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Morgen ziehe ich aus, unsere Trennung ist endgültig

Detti
Danke, Löwin45 für die mahnenden Worte. Ja, ich darf nicht alles, was er sagt für bare Münze nehmen und vermutlich mache auch ich mir die Welt an der einen oder anderen Stelle, wie sie mir gefällt. Jeder von uns braucht seine Version um einigermaßen klarzukommen, sich in dieser schwierigen Situation zu orientieren und Unterstützung zu bekommen.
Wahrscheinlich muss einfach Zeit (oder sogar viel Zeit) verstreichen um wieder miteinander umgehen zu können. Aber im Moment habe ich noch überhaupt keine Vorstellung, wie das gehen soll. Zurzeit kann ich mir nicht vorstellen überhaupt jemals wieder mit ihm zu reden und habe seit Wochen nur noch schriftlichen Kontakt um Organisatorisches zu klären.
Aber vielleicht wenn er seinen derzeitigen Hormoncocktail aufgebraucht hat, was gelernt hat und er wieder er selber in der Version 2.0 wird. Und mal gucken, wie es mit mir weitergeht, da passiert ja auch ganz viel.
Am Ende sind wir zwei ganz andere Menschen, vielleicht können die dann miteinander sprechen.
Morgen habe ich mein erstes Therapiegespräch zum Thema Trennung und neues Leben. Ich bin sehr gespannt und werde berichten.

18.06.2019 19:04 • x 3 #31


Mischka
Ich habe mit meinem Ex gelegentlich Kontakt. Wir können uns ganz normal unterhalten. Ich will nur nicht mehr über die Trennung sprechen. Er dreht sich die Dinge ohnehin so, wie er sie sehen will. Also geht es nur um irgendwelchen harmlosen Small Talk. Er redet sich alles schön. Muss er ja auch, alles andere widerspricht seiner Entscheidung. Niemals zugeben, dass man sich geirrt hat. Und immer schön fleißig die Tatsachen verdrehen. Darauf zu reagieren, ist verschwendete Energie. Die lässt sich wesentlich besser in andere Dinge investieren.

Ich finde das sehr gut mit der Therapie - das wird dich wieder ein Stück weiter bringen. Immer einen Schritt nach dem anderen. Manchmal gehts auch einen zurück, aber das gehört dazu. Es ist besser, auch diese Schritte bewusst anzunehmen und nichts zu verdrängen. Es gehört zur Verarbeitung einfach dazu.

Ich habe vor 2 Tagen noch mal ein paar Tränen vergossen. Auch nach 9 1/2 Monaten kommt immer mal wieder was hoch. Ist ok und darf sein.

18.06.2019 21:54 • x 4 #32


A


Morgen ziehe ich aus, unsere Trennung ist endgültig

x 3


Detti
Samstagmorgen, wieder liegt ein alleinenes Wochenende vor mir. Zum ersten Mal habe ich keine Angst davor.
Ein ganzes Wochenende ohne Pläne schaffe ich noch nicht, ich muss das Alleinsein noch üben.
Aber für dieses Wochenende habe ich zwar Verabredungen, freue mich aber auch auf die Zeit alleine in meiner Wohnung.
Das erste Gespräch mit der Therapeutin hat mir geholfen wieder mehr in der Gegenwart zu sein und das Kopfkino etwas leiser zu stellen. Ich habe bis dahin in Endlosschleife immer wieder verstehen wollen, wie es zu der Trennung kam, wer wann was gesagt, getan, gedacht hat. Und habe doch innerlich immer nur mit dem Kopf geschüttelt und konnte es nicht fassen.
Jetzt kann ich etwas besser akzeptieren, dass es so ist, wie es ist und das die Grübelei nichts ändert und mich nicht weiter bringt. Ich habe keinen Kontakt zu meinem Ex, habe aufgehört bei Facebook etc. zu gucken was er treibt und frage meine (ehemaligen) Nachbarn nicht mehr aus. Es fühlt sich völlig unnatürlich an, nichts über seinen Alltag zu wissen, aber es hilft mir, zu Ruhe zu kommen.
Ich versuche in der Gegenwart zu bleiben und meine Energie, soweit vorhanden, für mich zu nutzen.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, mit anderen und mit euch selbst. LG, Detti

