Nach 10 Jahren von Verlobter verlassen

Zitat von verlassener42:

Naja die Wahrheit ob sie ein paar Stunden oder Tage nach unserer Trennung (oder sogar noch davor) eine Affäre/Beziehung beginnt wäre jetzt glaube ich ein simpler Fakt.
Da gibts nicht meine oder ihre Wahrheit

Oh doch ! Was für dich einer Beziehung gleicht, oder sogar Betrug?! Kann für sie nur ein guter Freund gewesen sein der ihr zuhörte in der schweren Zeit.
Das sie dann vielleicht zusammen gekommen sind hat mit der Zeit davor nichts zu tun.

Meine Echse scheint das wirklich zu glauben und erzählt es jedem so.

@Schwedus

Genau das.

Die Wahrheit meiner Ex?

Wir haben uns einvernehmlich getrennt und sie musste die Neue notgezwungen in unserer Wohnung aufnehmen. Wurde von ihrem Freund rausgeschmissen, nachdem die Affäre aufflog. Das arme Kind.

Ihre Wahrheit.

Meine lautet da ganz anders

Irre!
Aber das ist wohl genau der Punkt der hier schon angesprochen wurde. Man muss dann wohl einfach vor sich selbst bestehen können...

Und jetzt muss ich einfach nochmal wieder von der Seele schreiben.
Bin gerade erst aus der Arbeit gekommen. Hatten heute noch eine Abendveranstaltung mit Grillen usw.
Wirklich produktiv zu arbeiten fällt mir dabei gerade wieder sehr schwer. Mein Job ist eigentlich reine Kopfarbeit. Wichtig dabei ist vor allem die Fähigkeit sich lange auf eine Sache zu konzentrieren. Und gerade das funktioniert nun gerade so überhaupt nicht. Zum Glück gibt es bei uns gerade aber auch nicht sonderlich viel zu tun. Deswegen beschränke ich mich gerade im wesentlichen auf socializen mit den Kollegen. Das ist sonst eigentlich so gar nicht meine Art. Die werden sich schon langsam wundern warum ich auf einmal so kommunikativ bin
In der Zeit kann ich mich eigentlich auch immer gut von dem ganzen Trennungsthema ablenken.
Das Problem ist: Das fliegt mir danach alles wieder um die Ohren. Umso mehr ich mich in eine Richtung ablenke, umso härter schlägt es später wieder zurück. Als würde davor schon wieder feststehen wie viel Leid dieser Tag bringen wird und es nur eine Frage ist, wie sich dieses Leid über den Tag verteilt.
Das einzige was mir wirklich für einen gewissen Zeitraum hilft ist körperliche Betätigung oder seine Gedanken rauszulassen, also darüber zu reden oder niederzuschreiben.

Wie auch immer: Morgen geht's nochmal in die Arbeit und das Wochenende werde ich dann wieder bei meiner Mum verbringen.
Morgen ist auch der 24. und damit ist der erste Trennungsmonat geschafft.

Es wird also Zeit für ein erstes Resümee:

Dieser Monat (und die Krisenzeit davor) war einer der schwierigsten, wenn nicht DER schwierigste meines Lebens. Innerhalb kürzester Zeit hat sich fast alles geändert. Frau weg, Zuhause weg, Zukunft von klar ausgeplant auf komplett unklar, neue Wohnung, zweimaliger Umzug. Ein Wahnsinn. So viel ist in meinem Leben in so kurzer Zeit noch nie passiert.
Und an dem letzten Satz zeigt sich ja auch bereits ein positives Zeichen. Noch NIE habe ich auch innerhalb von so kurzer Zeit so wahnsinnig viel gelernt. Ich habe mit vielen Menschen intensivste Gespräche geführt und Dinge erfahren, die ich sonst niemals herausgefunden hätte. Ich habe viel über mich selbst erfahren. Ich habe viel über Beziehungen zwischen Menschen erfahren. Und ich habe mir ein neues Ziel gesetzt, das ich so konsequent verfolge wie noch nie zuvor.

