30

Nach 11 Jahren getrennt von Borderliner

T
Hallo ,

ich mache das hier zum ersten mal und würde gern meine Geschichte erzählen.
Ich war mit meinem Mann 11 Jahre lang zusammen. Wir lernten uns im Internet kennen. Anfangs hat er mir Die Welt zu Füßen gelegt , mir immer gesagt wie toll und besonders ich bin. Relativ schnell hatte er Träume von einer gemeinsamen Zukunft was ich auf der einen Seite etwas verstörend aber dennoch schön fand. Wir wohnten ca 3 Stunden voneinander entfernt , ich absolvierte gerade meine Ausbildung zur Altenpflegerin und er erzählte mir , er sei an einer Intergrationsschule tätig und lebe gemeinsam im Haus seiner Mutter und kleinen Schwester.Mein Mann hat sich damals um seine kleine Schwester gekümmert ,da seine Mutter krank sei und in einer Klinik wäre. Erst später kam raus , das Sie als Probantin für eine Medikamentenstudie im Krankenhaus war da Sie kaum Geld hatten. Er erzählte mir recht schnell von seinem sehr schlechten Verhältnis zu seiner Familie , Vater/Mutter getrennt , Vater hat Mutter geschlagen, gegenseitig betrogen, seiner Mutter hätte ihn nur ausgenommen , seine Ex-Freundinnen wären alle sehr schlimm gewesen , seine Mutter würde Ihn nur ausnehmen und er müsse sich immer um seine Schwester kümmern da seine Mutter geldgierig sei. Ich glaube , damals hatte ich ein enormes Helfersyndrom und hab es vielleicht immernoch. Mein Mann erzählte mir immer irgendwelche Horrorgeschichten , die ich kaum wahrhaben wollte , er tat mir so unglaublich leid. Ich hatte eine voreingenommene Meinung zu seiner Mutter und wollte mich nicht wirklich auf Sie einlassen.
Damals ist er sehr schnell zu mir gezogen , suchte sich eine Wohnung und war plötzlich da. Eine kurze Weile ging auch alles gut , irgendwann drehte sich der Spieß. Seine Mutter kam zu Besuch , ich sollte Sie nochmal richtig kennenlernen. Resultat des ganzen war , d. Sie zu Besuch kam und mein Mann damals jeglichen Kontakt zu mir abgebrochen hatte. 1 Woche lang , hörte ich nichts mehr von Ihm. Etwas perplex kam ich mit dieser Zurückweisung nicht zu Recht. Nach 1 Woche meldete er sich wieder und wir haben darüber gesprochen und uns nach Streitigkeiten vertragen. Wir sind aus meiner Heimat weggezogen weil er sich da nicht wohlfühlte, in die Mitte von unseren Eltern. 1 Jahr haben wir dann in Mannheim gewohnt bevor er sich auch da nicht mehr wohlfühlt und zurück in seiner Geburtsstadt ziehen wollte. Wir sind also nach Magdeburg gezogen , 7 Stunden von meiner Familie entfernt. In dieser Zeit hat er irgendwann mal den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen und dann auch ganz verständlich wieder aufgenommen. Durch dieses hin und her hat er mir dann nach 1 Jahr Beziehung gesagt er bräuchte Abstand und er hätte Depressionen und würde sich in eine Klinik begeben für 2 Wochen. In diesen 2 Wochen hörte ich nichts mehr von Ihm , keine Sms ,kein Anruf , nichts. Nach 2 Wochen hat mich eine fremde Person aus seiner Geburtsstadt angeschrieben und gemeint , er hätte eine neue Freundin und redet sehr schlecht von mir.Er war in keiner Klinik sondern feiern und auf Wohnungssuche. Das war damals ein Schock und ich hab sehr darunter gelitten und habe versucht, für mich selbst einen Abschluß zu finden. Nach 2 Wochen hat sich mein Mann wieder bei mir gemeldet und mir wirklich sehr emotional gut verklickert, wie schlecht es Ihm geht, wie sehr er mich vermisst und wie leid Ihm alles tun würde. Damals meinte er, sein Verhalten basiert auf seiner gestörten Kindheit.Ich hab Ihm verziehen und somit wurde ein Stein ins Rollen gebracht welcher mich die nächsten Jahre zu Verzweiflung bringen würde.

