern weil ich zufrieden und glücklich sein darf. Du glaubst nicht wie viele Menschen unterbewusst glauben, nicht glücklich sein zu dürfen und ein Schuldgefühl dabei entwickeln, wenn sie es doch sind.
Da muss man sich fragen, woher das kommt. Ich hatte das auch und habe das mit Profis aufgearbeitet.

Nehmen wir Olive: Hier sehe ich eine junge Frau, die eher introvertiert ist. Wahrscheinlich kommt das durch die Jugend, in der nicht alle nett zu ihr waren, ob ihrer Körpergrösse. Vermutlich wollte sie auch immer sein wie alle anderen und hat sich dafür geschämt und sich zurückgezogen. Grade im Teenageralter, wenn die Persönlichkeit sich entwickelt, hat sowas sehr nachhaltige Folgen. Zudem glaube ich, dass ihr Elternhaus sie auf Leistung getrimmt hat bzw.. Egal wem sie unbedingt gefallen wollte, Mutter oder Vater oder beiden: Daraus hat sie ihren Wert gezogen.
Nun ist sie von zu Hause weg, wiederholt dieses Muster jedoch: jemand anderem durch Leistung (hier: Zeit, Wertschätzung, Anbieten, Dinge hinnehmen und mit sich machen lassen) gefallen zu wollen um daraus ein gutes Gefühl zu ziehen. Klappt nicht, weil der Honk sich wie ein Eimer verhält - so versucht sie es umso mehr und verliert sich dabei.
Denn: Zuneigung, Wertschätzung und Respekt, den sie bekommen möchte, braucht sie (derzeit). Daraus zieht sie ihren Wert für sich, was eben einen fatalen Teufelskreis nach sich zieht.

Upsi, sorry, so weit wollte ich nicht ausholen.

Wenn ich mich selbst beschreiben müsste, würde ich mich als ruhige, gewissenhafte Frau beschreiben. Ich denke darüber nach, bevor ich etwas sage und meine Freunde schätzen mich für meine Aufrichtigkeit und das Zuhören. Ich bin sehr humorvoll und liebe es zu lachen. Außerdem bin ich unternehmungslustig, brauche aber auch mal Zeit um zur Ruhe zu kommen.

Ich habe auch keine Altlasten und mein Aussehen finde ich durchschnittlich. Ich mache sehr gerne sport und spiele auch Theater. Außerdem bilde ich mich gerne weiter und mache noch den Master.

Ich habe halt manchmal das Gefühl, dass umso mehr man bieten kann, desto uninteressanter wird man für den anderen? Oder unerreichbar? Als wäre es ihnen zu anstrengend

Zitat von Olive:

Jetzt eher weniger was Leistungen betrifft, sondern soziale Kontakte. Da hieß es dann immer: du musst mehr reden, geh da hin, triff dich mit der, du hast keine Freunde/zu wenig Freunde, du kümmerst dich zu wenig um deine Freunde...usw. Ich glaube nicht, dass sie mich damit verletzen wollte, sondern damit versuchte, ihre Fehler in ihrem Leben auszubessern, da sie selber ein sehr offener und lauter Mensch ist, aber nicht viele Freunde hat.

Auch das ist Leistung - sie stellt(e) Forderungen an dich, die du erfüllen wolltest. Es geht nicht nur immer um messbare Leistungen wie Schulnoten oder sonstiges.

Zitat von Tin:

Auch das ist Leistung - sie stellt(e) Forderungen an dich, die du erfüllen wolltest. Es geht nicht nur immer um messbare Leistungen wie Schulnoten oder sonstiges.

Da hast du natürlich recht.

Heute meldet er sich schon den ganzen Tag. Hat mir sogar die Frage beantwortet, ob alles ok ist. Er meinte nur, in der Arbeit läufts momentan nicht so und drum ist er so schlecht drauf.

Ich habe gestern mit einer Freundin gesprochen, sie hat gemeint, ihr kommt es so vor, dass er mich solange mit seinem verhalten provoziert, bis ich selbst sage dass es mir reicht. Damit er nicht als der böse dasteht.

Er hat mir damals auch von der Trennung seiner Ex erzählt, hier gibt es mehrer Versionen von verschiedenen Leuten. Ich gebe aber nichts auf das Geschwätz von anderen, ich weiß nur, dass es in einer Version auch darum ging, dass er beleidigend und respektlos wurde.

Olive, sei wachsam mit dem was du glaubst. Wer so respektlos mit seiner Partnerin umgeht, der geht auch in anderen Bereichen respektlos mit ihr um. Ich würde das nicht komplett von der Hand weisen, was du gehört hast. Natürlich wird seine Version der Geschichte um einiges besser klingen und ihn gut dastehen lassen - das liegt auf der Hand, warum.

Klar meldet er sich nun, da du anders reagierst als sonst. Da fragt er sich schon, was da los ist und ob du auf Abstand gehst. Kennst du Push Pull ? Lies dich über diese Dynamik in Partnerschaften mal ein. Er will dich mehr, wenn du ihm zeigst, dass du ihn nicht mehr so sehr willst.
Er ist offenbar nun verunsichert, warum du so reagierst, wie du reagierst. Seine Arbeit und der damit verbundene Stress ist keine Entschuldigung dafür, wie er dich behandelt. Deiner Freundin stimme ich nicht zu. Ich denke eher, dass er weiss, dass er das alle mit dir machen kann und du es zulässt - ein bequemes Leben eben für ihn. Keine Verantwortung aber alle Benefits einer Partnerschaft.

Zitat von Tin:

Olive, sei wachsam mit dem was du glaubst. Wer so respektlos mit seiner Partnerin umgeht, der geht auch in anderen Bereichen respektlos mit ihr um. Ich würde das nicht komplett von der Hand weisen, was du gehört hast. Natürlich wird seine Version der Geschichte um einiges besser klingen und ihn gut dastehen lassen - das liegt auf der Hand, warum.

Klar meldet er sich nun, da du anders reagierst als sonst. Da fragt er sich schon, was da los ist und ob du auf Abstand gehst. Kennst du Push Pull ? Lies dich über diese Dynamik in Partnerschaften mal ein. Er will dich mehr, wenn du ihm zeigst, dass du ihn nicht mehr so sehr willst.
Er ist offenbar nun verunsichert, warum du so reagierst, wie du reagierst. Seine Arbeit und der damit verbundene Stress ist keine Entschuldigung dafür, wie er dich behandelt. Deiner Freundin stimme ich nicht zu. Ich denke eher, dass er weiss, dass er das alle mit dir machen kann und du es zulässt - ein bequemes Leben eben für ihn. Keine Verantwortung aber alle Benefits einer Partnerschaft.

Dieses Verhalten hat er bis jetzt nach jedem Streit/Auseinandersetzung gezeigt, wenn ich mich zurück gezogen habe.

Zitat von Olive:

Hat mir sogar die Frage beantwortet, ob alles ok ist. Er meinte nur, in der Arbeit läufts momentan nicht so und drum ist er so schlecht drauf.

Sogar? Na toll. War er gnädig und hat was dazu gesagt. Lass Dich nicht von solch müden Argumenten einlullen.

Zitat von Olive:

Dieses Verhalten hat er bis jetzt nach jedem Streit/Auseinandersetzung gezeigt, wenn ich mich zurück gezogen habe.

Dann kann es ja nichts mit dem Job zu tun haben. Hier hat Jemand Angst, dass ihm die Felle davon schwimmen. Zieh das mal bloss durch jetzt.