22.06.2019 07:55 • x 2 #33


N
Zitat von Detti:
Samstagmorgen, wieder liegt ein alleinenes Wochenende vor mir. Zum ersten Mal habe ich keine Angst davor.
Ein ganzes Wochenende ohne Pläne schaffe ich noch nicht, ich muss das Alleinsein noch üben.
Aber für dieses Wochenende habe ich zwar Verabredungen, freue mich aber auch auf die Zeit alleine in meiner Wohnung.
Das erste Gespräch mit der Therapeutin hat mir geholfen wieder mehr in der Gegenwart zu sein und das Kopfkino etwas leiser zu stellen. Ich habe bis dahin in Endlosschleife immer wieder verstehen wollen, wie es zu der Trennung kam, wer wann was gesagt, getan, gedacht hat. Und habe doch innerlich immer nur mit dem Kopf geschüttelt und konnte es nicht fassen.
Jetzt kann ich etwas besser akzeptieren, dass es so ist, wie es ist und das die Grübelei nichts ändert und mich nicht weiter bringt. Ich habe keinen Kontakt zu meinem Ex, habe aufgehört bei Facebook etc. zu gucken was er treibt und frage meine (ehemaligen) Nachbarn nicht mehr aus. Es fühlt sich völlig unnatürlich an, nichts über seinen Alltag zu wissen, aber es hilft mir, zu Ruhe zu kommen.
Ich versuche in der Gegenwart zu bleiben und meine Energie, soweit vorhanden, für mich zu nutzen.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, mit anderen und mit euch selbst. LG, Detti


@Detti
Hallo liebe Detti,

irgendwie könnten diese Worte auch von mir sein. Ich habe das Gefühl verrückt zu werden wenn ich an Wochenenden denke an denen ich vielleicht nichts vor habe. Ich habe jetzt 3 WEs schon mal so verplant dass ich zumindest zeitweise unterwegs bin um nicht zu viel zu Hause zu sitzen und zu grübeln.

Unter der Woche wenn ich arbeiten war, sieht das alles ganz anders aus aber am WE kommt man sich so nutzlos vor. Kriege aber auch im Haus nix gebacken, flüchte nur noch nach draußen in den Garten und arbeite da um mich abzulenken. Freue mich dann wenn ich die Nachbarn im Garten höre, weil ich dann nicht das Gefühl habe allein zu sein.

Ich drücke Dich ganz feste

LG Nutsy

25.06.2019 12:50 • x 1 #34


M
Hallo Detti, ich hab Ähnliches erlebt! Bei Deinem Mann wars eine schwere Krankheit, bei meinem eine handfeste Midlife Crises - beiden hat ja was mit der Endlichkeit des Lebens zu tun. Und genau das wollen die Männr nicht wahrhaben. Die machen sich Illusionen von unendlichen Chancen, die es noch zu geben scheint, und die sehen dann eine Ehe nicht als Hafen, sondern als Gefängnis, und die Partnerin nicht als Vertraute, sondern als langweilige Alltagskiste. Mein Mann hat sich auch im Nachhinein alles zurechtgebogen und die absurdesten Argumente angeführt, warum er mich nicht mag liebt. Etwa, wir hätten zu wenig Besuch gehabt. Nun, auch er hatte eine Affäre und auch ich hab es rausbekommen, war eigentlich gar nicht schwer. Das allerschimmste ist, dass man zusehen muss, wie sich der Partner in idiotische Dinge stürzt. Neue Beziehung! Neues Heim! Juhu, Aufbruch! Noch mal neu anfangen! Ich stand und steh kopfschüttelnd daneben. Ja, der Neubeginn ist nicht einfach. Gerade an den Wochenenden, ich weiß!

17.07.2019 23:13 • x 2 #35


Detti
Vor einem Jahr habe ich hier erstmalig ins Forum geschrieben.
Zutiefst verwundet, gekränkt, fassungslos.
An alle, die sich jetzt so fühlen, wie ich vor einem Jahr: Es wird besser!
Ich bin (auch hier im Forum (Danke, Babs)) Menschen begegnet, die mein Leben bereichern, bin mutiger, stärker und selbstbewusster geworden, empfinde Demut und Freude am Leben und lerne Glück und Zufriedenheit in mir zu finden.
Die Trennung war die größte Krise meines Lebens, sie war aber auch eine Chance zur Entwicklung von Detti 2.0 und die ist echt super geworden!
Es wird besser, sorgt gut für euch!

14.06.2020 21:26 • x 4 #36


EinsamesBlatt
Danke, das du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt. Auch ich bin jetzt seit einem Jahr alleine. Und du hast Recht. Es wird besser und man lernt, mit der neuen Situation umzugehen.
Wünsch dir für deine Zukunft viel Kraft.

15.06.2020 22:47 • x 1 #37


Detti
Danke für die guten Wünsche @EinsamesBlatt und auch alles Gute für dich.
LG, Detti

16.06.2020 21:45 • x 1 #38




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