Nach dieser Zeit , gab es einige Höhen aber auch viele Tiefen. Wir haben viel über alles gesprochen und dennoch kann ich bis heute nicht sagen was davon ernst gemeint war und was nicht , er hat immer gesagt , ich sei seine grosse Liebe , er möchte mit mir alt werden , ich bin seine Traumfrau usw.
Er hat in mir Gefühle geweckt , die ich vorher nicht kannte und wenn ich dachte , wow schöner kann es nicht werden kam das große Erwachen und er hat mich von einer Sekunde auf die nächste abgewertet und verletzt. Wir haben gestritten und sind beide unter die Gürtellinie gegangen. Es war nie ein normaler Streit , es fing an aus nichtigen Gründen und endete in einem großen Knall. Ich muss dazu sagen , ich bin auch temperamentvoll und kann sehr sehr stur werden. Ich weiss also dass ich auch einen sehr großen Teil an diesem hin und her beigetragen hab. Eigentlich war es immer ein großes Auf und Ab , eine Zeitlang ging es gut , dann haben wir uns gestritten, er war von einem Moment auf den nächsten völlig anders. Bei der 2 Trennung hatte er damals sofort eine neue Freundin , ich weiss leider nicht mehr genau wie lang dies ging, so weit ich mich erinnern kann 2-3 Monate, zwischendrin hat er mir nach einem völligen Kontaktabbruch wieder geschrieben und mich emotional mitgenommen, hab Ihm alles verziehen und der Kreislauf drehte sich weiter.Als wir wieder zusammengekommen sind ,hatte er exzessive Alk. und seine Wut nicht unter Kontrolle, er hat mich damals 1 x geschlagen , auch d. hab ich verziehen. Bis zur 3 Trennung , lief es danach wieder entspannter. Bei der dritten Trennung hatte er sich kurz vor Schluss in eine andere verliebt, kam aber nicht mit ihr zusammen.Nach einem erneuten Kontaktabbruch ,kamen wir wieder zusammen und er hat sich in Therapie begeben in welcher festgestellt worden ist das er Borderline hat. Daraufhin hat er mir erzählt d. dies schon früher diagnostiziert worden ist. Nach Therapie und Einstellung von Medikamenten lief es für mich oder besser gesagt , meines Erachtens für uns,sehr gut. Seine Therapeutin ist leider irgendwann weggezogen und er hat keine neue gefunden.3 Jahre nach seiner Therapie,wollte er dann die Tabletten nicht mehr nehmen weil er sich sediert gefühlt hat und sagte er hätte davon Panikstörungen bekommen. Mein Mann hat dann die Med. in stationärer Behandlung absetzen lassen, die Panikstörungen blieben. In der Zeit nach der Klinik hat er sich mit seiner besten Freundin zerstritten und den Kontakt abgebrochen , mit seiner Mutter ebenfalls , da diese seinen Geburstag vergessen hatte. Mit seiner besten Freundin hat er sich nach ein paar Wochen wieder versöhnt , mit seiner Mutter nach 9 Monaten. Von einen Moment auf den nächsten war alles wieder gut aber ich merkte das sich die Spirale wieder zu drehen anfing was mich betrifft.Mein Mann konnte durch seine Panikstörungen nicht mehr arbeiten gehen , geschweige denn mit unserem Hund raus. Da habe Ich auch zu Ihm gestanden und ermutigt sich Hilfe zu suchen , er hat in der Klinik eine neue Therapeutin gefunden welche Ihm bei der Panikstörung helfen sollte. Nun vor 2 Wochen find mein Mann an dann zu sagen , er wäre ein Hindernis für mich und hat aufgehört mit mir über sich zu reden. Damals hat er viel getrunken, mir oft von Selbstmorddrohungen erzählt, ist viel feiern gewesen und und und. Das war viel schlimmer als diese Panikstörung , warum sollte ich nicht zu Ihm stehen ? Kontaktabbrüche führte er nicht nur bei mir durch sondern auch mit seinen Freunden und seiner Mutter in regelmäßigen Abständen. Ich hab glaub ich angefangen es als etwas normales anzusehen.
All das hab ich immer wieder verstanden , ich hab zu Ihm gestanden und versucht für Ihn da zu sein.Nach seinem 1. Klinikaufenthalt hat er keinen Alk. mehr getrunken und ist nicht mehr aggressiv geworden , daher hatte ich wohl auch immer Hoffnung das es bei uns beiden auch etwas stabiler wird. Es gab ja nicht nur schlechte Zeiten sondern er hat ja auch wirklich Dinge für sich verändert die Ihm Schaden zufügen.