Soviel zum rationalen Teil. Wie sieht die Gefühlswelt aus?
Ich bleibe dabei, am schlimmsten ging es mir in der letzten Krisenphase, als ich noch in der Beziehung war. Neben all den Gefühlen die mich jetzt noch begleiten kam damals noch diese unglaublich intensiven (Selbst)Erniedrigungsgefühle dazu. Die ersten zwei Wochen nach der Trennung waren stark geprägt von Phasen intensiver Wut. Diese Wutphasen sind seit 1-2 Wochen komplett verschwunden.
Leichter ist es dadurch trotzdem bisher nicht geworden. Statt Wutphasen dominieren Phasen des intensiven Varmissens und gerade aktuell des Wissen Wollens was denn nun der wirklich wirklich wahre Grund für die Trennung war. Immerhin, offensichtlich ändert sich etwas. Diese Wissen Wollen Phase ist gerade in Bezug auf eine Kontaktaufnahme sehr gefährlich. Ich werde viel Disziplin brauchen diesem Verlangen nicht nachzugehen. Aber ich packe das!

Wie sieht es mit meinem Gesamtzustand aus?
Es war und ist ein beständiges Auf und Ab. Das können einige Minuten, mehrere Stunden oder sogar ganze Tage sein in denen es in eine Richtung geht.
Mit einer Ausnahme bis hierhin. Seit dem Umzug hierher geht es mir leider wieder deutlich schlechter. Aber ich bin mir sicher, dass sich das geben wird. Auch die neue Umgebung braucht eine Eingewöhnung.
Mit am besten ging es mir letzte Woche. Ich hatte Urlaub, außer gelegentlichem Möbelkauf gab es nicht viel zu tun und es gab viel Zeit zur Erholung und um Gespräche zu führen.
Deswegen bleib ich dabei, in der Gesamtschau geht es aufwärts!

Zitat von verlassener42:

Als würde davor schon wieder feststehen wie viel Leid dieser Tag bringen wird und es nur eine Frage ist, wie sich dieses Leid über den Tag verteilt.

Meine Erklärung ist, dass es die Stürze sind: Ging es dir im Gespräch gerade gut, dann fällst du wieder in ein tieeeefes Loch!

Zitat von verlassener42:

Es wird also Zeit für ein erstes Resümee:

Das hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt wirkst du auch viel reflektierter und mehr bei dir als am Anfang! Du hast-soweit sich das überhaupt beurteilen lässt-große Sprünge gemacht und schätzt deine aktuelle Situation richtig ein.

Zitat von Porcelina1801:

Wir haben uns einvernehmlich getrennt und sie musste die Neue notgezwungen in unserer Wohnung aufnehmen. Wurde von ihrem Freund rausgeschmissen, nachdem die Affäre aufflog. Das arme Kind.

Die Muster sind immer die gleichen

Hallo zusammen!
Neuigkeiten gibt es nach wie vor keine.
Gestern war insgesamt ein guter Tag.
Und heute ist bisher auch alles ok soweit

Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist, aber ich möchte etwas erzählen, was mich die letzten Tage wieder beschäftigt hat, nämlich die Zeit bevor wir damals zusammengekommen waren. Denn unsere Beziehung hat letztendlich genauso begonnen wie sie nun auch geendet hat: Mit heftigem Liebeskummer.

Wir waren damals schon jahrelang in einer gemeinsamen Schulklasse gewesen. Miteinander zu tun hatten wir aber eigentlich fast nichts. Ich habe sie damals kaum wahrgenommen. Ich fand sie nicht mal attraktiv!
Irgendwann, das dürfte in der 11. Klasse gewesen sein, war sie des Öfteren mit meiner damaligen Clique unterwegs. Sie war für mich trotzdem weiter belanglos und das blieb noch eine ganze Zeit so.

Wann der Zeitpunkt gekommen war als ich mich in sie verliebt habe weiß ich gar nicht. Es gab nicht den einen Moment. Sie trat ganz langsam immer tiefer inmein Leben. Das dürfte irgendwann zwischen Ende 2007 bis ca. März 2008 gewesen sein. Aus dieser Zeit kann mich nur an einen Abend erinnern, als sie bei mir zu Hause zu Besuch war, wir beide bei mir nebeneinander auf dem Fußboden lagen und ich ihre Wange gestreichelt habe.

Und so ging es erstmal weiter. Wir haben gegenseitig bei uns übernachtet, ich hab ihr den ersten Kuss abgerungen , es wurde ein wenig gefummelt und die unbeschwerte Zeit genossen.

Mir wurde aber bald klar, dass ich mehr wollte. Ich wollte eine Beziehung! Und da fingen die Probleme an. Sie war zuvor in einem merkwürdigen Liebes/Freundschafts Mix mit einem Kumpel von mir (ironischerweise genau der, der mir gerade sehr viel hilft ). Romantische Gefühle wurden von ihm aber nicht erwiedert und dann gibt es von ihrer Seite eben die klassischen Aussagen wie ich bin da noch nicht drüber weg, ich bin noch nicht bereit usw.

