Zitat von Derzek: ich bin eher von der Sorte, der längere Zeit braucht, um eine beendete Beziehung zu verarbeiten.
Finde ich völlig in Ordnung so.
Zitat von Derzek: Wenn ich das so in meinem näheren oder weiteren Umfeld mit bekomme, bin ich immer wieder überrascht und denke, ich mache irgendwas falsch.
In den 1980ern wärst Du als Single noch ein gesellschaftliches Leitbild gewesen. Das hat sich seit den 1990ern sehr geändert. Ich hatte dazu mal diesen Thread eingestellt:
singles-vom-leitbild-zum-sozialschmarotzer-t29591.htmlZitat von Derzek:Ein Bekannter von mir dümpelt mit seiner Krisen-Ehe so seit Jahren im gemeinsamen Haus umher und hat nach eigener Aussage und ich habe da keine Zweifel dran, alle paar Wochen jemanden am Laufen, seine Ex Frau, die noch im Haus wohnt und im Erdgeschoss lebt, macht das genauso. Ich weiß es nicht wie und möchte da auch nicht näher nachfragen.
Gestern Abend mit Kollegen beim After Work gewesen und auch da sind viele, die ihr Single Leben genießen und ständig irgendwelche Geschichten zum Besten geben können.
Gerade unter Kollegen würde ich nicht soviel auf Geschichten geben - zu hoch die Wahrscheinlichkeit, daß die Betreffenden sich damit nur interessant machen wollen, auch mit Blick auf ihre berufliche Laufbahn. Was richtig daran sein soll,mit einer Krisen-Ehe seit Jahren umher zu dümpeln und nebenher Affären zu führen, erschließt sich mir ebensowenig, wie ich es eher befremdlich finde, mit ständig wechselnden Bettgeschichten anzugeben.
Ich würde mich da ehrlich gesagt eher fragen, ob es nicht reicht, mit solchen Leuten auf der Arbeit klarzukommen und mich after work lieber anderen Menschen oder Dingen zuwenden, mit denen ich mich wohler fühle.
Zitat von Derzek: Gefragt sind jetzt mal die Leute, bei denen sich das Single Dasein so richtig lohnt.
Was meinst Du mit lohnen?
Zum Glück sind wir Menschen nicht alle gleich, sondern einzigartig. Entsprechend unterschiedlich fällt auch der Lohn der Mühe aus, bzw. ob man diesen überhaupt als solchen empfindet.
Letztlich geht es doch nur darum, wie man gerne leben möchte. Der eine will unbedingt eine eigene Familie gründen, der andere wiederum einfach nur seine Ruhe, weil er schon beruflich mehr Kommunikation erlebt als ihm lieb ist, oder nebenher womöglich noch Hobbies pflegt, die ihm viel Zeit und Energie abfordern. Wieder andere sind so karriereorientiert, daß sie alles andere hintenanzustellen bereit sind und beispielsweise stets dorthin umziehen, wo sie an entsprechenden Projekten mitwirken können, etc. - da wäre eine Partnerschaft eher hinderlich. Wieviele Träume mögen schon daran gescheitert sein, daß das Herzblatt bei sowas nicht mitziehen wollte?
Glückliche Singles sind diejenigen, die ihren Lebensstil bewußt wählen und pflegen, weil sie ihren Eigenwert nicht daran festmachen, ob es in ihrem Leben eine Partnerschaft gibt oder nicht. Sie haben andere Prioritäten, verfolgen eigene Lebensziele und sind zufrieden, wenn sie diese erreichen.
Hast Du Deine Ex-Beziehung denn mittlerweile vollständig verarbeitet? Oder sind Dir in der Zwischenzeit Frauen begegnet, die Dich überhaupt interessiert haben? Ist doch nicht so, als treffe man täglich an jeder Ecke diesen einen, ganz besonderen Menschen...
Was macht Dich glauben, daß Du etwas falsch machst? Daß Du der einzige in der Kollegenrunde bist, der Wert auf nachhaltige Beziehungen legt? Dazu kann ich Dir nur schreiben, daß die Mehrheit eben nicht immer recht hat...
Wo genau drückt Dich der Schuh?