Nun, ich war die letzten 3 Tage bei meiner Familie wegen der Kommunion meiner Nichte , gestern kam ich zurück ( ich wusste d. etwas passieren wird, da er sich ja die letzten 2 Wochen komplett zurückgenommen hat)

Er hat sich getrennt und gemeint bei uns beiden würde die Leidenschaft fehlen und er fühle sich schon seit langem nur noch freundschaftlich verbunden und innerlich Tod. Seine Panikstörung muss etwas mit mir zu tun haben , denn als ich weg war, ging es Ihm gut.Ich bin gestern wirklich aus allen Wolken gefallen, mir geht es richtig schlecht, ich schleife von Selbstmitleid über Hass hin und her , vielleicht bin ich mittlerweile schon selbst krank geworden.

Ich möchte Ihn umarmen und nicht verlieren und dann doch am liebsten sofort weggehen und zurück zu meiner Familie ziehen.
Mein Mann meinte , er wolle alles ohne Rosenkrieg klären. Was ja auch verständlich ist aber momentan fühle ich mich einfach nur benutzt , ausgelaugt und fertig .
Ich bin ganz schön am Boden zerstört und weiss einfach nicht mehr was ich machen soll , ich weiss , das mir diese Beziehung nicht gut tut, dennoch hab ich Hoffnung d. er sich wieder beruhigt und mir sagt , er zerstöre sich selbst gern aufgrund seiner Störung und es sei alles nicht so gemeint gewesen. Auf der anderen Seite hat er schon vor 2 Wochen Aufbruchstimmung bekommen.

Ich weiss einfach nicht mehr wie ich mich Ihm gegenüber verhalten soll.

Ich hoffe ihr könnt meinem Text ein wenig folgen und mir eure Gedankengänge diesbezüglich nennen.

01.05.2019 09:05 • x 1 #1


A
Oje, tut mir leid für dich. Normalerweise würde ich bei BL sagen: Lauf! So schnell du kannst und weiter als nötig. Aber nachdem du ohnehin alles verzeihst, wird das nichts bringen. Also. er wird dich vermutlich gerade mit einer anderen betrügen, und BL kommen auch meistens wieder an, und du wist ihm wieder verzeihen. Aber bedenke: Nicht nur die Abwertung ist Teil der Störung, auch die Überhöhung von dir. Also kannst du nicht das Eine ohne das Andere haben. Klar muss dir sein, dass sich das nie ändern wird. Und du musst dich fragen, ob du das wirklich noch jahrelang so aushalten willst. Denn das wirst du müssen, wenn du die Trennung nicht schaffst. Ich könnts nicht.

01.05.2019 14:05 • x 2 #2


A


Nach 11 Jahren getrennt von Borderliner

x 3


B
Hallo Tahlkora,

sehr erfreut! Ich bin erst seit kurzem auf der Seite und das hier ist auch mein erster Beitrag aber ich konnte einfach nicht anders und wollte dir schreiben als ich deine Geschichte gelesen habe.
Meine letzte Beziehung, die diesen Trennungsschmerz in mir ausgelöst hat, ist nämlich auch Borderlinerin. Bei mir war die Beziehung allerdings wesentlich kürzer und wir waren logischerweise auch nicht verheiratet deshalb fühl ich mich etwas schlecht, dir keine Hilfe sein zu können. Wie dem auch sei, ich stimme Arnika zu das er dich wahrscheinlich gerade in dem Moment, in dem du über ihn so sehnsüchtig nachdenkst, betrügt. Das klingt hart aber so wie du sein Verhalten beschrieben hast ist das sehr wahrscheinlich. Ich kenne das Gefühl jemanden wirklich zu lieben, sich zu wünschen das dieser Mensch vor deiner Tür steht oder dich anruft und du dich wieder in seine Arme werfen kannst aber auf der anderen Seite auch weist das es unwahrscheinlich ist. Und trotzdem lässt einen dieses hoffnungsvolle Gefühl nicht los, das ist so ätzend!

