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Muss ich mich wirklich trennen?

T
Das dumme ist, wir haben viel gemeinsam auch als Paar. Er sagt ich kann tun was ich möchte, er würde es auch begrüßen, wenn wir zumindest eine 2 zimmer Wohnung hätten, können wir aber erst, wenn ich auch arbeiten gehe... was ich ja auch will... und er sucht mit mir in den Stellenanzeigen, nur finde ich immer einen Grund, mich dann doch nicht zu bewerben. Dass der Crohn gar keine Rolle spielt, würde ich nicht so sagen. Ich hab im letzten halben Jahr 2 große Operationen hinter mir, zuletzt im Januar und fühle mich jetzt erst wieder wirklich fit... das mit dem selbst auf die Beine kommen sehe ich tatsächlich auch so, aber ich benutze wohl alles was ich aufgezählt habe als Krücke, um eben nicht erwachsen handeln zu müssen. Die Alternative für mich bedeutet aber in jedem Fall, Pest oder Cholera, stimmt doch oder? Bei meiner verdeckten narzissten Mutter müsste ich erstmal unterkommen und hätte bei ihr wieder keinen Mut mein eigenes leben aufzubauen... zumindest ist das meine größte Angst. Gibt es eine andere Möglichkeit? Weißer Ring und Caritas sind doch nur bei 'echtem' Missbrauch zuständig?

06.05.2022 11:41 • x 1 #16


C
Der weisse Ring hilft meines Wissens nach Opfern und Angehörigen bei Dingen wie z. B. Mobbing, etc. aber auch bei Handtaschenraub.
Die Caritas könnte tatsächlich eher Ansprechpartner sein.
Auch mal mit deinem Hausarzt sprechen mag hilfreich sein.

Was wären deine Ausreden dir nicht selbtständig Hilfe zu holen?

06.05.2022 11:56 • #17


A


Muss ich mich wirklich trennen?

x 3


N
Misshandlung durch die Mutter ist echter Missbrauch.

Habe ähnliches durch.

Wie wäre ein Aufenthalt in einer Tagesklinik um dich zu stabilisieren ? Mir hat das sehr geholfen.

06.05.2022 11:56 • x 1 #18


T
Ausreden sind es ja, das ist mir auch bewusst. Meine Mutter hat mich nie körperlich misshandelt allein psychisch, im Sinne von 'ich habe es immer nur gut gemeint'. In der lokalen Tagesklinik war ich Anfang 2021. Ich würde mich ehrlich gesagt sehr schämen, da nochmal hin zu gehen, weil ich einfach wieder genau so bin wie damals. Da wo meine Mutter wohnt, gibt es nur eine in der nächsgrößeren Stadt und ich habe kein Auto, aber vielleicht doch das kleinere Übel jeden Tag mit dem Bus zu fahren. Dazu müsste aber erst ein Umzug durch ganz Deutschland stattfinden.

06.05.2022 12:08 • #19


C
Zitat von TIGRIS:
Ich würde mich ehrlich gesagt sehr schämen, da nochmal hin zu gehen, weil ich einfach wieder genau so bin wie damals

Unnötig sich zu schämen.
Lieber einen erneuten Anlauf wagen, damit es bergauf geht.
Zitat von TIGRIS:
Da wo meine Mutter wohnt, gibt es nur eine in der nächsgrößeren Stadt und ich habe kein Auto, aber vielleicht doch das kleinere Übel jeden Tag mit dem Bus zu fahren. Dazu müsste aber erst ein Umzug durch ganz Deutschland stattfinden.

Vielleicht wäre das kleinere Übel sich erst einmal über die Möglichkeiten vor Ort zu informieren, oder?
Einen Schritt nach dem anderen.
Also zum Beispiel
Hausarzt aufsuchen
Caritas
Diakonie

06.05.2022 12:21 • x 1 #20


Hola15
Zitat von Nostraventjo:
Misshandlung durch die Mutter ist echter Missbrauch. Habe ähnliches durch. Wie wäre ein Aufenthalt in einer Tagesklinik um dich zu stabilisieren ? ...