Nun gut, ich gab ihr Zeit, wir trafen uns weiter und es schien alles gut zu werden. Das dürfte im Mai 2008 gewesen sein. Sie entwickelte langsam die Einstellung, dass wir es vielleicht einfach mal zusammen versuchen sollen. Nicht gerade ein Liebesschwur aber hey, immerhin etwas auf das man hätte aufbauen können. Offiziell war noch nichts aber es war fast da.

Und dann nahm das Drama seinen Lauf. Es gab da noch diesen anderen Kumpel. Das Verhältnis der beiden war stets betont freundschaftlich. Aber irgendwie war da stets diese Eifersucht da. Ich hatte etwas gerochen.
Und dann kam dieser Abend der sich in meinen Kopf eingebrannt hat. Wir waren bei mir zu Hause, hatten uns Pizza geholt und ich hatte ihr eine Rose geschenkt! Es war ein schöner Abend und wir sind gemeinsam in meinem Bett eingeschlafen.

Am nächsten Tag war alles anders. Ich bin aufgewacht und sie war weg. Ich habe meinen Rechner hochgefahren, ICQ (ja das gabs damals noch ) gestartet und mir kam eine ellenlange Nachricht von ihr entgegen, der besagte Kumpel hätte ihr seine Liebe gestanden, sie wisse nicht was sie nun machen solle, könne aber jetzt auf keinen Fall mit mir zusammen sein. Wumms! Ich war ganz unten und eine schlimme Zeit begann.

Ich habe damals eigentlich alle Fehler gemacht, die man so machen kann. Ich wusste, dass sie sich mit ihm trifft. Und ich bin ihr hinterhegelaufen, habe gebettelt, habe sie teilweise sogar gestalkt. Trotzdem trafen auch wir uns noch regelmäßig und immer dann kam dieses Hochgefühl auf, das beim Abschied wieder in totale Niedergeschlagenheit mündete.

Das ging so weiter. Über 4 Monate hinweg. Ihre Tendenz zu mir wurde zwar immer deutlicher, aber an der Grundaussage hatte sich nichts geändert. Mit dem Anderen lief ja angeblich auch nichts, aber das glaubt man ja dann natürlich sofort

In der ganzen Zeit hatte ich auch nicht mehr allzu viel mit meinen Freunden unternommen. Meine schulischen Leistungen gingen rapide bergab. Meine ganze Aufmerksamkeit galt ihr. Ein Fehler, den ich dieses mal nicht wiederholen werde

Die entscheidende Wende kam dann, als ich schon dabei war, mich wieder von ihr zu lösen, weil ich das Gefühl bekam, dass das nichts mehr wird. Ich bin dann mit Freunden auf eine Party gefahren, ohne irgendwelche Mädls aus unserer Clique.
Da kamen davor von ihr Aussagen in die Richtung nicht, dass du was mit einer anderen anfängst. Und da habe ich zum ersten mal nicht sowas gesagt wie natürlich nicht, ich will doch nur dich! sondern eher in die Richtung hab ich nicht vor, aber wenn sich etwas ergibt...

Am nächsten (!) Tag, hat sie mich dann zum ersten mal vor meinen Freunden geküsst. Und wir waren zusammen. Nach einem halben Jahr des Hin und Hers.
Ich war natürlich glücklich darüber. Aber von großer Verliebtheit war dann nicht mehr viel zu spüren. Und sowas werde ich mir auch nie wieder antun

Es endet wohl also genau wie es begann.
Mit Leid, Kummer und Schmerz.

Und um dem entgegenzuwirken wird jetzt wieder Sport gemacht!
Hätte ich damals schon mehr machen sollen!

Hi verlassener,

da hattet ihr in der Tat einen sehr holprigen Start. Aber gehalten hat es dennoch sehr lange.
Besonders daran sieht man, dass du definitiv dazu in der Lage bist eine lange und glückliche Beziehung zu führen. Wenn auch mit Startschwierigkeiten.

Die Beziehung mit meiner Ex hat alles andere als holprig begonnen, eher wie im Bilderbuch. Hats was gebracht?

Nicht den Kopf in den Sand stecken, weitermachen! Du bist auf einem sehr guten Weg mMn. Ich habe heute auch noch einmal eine extra Runde Sport eingelegt. Konter-Kater-Liften oder sowas war das. Ich trink nie wieder Alk. (ja nee is kla)

Zitat von Kabr:

Hi verlassener,

da hattet ihr in der Tat einen sehr holprigen Start. Aber gehalten hat es dennoch sehr lange.
Besonders daran sieht man, dass du definitiv dazu in der Lage bist eine lange und glückliche Beziehung zu führen. Wenn auch mit Startschwierigkeiten.