Du hast selber gesagt du weist nicht mehr, die du dich ihm gegenüber verhalten sollst. Was meiner Meinung nach bei seinen Stimmungsschwankungen (alla Kontakt abbrechen und dann doch wieder angekrochen kommen) verständlich ist. Trotzdem ist das kein guter Indikator für eine Beziehung. Bei einer Beziehung sollte man sich glücklich und geborgen fühlen und sich nicht fragen müssen, wie man sich verhalten soll damit der andere nicht wieder ausrastet. Ich habe meiner Ex auch ständig vergeben. Sie hat mich sofort nach dem ersten kleinen Streit den wir hatten (ebenfalls aus einem total nichtigen Grund) verlassen. Das war der totale Schock für mich, auch weil sie mir keine Zeit gelassen hat mich überhaupt zu entschuldigen oder meine Sichtweise der Dinge zu erklären. Sie hatte einfach kein Interesse daran die Beziehung aufrecht zu erhalten. Damals dachte ich noch das das plötzliche Aus vlt. etwas mit ihrer Krankheit zu tun hat und hatte Hoffnung für uns aber daraus ist nichts geworden.

Solche Menschen wissen einfach selbst oft nicht was sie wollen, das ist bei deinem Mann genauso. Für mein Empfinden hat er dich allerdings zu oft wie Dreck behandelt. Seine Krankheit entschuldigt es dabei nicht wie oft er dich verletzt und beleidigt hat, du hast auch Gefühle und die solltest du nicht immer wegen ihm und seiner Störung zurück stecken müssen. Meiner Meinung nach bekommt der Typ auch nicht viel auf die Reihe. Er ist arbeitslos, hat Panikattacken die er am Ende dann noch auf dich schiebt. Was soll das? Er tut dir nicht gut. Er verletzt dich und ist egoistisch weil er gar nicht an deine Gefühle denkt! Und was soll das mit der Aufbruchstimmung? Sieht er dich etwa als lästiges Anhängsel aus der Vergangeheit das er loslassen muss damit alles besser werden kann und seine Panikattacken verschwinden? Bitte, der Typ hat dich nicht verdient. Ich kenne das Gefühl nicht loslassen zu können aber er scheint mir Gift für dich zu sein und es wäre wenn er dich wieder in seinen endlosen Kreislauf ziehen kann.

Mein Tipp ist: Lies dir andere Beiträge von dieser Seite durch die mit Trennung von Borderlinebetroffenen zu tun haben. Ich denke viele haben ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Wie sie mit dem Ende der Beziehung umgegangen sind hilft dir vlt. für dich selber auch eine Lösung zu finden. Ich würde mir wünschen das du von ihm loskommen kannst, ihn überwindest und dich neu verliebst. In einen Menschen der dich schätzt wie du bist und das für immer, nicht nur ein paar Monate lang.

Alles Liebe und Gute!

01.05.2019 15:39 • x 2 #3


T
Zitat von Arnika:
Oje, tut mir leid für dich. Normalerweise würde ich bei BL sagen: Lauf! So schnell du kannst und weiter als nötig. Aber nachdem du ohnehin alles verzeihst, wird das nichts bringen. Also. er wird dich vermutlich gerade mit einer anderen betrügen, und BL kommen auch meistens wieder an, und du wist ihm wieder verzeihen. Aber bedenke: Nicht nur die Abwertung ist Teil der Störung, auch die Überhöhung von dir. Also kannst du nicht das Eine ohne das Andere haben. Klar muss dir sein, dass sich das nie ändern wird. Und du musst dich fragen, ob du das wirklich noch jahrelang so aushalten willst. Denn das wirst du müssen, wenn du die Trennung nicht schaffst. Ich könnts nicht.