Oder insgesamt Klinik! Find ich noch besser als Tagesklinik weil raus aus den Strukturen. Welche Klinik für dich mit Konsum in Frage kommt bleibt zu klären.

Das du dich vor ihnen schämst nicht weitergekommen zu sein ist nicht nötig. Was meinst du wieviele Leute immer wieder in Kliniken gehen.

06.05.2022 12:22 • x 1 #21


N
Zitat von TIGRIS:
Ausreden sind es ja, das ist mir auch bewusst. Meine Mutter hat mich nie körperlich misshandelt allein psychisch, im Sinne von 'ich habe es immer ...

Schämen brauchst du dich nicht. In der Klinik in der ich war, war auch eine die jedes Jahr für einige Wochen dahin geht um sich wieder zu stabilisieren.

06.05.2022 12:25 • x 2 #22


n3xst
Zitat von TIGRIS:
Das dumme ist, wir haben viel gemeinsam auch als Paar.

Und was genau meinst du? Du schreibst auch jetzt wieder nichts dazu. Die aufgeführten Punkte sind auch bei einfachen Freunden so...

Zitat von TIGRIS:
Dass der Crohn gar keine Rolle spielt, würde ich nicht so sagen. Ich hab im letzten halben Jahr 2 große Operationen hinter mir

Das habe ich so auch nicht behauptet. Die Schwester meiner Ex-Frau hat ebenfalls Morbus Crohn. Dadurch, dass wir schon befreundet waren, bevor ich mich auf meine Ex-Frau eingelassen habe und wir immernoch Kontakt haben, begleitet mich diese Krankheit in gewisser Weise schon fast mein gesamtes Leben. Ich weiß, wie sich das auf die Psyche und den Körper auswirkt - weil ich es immer wieder mit ansehen muss. Sie hat mit mir Abitur gemacht und Ernährungswissenschaften studiert, arbeitet bei einem großen Lebensmittelbetrieb, der vielen bekannt sein dürfte, als Leiterin des Qualitätsmanagements und widmet sich in ihrer Freizeit der weiteren Erforschung des Crohns. Sie lebt ihr Leben, hat zwei Kinder und mittlerweile einen stabilen Partner an ihrer Seite. Sie weiß mit ihrer Depression umzugehen und hat die Angststörung im Griff. Du siehst - es geht alles!

Du kannst auch so ausziehen. Geh zum Sozialamt und lass dir eine Wohnung bezahlen. Erstausstattung ist meistens auch möglich. Beantrage die nötige Unterstützung. Wenn du nicht dazu fähig bist, lass dir einen Betreuer für die alltäglichen Aufgaben vermitteln, auch übers Sozialamt. Unser System gibt das her - du musst es nur annehmen.
Zu deiner Mutter musst du nicht. Solltest du auch nicht.
Kneif die Ar*chbacken zusammen und los jetzt!

Tut mir leid, aber ich sehe sonst wenig Hoffnung, dass du über diesen ersten Schritt (hier zu schreiben) hinauskommst.

06.05.2022 12:38 • x 3 #23


T
Gemeinsamkeiten als Paar und das wird jetzt alle zutiefst vor den Kopf stoßen: wir sind beide Spirituell und lieben die Natur und Tiere. Wir machten regelmäßig Ausflüge mit dem Fahrrad und yoga zusammen. Er gab sich wirklich Mühe mir mehr Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit zu geben, aber es scheint sich nie genug für mich anzufühlen. Wir führen wahnsinnig anregende Gespräche über Quantenphysik und Philosophie und dergleichen.

Das war zumindest so, bevor es zu meinen täglichen Nörgelattacken aufgrund meiner Unzufriedenheit kam. Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass das Problem größtenteils bei mir liegt. Weil ihn das so viel Energie raubt, sich ständig mit mir auseinander setzen zu müssen, sieht er richtig ungesund und abgemagert aus. Was davon im Moment geblieben ist: Wir kennen uns in und auswendig, wir reden kontinuierlich über unsere Probleme, ich habe durch ihn so viel über mich gelernt, wie in keiner Therapie zuvor. Wir lieben uns. Es belastet ihn sehr, dass ich mir nicht helfen lasse und er ist mit seinem Latein am Ende. Ich rücke nur so langsam mit meinen Unzulänglichkeiten heraus, weil meine Mutter immer Perfektion von mir erwartet hat und mir es schwer fällt, zuzugestehen, dass ich eben nicht perfekt bin. Aber wie schon jemand gesagt hat, man kann sich nicht ewig auf die verkorkste Kindheit beziehen.