Die Beziehung mit meiner Ex hat alles andere als holprig begonnen, eher wie im Bilderbuch. Hats was gebracht?

Nicht den Kopf in den Sand stecken, weitermachen! Du bist auf einem sehr guten Weg mMn. Ich habe heute auch noch einmal eine extra Runde Sport eingelegt. Konter-Kater-Liften oder sowas war das. Ich trink nie wieder Alk. (ja nee is kla)

Ja, der Start einer Beziehung sagt wohl nichts über das Ende einer Beziehung aus.
Es gibt ja hier hin und wieder auch den Tenor, dass das was am Anfang lange braucht dafür auch später länger hält.

Gerade geht es mir leider wieder sehr schlecht.
Ich war heute noch bei einem meiner ältesten Freunde zu Besuch und habe den Nachmittag mit ihm und seinem knapp 2-jährigen Sohn verbracht. Seine Frau ist gerade hochschwanger und bekommt in ein paar Tagen das 2. Kind. Es war an sich ein wirklich schöner Nachmittag.

Leider ruft es aber auch wieder das in Erinnerung, was man selbst verloren hat. Ich wollte all das auch mit meiner Ex-Verlobten erleben. Mit ihr eine Familie gründen, sie heiraten und mit ihr alt werden. Und dieser ganze Traum, nein diese noch vor kurzem so sicher erscheinende Zukunft ist einfach so zerplatzt...
Und jetzt sitze ich wieder hier in meiner neuen Wohnung und es fühlt sich alles einfach nur so unglaublich falsch an.

Es wird mit der Zeit ein bisschen einfacher solche Situationen zu meistern.

Gerade in den ersten Wochen gibt es aber noch so viele Auslöser die einen runterreißen.

Automodelle, Lieblingsgerichte, Lieder, Gerüche usw usw

Lass die Trauer zu.

Zitat von Porcelina1801:

Lass die Trauer zu.

Das ist so wichtig! Mehr hab ich da momentan gar nicht zu sagen...

Irgendwie geht es die letzte Zeit nicht voran.... sondern aktuell eher wieder rückwärts... ohne konkreten Auslöser.
Vor 2 Wochen war ich gefühlt viel weiter als ich es jetzt bin.
Ich schlafe wieder schlechter.
Die Stimmung wird jeden Tag schlechter.
Und der Schmerz steigt.

Und in meinem Kopf hämmert immer wieder dieser eine Gedanke, dass sie bei mir vor der Tür steht und erklärt, dass alles ein Riesenfehler war. Das ist der einzige Wunsch den ich gerade habe. Aber das wird wohl nicht passieren

Sorry wenn ich euch immer mit den gleichen Sachen nerve.
Muss grad alles raus...

Zitat von verlassener42:

Sorry wenn ich euch immer mit den gleichen Sachen nerve.
Muss grad alles raus

Quatsch......alles gut und richtig, dass du das schreibst
Alles normal......zwei Schritte vor, einen zurück......aber auch so kommt man voran.

Wird auch noch ne Zeitlang so gehen, aber die Heftigkeit nimmt ab. Kopf hoch!

Zitat von verlassener42:

Irgendwie geht es die letzte Zeit nicht voran.... sondern aktuell eher wieder rückwärts... ohne konkreten Auslöser.
Vor 2 Wochen war ich gefühlt viel weiter als ich es jetzt bin.
Ich schlafe wieder schlechter.
Die Stimmung wird jeden Tag schlechter.
Und der Schmerz steigt.

Ich glaube das ist (leider) normal. Geht mir auch gerade so. Die letzten beiden Wochen waren eigentlich super, kaum an ihn gedacht und seid Samstag bin wieder unglaublich traurig.

Eine Freundin die das gleiche durchgemacht hat, meinte, das kommt in Wellen. Was aber auch heißt es wird wieder besser.

Die Wellen dauern länger an, sie werden immer schwächer und irgendwann bleibt nur ein Rauschen.

Ist es eine gute oder schlechte Idee sich gemeinsame Bilder aus den guten vergangen Zeiten anzusehen?
Bin vorhin zufällig über eines gestolpert und es löst sofort die Trauer aus, Tränen kommen usw.
Danach gehts meistens etwas besser.