Hallo Arnika, danke für deine Antwort. Es war bisher bzw ist einfach komisch , es schmerzt mich ungemein , ich kann auch keinen klaren Gedanken fassen und denke permanent nur an meinen Mann. Ich kann und werde es wahrscheinlich auch nicht wirklich verstehen können was da immer wieder passiert ist , auf der einen Seite habe ich ganz klare Gedanken und weiss das er mir nicht gut tut und möchte Ihn auch nicht mehr zurück und auf der anderen Seite gibt es dann die Situation wie z.b heute morgen als er neben mir auf der Couch saß und sich mit seinem Handy beschäftigt hat, dieses kühle etwas , ein anderer Mensch und auf einmal macht sich Panik breit und ich versuche mit Ihm zu sprechen obwohl ich weiß das nur kühle Antworten aus seinem Mund kommen. Als würde ich mich selbst verletzen wollen , teilweise denke ich schon , ich hab mich zu dem machen lassen was er ist ?!

Ich denke , es ist ein enormes Abhängigkeitsverhältnis entstanden. Normal ist es jedenfalls nicht, eigentlich müsste ich doch Sauer sein oder sowas. Ich denke im übrigen auch d. hier schon ein neues weißes Pferdchen den Stall bezogen hat.

Mein Kopf begreift dennoch nicht was da abgeht , ich verstehe nicht wieso er sagt die Leidenschaft sei dahin und er benötigt so etwas nicht , er wollte wegen seiner Panikattacken usw doch gar keine Nähe mehr von mir und hat mich immer abgewiesen und jetzt ist genau DAS ein Problem und mein Verständniss ebenfalls , er meinte es sei nicht normal d. ich Ihn Zuhause sitzen lasse wegen seiner Panik und nicht arbeiten schicke , jedoch sieht er wohl nicht d. er mir bei solchen Konfrontationen direkt unterstellt hat ich würde Ihn nicht verstehen wie das ist und er nunmal dadurch nicht arbeiten gehen kann.Eigentlich weiss ich , es ist alles nur eine Ausrede dafür d. er nicht mehr will aber er weiß nun mal wie er reagieren muss damit ich aus meiner eigenen Ruhe komme.

Ich weiss einfach nicht wie ich diese Situation greifen soll ?!

01.05.2019 18:33 • #4


A
Psychische Störungen sind ansteckend, weil sie den anderen auch destabilisieren. Aber verstehen kannst du das nicht - das ist eine schwere psychische Störungen. Die sich leider vor allem in Beziehungen auswirkt. Und oft den Partner - wie bei dir - in eine Abhängigkeit treibt. Hast du eine Chance, für ein paar Tage abzuhauen?

01.05.2019 19:27 • x 1 #5


E-Claire
Guten Abend @Tahlkora und willkommen im Forum.

Es tut mir sehr leid für Dich.

Hier eine sehr direkte aber auch einfache Frage: Möchtest Du Kinder?

01.05.2019 19:34 • x 1 #6


T
Zitat von E-Claire:
Guten Abend @Tahlkora und willkommen im Forum.

Es tut mir sehr leid für Dich.

Hier eine sehr direkte aber auch einfache Frage: Möchtest Du Kinder?


Hallo E-Claire.

Ja, ich möchte Kinder. Wieso ?

01.05.2019 21:04 • #7


T
Zitat von Arnika:
Psychische Störungen sind ansteckend, weil sie den anderen auch destabilisieren. Aber verstehen kannst du das nicht - das ist eine schwere psychische Störungen. Die sich leider vor allem in Beziehungen auswirkt. Und oft den Partner - wie bei dir - in eine Abhängigkeit treibt. Hast du eine Chance, für ein paar Tage abzuhauen?



Ich hab hier nicht wirklich die Möglichkeit irgendwo unter zu kommen, ich hab allerdings schon überlegt einfach wieder zu meiner Familie zu fahren für ein paar Tage.

01.05.2019 21:06 • #8


A
Mach das! Etwas Abstand und Luftveränderung tun dir gut. Mit einem BL sitzt du permanent auf einem Pendel, das hin- und herschwingt. Da kann einem schon schwindelig dabei werden.