Aber alles unwichtig, ich werde mich am Montag beim Sozialamt melden, damit ich eine eigene Wohnung bekomme, wird das Beste sein.

06.05.2022 13:36 • x 2 #24


Vicky76
Zitat von TIGRIS:
Es belastet ihn sehr, dass ich mir nicht helfen lasse

Warum lässt du dir nicht helfen?
In deiner Situation, wäre es so wichtig!

06.05.2022 13:45 • x 3 #25


T
Zitat von TIGRIS:
Jeder schreit jetzt sicher 'Narzisst'

Nein. Ihr seid definitiv Suchtopfer. Vermutlich ausgelöst (auch die Affinität dazu) durch eure physischen und psychischen Leiden. Sagt dir das Wort Sucht-Affinität etwas?
Zitat von TIGRIS:
Ich habe den Text meinem Partner vorgelesen, er sagt, ich habe mich selbst in der Geschichte zu positiv dargestellt, also nochmal.

Warum tust du das? Das ist hier ein sehr intimer Ort NUR für dich. Was aber auch meine Vermutung nach deinen Texten bestätigt, dass du keine Grenzen hast und kein eigenständiger Mensch mehr bist, eher ein Symbiont der durch den Wirt (dein Freund) genährt und geführt wird. Siehe hier:
Zitat von TIGRIS:
Er hat für seine psychischen Probleme schon 3 stationäre Therapien gemacht, das erwähnte ich nicht. Ich habe zwangsläufig eine krankhafte Beziehung zu meiner verdeckt narzisstischen Mutter, insofern ich bis vor kurzem immer versucht habe, es ihr recht zu machen, auch wenn ich nur gedacht habe, es könnte etwas sein, was sie möchte. Um mehr Liebe von ihr zu bekommen, die ich aber nie gekriegt habe. Was dazu geführt hat, dass ich mich nie wirklich abgenabelt und mein erwachsenes Selbst entfaltet habe, weil es ist ja schön, wenn jemand immer alles für einen macht. Ich lasse ich mich sehr schnell beeinflussen sogar von Videos, die mir der youtube Algorithmus vorschlägt. Dann möchte ich betonen, ich habe mich 3 Jahre nicht um eine Arbeit gekümmert, obwohl es uns beiden eher schlecht als recht ging. Wahrscheinlich weil es ja irgendwie funktioniert hat und ich mich wieder in die Opfer/Kind Rolle fallen lassen konnte. Ich weigere mich immer noch regelmäßig, Dinge zu tun, die ein Erwachsener eben tun sollte und mache meistens erst Schadensbegrenzung, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Ausserdem ist das mit dem speed (wie die meisten Dinge) nur ein Bauchgefühl, dass ich in Wirklichkeit nicht beweisen kann. Das hätte ich wahrscheinlich komplett weg lassen sollen, weil eben leider 90 % der Leute, die Dro. lesen, sofort ein Schnellurteil fällen, habe eben gehofft, es gibt auch noch ein paar unvoreingenommene Menschen. Werde aber noch abwarten, bis ich das wieder lösche.

Ich bin überzeug davon, dass mindestens die Hälfte davon seinen Gedanken entsprungen ist und du dich damit klein machst. Offensichtlich brauchst du das auch und empfindest eine Art Genugtuung, wenn du solche Dinge (vor allem wie) über dich schreibst um ihm und seiner Ansicht gerecht zu werden. Zumal du dich dann auch wieder bestätigt fühlst, dass du ein totaler Reinfall bist - für dich selbst. Dein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl wird genau DADURCH wenigstens ein bisschen durch eben genau diese Bestätigung gestreichelt.
Ich glaube, du verstehst genau was ich meine - im Gegensatz vielleicht zu ein paar anderen Lesern, die damit nichts anfangen können.

Zitat von TIGRIS:
Das dumme ist, wir haben viel gemeinsam auch als Paar.

Ich mag auch Natur und Tiere. Und? Ich philosophiere auch gerne ein wenig rum. Und? Das was du da beschreibst mag sich vielleicht für dich nach Liebe anfühlen. Ich behaupte, es ist eine weitere Abhängigkeit und die Angst bei euch beiden, das Leben nicht alleine hinzubekommen bzw. nie mehr einen Partner zu finden. Warum? Weil ihr beide wisst, dass gesunde Menschen all eure Defizite nicht akzeptieren würden. Er macht dich mit seiner emotionalen Erpressung gefügig, du hast das Ganze nie anders gelernt.

Entschuldige, dass ich so direkt bin. Aber ich glaube du verweilst schon zu lange in dieser Passivität (3 Jahre habe ich gelesen), als dass du einen Kopfstreichler brauchst. Das ist allerdings meine Wahrnehmung, eine Wahrhaftigkeit. Ich war auch mal sehr am Boden - mir hat die Holzhammer direkt ins Gesicht-Methode sehr geholfen.
Nach drei Jahren glaube ich eben auch, dass du das brauchst. Du verwirkst dein Leben und rechtfertigst es sogar noch vor dir. Genug Entschuldigungen hast du. Kann man so machen, ja. Aber irgendwas in dir schreit ja nach Das ist nicht richtig, was hier passiert, ich möchte etwas anderes. Nicht umsonst steht dein Text hier.

Für euch beide: Mit der *beep* wird nichts besser, vielleicht dein MC (dazu gibst Studien) aber eben nicht deine psychischen Leiden. Die unterdrückt ihr nur und ihr lauft vor dem Leben und der Realität davon. Wie gesagt, kann man so machen. Aber ich glaube auch, dass du kurz vor dem Aufgeben bist.

06.05.2022 14:19 • x 2 #26


tina1955
Es stellt sich immer noch die Frage, was war bis vor 3 Jahren in Deinem Leben , bis Du ihn kennengelernt hast?

Wo hast Du gewohnt ?

06.05.2022 14:26 • x 1 #27


T
@tina1955 ich wüsste nicht, was das zur Sache tut. Aber meinetwegen, ich hab einen langen Schulweg hinter mir, hab mein Abi erst mit 26 gemacht habe 3 Semester studiert, abgebrochen wegen psyche. Dann jahre bei meiner Mutter vegetiert, komplett clean übrigens, danach erste stationäre Therapie, danach direkt Ausbildung angefangen, wegen psyche abgebrochen. Während der Ausbildung partner kennengelernt, nochmal stationäre Therapie, daraufhin Ausbildung abgebrochen. niemand hat mich dazu gezwungen es wäre aber auf Burnout hinausgelaufen, wenn ich es nicht gemacht hätte. Dann tagesklinik, dann wie schon gesagt. Ich sehe, dass es notwendig ist, jetzt den Hintern zusammen zu kneifen. werde mich Montag um eine Sozialwohnung und meine Gesundheit kümmern und dann sehe ich weiter.

06.05.2022 14:54 • x 2 #28


alleswirdbesser
Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du mit bald 40 noch nie gearbeitet? Hast du dir schon mal über einen Teilzeitjob Gedanken gemacht? 4 Stunden am Tag? Etwas Einfaches, um nicht in Stress zu geraten? Selbst wenn es sich um Zeitungsaustragen handeln sollte. Du kannst die Zeit frei einteilen: 2 Stunden vormittags, ausruhen, 2 Stunden nachmittags. Einfach mit kleinen Schritten anfangen wie weiter oben schon jemand geschrieben hat.

06.05.2022 14:59 • x 2 #29


T
@alleswirdbesser genau das werde ich tun, nachdem ich mich nochmal vom gastroenterologen durchchecken hab lassen, soweit war ich auch schon, danke

Edit: Entschuldigung, das kam jetzt bestimmt hochnäsiger rüber als es gedacht war, ich nehme das entschieden zurück, das wollte ich nicht. Einfach ohne den letzten satzteil lesen, ich weiß ihr wollt mir alle nur helfen und dafür bin ich dankbar!

06.05.2022 15:02 • x 3 #30


A


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