Und überleg dir, ob du wirklich so leben möchtest. Helfen kannst du ihm nicht. Du bist nicht seine Therapeutin, sondern seine Frau. Und so solltest du auch behandelt werden.

01.05.2019 21:11 • #9


E-Claire
Zitat von Tahlkora:
Hallo E-Claire.

Ja, ich möchte Kinder. Wieso ?


Weil ich dann fragen würde, wie Du Dir vorstellst, daß ein Borderliner ein Elternteil sein soll?

Ich meine das wertneutral. Ich dene, wir sind uns beide darüber einig, daß Kinder idealerweise beide Elternteile brauchen. Manchmal kommt etwas dazwischen und dann haben Kinder eben nur noch eins.
Aber um mal in deinem Gefühlschaos eine andere Perspektive aufzuwerfen, außerhalb von natürlich tut es jetzt gerade ur weh, natürlich hat er Dir die schönsten Sterne geschenkt, dennoch ist er immer wieder nicht verfügbar. Selbst wenn Du als Mutter bereit wärst, daß in Kauf zu nehmen, wenn Du Kinder willst, wie wäre das mit ihm?

Wie wäre das für die Kinder?

Ich frage dich nicht vorwurfsvoll, sondern einfach fragend. Es fällt Dir so schwer, ihn jetzt in einer Beziehung auszugleichen, wie wäre das für die Kinder, die Du Dir wünschst?

Würde das gehen? Würdest Du das bewältigen?

01.05.2019 21:12 • x 1 #10


knut1973
Zitat von E-Claire:

Weil ich dann fragen würde, wie Du Dir vorstellst, daß ein Borderliner ein Elternteil sein soll?

Ich meine das wertneutral. Ich dene, wir sind uns beide darüber einig, daß Kinder idealerweise beide Elternteile brauchen. Manchmal kommt etwas dazwischen und dann haben Kinder eben nur noch eins.
Aber um mal in deinem Gefühlschaos eine andere Perspektive aufzuwerfen, außerhalb von natürlich tut es jetzt gerade ur weh, natürlich hat er Dir die schönsten Sterne geschenkt, dennoch ist er immer wieder nicht verfügbar. Selbst wenn Du als Mutter bereit wärst, daß in Kauf zu nehmen, wenn Du Kinder willst, wie wäre das mit ihm?

Wie wäre das für die Kinder?

Ich frage dich nicht vorwurfsvoll, sondern einfach fragend. Es fällt Dir so schwer, ihn jetzt in einer Beziehung auszugleichen, wie wäre das für die Kinder, die Du Dir wünschst?

Würde das gehen? Würdest Du das bewältigen?


bei einem borderline-mann sollte man sich darüber durchaus gedanken machen. der wird sich vermutlich wirklich kaum um das kind kümmern.
bei borderline-frauen ist es eher umgekehrt, denn dort wird ein kind häufig zur stillung des nahebdürfnisses und zur erlangung einer tages-/lebensstruktur benutzt.

01.05.2019 21:45 • x 1 #11


E-Claire
Zitat von knut1973:
bei einem borderline-mann sollte man sich darüber durchaus gedanken machen. der wird sich vermutlich wirklich kaum um das kind kümmern.
bei borderline-frauen ist es eher umgekehrt, denn dort wird ein kind häufig zur stillung des nahebdürfnisses und zur erlangung einer tages-/lebensstruktur benutzt.


Was genau sollte daran umgekehrt sein?

Kinder werden halt tendenziell nicht, um ihrer selbst willen geachtet.

01.05.2019 21:48 • x 1 #12


T
Zitat von E-Claire:

Weil ich dann fragen würde, wie Du Dir vorstellst, daß ein Borderliner ein Elternteil sein soll?

Ich meine das wertneutral. Ich dene, wir sind uns beide darüber einig, daß Kinder idealerweise beide Elternteile brauchen. Manchmal kommt etwas dazwischen und dann haben Kinder eben nur noch eins.
Aber um mal in deinem Gefühlschaos eine andere Perspektive aufzuwerfen, außerhalb von natürlich tut es jetzt gerade ur weh, natürlich hat er Dir die schönsten Sterne geschenkt, dennoch ist er immer wieder nicht verfügbar. Selbst wenn Du als Mutter bereit wärst, daß in Kauf zu nehmen, wenn Du Kinder willst, wie wäre das mit ihm?

Wie wäre das für die Kinder?

Ich frage dich nicht vorwurfsvoll, sondern einfach fragend. Es fällt Dir so schwer, ihn jetzt in einer Beziehung auszugleichen, wie wäre das für die Kinder, die Du Dir wünschst?

Würde das gehen? Würdest Du das bewältigen?


Ich wünsche mir sogar sehr mal Mama zu werden , ich musste dazu sagen , ich bin mittlerweile 33 und habe Endometriose. Ist also nicht ganz leicht , mein Mann und ich haben es dennoch 2x durch eine künstliche Befruchtung versucht , ohne Erfolg. Das paradoxe daran ist, ich war damals echt traurig das es nicht geklappt hat aber dennoch irgendwie auch froh. Tatsächlich hab ich mir im Laufe der Beziehung die Frage gestellt ob dies gut gehen kann und mich so auch vielleicht etwas selbst gebremst. Nach dem ganzen Theater bin ich eigentlich ganz froh das es mit Ihm nicht geklappt hat aber auch frustriert und traurig.

Ich glaube aber mit Kindern wäre es jetzt definitiv noch schlimmer und ich hätte soviel mit mir zu kämpfen so dass ich meine Kinder wohl zu sehr vernachlässigen würde.

Ich denke mal diese auf und ab's sind für Kinder wahrscheinlich schrecklich mitzubekommen.

01.05.2019 22:45 • x 2 #13


T
Zitat von Arnika:
Mach das! Etwas Abstand und Luftveränderung tun dir gut. Mit einem BL sitzt du permanent auf einem Pendel, das hin- und herschwingt. Da kann einem schon schwindelig dabei werden.

Und überleg dir, ob du wirklich so leben möchtest. Helfen kannst du ihm nicht. Du bist nicht seine Therapeutin, sondern seine Frau. Und so solltest du auch behandelt werden.



Ich bin gerade vom Spätdienst nach Hause gekommen und habe schon die ersten Reisetaschen entdeckt, der nächste Stich ins Herz.

Da er mir ja nicht mehr antworten kann und so eiskalt an mir vorbeilebt tut es jetzt noch mehr weh.

Ich möchte es so nicht die nächsten Jahre machen ,dennoch dachte ich die ganze letzte Zeit auch daran wie sehr einige Symtome abgeflaut sind und ob es nicht vielleicht doch besser werden kann ?

01.05.2019 22:55 • #14


Ema
Zitat von Tahlkora:
[

Ich möchte es so nicht die nächsten Jahre machen ,dennoch dachte ich die ganze letzte Zeit auch daran wie sehr einige Symtome abgeflaut sind und ob es nicht vielleicht doch besser werden kann ?


Hast du dich mal ein bisschen in die Literatur über Borderlinebeziehungen eingelesen?

Was du da gerade machst ist jedenfalls völlig typisch für den Partner eines BL.
Die Symptome und Vorfälle kleinreden, bagatellisieren, sich Einreden, es gäbe doch Verbesserungen, Gründe finden, die das Verhalten des BL erklären und entschuldigen - all das gehört zum klassischen Repertoire eines Lebensgefährten.

Wenn dein Partner ein waschechter, diagnostizierter BL ist, wirst du dringend kompetente therapeutische Hilfe brauchen, um da rauszukommen. Vor allem, da ihr schon so lange zusammen seid.
Mach das bitte: Such dir Hilfe. Wende dich notfalls erstmal an die telefonische Seelsorge. Die können dir weitere Adressen und Tipps für den Anfang vermitteln.

Und lies dich nebenbei ein bisschen ein, damit du besser verstehst, was da gerade mit dir passiert.
Zum Beispiel Wenn Lieben wehtut, von Manuela Rösel.

Ich drück dir die Daumen.

02.05.2019 07:52 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag